Re: Aphrodite’s Child

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lotterlotta
Schaffnerlos

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itasca64666 *****

Und nix anderes. Keine Ausfälle, in musikalischer Hinsicht jederzeit überzeugend, dabei auch in den meditativ gehaltenen Phasen flüssig und insgesamt mit konstant hohem, gegen Ende hin („All The Seats Were Occupied“) sogar noch deutlich ansteigenden Energielevel. Darüber hinaus eine beispielhaft gelungene Verbindung aus psychedelischem Rock, ethnischen Einlagen und elektronischen Klängen. Demis Roussos und Vangelis zeigen, was sie wirklich draufhatten. Das einzige, was mich stört, ist, daß es immer noch keine adäquate, remasterte Deluxe-Ausgabe von diesem Prachtwerk gibt.

Natürlich gibt es hier Nummern, die leichter ins Ohr gehen als andere, als richtig „schwer“ zugänglich würde ich aber keins der Stücke bezeichnen, eher in der Summe Geduld fordernd. Aber wo steht geschrieben, daß man ein Doppelalbum in einem Rutsch durchhören muß? Jedenfalls lässt sich – aufgrund der hohen Qualität – das gesamte Album für mich immerhin leichter komplett durchhören als z.B. genanntes „The Wall“. Ein Doppelalbum sollte, gerade wenn es zwischendurch hier und da schwächelt, wenigstens zum Ende hin sowas wie einen musikalischen Höhepunkt bieten. Der bleibt aber im Gegensatz zu „666“ bei „The Wall“ aus. Die vierte Seite ist hier völlig konfus geraten und mit dem Rest des Albums weist sie auch keinen wirklichen Zusammenhang auf.

Noch zu „∞“ (alias „Infinity“): Mal ehrlich, ich habe noch keinen getroffen, der dieses Stück allen Ernstes als „sehr anstrengend“ bezeichnet hätte, die Reaktionen sind in der Regel eher amüsiert, oder man hält es für überflüssig. Ich finde, daß es sich sehr gut in den Gesamtzusammenhang einfügt, und die Stimme von Irene Papas passt auch außerordentlich gut dazu. Angeblich handelt es sich bei der veröffentlichten Fassung übrigens nur um die auf gut 5 Minuten gekürzte Fassung einer im Original 39 Minuten langen Aufnahme!

Zur inhaltlichen Bedeutung von „Infinity“ – was übrigens auch für das gesamte Album gilt – ist es nicht verkehrt, sich wenigstens in Grundzügen mit der „Offenbarung des Johannes“ aus dem Neuen Testament vertraut zu machen. Ansonsten hilft vielleicht diese Anmerkung zum Text, die sich auf dieser Seite („Lyrics of music by Vangelis“) befindet:

http://www.vangelislyrics.com/vangelis-and-aphrodites-child-666-lyrics.htm

INFINITY

I was*
I am
I am to come
I wasI am
I am to come I was
I am
[etc]

*[note: The words are: „I am to come“ and „I was to come“
She begins to blend the two together as she gets in to it (the song), and some times, it it more like: „I was, I am, I was, I was, I am to come.“
It is the inversion of „Who was, is, is to come“ of the Revelation, attributed to the Good.
Here, the „Bad“, (the Beast, 666) turns this phrase into Ego, (first person),
and tries to be born again, or to give birth to another Ego, or to „make love“ to is own self and so on.
Vicious circle.

Wie auch immer, in musikalischer Hinsicht jedenfalls überzeugt „666“ auch nach Jahrzehnten noch.

Dem ist nichts, aber auch garnichts hinzu zu fügen.:bier::bier::bier:

man könnt natürlich auch rotwein oder andere psychogene substanzen dazu reichen!

--

Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!