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Ich möchte die Argumentation abkoppeln vom beliebigen Sammeln (ü-Eier, Briefmarken).
Schallplatten sammeln geht darüber hinaus, zumindest für mich. Musik ist eine flüchtige Kunst in der Zeit, Materie wird sie in der Schallplatte. Die Singles etc. sind aber nicht nur Transportmittel, sie sind auch ein Teil dieses Kunstwerkes, durch sie inspiriert, durch die Zeit der Entstehung, durch den Markt. Erst als Platte (meistens mit der Hülle drumherum) entsteht das Ganze, als das die Musik in die Welt gesetzt wurde (das galt zumindest bis vor einiger Zeit).
Ich habe in meiner Jugend viel vom Radio auf Band mitgeschnitten, aber nie das gehörte Musikstück als Ersatz für die Platte empfunden. Für mich hat die Platte im Benjaminschen Sinne eine „Aura“, auch wenn sie millionenfach verkauft wurde. Da suche ich dann halt im Millionenfachen das Besondere.
Wer, um beim vieldiskutierten Beispiel zu bleiben, Sgt.Pepper ohne Kenntnis des Covers hört, hört zwar die gleiche Musik, (möglicherweise vorurteilsfreier ;-)), aber Sgt. Pepper ist ohne das Cover nicht denkbar.
Ich denke ohnehin, dass seltene Platten keineswegs überbezahlt sind. Dass eine einzigartige Bluesschellack-Platte heute nicht im eher sechsstelligen Bereich anzusiedeln ist, finde ich als Musikfan beinahe schade. Vor allem eben, wenn ich die Preise auf dem Kunstmarkt sehe.
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