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Habe gerade die DVD gesehen. Das Lyla-Video kommt gut, das Making-of, na ja ist ein Making-of. Der wahre Mehrwert der Special Edition ist die Buchbindung, sowas mag ich wirklich gern.
Tendiere derzeit eher zu ***. Mir gefallen viele Arrangements und die Produktion wirklich – z.B. ist der Opener Turn up the sun wirklich ganz fein produziert, aber den Song als solchen finde ich recht belanglos. Und während früher Oasissongs einfach auf der Westerngitarre am Lagerfeuer gespielt ihre volle Größe entfalten konnten, steht hier wirklich die Produktion im Zentrum. Mucky Fingers finde ich ziemlich öde. Der Effekt von dem Waiting on a man-Beat und der Harp sind nach 1 1/2 Minuten verflogen und was bleibt dann? Not much.
Lyla ist die ersten 1,5 Takte der Gesangsmelodie so klar Street Fighting Man (das Oasis ja auch schon gecovert haben!), Noel macht mir (und Pete Townshend) wieder mal alles nach und spielt Stereo Western- und E-Gitarre. Der Song ist für mich der erste Höhepunkt des Albums.
Love like a bomb hat auch seine schönsten Momente in dem Pianosolo in der Mitte, gefällt mir aber mittlerweile besser als bei den ersten zwei Malen des Hörens. Wohl doch der bessere Liamsong als Guess God.
The importance of being idle ist und bleibt fein.
The meaning of soul hat einen feinen Beat und wieder eine gute Produktion, aber der Song? Gem sagt auf der DVD ja, dass das Album vor allem unter Kopfhörern ganz geil käme, klar: die Produktion ist Star auf dem Album. Früher waren es die Songs. Ein Bandalbum. Die Performance! Der Sound! Sei ihnen gegönnt. Aber die Songs auf dem Vorgänger waren einfach besser.
Part of the queue – klar Golden Brown, aber trotzdem schön. Dass sie nicht versuchen den alten Oasissound wieder und wieder zu beleben ist ja auch lobenswert.
Keep the dream alive – ja sie versuchen so sehr „Revolver“ nachzumachen, aber das haben sie auf (Probably) All in the mind doch schon besser hinbekommen. Und da war auch Johnny Marr dabei! Trotzdem nicht die schlechteste Nummer auf dem Album.
Die nächste Nummer versuchts mit der gleichen Formel und spätestens da (A bell will ring) nervt dieser ewige Versuch nochmal „Rain“ zu beerben. Auch wenn’s Ringo’s Sohn ist, er muss doch nicht immer diesen Beat spielen.
Und Let there be love steigert sich nicht, sondern fällt ab. Ab Noels Einsatz. Funktioniert nicht richtig. Okay, geben wir *** – da habe ich als Vergleich immer „Heavy Soul“ von Weller im Kopf und das ist etwa auf Augenhöhe. Nicht schlecht, aber halt wirklich über weite Strecken wird hier versucht durch Produktion den Mangel an Songs auszugleichen. „Little by little“ und „Songbird“ konnte man noch mit Westerngitarre am Feuer singen und der Zauber war da. Mit den neuen Songs ist das irgendwie nicht möglich, jedenfalls höre ich keinen, den ich z.B. gern im nächsten Jahr in Fichtenberg spielen würde!
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue