Antwort auf: Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism, PC & Cancel Culture

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#11605031  | PERMALINK

latho
No pretty face

Registriert seit: 04.05.2003

Beiträge: 36,942

herr-rossi[…]
So sollte vor zwei Jahren Lindsay Ellis, eine Filmwissenschaftlerin und beliebte YT-Kommentatorin, die zweifellos links, aber nun wirklich alles andere als eine undifferenzierte und humorlose „PC“-Ideologin ist (im Gegenteil), durch eine rechte Kampagne gecancelt werden, mit allen Mitteln und allen Konsequenzen. Wie es einem dabei ergeht, hat sie sehr eindringlich auf dem XOXO-Festival geschildert:[…]

Ich lese gerade ihren Roman „Axiom’s End“.

Mir geht es nicht um „Whataboutism“, sondern darum, dass endlich anerkannt wird, dass auch rechte „cancel culture“ eine Gefahr für die Meinungsfreiheit ist.

Würde ich nie widersprechen. Wobei mir schon so ist, dass diese Cancel Culture von rechts – also das Auffinden/Herausstellen von vermeintlich „verkehrten“ Zitaten und der Versuch in sozialen Medien einen Pranger zu errichten bzw im Fall von Medien- und Kulturschaffenden den Beruf unmöglich zu machen – zuerst von Links kam und dann, ziemlich hämisch, von rechts übernommen wurde. Was rechts war und ist: Beschimpfungen, Hetze und Morddrohungen. Beides nicht so toll.

Das Problem sehe ich mehr und mehr bei diesen Riesenplattformen mit ihren Algorithmen, die Blasenbildung und Abgrenzung noch belohnen, aber eben auch bei deren Wirkung in der realen Welt. Twitter vor allem, ist so eine Blase, die mir vorkommt, als wären da nur Medienschaffende vertreten, die diesen binären Kosmos für das wahre Leben halten (und ein Interesse daran haben, dass nicht reguliert wird – man sehe sich einfach mal an, in wie vielen Artikeln Twitter erwähnt wird).

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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.