Bill Callahan ~ Dream River

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  • #8896481  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 34,031

    Ich bin dann wohl in der sehr kleinen Gruppe um Monroe, die Bill Callahan auch mit diesem Album wieder nichts abgewinnen können. Als Beispiel sei ruhig dieses Video von Small Plane genommen, das ist mir viel zu karg, (spr)öde, der Gesang so wahnsinnig unmelodisch („Sometimes you sleep Whiiiiile I Take Us Home, That’s when I know —– We really have a Home“ Ich wusste nicht ob ich lachen oder weinen sollte, das wirkt so dermaßen hölzern). Dabei erinnert mich die Stimme in diesem Video sogar sehr positiv an Kurt Wagner, es gibt also auch etwas auf der Haben-Seite ;-).
    Vielleicht ginge es mir anders, wenn ich mit der Lyrik Callahans was anfangen könnte, aber von all den hier im Thread zitierten hoch anspruchsvollen Textzeilen, berührt mich wirklich so absolut gar nichts.
    Vielleicht bin ich für Callahan einfach wirklich zu primitiv gestrickt, dass ich all die Subebenen und großartigen Metaphern nicht erkenne. Am Ende des Tages war das wohl jetzt wirklich mein letzter Versuch mit dem Guten.

    --

    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
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    #8896483  | PERMALINK

    kaesen

    Registriert seit: 17.06.2003

    Beiträge: 4,291

    Bill Callahan „poppt“ einfach nicht.
    Das wird Dir fehlen
    Manchmal mag ich das, manchmal auch nicht.

    --

    Käse ist gesund!
    #8896485  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,074

    TheMagneticFieldIch bin dann wohl in der sehr kleinen Gruppe um Monroe, die Bill Callahan auch mit diesem Album wieder nichts abgewinnen können.

    In Bezug auf alle Musikfans würde ich sagen, dass das die überragende Mehrheit ist.

    Als Beispiel sei ruhig dieses Video von Small Plane genommen, das ist mir viel zu karg, (spr)öde, der Gesang so wahnsinnig unmelodisch („Sometimes you sleep Whiiiiile Take Us Home, That’s when I know —– We really have a Home“ Ich wusste nicht ob ich lachen oder weinen sollte, das wirkt so dermaßen hölzern). Dabei erinnert mich die Stimme in diesem Video sogar sehr positiv an Kurt Wagner, es gibt also auch etwas auf der Haben-Seite ;-).

    Callahan ist (meistens) spröde und karg. Ich habe dich nie als Fan von Kargheit wahrgenommen, ebensowenig wie Monroe Stahr, und daher würde es mich auch wundern, wenn euch Callahan gefallen würde.

    Vielleicht ginge es mir anders, wenn ich mit der Lyrik Callahans was anfangen könnte, aber von all den hier im Thread zitierten hoch anspruchsvollen Textzeilen, berührt mich wirklich so absolut gar nichts.

    Ich finde auch nicht, dass die Textzeilen isoliert besonders beeindruckend sind, wenn man nicht die Interpretation im Hinterkopf hat. Callahan ist kein großer Lyriker, wäre auch etwas ärgerlich, denn ansonsten hätte er den Beruf verfehlt. Aber er schreibt großartige Songs.

    Vielleicht bin ich für Callahan einfach wirklich zu primitiv gestrickt, dass ich all die Subebenen und großartigen Metaphern nicht erkenne.

    Wenn es mit der Musik nicht klappt, ist die Beschäftigung mit Metaphern nutzlos.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #8896487  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,444

    nail75 Callahan ist kein großer Lyriker, wäre auch etwas ärgerlich, denn ansonsten hätte er den Beruf verfehlt.

    Das sehe ich aber ganz anders.

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #8896489  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 34,031

    kaesenBill Callahan „poppt“ einfach nicht.
    Das wird Dir fehlen
    Manchmal mag ich das, manchmal auch nicht.

    Weiß ich nicht, es gibt ja genug Singer/Songwriter (Denison Witmer, Vic Chesnutt, Elliott Smith, to name a few), die ich toll finde, auch ohne dass es „poppt“. Es ist dann wohl doch dieses für mich wahnsinnig Reduzierte in der Musik (womit Nail dann wohl Recht hat), das mich stört, und wie gesagt die (Nicht)- „Melodieführung“ in Callahans Stimme.

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    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #8896491  | PERMALINK

    robin

    Registriert seit: 11.02.2013

    Beiträge: 1,737

    Irrlicht
    Ganz leicht: In dem die Stimme in den Hintergrund tritt. Obgleich ich es wirklich gerne mag, hat Callahan etwa mit „Woke on a whaleheart“ damals doch so manche Anstrengung unternommen, um ein Werk zu erschaffen, das zerfahrener kaum sein könnte. Ein Maximum an Stilexzess, eine Überdosis an Instrumentarium und eine auf Albumlänge kaum erkennbare Linie. In diesem Sinne freue ich mich darauf, dass „Dream river“ wieder eine sehr besinnliche, eher ruhige Platte werden soll.

    Vor diesem Hintergrund höre ich mir die mal an. Du könntest Recht haben. Bei mir bewirkt die Stimme einiges, ich kann darin gut versinken. (Ich habe Woke on a whaleheart nicht, ich muß mir die bei youtube ahören).

    --

    #8896493  | PERMALINK

    kaesen

    Registriert seit: 17.06.2003

    Beiträge: 4,291

    TheMagneticFieldWeiß ich nicht, es gibt ja genug Singer/Songwriter (Denison Witmer, Vic Chesnutt, Elliott Smith, to name a few), die ich toll finde, auch ohne dass es „poppt“. Es ist dann wohl doch dieses für mich wahnsinnig Reduzierte in der Musik (womit Nail dann wohl Recht hat), das mich stört, und wie gesagt die (Nicht)- „Melodieführung“ in Callahans Stimme.

    Es ist natürlcih wieder Definitionssache: Meldodieführung gehört für mich essentiell zum Pop, deshalb ist er für mich kein Pop.
    Da sagt natürlcih nichts über die Aulität aus. Insbesondere Elliott Smith ist da ein sehr gutes Beispiel, wie Singer/Songwriter und Pop funzen können.

    --

    Käse ist gesund!
    #8896495  | PERMALINK

    nikodemus

    Registriert seit: 07.03.2004

    Beiträge: 21,307

    Erste Bilanz nach ca. 4 Durchgängen. „Dream River“ ist ein neues Kapitel im Bilderbuch von Callahan, weniger melodieverliebt als „Sometimes I Wish We Were An Eagle“ und weniger fokussiert als „Apocalypse“. Alles hier ist im Fluss mit Callahans ihm eigener Art von Dynamik. Wer Matt Kinseys facettenreiches Gitarrenspiel auf „Apocalypse“ mochte, kommt wieder auf seine Kosten. Manchmal stellt Kinsey lediglich einzelne Töne im Raum und lässt sie verhallen, häufiger allerdings umspielt er Callahans stoische Rhythmen, wie man das auch von den Konzerten der letzten Tour kannte.

    Dazu: Flöten! Flöten! Für micht der Inbegriff von „nervtötend“, Callahan setzt sie aber geschickt ein, mich erinnern sie an die wenigen guten LPs, die mit prominenten Flöten aufwarten, „Astral Weeks“ und Drakes „Bryter Layter“.

    Callahn weicht insofern von seinem smog trademark sound ab, indem er größtenteils auf die repetitiven Muster verzichtet, das bereits bekannte „small plane“ stellt eine Ausnahme dar. „Dream River“ ist Anti Pop, der nicht unterhalten, sondern betrachtet werden will, genau so wie das Callahans Protagonisten häufig tun. Callahn vergleicht seine Lieder mit Landschaften, teilte er der Spex mit. Passt. Im Vorbeigehen gehört/betrachtet, ist das alles furchtbar unspektakulär, je näher man aber an Callahans Songbilder herangeht, um so mehr fallen einem die Besonderheiten und subtile Soundnuancen auf. Das Album wird (meine) Zeit benötigen, so viel ist klar. Außerdem ist es wohl denkbar ungeeignet ist, um neue Fans zu gewinnen.

    --

    and now we rise and we are everywhere
    #8896497  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,444

    Hast Du es bis morgen denn etwa auch nicht mehr ausgehalten? ;-)

    Interessanter Text aber wieder, niko. Besonders diese Zeilen sind sehr schön getroffen:

    nikodemus Im Vorbeigehen gehört/betrachtet, ist das alles furchtbar unspektakulär, je näher man aber an Callahans Songbilder herangeht, um so mehr fallen einem die Besonderheiten und subtile Soundnuancen auf.

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #8896499  | PERMALINK

    some-velvet-morning

    Registriert seit: 21.01.2008

    Beiträge: 5,119

    Das ist wirklich eine sehr gute Beschreibung fürs Album. Es benötigt wenn in der Tat Zeit und ist eher für Callahan Fans. Wer sich über „Small Plane“ schon aufregt, der wird ironisch ausgesprochen mit dem Album seine Freude haben.
    Die Reduzierung ist natürlich Merkmal bei Callahan und zeichnet seine Kunstform ja gerade aus. Beim neuen Werk nimmt er sogar noch die Melodiebögen raus und die Aufnahmen wirken so noch beiläufiger.
    Ich hoffe ja noch auf ein „Grower Album“ und werde ihm Zeit geben. Immerhin verführt es mich dazu in den großen Backcatalogue von Smog zu hören und mir Werke Wie „Dongs of sevotion“ etc. zu geben. Vielleicht werde ich morgen trotz der schweren Zugänlgichkeit ein Callahan Special ab 9.00 Uhr im Radio machen.

    --

    #8896501  | PERMALINK

    some-velvet-morning

    Registriert seit: 21.01.2008

    Beiträge: 5,119

    IrrlichtHast Du es bis morgen denn etwa auch nicht mehr ausgehalten? ;-)

    Interessanter Text aber wieder, niko. Besonders diese Zeilen sind sehr schön getroffen:

    Besser kann man das Album nicht beschreiben vom Eindruck.

    --

    #8896503  | PERMALINK

    nikodemus

    Registriert seit: 07.03.2004

    Beiträge: 21,307

    IrrlichtHast Du es bis morgen denn etwa auch nicht mehr ausgehalten? ;-)

    Regulär gekauft! No stream, no download ;-)

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    and now we rise and we are everywhere
    #8896505  | PERMALINK

    some-velvet-morning

    Registriert seit: 21.01.2008

    Beiträge: 5,119

    Kennt ihr die River Guard Version von den Daytrotter Sessions? Nur falls nicht:

    http://www.youtube.com/watch?v=2s_7_yWthNA

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    #8896507  | PERMALINK

    irrlicht
    Nihil

    Registriert seit: 08.07.2007

    Beiträge: 31,444

    nikodemusRegulär gekauft! No stream, no download ;-)

    Üh? Was! Mein Plattendealer meinte, der Release wäre erst am 20sten. Ich brech da heute Nacht wohl noch ins Lager ein.

    --

    Hold on Magnolia to that great highway moon
    #8896509  | PERMALINK

    some-velvet-morning

    Registriert seit: 21.01.2008

    Beiträge: 5,119

    Einordnung vom Ranking von Dream River im Gesamtwerk:

    #1 Sometimes I Wish We Were An Eagle
    #2 A River Aint Too Much To Love
    #3 The Doctor Came At Dawn
    #4 Apocalypse
    #5 Red Apple Falls
    #6 Knock Knock
    #7 Supper
    #8 Dream River
    #9 Woke on a whaleheart
    #10 Dongs Of Sevotion
    #11 Wild Love
    #12 Burning kingdom
    #13 Sewn to the sky

    Beste Cover :

    #1 The Breeze (Kath Bloom)
    #2 Jesus (Velvet Underground)
    #3 Heaven help the child (Mickey Newbury)

    Zum Verständnis von Callahan unerlässlich: Mickey Newbury „Frisco Marble Joy“
    http://www.youtube.com/watch?v=uw_v83e8L3E

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