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Ein paar Gedanken zur Ausgangsfrage…
„Komplizierte Musik“ entsteht/findet statt im Ohr des Hörenden.
Ich glaube, dass das subjektive Empfinden von Musik, die sich einem nicht sofort erschliesst, viel mit Hörgewohnheiten zu tun hat. Wer z.B. von Jazz sofort Ausschlag und/oder Depressionen bekommt, bevorzugt sicher etwas, was ihm/ihr eingängiger *erscheint* (…wat de Buer nich kennt…).
Ich denke, wir sind alle mehr oder minder an bestimmte musikalische Regeln gewöhnt: an Melodie (mit Themen und Variationen) und Rhythmus (percussive Muster / z.B. beats per minute…). Innerhalb dieses Korsetts erschöpft sich naturgemäß das Maß an Möglichkeiten…
Und (spätestens…) genau an dieser Stelle, wo es um Grenzverschiebung und Erkundung neuer musikalischer Ausdrucksformen geht, empfinde ich (als musikalischer Laie) die chaotischen Dissonanzen, das Getröte, den Lärm, die Kämpfe der Instrumente gegeneinander (z.B. in der „Neuen Musik) als schwer verdaulich, als verwirrend, nervend und letztlich kompliziert. Gleichwohl hat es gelegentlich seinen Reiz, dem Ausdruck von Kraft, Melancholie, Humor (!), Zärtlichkeit, musikalischen Zitaten und Fremdheit in dieser Musik nachzuspüren. Aber eher selten! Ich brauche vorwiegend den mainstream eingeübter Hörgewohnheiten (s.o.);- Dissonanzen in schiss-moll – in staubtrockener Ernsthaftigkeit vorgetragen – verkehren sich demgegenüber in meinen Ohren nicht selten ins Gegenteil und erzeugen Spass und Vergnügen. Hurrrz!!!
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Nun gründe nicht gleich ein Wrack-Museum, wenn Dir ein Hoffnungs-Schiffchen sinkt!