Listen To This! – Meine Favoriten II

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  • #11780001  | PERMALINK

    was
    You can call me "Sam"

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    Herrenmagazin „Atzelgift“, 2008   (Motor Music MOT08252)

    Nun ist es auch schon wieder eine ganze Weile her, dass ich die  Musik der  Hamburger  Band Herrenmagazin  für mich bei einem   TV Noir  Auftritt  kennenlernte. Danach legte ich mir noch das damals  aktuelle dritte Album, sowie etwas später, auch den Vorgänger zu.
    Meine Begeisterung für diese Gruppe habe ich hier auch mit dem Eröffnen  eines  Tournee Threads gezeigt, außerdem  gab es in meinen bisherigen Stone FM Sendungen immer wieder mal was v0n Herrenmagazin  zu hören.
    Leider  ist es damals nicht zu einem Besuch ihrer Konzerte gekommen, wobei ich  in einem Falle  sehr kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen absagen musste.
    Danach ist noch ihr 4. Album „Sippenhaft“ erschienen, welches ich immer noch nicht besitze.

    Es folgte dann die, zunächst nur als „vorübergehend“ deklarierte  Auflösung der Gruppe, da man sich eine Auszeit für Aktivitäten der Einzelmitglieder nehmen wollte. Es war  dann irgendwann auch ein erstes  Soloalbum von Sänger  Deniz Jaspersen im Gespräch, erschienen ist aber damals  wohl nur eine Single.
    Während dieser ganzen Zeit gab es immer noch ihre Bandeigene Webseite  Herrenmusik.de.  doch seit dem diese zum Verkauf angeboten  wird, mache ich mir  inzwischen ernsthaft Sorgen um den Fortbestand der Gruppe.
    Zwar bin ich auf ihrer FB  Seite , doch da habe ich auch schon länger nichts mehr  von ihnen als Band gelesen.
    Sollte hier im Forum jemand etwas Konkreteres wissen, wäre ich froh, wenn das hier  im Thread erwähnt würde.

    Stattdessen wagte ich mich nun endlich einmal an den 2008 als Doppelvinyl erschienenen Erstling  „Atzelgift “ heran, von dem ich ja bereits einige Stücke als hervorragende   akustische Versionen von ihren beiden TV Noir Auftritten her kannte.

    Erster wichtiger Höreindruck:  der Klang des Albums ist weitaus besser, als er mir  beim  Probehören bei JPC vorkam.
    Dennoch ist es nicht von der Hand zu weisen, dass die Gruppe hier noch ganz stark im Punk steckt.

    „Atzelgift“ ,  wurde  im Radio Buellebrückstudio in Berlin aufgenommen, gemischt von und gemastert von Tobias Siebert,  welcher auch als zusätzlicher  Gitarrist  fungiert.

    Beim Stück „Lilly Lametta“ gibt es einen  Gstauftritt von nagel

    Herrenmagazin  bestanden zu dem Zeitpunkt aus

    Paul Konopacka: b
    Deniz Jasperen: voc, g
    Philip Wildfang: g
    Rasmus Engler: dr

    Tracklist

    01. Früher war ich meistens traurig
    02. 1000Städte‘
    03. Der längste Tag
    04. Lnbrg
    05. Alles(aus;alles) an
    06.Der langsame Tod eines sehr großen Tieres
    07. Geht nicht über  Nacht
    08. Lilly Lametta
    09. Lichter der Stadt
    10. Atzelgift
    11. So wie du bist
    12. Kein bischen aufgeregt

    Laut eigener Gruppenaussage; von mir in irgendeinem Video, ich glaube es war bei den  Berlin Sessions gesagt; entdeckt,   ,  mache man   Gitarrenmusik ohne zusätzliches Gedöns oder Overdubs.

    Und genau so kommt „Atzelgift“ auch daher.  Laut, energisch und voller Kraft  bringt sich die Gruppe hier zu Gehör. Ich merke deutlich, dass man hier sehr viele gute Idee gesammelt hat und darauf brennt, diese auch um zu setzen.
    Gleich mehrere starke Themen  werden in den Texten angesprochen  und musikalisch passend  untermalt.  Überhaupt erschließen sich die  Stücke erst bei mir nach mehrmaligen Hören und ich höre immer noch Sachen raus, die ich zuvor nicht entdeckt habe.

    Für mich ein ganz starkes Debüt, welches in keiner Form an irgend einer Stelle  langweilig wird. Vielmehr  wird mir die pure Kraft, diese Energie, an machen Tagen schon fast zu viel.  Aber wenn ich den Einstieg schaffe, dann gehen die 12 Stücke und die 54 Minuten immer viel zu früh vorbei. Und kann man einem Album ein größeres  Kompliment machen?

    Auch optisch  hat die Platte einen ganz eigenen  Stil. Der nette junge Mann, der auf dem Coverbild die zwei älteren Damen  unterhält,( ist das der Schlagzeuger?), der  Hund vor dem Wohnzimmertisch, das volle Bücherregal, der gedeckte Kaffeetisch, der  Obstkuchen auf dem Teller – die  Bild gewordene  Vorstadt Heile Welt, in die die Herrenmagazin Lieder eindringen und Spuren hinterlassen werden.

    Ich gebe mal  **** mit Tendenz nach oben.

    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #11780009  | PERMALINK

    onkel-tom

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    stefane Schön auch die Aufnahme seines Vaters Charlie Haden mit Pat Metheny für deren 97er-Duoalbum „Beyond the Missouri Sky (Short Stories)“. Charlie Haden & Pat Metheny – Spiritual <iframe src=“https://www.youtube.com/embed/1k_DF_RohcM?feature=oembed“ width=“500″ height=“375″ frameborder=“0″ allowfullscreen=“allowfullscreen“></iframe>

    Das ganze Album ist toll.

    --

    Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.
    #11798167  | PERMALINK

    was
    You can call me "Sam"

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    Martin Donnelly – Earthbound , 2002

    Bei dieser CD  stehe ich ziemlich auf dem Schlauch, denn sie trägt weder  ein Label , noch eine Nummer und das Cover unterscheidet sich auch optisch von der offiziell erschienenen  „Earthbound“ Platte.

    Martin Donnelly ist ein nord- irischer  Sänger und Songwriter, der bisher  vier Alben veröffentlicht hat.   Hier ist mal der Link zu seiner  offiziellen Seite, die  zumindest über die vier Alben einiges verrät.
    http://www.martindonnellymusic.co.uk/

    Entdeckt habe ich die CD  bei den Gebrauchten unter einem Haufen anderer Folksachen.  Mir gefiel sofort das Cover, welches ein Bild des Gesichts von Donnelly  zeigt, ein  S/W Bild mit einem  Blaustich-Effekt.

    Auf der Rückseite  das Bild noch einmal, die  12 Tracktitel , sowie  der Hinweis, dass Donnelly alle Songs geschrieben hat.
    Copyright c 2002 und dann noch der Hinweis  BMI Registered.
    Dafür  gibt es abr eine sehr schönes Innenblatt mit allen Texten und  Angaben zur Band  Und über die Aufnahmedaten und  Einzelheiten über Studio . Alles  ganz   so, wie man es sich wünscht.

    Ganz am Ende dann noch der Hinweis: This is Martin’s second album. See all at  wwwmartindonnellymusic.co.uk
    Handelt es sich hier um eine Ausgabe eines Fan Clubs?

    Aber egal, was bekommt man nun zu hören?
    Folk trifft es schon ziemlich genau, und zwar überwiegend Folk und sehr wenig Rock, wobei ich diesen Ausdruck hier auch gar nicht passend fände.
    Die Stücke sind überwiegend ruhig und werden von Donnellys  Stimme getragen. Ein Album, welches  man nicht so nebenbei hören sollte, wie ich es heute getan habe,.
    Und auch beim ersten Mal Hören vor nahezu anderthalb Jahren nahm ich mir auch nicht die Ruhe, die diese Musik sicher braucht, um ihr ganze Schönheit zu entfalten.

    Mehr möchte ich dazu jetzt auch gar nicht sagen, Besser ist es sicher, hier einmal die Begleitband  zu nennen, die   2002  in den Amberville Studios  in Co Antrim  am Start gewesen ist:

    Martin Donnelly : Vocals & guitar
    John Billing: New Celtic Lyre
    Liam Bradley: Percussion
    Maire Breatnach: Fiddle & Viola
    Ivan Gilliland: Acoustic Guitar
    Henry McCullough: Electric Guitar
    Rod McVey: Piano & Keyboards
    Nicky Scott: Bass
    Enda Walsh: Fender Rhodes & High Strung Guitar

    Die Tracks:

    Whitepark Bay
    Daddy Will You run
    Now the Swallows are away
    Aphrodite
    Live is not
    Columba
    Among the Ashes
    Iona
    Everything will be all right
    Old Friend(deouble trouble)
    Longing to belong again
    The Robin

    Produced  by Enda Walsh and Martin Donnelly, Egineered by Enda Walsh.
    Mixed and mastered  by Enda Walsh with thanks  to Pat O’Donnell.

    Words and music  on all tracks  by Martin Donnelly copyright  c 2002
    BMI Registered.  Photography  by John  T Davis. Design by Jake Campbell.
    I dedicated  this album with love to my mother Margaret.
    Thanks

    Thanks to all who gave unstingtingly of their creativity and energy especially to enda who
    with great patience guided me through  the whole process. Special thanks  to John Billing  for the free  gift  of this time  and virtuosity, and again  to robert Best, whithout whose support this CD would not have been possible

    Also, mir hat das Album auch beim zweiten Mal Hören wieder ausgezeichnet gefallwen und ich werde es mir sicher bald noch einmal vornehmen und genauer hinhören.
    Erstaunlich finde ich die wenigen Infos, die es über Martin Donnelly im Netz zu geben scheint. Und auch hier im Forum ist er wohl noch nie besternt worden. Zumindest konnte ich seinen Namen in der Liste nicht entdecken.

    #11798193  | PERMALINK

    was
    You can call me "Sam"

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    Hier noch zwei  Hörbeispiele , die das offizielle  Plattencover zeigen:

    #11801641  | PERMALINK

    was
    You can call me "Sam"

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    Elvis Presley –  „The King Of Rock’n’Roll: The Complete 50s Masters  – 5 CD Box  – RCA PD90689(05)

    Aus gegebenen Anlass hier mal das Box Set, mit dem der digitalisierte Elvis Einlass in meine Sammlung fand.   Aber zunächst mal ein kurzer Rückblick, wie ich überhaupt auf Elvis  aufmerksam geworden bin..
    Wie so viele Sachen, die ich zuerst im Radio gehört habe, war es auch bei Elvis nicht anders.  allerdings  kommt hier mal wieder meine Mutter ins Spiel, die für Rock’n’Roll  im Gegensatz zu meinem Vater immer ein offenes Ohr hatte und in früheren Jahren auch Fan gewesen ist. Und so erzählte sie mir einiges über diese Zeit.

    Mit diesem Background  tauchten dann auch gleich ganz andere Bilder in meiner Phantasie auf.  Und  das spielte auch eine Rolle, als ich zusammen mit meinem Cousin Holger  die alten Singles seiner Eltern auf dem Dachboden fand.  Da waren auch ein paar alte RCA Singles des Kings dabei.  Und da hörten wir beide zunächst nur die schnelleren  härteren Sachen. Übrigens zunächst auf einem alten Braun  Plattenspieler. Später  machten wir dann die alte Musiktruhe von Holgers Oma wieder startklar, in der sich auch ein Plattenspieler  befand. So hörten wir damals also schon recht authentisch so, wie es auch unsere Eltern zuvor ein paar Jahre vorher  getan hatten.

    Als dann im Fernsehen  auf dem dritten NDR Programm eine Reihe mit  frühen Elvis Spielflmen begann, da schaute sich meine Mutter die Filme  auch mit an und während  wir schauten, erzählte sie weitere Einzelheiten aus ihrer  Vergangenheit.

    Dann, so um 1975 herum begann ich meine Liebe zum frühen Rock’n’Roll auch mit anderen Leuten  meines Freundeskreises und  mit Mitschülern zu teilen.  Ein Neuzugang in meiner Klasse machte mich auf die Sendung  Memory Hits  aufmerksam, eine Oldie-Sendung  auf DLF, die immer Sonntags nach 20:00 Uhr   Sachen aus den Fünfzigern und frühen Sechzigern spielte. Und da waren dann auch immer wieder Stücke von Elvis darunter.

    Inzwischen wurden auch mal wieder die Spielfilme wiederholt.  Diesmal von kompetenten  Moderatoren   , wie Dénes Törzs auch im Vorfeld  gut erklärt.  Das machte alles zusammen  einen sehr positiven Eindruck  auf mich. Und irgendwann kam dann auch jemand mit den neueren Sachen von Elvis an. In The Ghetto und Burning Love wären da zu nennen.  (Letztere besaß ich auch mal als Single, wurde mir aber auf eine Fete geklaut.)
    Die waren  um 1975 auch in den Charts vertreten, oder wurden zumindest von   Mal Sondock  oder Uschi Nerke, bzw   Manfred Sexauer in den Oldie Charts präsentiert.

    Ich habe irgendwann mal ein Doppelalbum mit den bekanntesten Singletracks  seiner ganzen  Karriere   aufgenommen.  Zu einem eigenen Kauf eines Albums kam es jedoch nie. Zwar hatte ich inzwischen die drei Singles  vom Dachboden über Umwegen  an mich bringen können, das blieben aber lange Zeit die einzigen Elvis Aufnahmen in meiner Sammlung.

    Noch viel später, und da kommen wir endlich zu dieser Box hier;  machte mich ein Freund darauf aufmerksam, dass es bei  2001  diese box zum Sonderpreis geben sollte.  Ich hatte seit Jahren schon bei meinem Kumpel mit bestellt, wenn der bei 2001 bestellte. so kamen wir beide oftmals in den Freibereich den man benötigte, um das Porto zu sparen. Anders herum bestellte er auch mal bei mir, wenn ich bei  Malibu, später bei Soundhouse  was  losschickte.

    Es war also spätestens 1992 , als Elvis mit dieser schönen Box  im LP Format Einzug in meine Sammlung fand.  Neben den 5  Einzel – CDs , die jeweils ein eigenes  Front- und Rückcover haben,  besticht   die Box durch ein Hochglanz-Booklet , welches  neben einer gut geschriebenen Story über die frühen Jahre auch  eine Übersicht der Aufnahmesessions   mit vielen Einzelheiten, einer Diskographie  und den Coverbildern der Alben  enthält. Als besonderes Gimmick für Fans  liegt noch ein vorperforiertes  Blatt im LP Format  bei,  das   die RCA Alben als Briefmarken enthält.

    Kommen wir zur Musik:
    Die Box bietet mit  140 Stücken einen  sehr  gründlichen Überblick über die frühen Anfange, bei Sun Records , über die erfolgreichen RCA Jahre bis hin zur Einberufung von Elvis in die Army. Auf der vierten CD ist ein Take enthalten, der  Ausschnitte einer Pressekonferenz vom 22. September 1958 enthält.  Auf  der fünften  CD sind  rare Abmischungen und Liveaufnahmen enthalten.
    Alles vom Sound her  top und gut überarbeitet.
    Das Box Set gehört zu einem Trio, welches  noch in weiteren Ausgaben die 60er und die 70er Jahre enthält.

    Heute, wo  viele der hier enthaltenen Aufnahmen auf namenlosen  Billigausgaben  zu haben sind,  bin ich froh, damals zugeschlagen zu haben und trage mich schon seit längeren damit, mir auch die beiden  weiteren Ausgaben zu holen, die es aber heute wohl  nur noch in Longbox Ausgaben  gibt.  Das macht sich aber nur bei dem Booklet  negativ bemerkbar, weil es dadurch zwangsläufig im Druck kleiner ausfallen muß.
    Das aber ist nur  Murren auf hohem Niveau eines  älteren  Musikfreundes, der inzwischen nicht mehr ohne Brille auskommt.

    Hier noch ein Link zu Discogs , wo alle Tracks aufgeführt sind.

    Fazit:
    Auch durch die jetzt gerade laufende Umfrage bin ich wieder auf den Geschmack gekommen und möchte deshalb meinen Bestand an Elvis Aufnahmen noch weiter ausbauen.  Die 68 Comback Box, sowie die  70er und 80er Box sind fest eingeplant. Weitere  Veröffentlichungen sind durchaus möglich.   Und durch meine jetzt wieder  verfügbare Möglichkeit , Schallplatten zu hören, könnte auch das ein oder andere gebrauchte Vinylschnäppchen dazu kommen.

    #11801657  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

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    Sehr schön, Thomas!  :bye:

    Durch deine sehr persönlichen Schilderungen habe ich mittlerweile schon das Gefühl, als würde ich dich ewig kennen. :)

    Bei Elvis habe ich auch mittlerweile ein bisschen was ansammeln können, bin aber erst bis in die frühen 60er vorgedrungen. Da freue ich mich schon ganz besonders auf From Elvis in Memphis und Elvis Country:-)

    --

    #11801671  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

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    Beiträge: 78,408

    Wie immer ansprechende Texte, Thomas, lese hier öfters mit. Mir gefällt die Mischung aus persönlichem Touch und Informationen zur Musik, Künstlern und Hintergründen.

    Die Elvis 50s Box habe ich auch, ebenso die 60s und 70s. Für mich ist das allerdings schon mehr Elvis als ich brauche.

    --

    young, hot, sophisticated bitches with an attitude
    #11801675  | PERMALINK

    was
    You can call me "Sam"

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    Beiträge: 10,633

    @grievousangel & @mozza

    Danke für eure Rückmeldungen.
    Sowas freut mich natürlich immer sehr!

    #11803657  | PERMALINK

    was
    You can call me "Sam"

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    Beiträge: 10,633

    Hans Scheibner  – „Was in Achterndiek in der Nacht geschieht“, 1976  (PHILLIPS 6305 307)

    Aus traurigem Anlaß möchte ich mich jetzt dieser Platte widmen, die irgendwann sicher auch  so an der Reihe  gewesen wäre.

    Das war sozusagen ein Zufall.  Es war während meines  Freiwilligen sozialen Jahres, welches ich zunächst in einer Behinderteneinrichtung in Rotenburg/Wümme begann.  Ich steckte gerade  mittendrin in meiner allersten Liedermacherphase 1979, als ich den „Achterndiek „Song im Radio hörte.  Ich saß gerade beim Essen in meinem   Zimmer, welches sich im Dachgeschoß eines  Gebäudes der Einrichtung befand und wo noch andere  Angestellte und Praktikanten  wohnten.
    Ich hörte recht interessiert zu . Immerhin war das Radio meine einzige Informationsquelle damals, zumindest medienmäßig. Ich hatte ganz gut damit umzugehen verstanden,  auf den Fernseher zu verzichten.

    Auf jedem Fall gefiel mir diese Geschichte  vom „Fischer und sin Fru“  sehr gut und bei meinem nächsten Besuch in einem Elektrofachgeschäft mit  guter  Tonträgerabteilung  in der Innenstadt Rotenburgs  fand ich auch die dazugehörige LP.
    Mag sein, dass ich ihn damals wegen des fehlenden  Fernsehers noch nicht so häufig  wahrnahm, den Scheibner. Das sollte sich aber in den nächsten Jahren ändern. Von nun an achtete ich vermehrt darauf , wenn er  irgendwo erwähnt wurde und  sah mir auch seine Sachen  im Fernsehen an, wie z. B. seine eigene Reihe   Scheibnerweise.  Außerdem war er ja auch sehr oft bei  Dieter Hildebrand  zu Gast.
    Er wurde mir immer vertrauter und  ich begann ihn zu mögen, obwohl mir damals  nicht  ganz klar war,  wo er nun eigentlich genau stand.  Das  konnte mein Interesse an ihm aber nicht  sonderlich beeinträchtigen.

    Allerdings  habe ich mir bis heute keinen weiteren Tonträger von ihm mehr zugelegt. Nicht aus Desinteresse, sondern , weil er einfach sehr oft in den Medien vertreten war und mir das da Gesehene und Gehörte  auch voll genügte.

    Zur Platte selber:

    „Achterndiek“ ist bereits die dritte Langspielplatte Scheibners und die zweite Veröffentlichung   auf  PHILLIPS.
    Sie wurde 1976 im DAYLIGT STUDIO in Hamburg aufgenommen.

    Die Besetzung:

    Berry Sarluis:  Klavier, Akkordeon, Gitarre, Streicherorgel, Instar-Klavier(Baß)
    Hans Scheibner: Gesang, Kindertrompete
    Teddy Ibing: Schlagzeug

    Toningenieur  war  Ludwig Bender
    Produziert hat  Hans Scheibner selbst.

    Die  Tracks:

    Seite 1
    An der Eisbahn (01:40)
    In Tante Emma ihrem Laden (03:21)
    Das Schönste aus der Vergangenheit (03:45)
    Mein Hobby (Hätte Beckenbauer…) (03:32)
    Ein Lied für meine besonderen Freunde ((03:10)
    Nichts wie ran! (02:59)
    Sie wohnt auf dem Mond (Die roten Balkons)  (03:13)

    Seite 2
    Was in Achterndiek in der Nacht geschieht (De Fischer  un sin Fru)  (08:59)
    Annelie  (02:48)
    Wirf nicht mit der Spieluhr nach mir  (05:20)
    Er war  ein Leser (02:38)
    PS: Aus dem Nachlaß  (00:42)

    Alle Kompositionen :
    Berry Sarluis :Musik
    Text : Hans Scheibner

    Die sehr gute Zusammenarbeit mit Komponist und Multiinstrumentalist  Berry Sarluis  setzte sich dann auch auf der Bühne weiter fort. so wird auch Sarluis auf der Rückseite des Plattencovers in  aller Ausführlichkeit vorgestellt. Dem  Künstler Hans Scheibner war schon bewusst, wie wichtig sein Partner war und ließ dies auch alle wissen.

    Auf dieser Platte  zeigt sich Scheibner in seiner ganzen  Vielseitigkeit.  Er  nimmt zu vielen Themen Stellung und tut dies  mitunter in sehr provokanter Art. Eine  Seite von ihm , die für ihn  typisch war.  Er sagte, was er dachte und nahm dabei keine Rücksicht darauf, was andere Leute  von ihm denken könnten.
    Was er  von den  „Leuten“ hielt, das  machte   er hier  in dem Song  Ein Lied für meine besonderen Freunde bereits klar.

    Fazit:
    Egal, mit wie vielen Leuten sich Hans Scheibner in der Vergangenheit angelegt hat und mit wem er es sich verscherzt haben mag, welche Sender ihn vom Äther bannten :

    Dieses Album mag ich heute noch genau so gerne, wie beim ersten Hören. Es hat die  Jahre bei mir  ohne große  Wunden überstanden und  es ist mit Sicherheit auch der Grund dafür, dass ich das, was ich von   Hans Scheibner mit den Jahren   gehört und gesehen habe,  meist   immer mochte!

     

    Hier der Titelsong, von der Hans Scheibner Seite auf YT entnommen.
    Allerdings nicht die Version von 1976. Die habe ich nicht gefunden. Der Text ist ist auch ein wenig verändert.

    #11804393  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

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    Wieder eine schöne Besprechung, Thomas!

    was
    Er wurde mir immer vertrauter und ich begann ihn zu mögen, obwohl mir damals nicht ganz klar war, wo er nun eigentlich genau stand.

    Da mir der Name Hans Scheibner bis eben nichts sagte, würde mich interessieren, was du damit gemeint hast.  :bye:

    --

    #11804411  | PERMALINK

    was
    You can call me "Sam"

    Registriert seit: 17.01.2010

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    grievousangelWieder eine schöne Besprechung, Thomas!

    was Er wurde mir immer vertrauter und ich begann ihn zu mögen, obwohl mir damals nicht ganz klar war, wo er nun eigentlich genau stand.

    Da mir der Name Hans Scheibner bis eben nichts sagte, würde mich interessieren, was du damit gemeint hast.

    Das hätte ich genauer erklären sollen.  Irgendwann hat mich  mal ein Bekannter gefragt,  ob ich wüsste, dass Scheibner mit einem  bekannten  Konzern näher zusammenarbeiten würde, und ob ich das denn noch gut finden könnte.
    Das hat mich zwar damals verunsichert, aber letztendlich nicht weiter  interessiert, weil Scheibner  eben  Scheibner war und ohnehin tat, was er wollte. Den Konzern nenne ich jetzt nicht.  ;-)

    Und danke für deine Rückmeldung!

    #11804431  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

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    Alles klar, danke für die Erläuterung!  :bye:

    --

    #11805003  | PERMALINK

    onkel-tom

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    Gerade erst die Besprechung zu Martin Donnelly gelesen. Neugierig geworden auch in die beiden verlinkten Titel gehört. Das ist wirklich sehr schöne Musik. Da werde ich mich wohl mal drum kümmern.

    zuletzt geändert von onkel-tom

    --

    Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.
    #11805055  | PERMALINK

    was
    You can call me "Sam"

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    onkel-tomGerade erst die Besprechung zu Martin Donnelly gelesen. Neugierig geworden auch in die beiden verlinkten Titel gehört. Das ist wirklich sehr schöne Musik. Da werde ich mich wohl mal drum kümmern.

    Denke auch, daß Donnelly etwas für dich sein könnte.
    Danke für dein Feedback, Tom!

    #11868891  | PERMALINK

    was
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    Marian Segal & Jade  – „Fly On  Strangewings – An Anthology“ (Cherry Tree 021T)

    Aufmerksam geworden auf diese Dreifach Box bin ich durch die Beschreibung in der Cherry Red Labelbeilage im  JPC Courier.   Was ich da zu lesen bekam, machte mich sogleich neugierig. Und nachdem mir die Hörbeispiele  gut gefielen, wagte ich es, das mir vorher unbekannte Material zu bestellen.

    Marian  Segal ist eine englische Folksängerin, die bis heute  aktiv ist.  Der ganz große Durchbruch blieb ihr allerdings  versagt.

    Auf der ersten  CD  bekommen wir das einzige Album ihrer  Band Jade zu hören. Es kam 1970 auf den Markt und ist meiner Ansicht nach den Arbeiten von Fairport Convention aus der Zeit ebenbürtig.

    Auf der zweiten CD geht es dann in die Vergangenheit. Das gemeinsame Album mit David Waite „Paper Flowers“ aus dem Jahre 1967 bringt neben  vielen schönen gelungenen Covern (Dylan,  Newman) auch schon gute Eigenkompositionen. Die Musik tendiert zwischen  Swinging London Pop und  Folk.  Waite war dann auch bei Jade mit dabei.

    Die dritte CD  „Kiss Of The Buddah“ betitelt,  gibt dann Kostproben von Marians Arbeiten aus den 70er – 90ern.

    Dazu gibt es noch ein schön aufgemachtes mehrseitiges Booklet mit vielen unbekannten Fotos und der kompletten History.  Marian Segal hat an der Produktion dieser box selber mitgewirkt.

    Der Klang der Aufnahmen, auch der Älteren und der zahlreichen Demos, die hier als Bonus Tracks   auftauchen, kann ich nur als sehr gut bezeichnen.

    Mir ist beim Durchhören  nicht klar geworden, weshalb Marian Segal mit dieser tollen Stimme nicht bekannter wurde.  Wer etwas für englischen Folkrock der 60er/70er  übrig hat, der sollte hier unbedingt einmal reinhören. Als Fazit würde ich das hier als verschollene Juwelen  dieses Genres  bezeichnen.

    Der Discogs Link zur Box

    Einige Hörbeispiele:

     

    zuletzt geändert von was
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