Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › blindfoldtest #23 – gypsy tail wind
-
AutorBeiträge
-
wahrHerzlichen Dank für den Monster-bft, gypsy!! Da ist einiges dabei, was ich interessant fand. Tut mir leid, dass ich nur zur Hälfte kommentiert habe. Vielleicht war es doch von der Menge her ein bisschen viel Stoff. Ich werde immer mal wieder reinhören und vielleicht demnächst mal um ein paar Tipps bitten, wo ich weiterforschen sollte. Es ist jedesmal beeindruckend, wieviel Jazz-Kompetenz sich hier im bft-Thread tummelt. Davon kann ich nur profitieren. : )
Danke Dir nochmal für die Rückmeldung. Wenn Du weitere Eindrücke hast, lese ich sie natürlich gerne auch später noch!
Das mit dem „Monster“ muss ich aber doch nochmal final abstreiten und ich hoffe auch im Nachhinein, das andauernde Monstergelaber hat bloss @friedrich ferngehalten und nicht sonst noch ein paar an sich geneigte Teilnehmer. Wenn der „kleine“ neuen BFT von vorgarten nun auch wieder 80 Minuten lang ist, so ist er vier Minuten länger als der Hauptteil meines BFT – dass man den Bonusteil weglassen kann schrieb ich von Anfang an und ein paar Teilnehmer hielten das auch so.
Was gelaufen ist (oder nicht) ist gelaufen und so ist das eben – eine leise Enttäuschung mag ich aber nicht verhehlen, auch durch die plötzliche Drängelei, die da plötzlich lief und dann auch gleich zum Fernbleiben des schnittigen Rechtsüberholers führte (oder auch nicht, gab ja leider gar keine Rückmeldung mehr). Aber es ist halt, wie es ist
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deZum 60. Geburtstag von Eddie Vedder: Sänger für die Verlorenen
Christmas-Playlist: 10 großartige Songs zu Weihnachten
Oh, du Hässliche! Die 25 schrecklichsten Weihnachtsalben-Cover
Legendäre Konzerte: The Concert For Bangladesh 1971
„Kevin allein zu Haus“: Ein Familienfilm ohne Familie
The Beatles: Wie die Aufnahmen zu „Let It Be“ zum Fiasko wurden
WerbungAuch von mir herzlichen Dank, und vor der kunstvollen Zusammenstellung und den Kommentaren. Auch wenn etliches ganz schön weit außerhalb meines Horizonts war…
--
Software ist die ultimative Bürokratie.also die, die teilgenommen haben, haben das mit großem gewinn getan, glaube ich. das ist doch die hauptsache. ich hatte schöne sommertage mit deinem bft und werde da auf jeden fall einiges weiterhören. es war interessant das alles blind zu hören, aber jetzt, da ich mehr darüber weiß, finde ich den mix nochmal doppelt so interessant! nochmal vielen dank für die tolle zusammenstellung.
--
gypsy-tail-wind1. ARAXI KARNUSIAN STRANGE SOUNDS–BEAUTIFUL MUSIC – Interrupted Part II (Mvt. 1) (Araxi Karnusian) … Was ich aber gerade in dem Track hier so toll finde ist, wie Draksler aus dem Geschabe und Gekratze plötzlich in diese leicht einfältige Melodie fällt, sich daraus ein Groove entwickelt,
Ich hatte schon beim ersten Anhören an Keith Emerson denke müssen. Und – ganz unabhängig davon – bei deinen obigen Worten jetzt wieder: Hang On To A Dream
--
Software ist die ultimative Bürokratie.Danke @brandstand3000! Und Du hast natürlich völlig recht.
@demon Emerson kenne ich überhaupt nicht. Da geriet aber was durcheinander, vermute Du meinst Kaja Draksler mit #2, zu dem die zitierten Zeilen gehören?
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaAuch von mir ganz herzlichen Dank, Flurin! Bin zwar nur 2 Mal zum Durchhören gekommen und habe nichts davon erkannt. Auch in meinem Falle war Einiges schon eher schwer zugänglich; eine spannende Geschichte aber allemal! Vielen Dank!
--
schnief schnief di schneufcloudyAuch von mir ganz herzlichen Dank, Flurin! Bin zwar nur 2 Mal zum Durchhören gekommen und habe nichts davon erkannt. Auch in meinem Falle war Einiges schon eher schwer zugänglich; eine spannende Geschichte aber allemal! Vielen Dank!
Gerne! Wenn Du doch noch ein paar Eindrücke schildern magst, gerne auch später irgendwann!
Das ist ja auch bei mir selbst was: immer wieder mal führen BFTs zu Käufen und zum Weiterverfolgen gelegter Spuren, bei mir in der Regel mit einigem Abstand – und zu oft geht es dann vergessen, den Faden nochmal aufzugreifen und nochmal fortzuspinnen, dabei wäre das doch gerade sehr interessant.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind… vermute Du meinst Kaja Draksler mit #2, zu dem die zitierten Zeilen gehören?
Ja, korrekt.
--
Software ist die ultimative Bürokratie.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
gypsy-tail-wind Wenn Du doch noch ein paar Eindrücke schildern magst, gerne auch später irgendwann!
Wenn ich das aufgreifen darf: Vielleicht schaffe ich es, in den nächsten Wochen etwas zu Deinem bft zu schreiben. Auch, um mich selbst noch einmal zu befragen; ich hatte beim Hören (nur des Hauptteils, den Bonuskuchen habe ich noch nicht angerührt) nämlich zwei sehr verschiedene Eindrücke. Der erste war sehr zugetan, fast amabile, das ging alles so herein, als sei die Musik eine freundliche Erinnerung an alte Dinge. Ich meine damit nicht die Spielenden, sondern das, was sie spielen. Altes, aber etwas poliert oder auch frisch und freundlich gemacht (ob das nun alt ist oder nicht, spielt nicht die Rolle, ich meine den „Gestus“ dieser bedächtigen Dinge; doch, somehow bedächtig erschien mir die Musik insgesamt – übrigens fantastisch zusammengestellt zu einer Suite, finde ich). Der andere Eindruck störte sich dann an diesem Freundlichmachen. Wieso, so ungefähr frug ich mich, machen die das jetzt?
Das ist ohne Zweifel Kokolores, so allgemein gesprochen, und ebendrum sollte ich es wohl genauer hören. Denn irgendwas daran hat mich ja nun doch verlockt.
--
gypsy-tail-wind(…)
Das mit dem „Monster“ muss ich aber doch nochmal final abstreiten und ich hoffe auch im Nachhinein, das andauernde Monstergelaber hat bloss @friedrich ferngehalten und nicht sonst noch ein paar an sich geneigte Teilnehmer. (…)Ich war zwischenzeitlich verurlaubt, die Internetverbindung funktionierte mitten im Atlantik nicht so recht (was ich aber ganz angenehm fand und deswegen nichts unternahm, das zu ändern) und habe mich während dieser Zeit sehr gehen lassen. Und ja – der BFT schien mir etwas umfangreich, ich hatte den ersten Eindruck, dass ich mich mit der Musik etwas schwer tun würde und dass eigentlich niemand viel Freude an meinen Kommentaren dazu haben würde. Aber das ist meine persönliche Sicht und kann und soll keine Wertung sein – dazu habe ich mir die Musik viel zu wenig angehört.
--
„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)@clasjaz Das Freundlichmachen ist natürlich eine bösartige Unterstellung … aber um dazu Weiteres zu sagen, müssten wir schon konkreter werden.
@friedrich Klar, Deinen Urlaub hatten hier bzw. im Organisationsthread wohl alle mitgekriegt. Ich war halt über das kontinuierliche Schweigen trotz mehrmaligen @-Benachrichtigungen etwas irritiert. Dass das nicht unbedingt die beste Musik für Dich sein würde, war mir ebenfalls klar, aber umso interessanter hätte die Diskussion ja werden können.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaIch bin noch die Tracks #7-13 schuldig und mach das mal eben, auch wenn längst alles aufgelöst ist. Da ich aber sowieso niemanden davon kenne, und ich finde, dass gypsy hier einen hervorragenden, wenn auch nicht immer leicht zu erschließenden, modernen bft zusammengestellt hat, war es mir ein Bedürfnis, die Kommentare der restlichen Tracks noch nachzureichen.
Track#7
Schöner Gegensatz von den getragenen Bläsern und dem nervösen Sax. Toll auch, wie dann alles anschwillt und immer enger und lauter zusammen kommt. Plötzlich dann nur noch Bass und Drums und E-Gitare unter dem Sax, das weiterhin frei flottiert. Der Hintergrund wird zickiger, muskulärer so ca. ab Minute 3. Das hat so ein Rock-Feeling, ohne Rock zu sein. Eigentlich auch enorm strukturiert, ohne sich darin zu verfangen. Klasse Track! Ab 5:20 dann ein anderer Part, als wäre er geschickt angeklebt. Spannung in der Schwebe dehnt sich aus, wieder eine schön angenervte E-Gitarre, es wird äh, noch maskuliner. Dann zum ende hin kommen die getragenen, etwas trauernden Bläser wieder. Rundum beeindruckend. Bisher vielleicht mein Lieblingstrack.Track#8
Ein Schaben und Scheuern und Nervöstrommeln, aufgeregtes Sax, freies Piano. Ich kriege aber kaum Bezug dazu. Mir fehlt der Kontext. Als reine Musik überzeugt mich das nicht so richtig. Ich müsste nachlesen, was es mit dem Ridd Quartett auf sich hat. Der ruhige zweite Teil lässt mir dagegen wieder mehr Raum. Ich denke, wenn ich das noch ein paar mal höre, wird es mir als ganzes sehr gefallen können.Track#9
Ich mag das Stakkato-Piano (?) nicht so. Auch beim Bass-Solo regt sich nichts. Ist nicht mein Fall.Track#10
Toll, wie zu Anfang der Bass am gefühlvollen Sax zerrt und rüttelt. Da spielt sich was sehr schönes zurecht, auch oder gerade, weil sich nicht alle Teile anfangs gleich harmonisch einig sind. Zwar kommt das später im Track alles freundschaftlich zusammen, aber der Eindruck, dass Diskussionen jederzeit wieder entstehen können, hält die Spannung aufrecht.Track#11
Solo-Sax. Schönes, kurzes Zwischending, das mir aber ansonsten nicht viel gibt.Track#12
Hier finde ich das Klavier spannend. Die Trompete findet außergewöhnliche Töne, mir laufen aber die Assoziationen aus. Ich weiß das nicht recht zu beschreiben. Ist für mich jetzt kein Höhepunkt des bft.Track#13
Wunderschönes, bewegendes Ende. Wieder ein Lieblingstrack. Kammermusik, traurig emotional, aber immer mit einem kleinen Sonnenstrahl im Gepäck. Sehr gutes Ende.Moderner bft, der einige tolle Tracks enthält. Großer Dank dafür, gypsy! Auch einige, bei denen ich bestimmt noch mehr hören werde, wenn ich mich weiter mit ihnen beschäftigen würde. Was ich sicher tun werde. Auch zusammen mit dem Bonusteil, den ich mir auch noch erschließen möchte.
Extralob für das Diagramm! Ehrlich.
Bin echt immer wieder beeindruckt, welch Jazz-Kompetenz sich hier in den bft’s versammelt, von dem so RockPop-Fuzzis wie ich, die vielleicht gerade erst anfangen, sich etwas eingehender mit Jazz zu beschäftigen, enorm profitieren. Musikalisch für mich der Ort, wo der inspirierendste Wind in diesem Forum weht.
Ich hätte noch eine Frage, die mir unter dem Eindruck dieser relativ aktuellen Aufnahmen gekommen ist: Gibt es eigentlich Produzenten im aktuellen Jazz, die einen ganz eigenen Sound haben, die also nicht nur den Sound der einzelnen Instrumente exakt abzubilden versuchen, sondern mit wiedererkennbarer Handschrift arbeiten? So wie eben z.B. Teo Macero?
Oh, nochmal eine Rückmeldung – wie schön, danke Dir! Es sei mir verziehen, wenn ich nicht Track für Track auf Deine Eindrücke eingehe, denn es gibt oben zu allen Stücken schon einiges aus meiner, äh, Feder, und irgendwann versiegen auch die Worte.
Aber von hinten: Produzenten – glaube nicht, aber das hängt mit der Zersplitterung des Jazz ab den Siebzigern zusammen, vermute ich. Für einen Produzenten ist Jazz in fast allen Fällen eine Leidenschaft, mit der man Geld verlochen kann (gut, der Herr Loch … der hat vielleicht durch klinische Cover und glatten Sound sogar noch eine Art Produzenten-Identität, die aber zum Gähnen ist – das war jetzt aber tatsächlich nur eine freie Assoziation, nachdem ich „verlochen“ getippt habe). Jazz ist also schon lange keine grosse Geldumsetzungs-(oder -wasch-)maschine mehr, die grosse Egos anzieht, wie sie grosse Produzenten wohl zwangsläufig mitbringen müssen … Manfred Eicher ist der einzige, der mir noch in den Sinn kommt, nicht mal ein Label wie Enja, auch nicht gerade ein Frischling, hat ein klares Profil (das US-amerikanische von Horst Weber in den Siebzigern würde ich auch nicht als Profil bezeichnen, parallel dazu wären dann Black Saint/Soul Note zu nennen, die zwei ähnlich unklar umrissene Profile hatten). Der Stolz eines Produzenten ist heute dann wohl in erster Linie im Inhalt zu suchen, nicht in der Form, im Sound, in der Corporate Identity (Intakt hat z.B. eine halbe solche, was das Design angeht, Hat hat sogar eine ganze, aber ob die beim neuen Besitzer lang überlebt, weiss man noch nicht).
Der Entwicklung kann man aber auch durchaus und viel Gutes abgewinnen, denn der Fokus liegt viel stärker auf der Musik selbst. Es gab ja schon recht früh Musiker-Labels, heute gibt es sie noch viel öfter, weil man auch mit recht bescheidenen Mitteln eine hervorragend klingende Aufnahme machen und sie auf den Markt bringen kann. Dass Produzenten in einem Ausmass in die Musik eingreifen, wie sie das in den grossen Zeiten des Jazz oft noch taten, ist heute schwer vorstellbar; man schneidet mal ein paar Solos raus, legt noch Streicher drüber, nimmt sie wieder weg, macht einen Gesangs-Overdub, findet die mit dem Rasiermesser rausgeschnittenen Teile des Bandes nicht mehr, hat am Ende drei halb verkrüppelte und keine unverfälschte Version mehr … das ist jetzt überzeichnet und gerade ein Macero ging ja viel professioneller vor – er hatte ja, das zeichnete ihn aus, die Sensibilität des (ehemaligen) Musikers im Angebot, nicht nur jene des Fans, seine Vorgehensweise bei Miles Davis hatte ja durchaus etwas von der Arbeit eines Komponisten.
Aber klar: ECM hat diese Identität, mit dem fast guruhaften Boss, dem Design, dem Klang … aber ECM ist für Jazzverhältnisse auch längst ein Major, spontan kommt mir kein ähnlich gewichtiger Player in den Sinn.
—
Nur noch ein Wort zu #12 – mich berührt gerade die Trompete hier sehr. Aber Kaja Draksler habe ich erst kürzlich so richtig entdekct und sie mit einem weiteren Track aus dem Solo-Album (#2) ans Ende des Bonusteils gepackt (ca. die letzten fünf Minuten von #5 dort), wenn Du das mal noch separat anhören willst, ohne Dich nochmal durch 75 vielleicht recht schwierige Minuten zu hören … wobei ich nicht überrascht wäre, wenn #1 und #5 bei Leuten, die auch abenteuerlichere Sachen aus den Gefilden des Rock hören, gar nicht so schlecht funktionieren könnten.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind
Der Entwicklung kann man aber auch durchaus und viel Gutes abgewinnen, denn der Fokus liegt viel stärker auf der Musik selbst. Es gab ja schon recht früh Musiker-Labels, heute gibt es sie noch viel öfter, weil man auch mit recht bescheidenen Mitteln eine hervorragend klingende Aufnahme machen und sie auf den Markt bringen kann. Dass Produzenten in einem Ausmass in die Musik eingreifen, wie sie das in den grossen Zeiten des Jazz oft noch taten, ist heute schwer vorstellbar; …Danke für die ausführliche Antwort, gypsy. Du hast bestimmt Recht, und Produzenten können einerseits mit Jazz kaum noch Geld verdienen und andererseits ist es heutzutage möglich, mit wenig Geld gut aufzunehmen. Nachvollziehbar, aber ein bisschen schade. Ein bestimmtes Produzentenprofil wäre ein weiterer Bezugspunkt, an dem man sich- bei Gefallen – entlanghangeln kann in unvertrautes Gelände. Das steckte wohl auch hinter meiner Frage nach gegenwärtigen Produzenten mit charakteristischem Sound.
wahr
gypsy-tail-wind Der Entwicklung kann man aber auch durchaus und viel Gutes abgewinnen, denn der Fokus liegt viel stärker auf der Musik selbst. Es gab ja schon recht früh Musiker-Labels, heute gibt es sie noch viel öfter, weil man auch mit recht bescheidenen Mitteln eine hervorragend klingende Aufnahme machen und sie auf den Markt bringen kann. Dass Produzenten in einem Ausmass in die Musik eingreifen, wie sie das in den grossen Zeiten des Jazz oft noch taten, ist heute schwer vorstellbar; …
Danke für die ausführliche Antwort, gypsy. Du hast bestimmt Recht, und Produzenten können einerseits mit Jazz kaum noch Geld verdienen und andererseits ist es heutzutage möglich, mit wenig Geld gut aufzunehmen. Nachvollziehbar, aber ein bisschen schade. Ein bestimmtes Produzentenprofil wäre ein weiterer Bezugspunkt, an dem man sich- bei Gefallen – entlanghangeln kann in unvertrautes Gelände. Das steckte wohl auch hinter meiner Frage nach gegenwärtigen Produzenten mit charakteristischem Sound.
Ich bin nicht sicher … in der heutigen Zeit ist der Produzent in der Nahrungskette meist eine Art enabler, dem etwas durchaus zwielichtiges anhaftet. Er gibt seine „Marke“, seinen Namen, aber der Musiker bezahlt alles selbst – und als „Lohn“ kriegt er dann halt einige Dutzend Exemplare des fertigen Tonträgers (nebst einer fetten Rechnung, unter fünfstellig ist wohl nichts zu machen, wenn man mit einem halbwegs arrivierten Label/Team/Studio arbeitet). Der Zirkel geht so, dass Tonträger nach wie vor die Eintrittskarte zu fast allen Spielstätten sind, seien es Festivals (da muss es dann auch gleich ein neuer Tonträger sein) oder Clubs. Der Musiker braucht also Tonträger, deren Produktion er in fast allen Fällen selbst berappen muss, um an Gigs zu kommen, und der Musiker braucht Gigs, um die Schulden, in die er sich für die Tonträger stürzen muss, wieder abzurackern. Da wären direktere Kanäle (und damit in vielen Fällen das Ausschalten der Produzenten, Promo-Menschen und der ganzen überflüssige Baggasch) begrüssenswert – aber wir leben ja im Zeitalter der Consultants und der Mehrwertproduzenten, deren Nutzen ich weiss Gott nicht oft erkennen kann.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
Schlagwörter: blindfoldtest, Jazz
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.