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Erste Bilanz nach ca. 4 Durchgängen. „Dream River“ ist ein neues Kapitel im Bilderbuch von Callahan, weniger melodieverliebt als „Sometimes I Wish We Were An Eagle“ und weniger fokussiert als „Apocalypse“. Alles hier ist im Fluss mit Callahans ihm eigener Art von Dynamik. Wer Matt Kinseys facettenreiches Gitarrenspiel auf „Apocalypse“ mochte, kommt wieder auf seine Kosten. Manchmal stellt Kinsey lediglich einzelne Töne im Raum und lässt sie verhallen, häufiger allerdings umspielt er Callahans stoische Rhythmen, wie man das auch von den Konzerten der letzten Tour kannte.
Dazu: Flöten! Flöten! Für micht der Inbegriff von „nervtötend“, Callahan setzt sie aber geschickt ein, mich erinnern sie an die wenigen guten LPs, die mit prominenten Flöten aufwarten, „Astral Weeks“ und Drakes „Bryter Layter“.
Callahn weicht insofern von seinem smog trademark sound ab, indem er größtenteils auf die repetitiven Muster verzichtet, das bereits bekannte „small plane“ stellt eine Ausnahme dar. „Dream River“ ist Anti Pop, der nicht unterhalten, sondern betrachtet werden will, genau so wie das Callahans Protagonisten häufig tun. Callahn vergleicht seine Lieder mit Landschaften, teilte er der Spex mit. Passt. Im Vorbeigehen gehört/betrachtet, ist das alles furchtbar unspektakulär, je näher man aber an Callahans Songbilder herangeht, um so mehr fallen einem die Besonderheiten und subtile Soundnuancen auf. Das Album wird (meine) Zeit benötigen, so viel ist klar. Außerdem ist es wohl denkbar ungeeignet ist, um neue Fans zu gewinnen.
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and now we rise and we are everywhere