blindfoldtest #23 – gypsy tail wind

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  • #10206423  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,339

    Ich freue mich sehr, wieder einmal Gastgeber bei einem Blindfoldtest zu sein.

    Der BFT enthält viel Musik, die 13 Tracks des Hauptteils sind ca. 75 Minuten lang, die Bonustracks ergeben noch ein Programm von 80 Minuten Dauer. Wer keine Lust auf die Bonustracks hat, lasse sie weg, lasse sie unkommentiert – kein Problem!

    Die Menge an Musik hat natürlich damit zu tun, dass ich die betreffenden Tracks und Alben bekannter machen möchte.

    Falls jemand den Link zu den Files noch nicht hat und teilnehmen möchte, bitte per PN an mich wenden – jede weitere Beteiligung ist äusserst willkommen. Es besteht kein Zwang zum Hören und keiner zum Kommentieren. Im Gegenteil, das Erkunden neuer Klänge sollte lustvoll sein und jede Rückmeldung ist willkommen, sei sie noch so knapp oder salopp.

    Solltet Ihr etwas zweifelsfrei erkennen (es wird solche Fälle geben, davon gehe ich jedenfalls aus): Bitte posaunt es nicht hinaus sondern verschlüsselt die Lösung ein wenig (oder erwähnt mal, dass Ihr die Aufnahme kennt, einen Link kann man auch noch später plazieren, wenn weitere Stimmen dazugekommen sind – ich halte es ja stets so, nicht in den Thread zu schauen, bevor ich nicht zum Hören und Kommentieren gekommen bin, aber es ist mir klar, dass ich das nicht von allen Teilnehmenden verlangen kann).

    Bonne écoute!

    • Dieses Thema wurde geändert vor 7 Jahre, 5 Monate von  gypsy-tail-wind.
    • Dieses Thema wurde geändert vor 7 Jahre, 5 Monate von  gypsy-tail-wind. Grund: photofeckit

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    #10206439  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,714

    na dann…

    schluss mit lustig ;-) unerwarteterweise alles aktuelle sachen, wenn ich richtig vermute. ein paar sachen habe ich erkannt, bei anderen eine vermutung.

    **hauptteil**

    #1
    sehr interessanter einstieg. ganz einfache klavierfigur, darüber schieben sich langsam streichquartettakkorde, die sich im aufbau in einen anderen akkord drehen. bei den entwicklungen ab der hälfte weiß ich nicht, ob sie mir gefallen. das material wandert zwischen den streichern, dem klavier und zwei saxofonen hin- und her, der gestus ist plötzlich sehr expressiv, der flow wird unterbrochen, das ding endet als fragezeichen. ich würde das gerne mal maschineller, kälter gespielt hören. habe natürlich nicht den hauch einer ahnung, wer für spiel und komposition verantwortlich ist, auch nicht, aus welcher ecke das kommt. ob ich das mag, weiß ich auch nicht. könnte auch schon aus den 80ern sein (fred frith oder so).

    #2
    klavierdrahtfolter. daraus entwickelt sich so etwas wie ein groove. die angeschlagenen tiefen tasten sind perkussion und ton zugleich. dann kommt eine freiere geräuschebene, die aber auch auf etwas maschinelles anspielt. überhaupt, „anspielungen“. über die poppigen latin-figuren mit stotterrhythmus bin ich dann einigermaßen überrascht – ziemlich toll, wie unvorbereitet die kommen. am ende wird es wieder zugestrichen, aber es gibt nochmal eine klaviercoda, die ins offene führt. ein schöner sketch, ein bisschen arg clever, aber interessant. ich habe eine vermutung, wer das sein könnte, aber da muss ich noch mehr hören.

    #3
    ausgesprochen schöne aufnahme. alles ist ganz nah, man wird angeblasen und gestreichelt. an dem ding ist ziemlich viel auskomponiert (der ganze bass-teil am anfang, oder?). gute musiker. schön, wie drängend die das spielen, obwohl es ja quasi eine ballade ist. mit den sticks klingt der drummer nochmal so gut. das altsaxofon macht alles richtig, ohne irgendwie besonders oder auratisch zu sein. die struktur geht auch auf, mit dem rummeligen mittelteil und dem wieder eingefalteten schluss. und es swingt die ganz zeit. das scheinen mir jüngere leute zu sein, die viel gelernt haben, aber auch nicht die welt verändern wollen. aber ein schönes stück, keine frage.

    #4
    oh, quecksilberorgel. die programmierung ist dem altsaxofon in #3 gegenüber ein bisschen gemein, hier ist nämlich sofort eine stimme zu hören, nicht nur ein gut gespieltes instrument. bisschen kitschig hier das thema, vor allem, wenn das tenor dazukommt. vielleicht meine ich aber auch nicht kitschig, sondern zu glücklich in der abgezirkelten form, die hier noch nicht mal gedehnt wird. schöne sounds der orgel im sax-solo, das seinen guten eindruck beibehält. das orgelsolo finde ich weniger geschmacksicher, für mich bleibt das alt der star. und ich habe keine ahnung, wer das sein könnte.

    #5
    schwer atmender bass. ein schönes solo, ich könnte jetzt aber nicht richtig begründen, warum. wenn sich bass und drums auf einen groove einigen, weiß ich, was das ist. schön, es wäre genau das stück gewesen, dass ich auch ausgewählt hätte.
    das thema ist in seiner einfachheit total schön, auch mit diesem angedeuteten b-teil. die ausgedehnte klavierimprovisation verzahnt sich mit bass und schlagzeug, letztere verzahnen sich oft auch nur miteinander. das klavier behält die ganze zeit etwas suchendes, trumpft nicht auf. in den intervallsprüngen liegt spannung, viele figuren gehen aber auch ins leere. ich kann ihren stil nicht richtig zuordnen, es kommt jedenfalls nicht von bill evans her. im swingteil klingt es auch ab und zu nach monk, aber es klingt sowieso ab und zu nach allem möglichen. ganz toll, wie sie zu dritt wieder in das thema finden. ein schimmerndes stück.

    #6
    das ist ein klavier, das auftrumpft. es gefällt mir aber auch sehr gut. ich kann ihm gut folgen, nachempfinden, wann eine entwicklung zuende ist, wann es an den ideen erstmal dran bleibt. alles scheint mir frei zu sein, aber suchend ist das nicht, eher ein zusammensetzen von unzähligen draufgeschafften dingen, die ziemlich ungehemmt durch die birne rauschen, aber die finger ordnen es. ziemlich beeindruckend. könnte jetzt natürlich alexander hawkins sein… ach nein, ich hab’s, alles klar! nicht mein lieblingsalbum, trotzdem beruhigend, dass es mir auch blindfolded gefällt. die abgrenzungen zu #5 sind aber quatsch – das klavier dort kann auch auftrumpfen und das hier entwickelt manchmal auch eher was im suchen. aber energetisch sind da schon große unterschiede. das hier hat schon viel mehr biss.

    #7
    ein epos. erstmal schön arrangierte bläserwolken, ein bisschen erinnert es an „silence“ von haden. dann kommt ein vordergründig unsicheres altsax, das sich sehr eigen in die struktur bohrt. langsam baut sich ein puls auf, der immer rockiger wird und das altsax herausfordert. mir kommt das bekannt vor, haben wir das zusammen live gesehen? dann wäre das der einzige große auftritt dieses ziemlich gut und sehr jung aussehenden saxofonisten in diesem pianistisch angeführten großensemble. nachdem er seinen vorgeschriebenen höhepunkt gefunden hat, geht er etwas ein, das war live auch so. (vielleicht bin ich hier aber auch auf dem holzweg.)
    die steigerungslogik des stücks lässt bei mir ein paar wünsche offen, auch der gitarrist hat etwas damit zu kämpfen, die sau rauslassen zu müssen. aber das ende ist schön, vor allem schön arrangiert.

    #8
    das beginnt jetzt erstmal ganz frei. dann baut das klavier spannung auf und haut dann das sax weg. das stück nervt mich latent, es ist frei, aber darin total konventionell. ich höre eher abrufbereite spielweisen, die auf unbedingte abstimmung aus sind: es darf dann mal ein paar takte wild sein, dann finden sie gemeinsam sofort in ruhige geräuschpassagen, oft imitieren sie einander, das klavier hat am meisten klangfarben zu bieten, aber wirklich überraschen können sie einander nicht. plötzlich spielt der bass haden-hafte melodielinien. und plötzlich sind wir in einer ballade. aber auch das nervt mich, so schön das klingt. was sollte das vorspiel? wie abgesichert sie alle vier in etwas landen, das lange vorher feststand. extraminuspunkte für die schnarchgeräusche des saxofons.

    #9
    oh, konzeptioneller latin. lebensfreude mit einem twist. da freut sich der klavierlehrer. hier erinnert sich jemand an seine „kulturellen wurzeln“ und macht dann etwas hochschultaugliches daraus, oder? bass und schlagzeug klingen aber super und der pianist findet auch langsam in etwas eigenes. das konventionellste stück bisher, es geht keinen eigenen weg im aktuellen klaviertriojazz. tolles bass-solo, das wieder in den latinrhythmus hineinführt. aber mit dem pianisten kann ich nichts anfangen, mit solch einer komposition auch nicht, mich langweilt sowas. vermutung: der leader kommt aus cuba, die beiden anderen waren auch schon mal in einem trio mit der dame aus #6 unterwegs?

    #10
    es folgt ein abstrakter blues. wieder ein toller bass. schöner tenorsaxton. hier stimmt für mich sofort alles, obwohl es auch sehr konventionell ist. vom stil her ist das sax nah an lovano, aber ich weiß nicht, ob ich den herrn (?) schon mal gehört habe. was die hier machen, können sicherlich auch viele andere aus dem ärmel schütteln, aber für das, was es will, ist es perfekt, es hat gefühl, es klingt gut, es twistet die ideen, vertraut aber auch auf die einfache geste, die das material bietet. schön.

    #11
    altsax solo, das sich wendig, engagiert und kenntnisreich in ein standard-thema hineinspielt, das ich nicht auf anhieb erkenne. macht auch alles richtig. weiß viel, kann sich aber auch freispielen. mehr fällt mir dazu aber nicht ein. wenn man jazz mag, mag man sowas. aber ganz genau hinhören muss man nicht.

    #12
    klavier & trompete im duo. das thema gefällt mir gut, es hat durch die aufwärtsbewegung etwas drängendes, durch das aber ordentlich melancholie durchschimmert. klavier ist toll, die begleitung ist total ambivalent, täuscht sicherheiten vor, die gar keine sind. dann der tolle einstieg der trompete, mit luft und einer großen klangschönheit. was die beiden machen, ist unmittelbar ergreifend und im höheren maße kommunikativ als z.b. das, was die leute in #8 glauben zu tun. ist sicherlich geschmackssache, aber ich mag auch die passage mit den etwas kunstgewerblichen arpeggi hier. und in den ton des trompeters bin ich entschieden verliebt, ist genau mein ding. ich habe eine vermutung, aber die wage ich noch nicht auszusprechen. ganz tolles stück, mein höhepunkt bisher.

    #13
    aus der intimität in die konzerthalle. orchester und ein filmsoundtracksax. schöner bogen zurück zu #1 irgendwie. die streicher sind außerordentlich schön arrangiert und das sax schmiegt sich natürlich an. ist überhaupt nicht kitschig, will aber unbedingt berühren. gefällt mir gut, auch hier am ende.

    sehr schöner & vor allem interessanter mix. ich höre ja nicht wenig aktuellen jazz, aber es gibt wenig, was mir so richtig gefällt, vor allem im fortschreiben der klassischen formen, besetzungen, der zunehmend akademischen stillstellung des genres. hier haben aber alle gut nachgedacht darüber, was sie mit der freiheit und der tradition anfangen können, und im mix sind eher entspannte positionen ausgewählt. im einzelnen würde ich zwischen guten musiker_innen und eigenwilligeren stimmen unterscheiden, aber vieles ist auch einfach sehr schön arrangiert und macht unmittelbar sinn. vielen dank! auf einige auflösungen bin ich sehr gespannt (#4, #10, #11, #13 und vor allem #12).

    --

    #10206443  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,714

    und direkt hinterher…

    **bonusteil**

    #1
    das ist eigentlich nur ein klaviertrio, oder? diese dunklen fanfaren kommen vom schlagzeug, schätze ich. ziemlich toll, wie die instrumente bearbeitet werden und wie düster das dräut. es klingt wie ein happening, hält aber auch musikalisch die spannung bzw. baut sie immer mehr auf. das stück bleibt großartig, es gibt ständig neue impulse, bis sich das am ende in dieser kaputten-spieluhr-figur verschraubt. ist ziemlich genau mein ding, energetisch. finde alle drei musiker super. habe kurz überlegt, ob das sophie agnel mit edwards & noble ist, aber die kenne ich eigentlich gar nicht gut. bin sehr gespannt auf die auflösung.

    #2
    akustische gitarre, bass, percussion, ein tenorsax. hier kommt alles viel mehr aus der stille und verknüpft sich zaghaft in kleinen gesprächen. die erste verdichtung kommt durch das schlagzeug, in das bass und sax einsteigen, während die gitarre rätselhafterweise still bleibt. nein, in minute 8 kommt sie dazu, diesmal elektrisch, da gibt es auch sowas wie ein thema, scheint mir. das sax ist kommunikativ, mir gefällt es aber trotzdem nicht besonders. die gitarre wirkt manchmal arg tastend und orientierungslos, versucht das aber als qualität zu verkaufen. am ende geht mir das auch zu sehr seinen gewollten gang. hier bin ich kein großer fan. hätte jetzt auf so leute wie rainey, laubrock, halvorson getippt, aber da singt jemand mit beim gitarrespielen, und die stimme passt nicht zum bild, das ich von halvorson habe ;)

    #3
    das klingt nach mindestens zwei präparierten klavieren. es gibt so eine art grundpuls, um den herum einiges soundmäßig überraschendes stattfindet. so richtig von der stelle kommt die improvisation dabei nicht, die länge stört mich ein bisschen. ab ungefähr der hälfte klingt es mal so, als ob etwas neues passieren würde, aber es ist nur eine kleine verdichtung. aber doch, je mehr „natürliche“ klaviersounds kommen, je mehr die geräusche perkussiv werden, desto intensiver wird es. ich finde es interessant, aber es packt mich über die länge nicht wirklich.

    #4
    wow, fast 15 minuten sopransax solo. ein schöner, klischeefreier stream of ideas, sehr melodisch gedacht, der ton ist natürlich auch ganz schön. aber es wandert und schreitet so dahin, in relativ gleichen atemintervallen, das ich es recht ereignisarm finde. ein richtiger drang ist nicht dahinter. aber dann intensiviert es sich doch auch, die linien werden länger, die atmung gerät aus der gleichmäßigkeit heraus, der ton wird schärfer. zwischendurch höre ich barockphrasen heraus, kann mich aber auch täuschen. wenn es aber ab der 11. minute wirklich heiß wird, kommt schon etwas jazz durch.
    naheliegenderweise musste ich an evan parker denken, den ich ja auch nicht allzu gut kenne, aber das hektische einatmen klingt eher weiblich…? höhepunkt und coda lassen mich dann doch etwas kalt, wie eigentlich das gesamte stück.

    #5
    jetzt der 21-minuten-brocken. wieder präparierte(s) klavier(e). schönes, ideenreiches schlagzeug dazu, dann noch ein bass, alle spielen in anderen zeitmaßen. was sind das für komische luftgeräusche? dem klavier wird schwindelig. toll, wie das schlagzeug plötzlich in einen groove fällt. darin wird es aber ziemlich allein gelassen. als effekt finde ich das ein paar minuten spannend, aber ich bin jetzt auf der hälfte und frage mich, was da jetzt noch kommt. ah, der schlagzeuger hört erst mal wieder auf. um dann sehr viel schneller wieder einzusteigen. wieder interessiert es die anderen kaum. fullstop nach 16 minuten, punktgenau zusammen, als hätten sich die gegeneinanderlaufenden metren tatsächlich in einem einigen moment getroffen. pause & hidden track? nachdenkliches klavier-solo, mit schön von der begleitung emanzipierten melodielinien. die atmosphäre ist eigenwillig, eine etwas kratzige melancholie, das scheint alles frei gespielt zu sein. zunehmend fließt das alles dann doch in gelernte muster, wird die begleitung fast zum stride. sehr hübsch.

    interessanter bonus, etwas schwierig, sowas in einem bft zu hören, weil man sich oft schon nicht mehr an den anfang erinnern kann, wenn man durch ist. protokollieren ist aber auch blöd, weil man dann den blick für den langen bogen verliert. toll fand ich jedenfalls #1, und bei #5 will ich den schlagzeuger wissen.

    vielen dank!

    --

    #10206459  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,339

    Danke für die tollen Rückmeldungen!

    Bin unterwegs an ein Konzert und komme leider wohl erst am Samstag dazu, ausgiebig zu antworten.

    Freue mich natürlich, dass die gewählte Musik grundsätzlich ankommt. Der eine oder andere Kommentar wird auch mein Wiederhören anders spuren.

    Es ist tatsächlich alles neueren Datums und da ist es ja manchmal nicht leicht, zwischen Konzerterlebnissen, im Radio gehörten Live-Aufnahmen und dem offiziellen Material einen Weg zu finden, auch was die Fixierung oder allmähliche Verfestigung des eigenen Urteils betrifft.

    Da und dort bist Du auf dem völlig richtigen (#7), anderswo auf dem Holzweg. Aber zuviel verraten möchte ich noch nicht!

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10206461  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,339

    Ach so: ja, ghost track am Schlusz … Alles hängt mit Allem zusammen etc pp  B-)

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10206519  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,714

    gypsy-tail-wind
    Es ist tatsächlich alles neueren Datums und da ist es ja manchmal nicht leicht, zwischen Konzerterlebnissen, im Radio gehörten Live-Aufnahmen und dem offiziellen Material einen Weg zu finden, auch was die Fixierung oder allmähliche Verfestigung des eigenen Urteils betrifft.

    das kann ich sowas von nachvollziehen. und ich bin sehr gespannt darauf, wie die anderen hier auf die sachen reagieren. lass dir zeit – wie gesagt, ich muss sowieso erst mal eine woche aussteigen.

    --

    #10206869  | PERMALINK

    alexischicke

    Registriert seit: 09.06.2010

    Beiträge: 1,776

    ich setzte die Runde aus will hier wieder langsam einsteigen

    --

    #10207745  | PERMALINK

    brandstand3000

    Registriert seit: 29.12.2016

    Beiträge: 244

    ZUVIEL KUNST, ZU WENIG MUSIK!
    war meine erste banausen-reaktion.
    da ich aber letzte woche auf montage in leipzig war, hatte ich in meiner freizeit wenig zu tun und habe mir alles 10 x aufmerksam bei spaziergängen durch die stadt auf dem mp3 player meines telefons angehört. jetzt zuhause höre ich den bft zum ersten mal über eine richtige anlage und muss einsehen, dass ich es mir und der musik damit etwas schwer gemacht habe. hier klingt vieles schon deutlich angenehmer. mein telefon und die billigen in-ear-kopfhörer heben die mitten hervor und sind naturgemäß etwas schwach im bass.
    trotzdem war es interessant, mit dieser ziemlich ernsten musikzusammenstellung durch die sommerlichen wälder, parks und gassen leipzigs zu latschen. und, wie immer, durch häufiges hören habe ich einiges zu schätzen gelernt.
    zu frei improvisierter musik muss ich noch sagen, dass ich die live immer gerne sehe, aber nie auf platte höre und ihr da kaum folgen kann/will. (in leipzig habe ich diese woche z.b. 2 konzerte mit einigen dieser Musiker besucht. hat spaß gemacht.)

    so. und nach der ganzen hör-arbeit hatte ich aber immer noch nicht das gefühl, viel zur musik sagen zu können. und da ich auf der heimfahrt langeweile hatte, aber nicht auf dem telefon tippen wollte, habe ich gemogelt und schon mal vorgartens kommentare gelesen.
    nach dieser länglichen präambel nun zu meinen dürren worten:

    #1
    minimal beginnings.
    spätestens bei 1:26, wenn die streicher das 2-ton-thema übernehmen, denke ich nur noch an lalü-lala, martinshörner mit dopplereffekt. die verzahnten saxofone sind vielleicht moondog-inspiriert. bisschen wie filmmusik, bisschen Bernhard Herrmann. ich hab irgendwie eine kleinkunst-assoziation.

    #2
    erstes stück der abteilung „musikinstrumente gegen die betriebsanleitung gespielt“: der flügel.
    wie sich aus dem schubbern auf den klaviersaiten aber ein maschineller beat entwickelt, ist richtig toll. dann zurück zum krrrch-krrch und dann ein bisschen geklingel. dann erstes geperle auf den tasten. hübsch. dann wird es sogar melodisch und auf hüpfend/stolpernde weise beschwingt. warum man dann zurück zu schubbern und klingeln muss, weiß ich nicht. die schlusstöne gedoppelt auf flügel und glockenspiel, ein bisschen wie ein signal zum sendeschluss im radio vergangener zeit.

    #3
    vor allem die konventionelleren stücke haben sehr auf meinem telefon gelitten. hier hat mich die offene hi-hat derartig genervt, dass ich kaum bis zur 2. hälfte durchgehalten habe, wenn der drummer endlich auf stöcke wechselt und die hi-hat etwas softer tritt. er ist auch waghalsig und etwas hyperaktiv, was gut ist, aber anstrengend.
    bass und saxofon gefallen mir richtig gut und alles passt zusammen.

    ziemlich viel auskomponiert (der ganze bass-teil am anfang, oder?)

    so wie ich das höre, spielen sie einfach das stück, also durchgehend einen teil, die selbe abfolge, die sie variieren und aufschrauben. und dann wieder zuschrauben. schöne nummer. bin gespannt, wer die sind.

    #4
    liebe auf der rollschuhbahn.
    die alleinunterhalter-assoziation bei orgel krieg ich nicht raus.
    für mich das gefälligste stück des bft. da war ich sehr dankbar für. leider als verschnaufpause sehr früh im mix; hintenraus wird es doch anstrengend ;)
    auf der anlage funktioniert das mit den basspedalen der orgel ganz gut, auf dem telefon hat mir der bass schon sehr gefehlt. ist natürlich nicht die schuld der gruppe, trotzdem hätten sie ihren bassisten nicht vor dem auftritt feuern sollen!
    die melodie ist fast unerträglich schön, gerade wenn das 2. saxofon noch dazu kommt. eigenkomposition oder standard? hauptsax und orgel finde ich auf jeden fall ganz toll. geiler schmusesound! bin gespannt, wer die sind.

    #5
    der basser kann was. aber hier können ja alle was. bass und drums dann zusammen ganz groß!
    auf dem telefon war das nun folgende piano so weit im vordergrund, dass der rest des stücks mich wieder schwer genervt hat. auf der anlage ist es besser, mir aber immer noch zu laut.
    dann gehen alle auf ihre nervöse große fahrt und ich winke vom bahnsteig.

    swingteil

    tatsächlich. es gibt einen swingteil. ganz schön gut. aber da war ich immer schon in der inneren emigration wegen des telefon-pianos. ungerecht.
    das thema mag ich leider auch nicht. oder ich mag es, wenn ich darüber nachdenke, aber nicht so sehr beim hören. weiß nicht warum. irgendwie so eine art „modernes jazz thema“, das ich nicht leiden kann.

    #6
    irgendwie habe ich sogar ganz allgemein probleme mit klavieren. ich mag akkorde. aber einzeltöne? von denen können mir pianisten mit ihren 10 fickrigen fingern einfach zu schnell zu viele spielen.
    der hier ist fraglos super, aber strengt mich unendlich an.

    #7
    ahh, ein posaunenchor. vielen dank, das tat jetzt not. (ich weiß, dass das keiner ist.) das getröte vom sax mag ich auch. und wie der groove sich drunterschiebt ist auch wieder super. das rockt krautig los. mag ich. dass krch-krch von der e-gitarre auch. kann sich der flügel bitte zurückhalten? dankeschön. tolles bläserarrangement! alles komplett. alles spitze. aber nein, dass trottelige piano (dass den ganzen kladderadatsch zugegebenermaßen wahrscheinlich komponiert und chef-mäßig arrangiert hat) meldet sich bei 5:22 mit einem kleinen musikhochschul-thema. ein bisschen wie bei indie-bands, die zu viel wollen, z.b. sufjan stevens. obwohl der toll ist. und das hier ist ja auch gut. aber da fehlt friedrich der sagt: weniger ist mehr.
    und das 2. verstolperte funky thema bei 7:53 gefällt mir auch schon besser. leider etwas kurz. dann wieder ein sehr schöner bläser-ausklang, der mich an das AEoC erinnert.
    wie wertvoll jetzt die ganze

    steigerungslogik

    ist, weiß ich auch nicht, aber das macht schon spaß. falls vorgarten richtig liegt, war ich bei dem konzert ja auch. würde schon passen.

    #8
    zurück zur freien impro.
    der anfang so, wie vielleicht siebenachtel aller freien improvisationen anfangen, dann wird aber zügig losgelegt. bisschen standard vielleicht, sag ich nach absicherung von vorgarten. sorry.
    wie fand ich es selbst, auf sonnigen waldwegen an der kläranlage vorbei zwischen leipzig-gohlis und leipzig-lindenau? keine ahnung. wenig hängengeblieben. wenn die ballade kommt, finde ich’s ganz schön. gerade den bass.

    wie abgesichert sie alle vier in etwas landen, das lange vorher feststand.

    das weiß ich nicht. ich würde ihnen das als in der improvisation entstanden abnehmen. aber ist natürlich eine interessante frage: wenn leute oft zusammen spielen, wie frei improvisieren sie dann noch?

    #9
    ach, das pianola…
    wieder eine art „modern jazz“, die ich nicht leiden kann. in meiner rotzig-uniformierten art denke ich da an ECM in den 80ern, was immer das heißen soll.

    darüber habe ich bei diesem bft sowieso nachgedacht: das scheint ja alles relativ aktuell zu sein. aber vieles könnte so doch auch aus den 80ern stammen, oder? seit wann gibt es z.b. die heutige form frei improvisierter musik? hat jazz ein „ende der geschichte“? also wie in allen bereichen von kultur, spätestens seit den 80ern ist alles so verzweigt und differenziert, dass es nur noch variationen gibt? postmoderne? ende der ironie? etwas platt. die experten, euer einsatz bitte!

    bei häufigem hören gewinne ich schon spaß an den instrumentalisten, aber mögen tu ich’s immer noch nicht.

    #10
    darauf ne coole ballade.

    abstrakter blues

    gefällt mir gut. toll zurückgelehnt, ohne lasch zu sein. bei meinen ca. 10 bft durchläufen, war ich hier aber schon so ermattet, dass ich nicht mehr viel mitgekriegt habe. mein spaziergang näherte sich dann auch wieder dem hotel, und die sonne war schon recht heiß. es lohnt sich die stücke nochmal einzeln zu hören :)

    #11
    ich mag auch vor allem gruppen, das zusammenspiel verschiedener instrumente. solo-sachen haben für mich oft etwas von fingerübung, bzw. schlicht üben. mit ner band find ich alles besser. also grundsätzlich.
    das saxofon hier ist toll gespielt, hör ich auch gerne, mehr fällt mir bisher nicht ein.

    #12
    leider wieder kunst. nicht meine tasse tee. wenn ich vorgarten lese, bekomme ich eine ahnung. wenn ich mich hinein versenke, komme ich auch ein bisschen rein, aber ich versenke mich eben selten.
    sehr traurig.
    freue mich darauf, was du darüber schreibst.

    #13
    komposition und arrangement gefallen mir irgendwie nicht. filmsoundtrack passt. klingt für mich nach einem tango-film aus den 90ern. klingt nach filmförderung. das, was ich bei #1 mit kleinkunst meinte, hier in gefällig. die tangoschule muss schließen, der jugoslawische tangolehrer wird abgeschoben, alle weinen. das ist alles gemein und ungerecht.
    tatsächlich erreicht mich die sehnsucht des tracks, aber irgendwie hab ich keinen bock.

    BONUS-RUNDE

    die boni hab ich nur 3 oder 4 x gehört. Mehrfach auf einer Bank im sogenannten „Palmengarten“, einem etwas runtergekommenen Park am Fluss, in dem hauptsächlich Trauerweiden stehen. und keine palmen. zur musik betrachtete ich gaukler (straßenpunks), die in einem trockenen bassin jonglieren übten. am folgenden tag übten studentinnen im bikini rad schlagen. da fühlte ich mich aber zu dirty-old-man, um genau hinzusehen. doof.

    zuerst dachte ich auch, ach, über die längere strecke von 15 minuten kann ich mich besser auf die improvisationsreisen einlassen. war aber relativ. bin oft einfach weggedriftet.
    trotzdem B#1 und B#2 gefallen mir ziemlich gut.

    B#1
    ein auftakt, als würde jemand aufstehen, dann gehts los. super sounds. die düsteren schläge auf die flügelsaiten. die komischen dröhn- und quitsch-sounds wahrscheinlich vom schlagzeuger der feucht über felle und becken schmiert. top-soundscape. bin voll dabei. und habe auch gerätselt, ob es nur ein pianotrio, oder vielleicht pianotrio + extrapiano oder + percussion ist. lieblingsstelle: wenn bei 3:39 die bierflasche umfällt.
    dann wirds immer musikalischer. den schlagzeuger find ich super. den bassisten auch. selbst das piano! hier stimmt auch das lautstärkenverhätnis! :)

    kaputten-spieluhr

    ist wieder gut. das gestake mag ich auch. die will ich live sehen. freue mich auf die auflösung.

    B#2
    das mag ich tatsächlich auch. das leicht bescheuerte mitgesinge des gitarristen im ich-kann-micht-anders-gestus. das thema ist zwar modern, aber gefällt mir auch. das suchende transportiert sich schön. die hohen abgestoppten basstöne. das gewollt unbeholfene geklöppel und gegonge. mittagspause auf der offenen station.
    wenn sie ins spielen kommen, hat es für mich was nett folkiges. auch so ein kraut-feeling. 70er NRW. das saxofon dazu, beat vom bass und gepauke auf den toms. sehr angenehm. lockeres gesteigere, die insassen kommen auf die beine, noch ein tänzchen vor den nächsten pillen. die kommen dann in form der e-gitarre. toll, wie die verhallt von hinten rein und drüber geht. ab 9:10 wirken die pillen dann. waren vielleicht doch ein bisschen überdosiert. wurst. wegdösen in flageoletts.
    da lass ich mich auch einliefern.

    B#3
    ein flügel ist ein flügel ist ein flügel. oder zwei. ganz gute sounds, aber nicht mein ding. da spüre ich wieder die länge. zur zeit hab ich was gegen klaviere (so ein unsinn) und mag lieber saxofone.

    B#4
    na, da hab ich ja grade was gesagt. aber hier greift wieder meine solo-regel. wow, über die strecke geht das in richtung chinesische wasserfolter. am anfang gefällt es mir richtig gut. betörend, in der rhythmischen wiederholung und harmonischen entwicklung echt hypnotisch. ich dachte auch, ich höre hier eine frau atmen. da ich sonst keine kenne, dachte ich gleich an die verstorbene heidelbergerin, aber wenn vorgarten sie nicht erkennt, ist sie es wohl nicht :)
    steigerungen und durchhaltevermögen sind absolut beeindruckend. aber auch das hab ich eher zum ende meiner spaziergänge gehört, als ich schon das gefühl bekam, einen sonnstich zu haben. da passte es perfekt.

    B#5
    leidet unter der programmierung. so spät im bft dachte ich, nur mehr vom selben. dann noch die enttäuschung: das ist gar nicht 21 minuten lang, nur 15 wie der rest. dann kommt noch ein hidden track. so hab ich es mir erst gestern im zug etwas genauer angehört, und eigentlich finde ich es ziemlich gut. für mich ist wieder der schlagzeuger die hauptshow, deshalb finde ich es gut, dass der rest relativ gleichmäßig durchdengelt. wieder super sound. könnte von mir aus von den selben leuten wie B#1 stammen :) ist da ein bläser dabei? das instrumente-gerate bei frei improvisierter musik ist schon lustig. soll das so klingen? oder ist nur die heizung kaputt? ist das kunst, oder kann das weg? irgendwann ruft einer noch, hey, find ich gut. war das bei diesem stück? finde die stelle grade nicht mehr. (nee, war bei B#1.) das ende ist auch super! live killt das bestimmt. spielen freie improvisateure live die hits von ihrer platte??

    B#Hidden track
    fühlt sich jetzt an wie eine klavierminiatur, ist aber auch 4 minuten :)
    an dieser stelle gefällt mir das sehr gut. kontext ist king. toll, wie es sich vom nocturn-melancholischen zum sonnig-fröhlichen hochschraubt. durch ein paar dissonante harmonieverschiebungen mit bluenotes und beschwingteres, humoristisches spiel. toll. erinnert mich an die methode in #2.

    das fazit, lieber gypsy, gefallen hat mir wenig, aber ich fands große klasse. dein bft kam jetzt vor allem so krass wegen friedrichs schmuse-bft zuvor. immer dieser kontext.
    ich bin sehr gespannt, später ausführlicheres von dir zu den stücken zu lesen.
    schon mal vielen dank für diesen fordernden bft. muss auch mal sein :) gerne wieder, gerne noch härter! gerne wie du willst.

    zuletzt geändert von brandstand3000

    --

    #10207789  | PERMALINK

    brandstand3000

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    nachtrag zu #5
    hier hör ich auch bekanntes in der improvisation, z.b. motive aus west side story. wenn man 10 min impro raushaut, füllt man wahrscheinlich mit bekanntem auf :)

    nachtrag zu #6
    dass das klavier das stück mit diesem wilden rauf-und-runter-halligalli als thema beginnt und beendet (und in der mitte auch nochmal als chorus spielt), gefällt mir jetzt doch ganz gut. auf der straße ist das nix, zuhause kommts recht gut.

    zuletzt geändert von brandstand3000

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    #10207817  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Beiträge: 68,339

    brandstand3000nachtrag zu #5 …

    Danke auch Dir für Deine tollen Anmerkungen zur Musik! (Mit meinen In-Ears kann ich den Bass zum Glück ganz ordentlich hören … die Frage nach dem optimalen Hören von BFTs stellte sich mir auch schon oft, am Ende ist für mich zuhause im ruhigen Zimmer fast immer die einzige wirkliche Option, zumal wenn ich halbwegs konzentriert hören will.)

    Hoffe, ich komme morgen zum Wiederhören und Antworten auf die Rückmeldungen von @vorgarten und Dir!

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10207819  | PERMALINK

    brandstand3000

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    gypsy-tail-wind
    Hoffe, ich komme morgen zum Wiederhören und Antworten auf die Rückmeldungen von @vorgarten und Dir!

    kann es kaum erwarten! (aber bitte keinen stress!)
    zuhause hören ist natürlich am besten. leider finde ich da oft aber nicht die ruhe und lasse mich noch leichter ablenken als draußen. insofern wäre flanierend mit gutem sound eigentlich ideal.

    was für in-ears hast du? und hörst du telefon? oder anderen player? was ist dein set up? empfehlungen?
    ich such immer besseres, und dann erwisch ich doch wieder mist. einmal hatte ich teure sennheiser; die hatten dann nach einer woche kabelbruch…

    zuletzt geändert von brandstand3000

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    #10207849  | PERMALINK

    brandstand3000

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    aber stimmt schon. friedrichs bft funktionierte super auf dem boulevard. deiner ist eher für zuhause. halt eher hör-arbeit/kunst-genuss. (friedrichs war natürlich auch große kunst! aber mehr for the people.) keinesfalls wertend.

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    #10207857  | PERMALINK

    brandstand3000

    Registriert seit: 29.12.2016

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    à propos: deine fotoauswahl zum bft passt exzellent und ist wahrscheinlich auf die blessuren und traumata gemünzt, die man sich als straßen-hörer, bei deinem bft zuziehen konnte.

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    #10207869  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,339

    brandstand3000à propos: deine fotoauswahl zum bft passt exzellent und ist wahrscheinlich auf die blessuren und traumata gemünzt, die man sich als straßen-hörer, bei deinem bft zuziehen konnte.

    Ha ha. Ich war auf der Suche nach irgendwas mit „blindfold“ und dann tauchte halt auch der gute Mapplethorpe wieder mal auf … das zweite suchte ich dann passend zum ersten gleich direkt beim Meister aus.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10207971  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,714

    von mir auch erstmal vielen dank für die tollen kommentare, @brandstand3000. du hast die sachen offensichtlich viel häufiger und auch viel genauer gehört als ich (das waren eher protokoll des zweiten, manchmal auch nur des ersten hörens, und dabei ist es vorerst auch geblieben).

    brandstand3000
    darüber habe ich bei diesem bft sowieso nachgedacht: das scheint ja alles relativ aktuell zu sein. aber vieles könnte so doch auch aus den 80ern stammen, oder? seit wann gibt es z.b. die heutige form frei improvisierter musik? hat jazz ein „ende der geschichte“? also wie in allen bereichen von kultur, spätestens seit den 80ern ist alles so verzweigt und differenziert, dass es nur noch variationen gibt? postmoderne? ende der ironie? etwas platt. die experten, euer einsatz bitte!

    ich glaube, ich verstehe, was du meinst. und angesichts der hier vorgestellten sachen müssen andere mal erklären, was daran nicht aus den 80ern sein kann. aber bei „nur noch variationen“ muss ich natürlich widersprechen. es gibt im jazz durchaus neue entwicklungen, an denen sich andere musiksparten eine scheibe abschneiden könnten – und es zum teil auch schon tun. ich würde natürlich lehmans „spektraljazz“ nennen (den es erst geben kann, seitdem es bestimmte computerprogramme gibt, was auf die spektralmusik an sich zutrifft), oder vijay iyers accelerando-formen, die er aus pitching-praxen der dj-culture hat, die er aber eben auf frei improvisierende jazztrio/sextett-besetzungen überträgt, oder (natürlich!) steve colemans neuformulierungen von funk im kontext von nicht in westlichen notationssystemen aufschreibbaren musikelementen. aber das sind nur beispiele aus den ecken, in denen ich so unterwegs bin (und die soooo ironiefrei gar nicht sind).

    das als kurzen zwischenruf aus der arbeitspause. bin gespannt, ob/wie das hier weitergeht.

    edit. das schlagzeug in b#5 ist wirklich fantastisch. eigentlich der ganze track. das wächst.

    --

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