Startseite › Foren › Kulturgut › Print-Pop, Musikbücher und andere Literatur sowie Zeitschriften › Die Drucksachen › Musikbücher › Wolfgang Doebeling – Pleased To Meet You
-
AutorBeiträge
-
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Mistadobalinanail, zitier doch bitte richtig!
„Zuerst nur sporadisch, aber bald stand mir eine eigene Sendung zu Gebote, und eine wachsende Zahl von Seiten, auf denen ich reputierlich meine Faibles darlegen konnte.“
Ansonsten schließe ich mich Mikko an, gerade die Sprache (mal findest du sie gestelzt, mal mies?) gefällt mir, weil man solch gepflegtes Deutsch sonst nirgendwo mehr zu lesen bekommt.
das Zitat ist ja wohl der perfekte Beweis für gestelzt und mies!
--
Highlights von Rolling-Stone.deDiese 24 Songs retten jedes Weihnachten
Lemmy Kilmister: Die letzten Tage im Leben des Motörhead-Sängers
Die schönsten Bilder aus „Nightmare Before Christmas“
Zum 60. Geburtstag von Eddie Vedder: Sänger für die Verlorenen
Christmas-Playlist: 10 großartige Songs zu Weihnachten
Oh, du Hässliche! Die 25 schrecklichsten Weihnachtsalben-Cover
WerbungIndeed. Findet es außer nail eigentlich niemand gehörig daneben und vor allem Buchkäufern gegenüber sehr ungeschickt, diese als Idioten (sucker) zu bezeichnen, nur weil sie ihre Musik als CDs konsumieren? Oder hat der Autor gedacht: egal, diese Idioten haben das Buch bereits gekauft wenn sie das lesen, da macht es dann nichts mehr aus. Selbstverständlich hat jeder Autor das Recht von seinen Lesern (bzw. einem Teil davon) zu halten, was er möchte – aber muss er das dann auch schreiben? Methinks.
--
@ tolo
Vielleicht hofft der Autor ja insgeheim, dass CD-Käufer und ähnliches Gesocks das Buch gar nicht lesen?
So wie Morrissey es sicher lieber wäre, nur Veganer unter seinen Albumkäufern und Konzertbesuchern zu haben.
--
Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen sollpinchDas halte ich für ein Gerücht.
Mag sein, wahrscheinlich lese ich die falschen Magazine. :)
--
When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)tolomoquinkolomIndeed. Findet es außer nail eigentlich niemand gehörig daneben und vor allem Buchkäufern gegenüber sehr ungeschickt, diese als Idioten (sucker) zu bezeichnen, nur weil sie ihre Musik als CDs konsumieren?
Natürlich aber so kennt man ihn doch. Eigentlich ist es doch auch völlig unwichtig was er zu diesem Thema so denkt und/oder schreibt.
--
Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.Onkel TomNatürlich aber so kennt man ihn doch…
Eben! Peinlicher finde ich nur noch die gelegentlichen Verteidigungsversuche hier. Das Rumhacken auf die bösen Konsumenten, die partout nicht mehr Musik von großen schwarzen Plastikscheiben hören wollen, hat schon allmählich was putziges.
Die Interviews sind allerdings klasse.
--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Das Problem des Buches, wenn es denn eins ist, ist eben das Vorwort, was nicht nur Herablassung sondern eine Umkehrung des Verhältnisses von Interviewer und Objekt erkennen lässt. Es ist immer problematisch, wenn ein Journalist seine Position verkennt. Die Distanz zum Objekt geht eben verloren, wenn das Gegenüber penetrant „parfürmiert“ oder was auch immer ist und es um persönliche Abneigungen geht. Ironische Distanz und Beschreibung ist in solchen Fällen immer das Mittel der Wahl. Genau diese Distanz geht in dem Vorwort verloren. Schlimmer, hier wird eine Konfrontation zwischen Journalist und Objekt aufgebaut, die das Gegenteil des Verhältnisses suggeriert; nämlich das der Interviewte der Bittsteller ist und nicht umgekehrt. — Mit brillianten Ergebnissen wie man, so hoffe ich doch, zugeben muss; denn die rhetorischen Herausforderungen an insbesondere Jagger sind nicht ohne. Und die Herrschaften sind durchaus gewillt, sich solchen Konfrontationen zu stellen, was man Wort für Wort nachlesen kann. Die Befragungen der Leute, die das nicht wollten, haben wir ja noch nicht gelesen; wenn wir es denn jemals können!
Mein Gefühl ist, dass WD mit so manchen Enttäuschungen in diesem Buch noch gar nicht herausgerückt ist und auch nicht tun wird. Dafür spricht schon die Zahl 12 aus unzähligen. Der Zynismus, der im Vorwort zu lesen ist, ist immer eine Form der Enttäuschung. Weiß ich aus Erfahrung, sehe ich ihm nach, kann ich gut nachvollziehen usw. und würde es vor allen Dingen anders machen! –Die Interviews sind übrigens super: endlich erfährt man mal, was den Interviewten überhaupt wichtig ist, wo die Motivation ist, wo alle Musik ihren Ursprung hat und warum bspw. Costello denkt wie er denkt. Liegt am Journalisten!
Ich warte auf den nächsten Band.--
BgigliSchlimmer, hier wird eine Konfrontation zwischen Journalist und Objekt aufgebaut, die das Gegenteil des Verhältnisses suggeriert; nämlich das der Interviewte der Bittsteller ist und nicht umgekehrt. .
In gewisser Weise und auch indirekt durch die jeweilige Plattenfirma ist der Interviewte natürlich der Bittsteller. Es geht ja nicht immer nur um hehre Kunst, sondern um ein Geschäft, es geht um die Optimierung der Plattenverkäufe, und damit dies passiert, muss darüber berichtet werden. Und so handelt es sich bestenfalls um ein Geben und Nehmen und genau das kommt in dem Vorwort ja zum Ausdruck.
Umso schöner, dass die Interviews in WDs Buch weit über das hinausgehen, was normalerweise so zu Promotionzwecken abgefragt wird. Hier handelt es sich wie gesagt um Gespräche auf Augenhöhe.
--
When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)Hab jetzt auch das meiste in dem Buch gelesen. Das Vorwort ist in der Tat albern aufgeblasen formuliert. WDs Duktus, in dem Erbärmliches immer gleich „deplorabel“ sein muss und jeder, der nachhakt, als „insistent“ gilt, hat schon was latent Ridiküles, ums mal doebelingesk zu sagen. Die Interviews finde ich hingegen größtenteils sehr interessant. WDs eigensinnige Verhörmethoden ergeben tatsächlich lebhafte Gespräche (wobei ich allerdings „Gespräche auf Augenhöhe“ auch wieder nicht für etwas derartig Außergewöhnliches halte – von Andre Müller bis Alexander Gorkow gibt es genug Beispiele für Interviewer, die im Umgang mit Popkultur-Größen 0815-Dramaturgien zu durchbrechen wissen).
Unterm Strich: okayes Buch.
--
bullschuetz von Andre Müller bis Alexander Gorkow gibt es genug Beispiele für Interviewer, die im Umgang mit Popkultur-Größen 0815-Dramaturgien zu durchbrechen wissen).
Rein interessehalber: wer denn noch aus diesen beiden?
--
When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)MistadobalinaRein interessehalber: wer denn noch aus diesen beiden?
Volltreffer, die Frage! So furchtbar viele sind’s dann tatsächlich auch wieder nicht. Insofern sehe ich WD zwar nicht als Solitär, aber als Frager weit entfernt vom 0815. Dass er so entschlossen auf seinem eigenen Erkenntnisinteresse beharrt, finde ich klasse. Und er ist gut vorbereitet und fachlich hochkompetent – ich glaube, das ist eine verdammt wichtige Voraussetzung, damit bei einem Interview mehr als immer bloß das Übliche rauskommt.
Sehr gerne lese ich regelmäßig die Interviews in der Wochenend-Ausgabe der Süddeutschen, wobei ich da die Namen der einzelnen Journalisten nicht parat habe. Stilistisch entschlossen eigenwillig natürlich Moritz von Uslar, wobei da neben Gutem (ich erinnere mich an ein tolles Harry-Belafonte-Interview) auch verdammt Ödes und Eitles rauskommen kann.
Grandiose Interviews machte natürlich Tom Kummer, nur waren die ja leider erfunden.
--
Wer fährt schon aus seiner Haut? Wer kocht nicht mit Wasser? Jemand persönlich zu treffen ändert für mich die Wahrnehmung. Thomas Mann war vor meiner Zeit. Bob Marley nicht, sein 12. letztes Konzert war großartig. Natürlich ist es etwas anderes mit den Menschen zu sprechen, die etwas Besonderes sind. Für ein Interview mit Bob Dylan würde ich vieles tun. Ich kann Vorwort und Interviews aus Wolfgangs Sicht lesen ohne aus einer anderen Sicht gleichzeitig Fliegen totschlagen zu müssen. Außer mit Pete Townshend sprach ich mit keinen der Interviewten. Bin auf die Interviews von nail75 mit Ringo Starr oder Keith Richards gespannt, hoffentlich in diesem Jahrzehnt.
Also aus meiner Sicht ein sehr gutes Buch: Guter Druck, gutes Papier, guter Inhalt. Habe mich über die Widmung auch sehr gefreut, genauso wie über die 2012 erhaltenen Orginalautogramme von Brian Jones, Keith Richard, Charlie Watts, Bill Wyman und Mick Jagger.--
Man braucht nur ein klein bisschen Glück, dann beginnt alles wieder von vorn.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
MistadobalinaRein interessehalber: wer denn noch aus diesen beiden?
Karl-Markus Gauß.
--
So, jetzt habe ich es geschafft, die letzten Seiten zu lesen. Zunächst mal ist es schön, WD auf „langer Strecke“ zu lesen, nicht immer nur in den notwendigerweise komprimierten (sorry…) Kurz-Rezensionen im RS. Die Ein- bzw. Überleitungen in den Gesprächen geben ein wirklich atmosphärisches Bild der Gesprächssituation, sind manchmal sogar das Interessanteste. Die Gespräche sind wirklich Gespräche, weniger Abfragen und konzentrieren sich zum größten Teil auf die Sixties, bei der Auswahl und bei dem Interviewer nicht verwunderlich. Die Gespräche sind mal mehr (Costello), mal weniger (Bowie) erkenntnisfördernd, ich hatte aber immer das Gefühl, die Persönlichkeit, die WD gegenübersitzt vermittelt zu bekommen. Am besten gefällt mir das Gespräch mit Mick Jagger, weil die Sparringssituation, das gegenseitige Abtasten sehr spürbar wird.
In der (hoffentlich notwendigen) zweiten Auflage könnte man ein paar Typos beseitigen (zB im Bowie-Gespräch), auf das zweite Buch freue ich mich jetzt schon!
--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Im Zuge des anstehenden Düsseldorf Konzerts nochmal die „Köln Story“ von 1982 gelesen und die Sache mit dem Käsebrot, dem fehlenden Wyman und „Substitute“ Mick Jagger ist und bleibt pikant bis heiter; auch wenn der Auto sein persönliches Drama erlebte.
In Sachen Vorbereitung auf das Konzert genauso wie andere Interviews mit Stonesbezug im Buch absolut empfehlenswert.--
"And everything I know is what I need to know and everything I do's been done before." -
Schlagwörter: Interviews, Pleased To Meet You, Wilhelm Fink, Wolfgang Doebeling
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.