Antwort auf: 2018 hörte ich folgende für mich neue Alben

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wahr

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friedrich

wahrschöne liste, von der ich mir auch mal ein paar scheiben abschneiden muss. dj koze z.b. holly herndon stand bei mir auch hoch im kurs im jahr des erscheinens. ich finde immer noch erstaunlich, dass ich ihre musik als von oben nach unten fallend wahrnehme, wo ich doch die meiste andere musik eher horizontal oder vertikal empfinde. mit neneh cherrys neuem album kann ich nicht so richtig viel anfangen ( wie schon mit dem vorgänger), weil ich aus mir nicht ganz erklärlichen gründen mit four tet nicht so viel anfangen kann. props gehen an neneh cherry für ihre präsentation auf dem cover, ebenso natürlich an wolfgang tillmans, der sie so toll in szene gesetzt hat.

Thx @wahr! Holly Herndon habe ich immer noch nicht so ganz begriffen, glaube ich. Horizontal? Vertikal? Ich weiß es nicht! Mir kommt es fast so vor, als würde zwischen verschiedenen tracks hin- und hergeswitched, so dass das Raum-Zeit-Kontinuum durcheinandergewirbelt wird. Aber es ist dennoch Pop. Das Neneh Cherry-Album finde ich gut, vielleicht etwas gesetzt, etwas milde. Das trifft auch auf neuere Sachen von Four Tet / Kieran Hebden zu. Ich habe das Album trotzdem mal in die Liste genommen, vielleicht ein wenig aus Nostalgie, vielleicht weil es mich angeregt hat, die alten Neneh Cherry-Alben mal wieder zu hören. Nicht vergessen: Neneh Cherry ist über 50 (ich auch), mehrfache Mutter (ich nicht), Familienmensch (auch nicht ). Die Frau rennt keine Türen mehr ein. Und da passt das und ist auch gut so. Und klar, Tillmans ergibt natürlich auch einen Hipness-Punkt. Da kann man sich auch mit über 50 noch cool fühlen. Die DJ Koze kannst Du bedenkenlos anschaffen. Das ist Pop, flutscht wie Butter. Die anderen Alben habe ich teils aus Neugier angeschafft, teils weil sie irgendwo empfohlen wurden, teils aus Nostalgie, und wie ich auf Ockeghem: Missa Prolationum kam, kann ich beim besten Willen nicht mehr sagen. Das kann ich ja auch nur weit hergeholt mit Minimalismus vernetzen, was eine von außen draufgepfropfte Interpretation von mir ist. Hans Otte erwähnte der Elektronik-Tüftler Andrew Pekler mal irgendwo. Das machte mich neugierig. Hans Otte klingt ganz anders als Andrew Pekler, aber auch die Musik von Andrew Pekler selbst klingt immer wieder ganz anders. Und einige Alben wie z.B. Albert Ammons stehen auch stellvertretend für meine Interesse an einer Ära / einem Stil. Teils völlig verschiedene Erzählstränge, sozusagen.

ja, erzählstränge, die sich ergeben, ohne dass man sie darum gebeten hat. einer ergibt einen anderen (könnte aber auch einen ganz anderen ergeben haben), ohne punkt, ohne komma, ohne wettbewerb der aufmerksamkeit, ohne … nein, ich sag lieber nichts. nichts muss sich vom anderen abheben, alles ist erstmal gleich, wird bewertet und re-bewertet und bewertet und re-bewertet. wird sogar überlesen. dann hebt sich irgendwas raus aus der summe des verpassten und wahrgenommenen, führt an der nächsten biegung zu etwas unerwartetem, was im nächsten augenblick wieder gewohnt ist. im fluss der erzählungen. (soundtrack dazu: myra melford’s snowy egret | city of illusion + attic)