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The Kinks – „The Kinks Are The Village Green Preservation Society“, 1968 (Deluxe Edition) (Sanctuary Records Midline SMETD 102)
Die Idee für ein Konzeptalbum über die ruhige beschauliche Idylle des ländlichen Englands kam Ray Davies bereits zwei Jahre vor Erscheinen dieses Albums. Der Titelsong , der gewissermaßen eine Inhaltsangabe auf die folgenden Dinge darstellt, war auf jeden Fall bereits 1966 fertig. Ray plante zunächst, da ihm jede Menge Songs zum Thema eingefallen waren, das Ganze als Doppelalbum heraus zu bringen. Seine Plattenfirma PYE war aber dagegen und so kam es, dass die Band zunächst ein anderes Projekt, nämlich „Something Else“ fertig stellte und als Album veröffentlichte.
1968 erschien dann „Village Green“ als einfache LP. Zuvor hatte es bereits in Frankreich eine gekürzte Fassung gegeben, die jedoch zum Teil andere Tracks enthielt. Viele der, der für dieses Album komponierten Stücke,die nicht auf B Seiten der Singles Platz fanden, landeten dann in der Schublade. Erst einige Jahre später roch die PYE den Braten und veröffentlichte einige Stücke auf dem „Great Lost Kinks Album“.
Aber auch in verstümmelter Form vermag das Album zu überzeugen. Im Erscheinungsjahr sah das jedoch noch ganz anders aus. 1968 war ein radikales Jahr mit vielen politischen Auseinandersetzungen, die sich sowohl musikalisch als auch textlich in der Musik widerspiegelte. Da war nun ein Album über eine ruhige ländliche Idylle so out, wie man sich das nur vorstellen konnte. Ray Davies, der übrigens alle Stücke zum Album selber geschrieben hatte, bezeichnete das Album dann auch einmal als den aller größten Flop seiner Laufbahn.
Aus heutiger Sicht setzte er damit jedoch den Grundstein für einen späteren, ganz charakteristischen Zug seiner Band. „Village Green“ ist das erste , in sich thematisch geschlossene Konzeptalbum. Schon ein Jahr später erschien mit „Arthur „ein Weiteres. Auf „Village Green “ trat Davies auch erstmals als genauer Beobachter der englischen Gesellschaft auf. Was er da beobachtete gab er dann in teils bissigen und satirischen Texten wieder. Auf diesem Album hält er sich damit noch ein wenig zurück. Eventuell hob er sichd ie richtig böse Kritik für die nächsten beiden Alben auf. Und so wirkt „Village Green“ dann auch überwiegend harmonisch und friedlich.
Die hier vorliegende 3 CD Ausgabe enthält nicht nur die Stereo- und Monoversion des Albums, sondern darüber hinaus sämtliche, für das ursprüngliche Projekt, entstandenen Stücke.
Persönlich kam ich Anfang der Achtziger zum ersten Mal mit diesem Album in Berührung. Ich nahm damals eine englische Monoausgabe auf Cassette auf. Es sollte nicht lange dauern, bis mich dieses Album mit seiner ganz besonderen Stimmung in Beschlag zu nehmen begann. Und auch heute noch ist es für mich eines der besten Kinks Alben überhaupt geblieben.
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