Startseite › Foren › Fave Raves: Die definitiven Listen › Die besten Alben › Belles Faves
-
AutorBeiträge
-
Mir ist beim Lesen richtig warm geworden, Belle.
Du hast wunderbare Worte gefunden.:-)--
Highlights von Rolling-Stone.de11 coole Zitate aus „Und täglich grüßt das Murmeltier“
So klingen die größten Schlagzeuger ohne ihre Band
Welches Equipment verwenden eigentlich…Pink Floyd?
Musikalische Orgasmen: 6 Songs voller Höhepunkte
Dies ist (laut Fans und Kritikern) die beste Folge von „Friends“
Studio-Magier: Die 8 besten Musikproduzenten
WerbungSchöööööön, Belle!
Auf dass die Faves auch ein Anstoß für Dich sind, hier wieder häufiger zu schreiben. (wenn Du mit Deiner Facharbeit fertig bist )
Hast hier irgendwie schon gefehlt.
--
Flow like a harpoon daily and nightlyjo aber ich war immer da und hab im stillen mitgelesen. dieser text entstand im absoluten unwillen meine facharbeit zu schreiben und euer feedback macht mich richtig stolz:lol:.
trotzdem hab ich einige veränderungen nicht mitbekommen…
wo sind die gute laune männer? cassa, jimmy, oldboy und cleetus?--
Und ich liege im Bett und ich muss gestehen ich habe große Lust mich noch mal umzudrehnBelle
trotzdem hab ich einige veränderungen nicht mitbekommen…
wo sind die gute laune männer? cassa, jimmy, oldboy und cleetus?Cassa findest Du zur Zeit wieder allerorten (sogar beim letzten Forumstreffen), Jimmy ist lost in Studium, Cleetus berichtet gelegentlich live aus den Rocky Mountains und OBee – der hat leider die Lust am Forum verloren. Hoffentlich nicht für immer.
--
Bellissima! Ein wunderbar persönlicher Text, der einen ebenso in den Arm nimmt, wie es beinahe jeder Song von Belle and Sebastian auch tut. Der knappe Ausriss aus einer noch jungen Lebensbiographie weckt die Neugier auf Fortsetzung. Dass in Deinem Text die Songs dieser erstklassigen Zusammenstellung ein wenig kurz kommen macht gar nichts, denn egal ob man nun andere Menschen oder Bücher liebt, „Push Barman To Open Old Wounds“ ist eindeutig ein Must-Have. Allein schon wegen des B&S-Feuerwerks „Lazy Line Painter Jane“ mit der famosen Monica Queen. Kurz: Das Album gehört sowieso in jede vernünftige Plattensammlung.
Belleich hoffe, dass ich bald wieder mal was schreiben kann, aber ich muss im moment meine prioritäten setzen und da geht leider meine facharbeit vor. obwohl mir hier zu schreiben deutlich mehr spass macht.
Delegiere das mit deiner Facharbeit und schreibe lieber hier weiter.
BelleAufgrund mangelnder musikalischer Fachkenntnis werden meine Texte sehr emotional und persönlich ausfallen. wenn ihr meint das wäre nicht der platz für sowas, dann fangt an mich zu dissen.
Dissen? Wer sollte auf so einen Gedanken kommen? Nee Du. So einfach kommst Du hier nicht weg, Belle ohne Sebastian.
--
Kann mich nur den Lobeshymen anschliessen: Sehr schön!
Überhaupt sind diese Alben-threads für mich derzeit so ziemlich das Beste im diesen Forum.--
Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausTheMagneticFieldnatürlich das genaue Gegenstück zu einigen eher historien und faktenbezogenen Fave-Threads hier, aber beide Varianten finde ich überaus reizvoll. Es gab ja mal die Diskussion ob viele persönliche Bezüge in eine Rezension gehören und wenn ich deinen Beitrag hier lese kann ich nur sagen: Ja.
Richtig. Aber zwei Dinge sollte man bedenken:
1. Die Methode funktioniert natürlich nur bei wenigen Alben und nur bei denen, die wirklich untrennbar mit dem eigenen Leben verbunden sind. Stell Dir vor, Du würdest den RS aufschlagen und jeder Rezensent würde Dir erzählen, wie sehr das Album sein Leben verändert hat.
2. Es ist eine Gratwanderung: So etwas muss man erst einmal schreiben können, ohne dass es peinlich oder öde wirkt. Belle hat es geschafft.
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.da gebe ich dir vollkommen Recht, in beiden Punkten, deswegen bezog ich es ja mit meiner Aussage auch explizit auf seinen Beitrag. Vielleicht ist das nicht genügend rübergekommen, evtl hätte ich das deinen hervorheben sollen.
Allerdings fand ich auch früher bei Uwe Kopf z.B. die in eine (persönliche) Geschichte gepackten Rezensionen mit am besten.--
"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!Justice – †
Im Moment hagelt es ja geradezu achtzehnte Geburtstage in meinem Freundeskreis und auf jeder Party, wenn nicht mal mehr der Alkohol den Pur-Partymix oder Olaf Hennings Joanna (gar nicht mal so schlecht, wenn man getankt hat) erträglich macht, hat irgendeiner meiner Kumpels die heilige Aufgabe diese kleine, schwarze CD zum DJ zu tragen und zu sagen: „Tu mal rein, kommt richtig geil.“ Und dann geht’s ab.
Der Erstling von Justice kam genau zur richtigen Zeit, als ich mehr und mehr elektronische Musik zuließ und auch Freude am Tanzen und Clubs fand. Durch das, übrigens sehr schöne und lustige, Video zu ihrer zweiten Singleauskopplung D.A.N.C.E. wurde ich auf Justice aufmerksam und auch wenn mich die harten Bretter zuerst abschreckten, fand ich auch schnell an diesen Stücken Geschmack. D.A.N.C.E. ist zwar mit dem schon etwas älteren, aber auch sehr schönen Lied „We are your Friends“ Justices bekanntestes und eingängigstes Stück, aber ihren eigentlich Sound repräsentiert es nicht. Die Markenzeichen und eigentliche Stärke des französischen Duos sind nämlich wabernde, zerrende, surrende Ungetüme von gigantischer Wucht und absoluter Tanzbarkeit.
Ich denke jeder der sich ausgiebig mit Musik beschäftigt hat eine Platte, die zum perfekten Zeitpunkt erscheint und einen einfach wegbläst. „†“ beeindruckte mich sofort in seiner Konsequenz und lässt mich immer noch nicht los. Es ist mir ein Rätsel, wie eine Platte mit jedem mal Hören fresher, geiler, fetter klingt. Das fängt mit dem epischen Opener „Genesis“ an, führt weiter über den Monstertrack „Phantom Pt. II“, den meine Freunde und ich gerne das Biest nennen, und endet mit der ersten, wahnsinnig coolen Single „Waters Of Nazareth“. Früher hätte ich es nie für möglich gehalten, dass ich ein Elektroalbum jemals als so rund und eindringlich emfinden würde. Doch wie gesagt, auch wenn alte Techno- und Elektrohasen der Meinung sind, dass Justice vielleicht doch nicht die Offenbarung seien, die der Hype verspricht, fand mich „†“ in einer Phase meines Lebens, wo ich mich doch sehr nach ein wenig mehr Coolness und Glamour sehnte, und immer wenn ich diese Platte einlege fang ich an von wilden Nächten, harten Trips und schwitzenden, getriebenen Körpern zu träumen.
Dieses Bild des totalen, abgefuckten Styles, der auch mich lange gefesselt hat, wird auch auf der Tour-DVD „A Cross The Universe“ von Justice wiedergegeben, doch kamen da Gaspard Augé und Xavier de Rosnay als fürchterliche Poser rüber und gingen mir eher tierisch auf den Sack. Auch geht mir mittlerweile dieses pseudochristliche Gehabe und die aus dem Metal entliehenen Posen auf die Nerven, die mich anfangs schon ein bisschen beeindruckten. Da sind mir Daft Punk in ihrer Geheimnistuerei doch deutlich lieber, denn die Legenden des French House scheinen erkannt zu haben, dass es oft am besten ist die Musik in ihrem Genre für sich selber sprechen zu lassen und sie nicht mit Ego und vermeintlicher Coolness zu überschatten. In meinen Augen steht elektronischer Mucke ein gewisses Mysterium sehr gut.
Doch trotz all der Kritik am Imagewahn der Franzosen. Hier steht für mich deutlich die Musik im Vordergrund und das unglaubliche Gefühl, wenn im Club ein Justice Lied gespielt wird und ich mich dann vollkommen entrückt durch wabernde Nebelschwaden zu den unglaublichen Beats bewegen kann. Der faszinierende Druck der Songs, die einen zurück in den Sessel presst, wenn man Justice im Wohnzimmer hört, oder alle Körperteile, die nicht allzu fest am Körper sitzen, wenn Phantom Pt. II im Club gespielt wird, ist tatsächlich am ehesten mit der monumentalen Urgewalt einer Hardrockbombe von den Queens of the Stoneage zu vergleichen. Aus diesen Gründen würde ich nur allzu gern ein Justice Konzert live miterleben. Die Beats und Bässe von Justice hautnah miterleben und mit einer Masse von Gleichgesinnten das zu tun, was ich mittlerweile am besten kann. Tanzen bis zum umfallen.
Dieses Album war sozusagen der Schlag ins Gesicht den ich unbedingt brauchte, um meinen Arsch vom Sofa zu erheben und endlich anfangen zu tanzen, tanzen, tanzen. Es symbolisiert für mich Jugend und Freiheit und den absoluten Willen glücklich zu sein. Und so wird auch bei der nächsten Party einer von uns zu später Stunde entschlossen ans DJ-Pult schreiten und verlangen, was wir alle verdienen. Gerechtigkeit.--
Und ich liege im Bett und ich muss gestehen ich habe große Lust mich noch mal umzudrehn1. Belle & Sebastian – Push Barman To Open Old Wounds
2. Justice – †--
Und ich liege im Bett und ich muss gestehen ich habe große Lust mich noch mal umzudrehnFeine Texte, Belle. Der zu Justice gefällt mir fast besser als das Album selbst. Ich mag Justice auch, aber lieber in geringer Dosis; auf Albumlänge ist mir der Sound zu anstrengend.
--
To Hell with PovertyFelt – The Strange Idols Pattern and Other Short Stories
Es macht sicherlich Spaß über Felt zu schreiben, denn alles was ich bisher über Felt gelesen habe lässt eine Zufriedenheit erkennen, dass man auf diesen sanft und trotzdem rau glitzernden Diamanten von Popmusik gestoßen ist. Nun denn, ich werde mich also ebenso an einem Text über die Gruppe um Lawrence Hayward versuchen, auch wenn ich in den letzten vier Jahren seit meiner doch recht unsäglichen Justice Rezension nicht mehr wirklich über Musik geschrieben habe (sehet dies als Warnung oder als schlappe Ausrede an). Felt ist wohlmöglich kein absoluter Geheimtipp und wird sicherlich vielen Lesern hier geläufig sein. Dennoch wage ich zu behaupten, dass man dieser Band nicht einfach so über den Weg läuft und ein intensiverer Blick über den Tellerrand von Nöten ist um sie für sich zu entdecken. Nun muss ich zugeben dass dieser Durst den neuesten beziehungsweise ältesten heißen Scheiß zu suchen um sich schließlich in ihm wiederzufinden, bei mir seit der Volljährigkeit extrem nachgelassen hat. In meiner uralten Review zu Push Barman to open old Wounds schien meine wachsende Ermüdung mit der absoluten Identifikation und Hingabe zur Popmusik vielleicht bereits durch und tatsächlich bin ich seit jener Tage nicht unbedingt entdeckungsfreudiger geworden. Wird man nun wirklich erwachsen? Hat man einfach erkannt dass ein Leben in dem man sich mit jedem neu entdeckten hinreißenden Popsong neu verliebt einfach nicht nachhaltig ist? Ist mir bewusst geworden, dass die Stimme aus den Boxen die über Vereinsamung und Liebeskummer klagt vielleicht nicht das beste Vorbild für ein Leben geprägt von emotionaler Stabilität ist? Ja, vielleicht kann ich es mir nicht mehr leisten ein Leben wie im Lovesong zu führen, und doch bin ich immer wieder zurückgekehrt. Ich bin zurückgekehrt an Punkten an denen man sich nach dem alten musikalischen und lyrischen Balsam sehnt und die Sachen die man jetzt mal so hört vielleicht unterhalten, gar begeistern, aber nicht den seelsorgerischen Auftrag wahrer Lieblinge erfüllen können. In solchen Momenten höre ich Felt und in solchen Momenten bin ich dankbar mir irgendwann mal die Mühe gemacht zu haben solche Musik zu suchen und zu finden.
Felts Musik wohnt etwas ungemein Privates inne. Auf The Strange Idol Pattern janglen die Gitarren zärtlich um die Wette und Lawrence neigt dazu so manches Wort dem Hörer verführerisch ins Ohr zu hauchen (höre Crystal Ball). So kriege ich stets das Gefühl, dass ich wohl der Einzige auf diesem Planeten sein könnte der gerade in den Genuss dieser Musik kommt. Folgerichtig meine ich Felt noch nie mit einer anderen Person sondern immer nur alleine gehört zu haben. In meinen Augen ist es vor allen Dingen die perfekte Symbiose aus Maurice Deebanks virtuosem Gitarrenspiel und Lawrences Songwriting, die diese verwunschene Heimlichkeit ausstrahlt. Dementsprechend bin ich auch ein größerer Fan der Deebank/Cherry Red Ära der Band, auch wenn mir die späteren Creation-Sachen trotz allem sehr gut gefallen. Obwohl das Songwriting vor allem auf Forever Breathes the Lonely Word weiterhin grandios ist, erzielt für mich der neue Sound einfach nicht die gleiche emotionale Resonanz, wie das Deebanksche verspielte auf-und-ab Gegnidel. Während auf dem großartigen Crumbling the Antiseptic Beauty neben den hinreißenden Melodien vielleicht noch ein wenig die Substanz und der Drive fehlte, erreicht Strange Idol Pattern in meinen Augen nahezu Perfektion. Die Musik ist auf eine ähnliche verträumte Art poppig wie die anderer 80s-indie-Bands und wirkt dennoch irgendwie aus der Zeit gefallen und so einzigartig, dass man Felt nicht unbedingt mit Gruppen wie The Pastels vergleichen kann und will. Deebanks Gitarre ist so klar, fragil, stark, und einfach umwerfend, dass man sämtliche Labels wie Indie, Twee und sogar Rock und Popmusik vergessen möchte, denn das hier ist einfach nur Musik in ihrer simpelsten Schönheit und Brillianz. Vor allem die Instrumentals (leider wurde Crucifix Heaven auf meiner Reissue-CD nicht berücksichtig) zeugen von Deebanks außergewöhnlichen Fähigkeiten und seiner klassischen Ausbildung an der Gitarre. Lawrence Stimme ist wohl alles andere als klassisch geschult, dennoch findet sie den direkten Weg zu meinem Herz, denn sie ist auf widersprüchliche Art und Weise vertraut und trotzdem leicht distanziert, und gibt in ihrem Klang den arg melancholischen Arrangements und Texten oftmals eine angenehme ironische Note. Die großartigen Lyrics, die von Verzweiflung, Liebe und Verlust berichten, treffen ohnehin einen stark ausgeprägten sentimentalen Nerv in mir. Und somit bietet Felt ein delikates Musikerlebnis, dass mich absolut stolz und glücklich macht mich so intensiv mit Musik beschäftigt zu haben, dass ich auf sie gestoßen bin. Auch wenn ich oft in den letzten Jahren gedacht habe, dass ein Leben als Musikenthusiast, doch wahnsinnig anstrengend sei, repräsentiert Felt für mich doch alle Vorteile des Popeskapismus. Ja, es lohnt sich zu stöbern und mitzufühlen auch wenn es die Stimmung einstweilen drücken kann. So werde ich mich weiterhin in diesen sanften Tönen geborgen und verstanden fühlen, und der Gedanke wird mir kommen: ‚Das hier ist nicht für alle anderen. Das hier ist für mich.‘ Und was kann es schließlich Schöneres geben?
--
Und ich liege im Bett und ich muss gestehen ich habe große Lust mich noch mal umzudrehn -
Schlagwörter: Musik-Blog
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.