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die besprechung im schweizerischen wochenmagazin „weltwoche“ möchte ich euch nicht vorenthalten, obwohl die lektüre ein zweifelhafter genuss ist (wusste gar nicht, dass ‚the importance…‘ von liam geschrieben wurde…):
„Die Superengländer, die Beatles-Verwalter, die irrtümlich doch immer mal wieder einen richtig guten Song hinkriegen. Auf ihrem neusten Album, «Don’t Believe The Truth», spielen sich die rivalisierenden Brüder durch einen schwächlichen Romantikbluesrocker («Turn Up The Sun» von Andy Bell, Gesang: Liam Gallagher) und einen noch viel mieseren Staccatorocker («Mucky Fingers» von Noel Gallagher), um sich dann im dritten Song («Lyla» von Noel, Gesang: Liam) in Rolling-Stones-Territorium zu verfahren, was einem zum ersten Mal leicht die Braue hebt. Die Gesangsmelodie der Single «Lyla» beginnt eins zu eins wie Mick Jaggers «Street Fighting Man». Alles okay, aber kein grosser Song. Dann aber wird’s besser. Das psychedelisch-akustische «Love Like A Bomb», das Liam zusammen mit Gitarrist Gem, und das kopfstimmige «The Importance Of Being Idle», das er allein geschrieben hat. Mollmoll, Oasis haben ihre Songwriter-Basis überzeugend verbreitert. Auf einen forschen Rocker folgt ein zauberhaftes Ding namens «Guess God Thinks I’m Able», Liams Meisterwerk des Jahres. «Part Of The Queue» ist ein Rip-off von The Stranglers’ «Golden Brown» – musste das wirklich sein? Geriet Noel, vormals Chef-Songwriter, unter Druck? Fazit: Oasis sind ein Verein von beatlesk angehauchten Folksongwritern, die sich aus irgendeinem Grund zum Stadionrock verpflichtet fühlen. Intim sind sie dreimal besser.“
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