2018 hörte ich folgende für mich neue Alben

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  • #10677675  | PERMALINK

    wahr

    Registriert seit: 18.04.2004

    Beiträge: 15,193

    friedrich12 Alben, die für mich in 2018 anregend waren: Albert Ammons & Meade Lux – The First Day (1939) Wie das alles überhaupt anfing. Sami Baha – Free For All (2018) Willkommen in der schönen kühlen Tristesse der Vorstadt. Neneh Cherry – Broken Politics (2018) Auch Vorstadt, aber reifer, arrivierter, mit Kindern. Aber cool. DJ Koze – Knock Knock (2018) In einer Party um die Welt. Conforce – Autonomous (2017) Großstadt, Industrie, Nacht, Nebel. Roman Flügel – Themes I – XIII (2018) 13 zarte klangliche Szenarios. Bill Frisell- Music Is (2018) Musik wie von einem alten Bekannten. Stimmt ja auch irgendwie. The Hillard Ensemble – Ockeghem: Missa Prolationum / Marian Motets (Komposition zweite Hälfte 16. Jhdt., Aufnahme 1988) Die Geburt des Minimalismus aus der Renaissance. Holly Herndon – Platform (2015) Pop, elektronisch zerlegt, anders wieder zusammengesetzt. Martyn – Voids (2018) Die Leere (= Voids) mit beats füllen. Hans Otte – Das Buch der Klänge (1984) Ein Mann, ein Piano, eine Musik so klar wie Wasser. Waajeed – From the Dirt (2018) House von Grunde auf.

    schöne liste, von der ich mir auch mal ein paar scheiben abschneiden muss. dj koze z.b.

    holly herndon stand bei mir auch hoch im kurs im jahr des erscheinens. ich finde immer noch erstaunlich, dass ich ihre musik als von oben nach unten fallend wahrnehme, wo ich doch die meiste andere musik eher horizontal oder vertikal empfinde.

    mit neneh cherrys neuem album kann ich nicht so richtig viel anfangen ( wie schon mit dem vorgänger), weil ich aus mir nicht ganz erklärlichen gründen mit four tet nicht so viel anfangen kann. props gehen an neneh cherry für ihre präsentation auf dem cover, ebenso natürlich an wolfgang tillmans, der sie so toll in szene gesetzt hat.

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    #10677769  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,154

    wahrschöne liste, von der ich mir auch mal ein paar scheiben abschneiden muss. dj koze z.b.
    holly herndon stand bei mir auch hoch im kurs im jahr des erscheinens. ich finde immer noch erstaunlich, dass ich ihre musik als von oben nach unten fallend wahrnehme, wo ich doch die meiste andere musik eher horizontal oder vertikal empfinde.
    mit neneh cherrys neuem album kann ich nicht so richtig viel anfangen ( wie schon mit dem vorgänger), weil ich aus mir nicht ganz erklärlichen gründen mit four tet nicht so viel anfangen kann. props gehen an neneh cherry für ihre präsentation auf dem cover, ebenso natürlich an wolfgang tillmans, der sie so toll in szene gesetzt hat.

    Thx @wahr!

    Holly Herndon habe ich immer noch nicht so ganz begriffen, glaube ich. Horizontal? Vertikal? Ich weiß es nicht! Mir kommt es fast so vor, als würde zwischen verschiedenen tracks hin- und hergeswitched, so dass das Raum-Zeit-Kontinuum durcheinandergewirbelt wird. Aber es ist dennoch Pop.

    Das Neneh Cherry-Album finde ich gut, vielleicht etwas gesetzt, etwas milde. Das trifft auch auf neuere Sachen von Four Tet / Kieran Hebden zu. Ich habe das Album trotzdem mal in die Liste genommen, vielleicht ein wenig aus Nostalgie, vielleicht weil es mich angeregt hat, die alten Neneh Cherry-Alben mal wieder zu hören. Nicht vergessen: Neneh Cherry ist über 50 (ich auch), mehrfache Mutter (ich nicht), Familienmensch (auch nicht ;-) ). Die Frau rennt keine Türen mehr ein. Und da passt das und ist auch gut so. Und klar, Tillmans ergibt natürlich auch einen Hipness-Punkt. Da kann man sich auch mit über 50 noch cool fühlen. ;-)

    Die DJ Koze kannst Du bedenkenlos anschaffen. Das ist Pop, flutscht wie Butter.

    Die anderen Alben habe ich teils aus Neugier angeschafft, teils weil sie irgendwo empfohlen wurden, teils aus Nostalgie, und wie ich auf Ockeghem: Missa Prolationum kam, kann ich beim besten Willen nicht mehr sagen. Das kann ich ja auch nur weit hergeholt mit Minimalismus vernetzen, was eine von außen draufgepfropfte Interpretation von mir ist. Hans Otte erwähnte der Elektronik-Tüftler Andrew Pekler mal irgendwo. Das machte mich neugierig. Hans Otte klingt ganz anders als Andrew Pekler, aber auch die Musik von Andrew Pekler selbst klingt immer wieder ganz anders. Und einige Alben wie z.B. Albert Ammons stehen auch stellvertretend für meine Interesse an einer Ära / einem Stil.

    Teils völlig verschiedene Erzählstränge, sozusagen.

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #10677927  | PERMALINK

    wahr

    Registriert seit: 18.04.2004

    Beiträge: 15,193

    friedrich

    wahrschöne liste, von der ich mir auch mal ein paar scheiben abschneiden muss. dj koze z.b. holly herndon stand bei mir auch hoch im kurs im jahr des erscheinens. ich finde immer noch erstaunlich, dass ich ihre musik als von oben nach unten fallend wahrnehme, wo ich doch die meiste andere musik eher horizontal oder vertikal empfinde. mit neneh cherrys neuem album kann ich nicht so richtig viel anfangen ( wie schon mit dem vorgänger), weil ich aus mir nicht ganz erklärlichen gründen mit four tet nicht so viel anfangen kann. props gehen an neneh cherry für ihre präsentation auf dem cover, ebenso natürlich an wolfgang tillmans, der sie so toll in szene gesetzt hat.

    Thx @wahr! Holly Herndon habe ich immer noch nicht so ganz begriffen, glaube ich. Horizontal? Vertikal? Ich weiß es nicht! Mir kommt es fast so vor, als würde zwischen verschiedenen tracks hin- und hergeswitched, so dass das Raum-Zeit-Kontinuum durcheinandergewirbelt wird. Aber es ist dennoch Pop. Das Neneh Cherry-Album finde ich gut, vielleicht etwas gesetzt, etwas milde. Das trifft auch auf neuere Sachen von Four Tet / Kieran Hebden zu. Ich habe das Album trotzdem mal in die Liste genommen, vielleicht ein wenig aus Nostalgie, vielleicht weil es mich angeregt hat, die alten Neneh Cherry-Alben mal wieder zu hören. Nicht vergessen: Neneh Cherry ist über 50 (ich auch), mehrfache Mutter (ich nicht), Familienmensch (auch nicht ). Die Frau rennt keine Türen mehr ein. Und da passt das und ist auch gut so. Und klar, Tillmans ergibt natürlich auch einen Hipness-Punkt. Da kann man sich auch mit über 50 noch cool fühlen. Die DJ Koze kannst Du bedenkenlos anschaffen. Das ist Pop, flutscht wie Butter. Die anderen Alben habe ich teils aus Neugier angeschafft, teils weil sie irgendwo empfohlen wurden, teils aus Nostalgie, und wie ich auf Ockeghem: Missa Prolationum kam, kann ich beim besten Willen nicht mehr sagen. Das kann ich ja auch nur weit hergeholt mit Minimalismus vernetzen, was eine von außen draufgepfropfte Interpretation von mir ist. Hans Otte erwähnte der Elektronik-Tüftler Andrew Pekler mal irgendwo. Das machte mich neugierig. Hans Otte klingt ganz anders als Andrew Pekler, aber auch die Musik von Andrew Pekler selbst klingt immer wieder ganz anders. Und einige Alben wie z.B. Albert Ammons stehen auch stellvertretend für meine Interesse an einer Ära / einem Stil. Teils völlig verschiedene Erzählstränge, sozusagen.

    ja, erzählstränge, die sich ergeben, ohne dass man sie darum gebeten hat. einer ergibt einen anderen (könnte aber auch einen ganz anderen ergeben haben), ohne punkt, ohne komma, ohne wettbewerb der aufmerksamkeit, ohne … nein, ich sag lieber nichts. nichts muss sich vom anderen abheben, alles ist erstmal gleich, wird bewertet und re-bewertet und bewertet und re-bewertet. wird sogar überlesen. dann hebt sich irgendwas raus aus der summe des verpassten und wahrgenommenen, führt an der nächsten biegung zu etwas unerwartetem, was im nächsten augenblick wieder gewohnt ist. im fluss der erzählungen. (soundtrack dazu: myra melford’s snowy egret | city of illusion + attic)

    #10678075  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,679

    go1
    Brandi Carliles Album habe ich gehört (reichlich spät freilich – sie hatte schon ihre Grammy-Nominierungen als ich endlich reingehört habe). „Party of One“, das eindrucksvoll gesungene Beziehungskrisenlied, fand ich gleich ansprechend als ich im Dezember das schöne Video gesehen habe (mit Elizabeth Moss und Nicole Disson als Liebespaar in der Beziehungskrise) – Paul Buckmaster hat ja kurz vor seinem Tod noch ein wirkungsvolles Streicher-Arrangement für den Track geschrieben (mit Bach-Zitat am Ende, glaube ich). Das Album ist größtenteils tatsächlich was für mich (große Stimme, gute Songs, viel Emphase), aber ich brauche noch ein bisschen Zeit für die Urteilsbildung – es gibt zwei, drei Stellen, an denen mir die Arrangements zu dick aufgetragen schienen, und ich weiß noch nicht, ob ich mich von „Hold Out Your Hand“ wirklich mitreißen lassen möchte. Die schwierige Übung, einen guten Song über den eigenen Nachwuchs zu schreiben („The Mother“), ist ihr aber jedenfalls gelungen, weil sie nichts verklärt. Was man mir noch hätte empfehlen können: You Are Not Alone von Courtney Robb. Ich habe leider erst 2019 gemerkt, dass dieses Album eigentlich in meine Top 20 gehörte, vielleicht sogar in die Top 10 – wenn ich es denn besitzen würde. Prägnante Songs mit viel Seele (und viel Dunkelheit), überzeugend gesungen, schlackenlos und sparsam arrangiert, getragen und gut gespielt – da ist ein Track schöner als der andere, und „The Next Disaster“ ist einfach groß. Das Album gefällt mir noch besser als die von Christy Hays und Brandi Carlile – es ist eine musterhafte Americana-Platte, auf der folkigen Seite. In Sommers Umfrage wird Courtney Robb zurecht gut abschneiden, denke ich. @pipe-bowl sollte vielleicht auch mal kucken, ob er sie irgendwo kriegen kann.

    Ja, The Mother hätte eine Peinlichkeit werden können, das umschifft Carlile irgendwie, außerdem ist die Aufnahme ein echter Ohrwurm.
    Courtney Robbs Album steht hier, ist bereits gehört und für toll befunden worden, landet sicher in meiner Jahres-Top-Ten (wenn ich es denn endlich mal schaffe, alle angesammelten Alben zu hören). Die Platte taucht in einigen Listen der von Roots-Hörern auf, nachdem Wolfgang sie in einer Sendung vorgestellt hatte. Hast du Martha Scanlans The River And The Light gehört, das könnte dir dann auch gefallen, bei mir aktuell Nr.2 in der Jahresliste (nach Stick In The Wheel).

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #10678153  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,154

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #10678155  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,154

    @wahrja, erzählstränge, die sich ergeben, ohne dass man sie darum gebeten hat. einer ergibt einen anderen (könnte aber auch einen ganz anderen ergeben haben), ohne punkt, ohne komma, ohne wettbewerb der aufmerksamkeit, ohne … nein, ich sag lieber nichts. nichts muss sich vom anderen abheben, alles ist erstmal gleich, wird bewertet und re-bewertet und bewertet und re-bewertet. wird sogar überlesen. dann hebt sich irgendwas raus aus der summe des verpassten und wahrgenommenen, führt an der nächsten biegung zu etwas unerwartetem, was im nächsten augenblick wieder gewohnt ist. im fluss der erzählungen. (soundtrack dazu: myra melford’s snowy egret | city of illusion + attic)

    Schön gesagt!

    Und Myra Melford ist ein mir bis dato noch unbekannter Erzählstrang.

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    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #10678871  | PERMALINK

    go1
    Gang of One

    Registriert seit: 03.11.2004

    Beiträge: 5,644

    lathoHast du Martha Scanlans The River And The Light gehört, das könnte dir dann auch gefallen, bei mir aktuell Nr.2 in der Jahresliste (nach Stick In The Wheel).

    Dazu habe ich bisher keinen Zugang gefunden. Anfangs war mir meine Abneigung gegen ihre Stimme (die mir etwas dünn vorkommt) im Weg; das hat sich zwar gebessert, aber gefunkt hat es immer noch nicht. Gut, ich mag die Fiddle in „West Virginia Rain“ und höre, dass die Musik eine gewisse Spannung hat; das ist vielleicht ein Anfang. Was hat Dich denn an dem Album begeistert?

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    To Hell with Poverty
    #11121789  | PERMALINK

    kritikersliebling

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 18,340

    Alben, die ich erst 2018 entdeckt habe:

    Antemasque – Antemasque (2014)

    Banks & Steelz – Anything But Words (2016)

    Bill Fay – Who Is The Sender (2015)

    Bill Fay – Time Of The Last Persecution (1971)

    Bill Fay – Bill Fay (1970)

    Chris Robinson Brotherhood – Any Way You Love, We Know How You Feel (2016) ergänzt durch alle Betty’s Blends VÖs

    Bill Pritchard – Mother Town Hall (2016)

    Cracker – Kerosene Hat (1993) stellvertretend für alle Cracker-Scheiben

    Dave Stewart – Songbook Vol. I (2008)

    Die Lassie-Singers – Sei A Gogo (1992)

    Manchester Orchestra – Hope (2012)

    Miles Kane – Don’t Forget Who You Are (2013)

    Temper – New Place New Face (2003)

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    Das fiel mir ein als ich ausstieg.
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