Antwort auf: Umfrage: Die besten Studio-Alben von Bob Dylan

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zappa1
Yellow Shark

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wahr

zappa1Keiner singt Dylan wie Dylan! Diese Diskussion, ob Dylan singen kann, fand ich immer schon recht müßig. Er singt halt, wie er singt. Für mich ist das eine Einheit, jeder Ton passt zu jedem Akkord, zu jedem Textfragment, da ist zusammen, was zusammengehört. Deshalb gibts für mich auch keine Coverversion, die an das Original rankommt, eben wegen dieser „Einheit“. Wer soll mir denn glaubwürdig „Desolation Row“ erzählen, außer er selbst? Eben! Zumal es doch insgesamt in der Singer/Songwriter-Szene wenig auf „Stimme“ ankommt. Cohen war auch kein „Sänger“. Lou Reed ist kein „Sänger“, aber gerade wie sie singen, berühren sie mich. Und darauf kommt es doch an. Wenn ich „Nessun Dorma“ hören will, lege ich die 3 Tenöre auf…

Das stimmt in vielen Fällen wohl. Ich finde aber, dass ausgerechnet drei seiner berühmtesten Songs von anderen doch besser verarbeitet worden sind als von ihm selbst, nämlich „It’s All Over Now, Baby Blue“, „All Along The Watchtower“ und „Mr. Tambourine Man“, und das hat sicher auch die Meinung vieler zementiert, dass Dylan nicht der beste Performer seiner Songs ist. Zumindest von den dreien kann ich es sagen, weil ich natürlich nur einen winzigen Ausschnitt der Coverversionen seiner Songs kenne. Dylan hat das Hendrix-Arrangement von „Watchtower“ ja sogar selbst für seine Konzerte übernommen, wenn ich das richtig gelesen habe. Ich finde aber auch wie du einiges von Dylan schwer von anderen interpretiert vorstellbar.

Gibt natürlich einige grandiose Coverversionen, keine Frage. Wobei ich bei den drei Genannte die Byrds-Version von „Mr. Tambourine Man“ noch nie besonders mochte. Da passt für mich irgendwie nichts zusammen. Die einzige Version, die mich bei dem Song wirklich tief berührt, ist die von Melanie Safka, die ist groß.

„It’s All Over…“ hörte ich 1972 zum ersten mal bei der Ausstrahlung von Lemkes „Rocker“, ohne eine Ahnung von Dylan oder Them zu haben, aber ich war tief beeindruckt. In einem Ranking an Coverversionen sicher auf 1 bei mir. Und „Watchtower“, natürlich großartig. War aber insgesamt auch nie ein Top-Favorit von Hendrix bei mir.

Tiefpunkt an bekannten Coverversionen die Hollies mit „Blowin‘ In The Wind“.

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„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.04.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8887-240404-allerhand-durcheinand-100