napoleon-dynamiteDurch deine Liste werde ich mich mit der von mir auch hoch geschätzten „Expression“ noch mal ausführlicher beschäftigen. Wie hörst du „Living Space“ im Vergleich zur zweiten LP-Seite von „Kulu Sé Mama“ (die ja bei dir recht weit oben ist)?
@napoleon-dynamite
EXPRESSION ist bei mir ein klassischer fall von sehr früh entdeckt, nie nachlassende faszination, immer anwesend. das album ist dunkle materie, wo die emotionalität schon tiefer gerutscht ist als auf der ebene der empfindlichkeit zu bleiben. das fängt ja mit dem rätselhaften „ogunde“ an, wo in dreieinhalb candomblé-minuten schon in anderen sprachen gesprochen wird, dann kommt das luftige flötenduett, was sich immer wieder eindunkelt, und dann die beiden großen dramen, die so klingen, als wäre coltrane damit schon 20 jahre unterwegs, dabei sind sie eigentlich gerade erst erfunden – aber gut, ab 1965 sind die schritte ja sowieso nicht mehr im menschlichen maß bei ihm. das eine mündet in den fluß von rashied ali, das zweite ist das tollste existierende zusammenspiel mit alice (und das war mein erstkontakt mit ihr). ich mag es sehr, dass EXPRESSION niemals alle seine geheimnisse preisgibt und nie in einer feuilleton-lesart wie „spiritual jazz“ aufgeht, wie z.b. „alabama“, wo man ja den zeitbezug sofort greifen kann.
LIVING SPACE bleibt für mich schwierig, das titelstück hat für mich erst in der streicherbearbeitung auf INFINITY faszination entwickelt, der rest geht mir zu stark in die vollen, mit dem knüppelden elvin hinterher. tolle musik natürlich, aber wir haben ja eine 20er-liste verabredet. KULU SÉ MAMA geht für mich in eine andere richtung, und „welcome“ passt da super, das ist sowieso ein stück für die letzte band, die spielen das ja dann auch in newport.
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