Antwort auf: Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism, PC & Cancel Culture

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nicht_vom_forum

Registriert seit: 18.01.2009

Beiträge: 5,857

latho
Wobei mir schon so ist, dass diese Cancel Culture von rechts – also das Auffinden/Herausstellen von vermeintlich „verkehrten“ Zitaten und der Versuch in sozialen Medien einen Pranger zu errichten bzw im Fall von Medien- und Kulturschaffenden den Beruf unmöglich zu machen – zuerst von Links kam und dann, ziemlich hämisch, von rechts übernommen wurde.

Bist Du sicher? Mir fallen da spontan Fälle wie die „Dixie Chicks“ ein, die für ihre Haltung zum Bush-Irakkrieg nach allen Regeln der Kunst „gecancelt“ wurden. Links sind für mich sowohl bei „Cancel Culture“ als auch bei „Identity Politics“ in erster Linie die Begriffe. Die Inhalte waren schon immer übergreifend und mindestens genauso im konservativ/rechten Spektrum vertreten. Antisemitismus, Trumps „White working class“, das „klassische Familienbild“ usw. sind doch unterm Strich nichs anderes als Identity Politics.

Das Problem sehe ich mehr und mehr bei diesen Riesenplattformen mit ihren Algorithmen, die Blasenbildung und Abgrenzung noch belohnen, aber eben auch bei deren Wirkung in der realen Welt. Twitter vor allem, ist so eine Blase, die mir vorkommt, als wären da nur Medienschaffende vertreten, die diesen binären Kosmos für das wahre Leben halten (und ein Interesse daran haben, dass nicht reguliert wird – man sehe sich einfach mal an, in wie vielen Artikeln Twitter erwähnt wird).

 
Zustimmung. Auch wenn für mich Facebook wesentlich problematischer ist. Twitter (und Instagramm) kann man zumindest ignorieren, ohne dass es wesentliche soziale Kosten verursacht. Facebook/Whatsapp nicht zu benutzen, verursacht handfeste Nachteile.

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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away.  Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick