Auf die Gefahr hin, dass ich mich einer der beiden Fraktionen zugeordnet werde: Auf Grund einer emotionalen Schwäche für Oasis, fällt es mir recht schwer, ihre Platten einzuschätzen.
SOTSOG hatte mich auf Anhieb enttäuscht, weil die Füller zu offensichtlich, die Arrangements zu bemüht und die Erwartungen zu groß. Dennoch lasse ich auch heute noch 3,4 Songs gelten. Neben Bushes wären das Gas Panic!, Sunday Morning Call und Where Did It All Go Wrong?. Vielleicht lag dem Album allerdings wirklich nur eine Fehlkonzeption zu Grunde? Ein Blick auf die B-Seiten – One Way Road, Let’s All Make Believe, Carry Us All – zeigt ja deutlich, dass gutes Material vorhanden war.
Heathen Chemistry war auf den ersten Blick eine Wohltat. Alles war eine Spur runder, kohärenter und melodischer. Einen Monat später habe ich Oasis auch noch in der Schweiz live erleben dürfen und war schon ziemlich begeistert. Dennoch hat sich das Album dann doch relativ schnell abgenutzt.
Bis auf Songbird und She Is Love, die einfach gute Songs sind, frei von Attitüde und Pose, ist mir kaum etwas geblieben.
Wie gut Don’t Believe The Truth wirklich ist, wird sich im Laufe der Zeit zeigen. Die extrem hohen Berwertungen, die sie jetzt schon erhält, sind meiner Meinung nach Ausdruck davon, wie niedrig die Erwartungen an Oasis mittlerweile schon gesunken sind. Der einzige echte Schwachpunkt ist für mich A Bell Will Ring; der Rest muss den guten Eindruck, den ich mir im Moment leiste, aber längerfristig bestätigen. Die Highlights sind für mich momentan Importance, Guess God, Mucky Fingers und irgendwie auch Keep The Dream Alive, auch wenn mir das ein wenig zu sehr nach Oasis klingt…
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