Re: Das beste Pink Floyd Album

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tolomoquinkolom

Registriert seit: 07.08.2008

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AmadeusDa ich unentschlossen bin, bewahre ich den Müll in meinen Regalen. ;-)

Das ist eine durchaus zulässige Herangehensweise. ;-)
Da ich selbst keine umfangreiche Lagerhaltung betreibe, muss ich in einem solchen Fall nachkaufen oder ausleihen. Weil wir gerade um Pink Floyd herumturnen, fällt mir ein, dass mir dies mit WISH YOU WERE HERE vor einiger Zeit so erging. Das Album ist allerdings erneut durchgefallen, jedoch unentsorgt geblieben.

Das Auseinanderzerren der beiden Teile von SHINE ON YOU CRAZY DIAMOND halte ich neben dem grässlichen Saxophon-Part immer noch für einen Fehler, auch wenn klar ist, dass pt. one & pt. two eine Art Klammer bilden (sollen), immerhin ist dies ja ein Konzeptalbum (dessen Thematik um ein ehemaliges Bandmitglied kreiselt). HAVE A CIGAR überzeugt musikalisch auch nach erneutem Hören nicht, besitzt allerdings Humor mit Tiefgang, dem ich etwas abgewinnen kann (The band is just fantastic, that is really what I think. Oh by the way, which one’s Pink?). Für mich ist Syd dieser Pink.

Eine sehr eigene und konsequent vorgebrachte Meinung. Müll kommt sicherlich im Werk jeder Band vor, wobei ich deine Trennung zwischen Müll und Meisterwerk überhaupt nicht nachvollziehen kann. „Atom Heart Mother“ ist ein vertracktes Blendwerk und „Obscured by clouds“ ein routiniertes Auftragswerk. Beides kein Müll, aber bei weitem nicht das Beste was PF hervorgebracht haben. Am weitesten auseinander liegen wir bei der Beurteilung der Alben, die du als die klassischen einordnest. Die Band war auf ihrem Zenit, aus dem vertrackten Klangdickicht früherer Aufnahmen wurden plötzlich geschmeidige Tracks. Ich sehe es hier so wie MF: jede Kritik an jedem Album ist ok, solange keine unnötigen und falschen Rückschlüsse auf die Hörer und deren Verhalten gezogen werden. Da begibst du dich schnell auf ein Minenfeld.

Mit deiner Einschätzung von ATOM HEART MOTHER (Blendwerk) und OBSCURED BY CLOUDS (Auftragswerk) habe ich kein Problem, auch wenn ich sie nicht teile. Mit den Werken der klassischen Phase komme ich nicht zurecht, wobei sich THE DARK SIDE OF THE MOON in der Zwielichtzone meiner Einschätzungskriterien aufhält (was zum Titel des Albums passt). Was den von dir erwähnten Zenit der Band betrifft, so sehe ich diesen bereits Ende 1972 überschritten. Danach folgt für mich Routine, die hauptsächlich in Autoreflexivität badet. Die sich anbahnenden Auflösungserscheinungen der Band und damit auch langjähriger Freundschaften tragen dem Rechnung.

In Sachen Minenfeld wären wir wieder bei Roger Waters angelangt.
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