Re: Florence + The Machine – Ceremonials

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savoygrand

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Go1Es sind halt zwölf Variationen von hochgespanntem Pathos. Viele der Refrains klingen, als ob man dazu eine Flagge schwenken müsste („Shake it out“) oder wenigstens ein Feuerzeug.

In kleiner Dosis finde ich das streckenweise mitreißend: „Heartlines“ und das dunkle „What the Water Gave Me“ sind große, herausragende Pop-Hymnen, von denen ich mich gerne über den Alltag erheben lasse. Da funktioniert die Musik für mich im Sinne der Erfinderin. Aber von vorne bis hinten, als Ganzes, werde ich mir dieses bombastische Album bestimmt nie wieder anhören.

Vortrefflich beschrieben, Go1. Kann ich für mich so größtenteils übernehmen.

„Ceremonials“ ist deutlich mehr Album als der Vorgänger, wirkt auf mich geschlossener. Einerseits begrüßenswert, anderseits liegt da im konkreten Fall auch schon der Hund begraben, da die von Dir erwähnten Variationen mit fortschreitender Spielzeit mehr und mehr in pathosgeladenem Einerlei enden und das Album so tatsächlich sehr an den Aufmerksamkeitskräften zehrt. In der Tat eine sehr anstrengende Platte.

Nach den ersten drei Songs dachte ich beim ersten Durchgang noch, hier ein Album mit Lady Gaga oder Rihanna’scher Hitsingle-Dichte vorliegen zu haben, leider werden die Songs dann ab dem bereits von Dir erwähnten „Never Let Me Go“ deutlich beliebiger. Die Stimmung bleibt im Fluss – der wiederum fließt aber zunehmend zäher, weil die Songs (mit Ausnahme des nun als 3. Single ausgekoppelten „No Light, No Light“) halt nicht stark genug sind.

Schade, da ich Florence Welch nicht zuletzt aufgrund ihrer großartigen Stimme für eine außergewöhnliche Erscheinung im aktuellen Popgeschehen halte.

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