Wieviel darf euer Vinyl kosten?

Startseite Foren Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat Das Vinyl-Forum Wieviel darf euer Vinyl kosten?

Ansicht von 15 Beiträgen - 31 bis 45 (von insgesamt 103)
  • Autor
    Beiträge
  • #2330723  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 21,412

    Da ist die niedrige Nummer aber das einzige Merkmal, was den Preis verzehnfacht.

    --

    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    Highlights von Rolling-Stone.de
    Werbung
    #2330725  | PERMALINK

    johnny-colt

    Registriert seit: 23.04.2005

    Beiträge: 33

    atomDa ist die niedrige Nummer aber das einzige Merkmal, was den Preis verzehnfacht.

    mal sehen, wo das endet. die summe ist faszinierend und absurd zugleich, finde ich.

    --

    #2330727  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    Wieso absurd?
    Klar, dass in Zeiten, in denen Musik als Datei daherkommt, der Tonträger als Artefakt antiquiert zu sein scheint (da gibt es dann auch schon mal Preise, die das Museale seiner Existenz bestätigen ;-))
    Mir will nicht einleuchten, wieso für einen Warhol-Druck in großer Auflage Tausende bezahlt und als gerechtfertigt akzeptiert werden, bei einer Platte aber andere Gesetze gelten sollten.

    --

    FAVOURITES
    #2330729  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    otis
    Mir will nicht einleuchten, wieso für ein Warhol-Druck in großer Auflage Tausende bezahlt und als gerechtfertigt akzeptiert werden, bei einer Platte aber andere Gesetze gelten sollten.

    Du hast im Ergebnis sicherlich recht. Aber die Verwunderung über die hohen Preise kommt wohl auch daher, dass bei Tonträgern der hohe Preis und die Eigenschaft als sammelnswertes Kunstwerk doch in der Regel nur ein Nebeneffekt ist und es sich zunächst schlicht um industriell gefertigte Massenware handelt, die es weniger auf Wert und Wertsteigerung anlegt als etwa ein Kunstdruck. Die Kunst liegt ja zunächst primär in den gespeicherten Tönen, nicht im Tonträger und der Verpackung selbst, die nur dienendes Beiwerk sind. Man kauft die Platte idR nicht, um sie sich an die Wand zu hängen, sondern um sie abzuspielen. Unsereins würde sich ja auch über einen Sammlerpreis von 1000 € für ein Überraschungsei von 1981 – die limitierte Happy Hippo-Sonderedition – etwas wundern (Beispiel frei erfunden).

    Klar auch, es gibt Überschneidungen von der einen wie der anderen Seite, Warhols Bananendesign wie auch die Fabrikfertigung seiner Werke – von daher ist Dein Verweis gerade auf ihn natürlich sehr treffend.

    --

    I like to move it, move it Ya like to (move it)
    #2330731  | PERMALINK

    johnny-colt

    Registriert seit: 23.04.2005

    Beiträge: 33

    otisWieso absurd?
    Klar, dass in Zeiten, in denen Musik als Datei daherkommt, der Tonträger als Artefakt antiquiert zu sein scheint (da gibt es dann auch schon mal Preise, die das Museale seiner Existenz bestätigen ;-))
    Mir will nicht einleuchten, wieso für ein Warhol-Druck in großer Auflage Tausende bezahlt und als gerechtfertigt akzeptiert werden, bei einer Platte aber andere Gesetze gelten sollten.

    faszinierend finde ich den sammeltrieb im allgemeinen bzw die summen, die dann fuer manche pressungen bezahlt werden. die nummer 41 wie in diesem fall klingt vermutlich nicht besser als die nummer 1041. aber ich glaube, dass hat dann mit wertschaetzung der kuenstler, sehnsucht nach der zeit und vielleicht dem gefuehl zu tun, „den beatles naeher zu sein“ da „low number“. die pressung wird zum kunstobjekt. das ist aber menschlich. ich kenne das von mir wenn ich bei aktionen mitbiete: absurd finde ich es dann, wenn man ploetzlich merkt, wie weit man da gehen wuerde – wenn die logik (warten auf die naechtste auktion, alternativen etc) von den emotionen abgeloest wird bzw von der sehnsucht genau nach der und der pressung. verstehe mich nicht falsch: ich liebe das sammeln und schaetze original-pressungen. und das gefuehl, sie in den haenden zu halten bzw zu spielen. aber absurd sind manchal die spielchen, die im eigenen kopf ablaufen – gerade wenn es ums sammeln geht…aber es tut verdammt gut dann nicht vernuenftig zu sein, zu kaufen und…naja – ihr kennt das ;-)

    --

    #2330733  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    Ich möchte die Argumentation abkoppeln vom beliebigen Sammeln (ü-Eier, Briefmarken).
    Schallplatten sammeln geht darüber hinaus, zumindest für mich. Musik ist eine flüchtige Kunst in der Zeit, Materie wird sie in der Schallplatte. Die Singles etc. sind aber nicht nur Transportmittel, sie sind auch ein Teil dieses Kunstwerkes, durch sie inspiriert, durch die Zeit der Entstehung, durch den Markt. Erst als Platte (meistens mit der Hülle drumherum) entsteht das Ganze, als das die Musik in die Welt gesetzt wurde (das galt zumindest bis vor einiger Zeit).
    Ich habe in meiner Jugend viel vom Radio auf Band mitgeschnitten, aber nie das gehörte Musikstück als Ersatz für die Platte empfunden. Für mich hat die Platte im Benjaminschen Sinne eine „Aura“, auch wenn sie millionenfach verkauft wurde. Da suche ich dann halt im Millionenfachen das Besondere.
    Wer, um beim vieldiskutierten Beispiel zu bleiben, Sgt.Pepper ohne Kenntnis des Covers hört, hört zwar die gleiche Musik, (möglicherweise vorurteilsfreier ;-)), aber Sgt. Pepper ist ohne das Cover nicht denkbar.

    Ich denke ohnehin, dass seltene Platten keineswegs überbezahlt sind. Dass eine einzigartige Bluesschellack-Platte heute nicht im eher sechsstelligen Bereich anzusiedeln ist, finde ich als Musikfan beinahe schade. Vor allem eben, wenn ich die Preise auf dem Kunstmarkt sehe.

    --

    FAVOURITES
    #2330735  | PERMALINK

    sweetheart
    trouble loves me

    Registriert seit: 17.09.2003

    Beiträge: 6,830

    otisIch denke ohnehin, dass seltene Platten keineswegs überbezahlt sind. Dass eine einzigartige Bluesschellack-Platte heute nicht im eher sechsstelligen Bereich angezusiedeln ist, finde ich als Musikfan beinahe schade. Vor allem eben, wenn ich die Preise auf dem Kunstmarkt sehe.

    Stimmt. (Pop)-Musik ist als Kunstform die weitläufig unterschätzteste und am wenigsten respektierte Kunstform. Für mich ist sie definitiv die größte und im Wert eindeutig unterrepräsentiert.

    --

    My favourite 45s and LPs of all time.
    #2330737  | PERMALINK

    mick67

    Registriert seit: 15.10.2003

    Beiträge: 76,902

    SweetheartStimmt. (Pop)-Musik ist als Kunstform die weitläufig unterschätzteste und am wenigsten respektierte Kunstform. Für mich ist sie definitiv die größte und im Wert eindeutig unterrepräsentiert.

    Unterschätzt, wenig respektiert, unterrepräsentiert? Von wem oder was?

    Musik kann halt beliebig oft reproduziert werden. Es gibt aber z.B. nur ein „Guernica“ von Picasso, alles andere sind Kopien, Kunstdrucke, etc.

    --

    #2330739  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    SweetheartStimmt. (Pop)-Musik ist als Kunstform die weitläufig unterschätzteste und am wenigsten respektierte Kunstform. Für mich ist sie definitiv die größte und im Wert eindeutig unterrepräsentiert.

    Auch das wäre sicherlich einen eigenen Thread im Philosophicum wert.
    Habe da selbst noch keine gefestigte Meinung. Denke aber, dass die unbeschränkte Massentauglichkeit („Pop“ularität) wie auch die Trivialität vieler Erscheinungsformen der Popmusik ihrer Anerkennung als Hoch-Kunst im Wege stehen. Dass sie auch vornehmlich in Zeitschriften kommunziert wird, die ihren Schwerpunkt auf buntes Entertainment oder reiner Verbraucherinformation legen, nicht auf einer reflektierenden kulturellen Einordnung der Kunst mit mehr oder weniger wissenschaftlichem/seriösem Anspruch, trägt das seine dazu bei.

    --

    I like to move it, move it Ya like to (move it)
    #2330741  | PERMALINK

    johnny-colt

    Registriert seit: 23.04.2005

    Beiträge: 33

    otis
    Wer, um beim vieldiskutierten Beispiel zu bleiben, Sgt.Pepper ohne Kenntnis des Covers hört, hört zwar die gleiche Musik, (möglicherweise vorurteilsfreier ;-)), aber Sgt. Pepper ist ohne das Cover nicht denkbar.
    .

    http://news.bbc.co.uk/2/hi/entertainment/6709649.stm

    das mit hitler war mir bis vor kurzem neu

    --

    #2330743  | PERMALINK

    john-biel

    Registriert seit: 01.05.2007

    Beiträge: 549

    Sonic JuiceDu hast im Ergebnis sicherlich recht. Aber die Verwunderung über die hohen Preise kommt wohl auch daher, dass bei Tonträgern der hohe Preis und die Eigenschaft als sammelnswertes Kunstwerk doch in der Regel nur ein Nebeneffekt ist und es sich zunächst schlicht um industriell gefertigte Massenware handelt, die es weniger auf Wert und Wertsteigerung anlegt als etwa ein Kunstdruck. Die Kunst liegt ja zunächst primär in den gespeicherten Tönen, nicht im Tonträger und der Verpackung selbst, die nur dienendes Beiwerk sind. Man kauft die Platte idR nicht, um sie sich an die Wand zu hängen, sondern um sie abzuspielen. Unsereins würde sich ja auch über einen Sammlerpreis von 1000 € für ein Überraschungsei von 1981 – die limitierte Happy Hippo-Sonderedition – etwas wundern (Beispiel frei erfunden).

    Ich habe es noch nie verstanden, wieso Leute für einen industriellen Massenartikel wie eine LP mehr als….sagen wir 150 Euro hinlegen. Das ist meine Schmerzensgrenze. Die Erfahrung zeigt auch, dass es sich lohnt warten zu können, denn abgesehen von echten Raritäten – Promos, signierte LPs – taucht früher oder später alles – mehr oder weniger – preiswert auf.

    Und was Dein Argument angeht, dass man LPs kauft um sie zu spielen: Was ist dann so toll an ner Compliation wie YESTERDAY+TODAY? Das Cover? Oder an THE BEATLES mit Nummer 000042? Klingt die anders als die 00001? Und besser als die 42000? Finde – wie an anderer Stelle in diesem Thread über PEPPERS gesagt – dass es relevant ist, dass man nen Tonträger in Klang und Ausstattung so zu hören bekommt, wie er zum ersten Mal erschienen ist. In den 80er mit ihren grottigen Nachpressungen war das schwer, heutzutage ist es – dank Labels wie SUNDAZED – einfach. Und ein Original nimmt man mit, wenn man es günstig findet. Bei Ebay Schweinesummen dafür zu zahlen finde ich….entschuldigt – dumm!

    --

    #2330745  | PERMALINK

    tops
    This charming man

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 3,597

    So hat halt jeder seine Schmerzgrenze, nicht wahr? Hätte ich Deine, würden mir eine Menge großartiger, unverzichtbarer Platten fehlen. Dumm ist allenfalls, zu glauben, es gäbe früher oder später alles billig. „Preiswert“ ist demgegenüber ein Relativum. Und bedeutet nur, daß etwas seinen Preis wert ist. Dem Käufer. Ist mir also eine Platte den Kaufpreis von 500 Dollar wert, ist sie preiswert. Plädiere deshalb dafür, weniger platt zu argumentieren.

    --

    #2330747  | PERMALINK

    john-biel

    Registriert seit: 01.05.2007

    Beiträge: 549

    topsDumm ist allenfalls, zu glauben, es gäbe früher oder später alles billig

    Das ist einfach ein Erfahrungswert. Vorrausgesetzt man ist öfter in UK und USA unterwegs. Mag ja sein, dass Du es für Rock N’Roll hältst ne Menge Geld für nen Massenartikel auszugeben. Ich nicht!

    Und was das „dumm“ angeht: Was ist cool daran auf Ebay Preise schon Tage vor Ablauf sinnlos hochzutreiben? Als Händler freut mich das aber ansonsten…

    --

    #2330749  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 91,632

    Meine Schmerzgrenze ist mein zur Verfügung stehendes Budget. Wenn ich also Geld zur Verfügung habe, darf es gern eine schöne Erstpressung sein. Wie otis schon einmal sehr treffend bemerkte: das Geld ist ja nicht weg. Von daher hätte ich keine Hemmungen, auch mehrere hundert Euro für eine Platte auszugeben.

    --

    How does it feel to be one of the beautiful people?
    #2330751  | PERMALINK

    tops
    This charming man

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 3,597

    @ John Biel

    Du verabsolutierst Deine „Erfahrungswerte“. Meine sind andere. Im UK und in den USA bin ich im übrigen auch bisweilen unterwegs. Und stelle des öfteren fest, daß Preise geradezu explodieren. Da hätte man dann gerne ein wenig früher zugegriffen. Was man nicht tat, weil man darauf hoffte, es würde wieder günstiger. Rock’n’Roll? Schreibt man so.
    Was die erwähnte Bietertaktik bei Ebay angeht: davon war nirgendwo die Rede. Wogegen soll das denn ein Argument sein? Oder wofür? Beats me.

    --

Ansicht von 15 Beiträgen - 31 bis 45 (von insgesamt 103)

Schlagwörter: 

Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.