Antwort auf: Listen To This! – Meine Favoriten II

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Herrenmagazin „Atzelgift“, 2008   (Motor Music MOT08252)

Nun ist es auch schon wieder eine ganze Weile her, dass ich die  Musik der  Hamburger  Band Herrenmagazin  für mich bei einem   TV Noir  Auftritt  kennenlernte. Danach legte ich mir noch das damals  aktuelle dritte Album, sowie etwas später, auch den Vorgänger zu.
Meine Begeisterung für diese Gruppe habe ich hier auch mit dem Eröffnen  eines  Tournee Threads gezeigt, außerdem  gab es in meinen bisherigen Stone FM Sendungen immer wieder mal was v0n Herrenmagazin  zu hören.
Leider  ist es damals nicht zu einem Besuch ihrer Konzerte gekommen, wobei ich  in einem Falle  sehr kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen absagen musste.
Danach ist noch ihr 4. Album „Sippenhaft“ erschienen, welches ich immer noch nicht besitze.

Es folgte dann die, zunächst nur als „vorübergehend“ deklarierte  Auflösung der Gruppe, da man sich eine Auszeit für Aktivitäten der Einzelmitglieder nehmen wollte. Es war  dann irgendwann auch ein erstes  Soloalbum von Sänger  Deniz Jaspersen im Gespräch, erschienen ist aber damals  wohl nur eine Single.
Während dieser ganzen Zeit gab es immer noch ihre Bandeigene Webseite  Herrenmusik.de.  doch seit dem diese zum Verkauf angeboten  wird, mache ich mir  inzwischen ernsthaft Sorgen um den Fortbestand der Gruppe.
Zwar bin ich auf ihrer FB  Seite , doch da habe ich auch schon länger nichts mehr  von ihnen als Band gelesen.
Sollte hier im Forum jemand etwas Konkreteres wissen, wäre ich froh, wenn das hier  im Thread erwähnt würde.

Stattdessen wagte ich mich nun endlich einmal an den 2008 als Doppelvinyl erschienenen Erstling  „Atzelgift “ heran, von dem ich ja bereits einige Stücke als hervorragende   akustische Versionen von ihren beiden TV Noir Auftritten her kannte.

Erster wichtiger Höreindruck:  der Klang des Albums ist weitaus besser, als er mir  beim  Probehören bei JPC vorkam.
Dennoch ist es nicht von der Hand zu weisen, dass die Gruppe hier noch ganz stark im Punk steckt.

„Atzelgift“ ,  wurde  im Radio Buellebrückstudio in Berlin aufgenommen, gemischt von und gemastert von Tobias Siebert,  welcher auch als zusätzlicher  Gitarrist  fungiert.

Beim Stück „Lilly Lametta“ gibt es einen  Gstauftritt von nagel

Herrenmagazin  bestanden zu dem Zeitpunkt aus

Paul Konopacka: b
Deniz Jasperen: voc, g
Philip Wildfang: g
Rasmus Engler: dr

Tracklist

01. Früher war ich meistens traurig
02. 1000Städte‘
03. Der längste Tag
04. Lnbrg
05. Alles(aus;alles) an
06.Der langsame Tod eines sehr großen Tieres
07. Geht nicht über  Nacht
08. Lilly Lametta
09. Lichter der Stadt
10. Atzelgift
11. So wie du bist
12. Kein bischen aufgeregt

Laut eigener Gruppenaussage; von mir in irgendeinem Video, ich glaube es war bei den  Berlin Sessions gesagt; entdeckt,   ,  mache man   Gitarrenmusik ohne zusätzliches Gedöns oder Overdubs.

Und genau so kommt „Atzelgift“ auch daher.  Laut, energisch und voller Kraft  bringt sich die Gruppe hier zu Gehör. Ich merke deutlich, dass man hier sehr viele gute Idee gesammelt hat und darauf brennt, diese auch um zu setzen.
Gleich mehrere starke Themen  werden in den Texten angesprochen  und musikalisch passend  untermalt.  Überhaupt erschließen sich die  Stücke erst bei mir nach mehrmaligen Hören und ich höre immer noch Sachen raus, die ich zuvor nicht entdeckt habe.

Für mich ein ganz starkes Debüt, welches in keiner Form an irgend einer Stelle  langweilig wird. Vielmehr  wird mir die pure Kraft, diese Energie, an machen Tagen schon fast zu viel.  Aber wenn ich den Einstieg schaffe, dann gehen die 12 Stücke und die 54 Minuten immer viel zu früh vorbei. Und kann man einem Album ein größeres  Kompliment machen?

Auch optisch  hat die Platte einen ganz eigenen  Stil. Der nette junge Mann, der auf dem Coverbild die zwei älteren Damen  unterhält,( ist das der Schlagzeuger?), der  Hund vor dem Wohnzimmertisch, das volle Bücherregal, der gedeckte Kaffeetisch, der  Obstkuchen auf dem Teller – die  Bild gewordene  Vorstadt Heile Welt, in die die Herrenmagazin Lieder eindringen und Spuren hinterlassen werden.

Ich gebe mal  **** mit Tendenz nach oben.

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