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Zwei Tages Trip nach Bremen: Sonntag nachmittag Anreise, Hotelzimmer und dann ab in die Stadt, keine Besonderheiten, keine sichtbaren Anzeichen, dass Morrissey in der Stadt spielt. Abends wurde es dann (von Haltestelle zu Haltestelle) mehr, denn es ging mit der S-Bahn zum Pier. Mein letztes Morrissey Konzert war genau an dieser Stelle und damals war ich begeistert.
Dieser Eindruck wurde mit dem gestrigen Abend komplett verwischt. Nicht von der Halle her, das Pier2 ist eine wunderschöne Location, der Innenraum samt Tribüne sehr zuschauerfreundlich, angenehm und einfach einladend. Die Vorband: Nervtötend, aber immerhin und zumindest gut abgemischt.
Morrissey: Gute Show, sicherlich alles gegeben, aber der Sound war das Schlechteste, was mir in den letzten Jahren dargeboten wurde. Eine derartige Lautstärkenattacke, die die vielfältige Instrumentierung auf der Bühne komplett überflüssig machte; es war sowieso nichts einzelnes aus dem Brei herauszuhören. Die Stimme wirkte verzerrt, erst dachte ich an einen Scherz, den Opener This Charming Man mit vorher eingeatmeten Helium zu singen; aber nein, es blieb so. Und der Brei wurde immer unerträglicher. Dann sind wir runter von der Empore und haben uns das „Schauspiel“ von unten weiter aus angeschaut: derselbe Eindruck. Aber wahrscheinlich war das Gehör schon dermaßen in Mitleidenschaft gezogen, dass der Sinn für akustische Feinheiten endgültig dahin war.
Nein, für so etwas fehlt mir völlig das Verständnis. Warum muss die Lautstärke so dermaßen in die Höhe getrieben werden? Ich empfand das als totale Breitwandattacke. Sehr ärgerlich, da sich das, was auf der Bühne geschah, eigentlich ganz gut anschauen ließ. So hielten sich entsprechend in den abgrenzenden Räumen vergleichsweise viele Leute auf, die über dassselbe Phänomen verärgert waren. Erstaunlich war, dass sich die Zahl an euphorisierten Fans arg in Grenzen hielt und auf die ersten ca. zehn Reihen beschränkte. Vielleichte rauschte das Soundunwetter gnadenvoll über diejenigen Glücklichen hinweg?!
Danke in diesem Zusammenhang für das „First Of The Gang To Die“ Video weiter oben, bei diesem Stück haben wir dann das Gebäude verlassen. Der obligatorische Blick auf das Merchandising vorher brachte auch keine Besserung. Die Innovation hat wohl nachgelassen. Wer sich derart gestaltete T-Shirts kauft, der schläft auch in Morrissey Bettwäsche. Nein, dieses Konzert wurde Opfer einer soundtechnischen Grottenleistung, die Ihresgleichen sucht und ihrerseits hoffentlich nie nie wieder gefunden wird – jedenfalls nicht von mir. Schade.
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Dieser Arne Zank, der hatte nämlich immer so ne Jeansjacke an voll mit Shakin Stevens Plaketten und hat nur Unfug gemacht, da dacht ich: Super Typ. Ihr Platz