Antwort auf: Listen To This! – Meine Favoriten II

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Hans Scheibner  – „Was in Achterndiek in der Nacht geschieht“, 1976  (PHILLIPS 6305 307)

Aus traurigem Anlaß möchte ich mich jetzt dieser Platte widmen, die irgendwann sicher auch  so an der Reihe  gewesen wäre.

Das war sozusagen ein Zufall.  Es war während meines  Freiwilligen sozialen Jahres, welches ich zunächst in einer Behinderteneinrichtung in Rotenburg/Wümme begann.  Ich steckte gerade  mittendrin in meiner allersten Liedermacherphase 1979, als ich den „Achterndiek „Song im Radio hörte.  Ich saß gerade beim Essen in meinem   Zimmer, welches sich im Dachgeschoß eines  Gebäudes der Einrichtung befand und wo noch andere  Angestellte und Praktikanten  wohnten.
Ich hörte recht interessiert zu . Immerhin war das Radio meine einzige Informationsquelle damals, zumindest medienmäßig. Ich hatte ganz gut damit umzugehen verstanden,  auf den Fernseher zu verzichten.

Auf jedem Fall gefiel mir diese Geschichte  vom „Fischer und sin Fru“  sehr gut und bei meinem nächsten Besuch in einem Elektrofachgeschäft mit  guter  Tonträgerabteilung  in der Innenstadt Rotenburgs  fand ich auch die dazugehörige LP.
Mag sein, dass ich ihn damals wegen des fehlenden  Fernsehers noch nicht so häufig  wahrnahm, den Scheibner. Das sollte sich aber in den nächsten Jahren ändern. Von nun an achtete ich vermehrt darauf , wenn er  irgendwo erwähnt wurde und  sah mir auch seine Sachen  im Fernsehen an, wie z. B. seine eigene Reihe   Scheibnerweise.  Außerdem war er ja auch sehr oft bei  Dieter Hildebrand  zu Gast.
Er wurde mir immer vertrauter und  ich begann ihn zu mögen, obwohl mir damals  nicht  ganz klar war,  wo er nun eigentlich genau stand.  Das  konnte mein Interesse an ihm aber nicht  sonderlich beeinträchtigen.

Allerdings  habe ich mir bis heute keinen weiteren Tonträger von ihm mehr zugelegt. Nicht aus Desinteresse, sondern , weil er einfach sehr oft in den Medien vertreten war und mir das da Gesehene und Gehörte  auch voll genügte.

Zur Platte selber:

„Achterndiek“ ist bereits die dritte Langspielplatte Scheibners und die zweite Veröffentlichung   auf  PHILLIPS.
Sie wurde 1976 im DAYLIGT STUDIO in Hamburg aufgenommen.

Die Besetzung:

Berry Sarluis:  Klavier, Akkordeon, Gitarre, Streicherorgel, Instar-Klavier(Baß)
Hans Scheibner: Gesang, Kindertrompete
Teddy Ibing: Schlagzeug

Toningenieur  war  Ludwig Bender
Produziert hat  Hans Scheibner selbst.

Die  Tracks:

Seite 1
An der Eisbahn (01:40)
In Tante Emma ihrem Laden (03:21)
Das Schönste aus der Vergangenheit (03:45)
Mein Hobby (Hätte Beckenbauer…) (03:32)
Ein Lied für meine besonderen Freunde ((03:10)
Nichts wie ran! (02:59)
Sie wohnt auf dem Mond (Die roten Balkons)  (03:13)

Seite 2
Was in Achterndiek in der Nacht geschieht (De Fischer  un sin Fru)  (08:59)
Annelie  (02:48)
Wirf nicht mit der Spieluhr nach mir  (05:20)
Er war  ein Leser (02:38)
PS: Aus dem Nachlaß  (00:42)

Alle Kompositionen :
Berry Sarluis :Musik
Text : Hans Scheibner

Die sehr gute Zusammenarbeit mit Komponist und Multiinstrumentalist  Berry Sarluis  setzte sich dann auch auf der Bühne weiter fort. so wird auch Sarluis auf der Rückseite des Plattencovers in  aller Ausführlichkeit vorgestellt. Dem  Künstler Hans Scheibner war schon bewusst, wie wichtig sein Partner war und ließ dies auch alle wissen.

Auf dieser Platte  zeigt sich Scheibner in seiner ganzen  Vielseitigkeit.  Er  nimmt zu vielen Themen Stellung und tut dies  mitunter in sehr provokanter Art. Eine  Seite von ihm , die für ihn  typisch war.  Er sagte, was er dachte und nahm dabei keine Rücksicht darauf, was andere Leute  von ihm denken könnten.
Was er  von den  „Leuten“ hielt, das  machte   er hier  in dem Song  Ein Lied für meine besonderen Freunde bereits klar.

Fazit:
Egal, mit wie vielen Leuten sich Hans Scheibner in der Vergangenheit angelegt hat und mit wem er es sich verscherzt haben mag, welche Sender ihn vom Äther bannten :

Dieses Album mag ich heute noch genau so gerne, wie beim ersten Hören. Es hat die  Jahre bei mir  ohne große  Wunden überstanden und  es ist mit Sicherheit auch der Grund dafür, dass ich das, was ich von   Hans Scheibner mit den Jahren   gehört und gesehen habe,  meist   immer mochte!

 

Hier der Titelsong, von der Hans Scheibner Seite auf YT entnommen.
Allerdings nicht die Version von 1976. Die habe ich nicht gefunden. Der Text ist ist auch ein wenig verändert.

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