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TheMagneticFieldIch bin dann wohl in der sehr kleinen Gruppe um Monroe, die Bill Callahan auch mit diesem Album wieder nichts abgewinnen können.
In Bezug auf alle Musikfans würde ich sagen, dass das die überragende Mehrheit ist.
Als Beispiel sei ruhig dieses Video von Small Plane genommen, das ist mir viel zu karg, (spr)öde, der Gesang so wahnsinnig unmelodisch („Sometimes you sleep Whiiiiile Take Us Home, That’s when I know —– We really have a Home“ Ich wusste nicht ob ich lachen oder weinen sollte, das wirkt so dermaßen hölzern). Dabei erinnert mich die Stimme in diesem Video sogar sehr positiv an Kurt Wagner, es gibt also auch etwas auf der Haben-Seite ;-).
Callahan ist (meistens) spröde und karg. Ich habe dich nie als Fan von Kargheit wahrgenommen, ebensowenig wie Monroe Stahr, und daher würde es mich auch wundern, wenn euch Callahan gefallen würde.
Vielleicht ginge es mir anders, wenn ich mit der Lyrik Callahans was anfangen könnte, aber von all den hier im Thread zitierten hoch anspruchsvollen Textzeilen, berührt mich wirklich so absolut gar nichts.
Ich finde auch nicht, dass die Textzeilen isoliert besonders beeindruckend sind, wenn man nicht die Interpretation im Hinterkopf hat. Callahan ist kein großer Lyriker, wäre auch etwas ärgerlich, denn ansonsten hätte er den Beruf verfehlt. Aber er schreibt großartige Songs.
Vielleicht bin ich für Callahan einfach wirklich zu primitiv gestrickt, dass ich all die Subebenen und großartigen Metaphern nicht erkenne.
Wenn es mit der Musik nicht klappt, ist die Beschäftigung mit Metaphern nutzlos.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.