Was liest der Forumianer im Moment?

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  • #11830889  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

    Registriert seit: 02.12.2013

    Beiträge: 56,421

    plattensammler

    soulpope

    Oh, da hast Du ja einen Schatz, da rufen die Antiquariate zwischen 60 und 120 Euro für auf.

    Interessant …. durfte mir aus dem Nachlass einer verstorbenen Freundin unlängst Bücher aussuchen und dieses sprach mich thematisch/haptisch an ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #11834197  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

    Registriert seit: 02.12.2013

    Beiträge: 56,421

    Wiederlesen …. :

    Aus der scheenen Gesamtausgabe des Elster Verlages ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #11834321  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

    Registriert seit: 02.12.2013

    Beiträge: 56,421

    Nach der Hitze kam der Sturm …. die Schlafstörungen bleiben …. ergo ein neues Buch beginnen …. :

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #11840997  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Was lese ich im Moment? Das wäre zu viel gesagt, seit Wochen begleiten mich zur Nacht Fritz J. Raddatzens Tagebücher – er, ein wenig wie eine Mamsell, sagte oft, es müsste Nachtbücher heißen, weil er sie schließlich zur Nacht schriebe. Darüber, über diese Kinkerlitzchen hätte ich gerne mit ihm gesprochen. Ich notiere also:

    Nicht als e-book, die Bücher liegen auf dem Nachttisch. Es sind Tagebücher des Verzweifelns, und mir drehen sich die Eingeweide, wie verdorben, verrottet das Feuilleton, die Künstler sind. Zweifel hatte ich immer, kenne genug, aber das, was FJR berichtet, ist das Fuhrwerk zur Hölle.

    Es sind keine Seiten, die auf die anderen alles abschieben wollen. Sonst könnte ich das gar nicht gelesen haben wollen (hoppla). Zwei Stränge: Der kühle, tieflodernde Bericht über die Kollegen, die eigenwilligen Gepflogenheiten bei der Tante ZEIT, die Unhöflichkeiten der Autorenleute. Der zweite Strang: der Tod, der Selbstzweifel. Immer wieder eingeflochten. Dieu, der Mann hatte einen Francis Bacon an der Wand und keiner von den hochrangingen Besuchern sieht das. Und er fragt sich immer: Habe ich ein Werk oder bin ich nur Journalist?

    Mir ist die Lektüre der Tagebücher eine Zwischenetappe, ich kenne seine Arbeiten längst zuvor. Aber da irgendwann der Tag ist, auch mit Toten befreundet sein zu wollen, ist mir diese Lektüre gerade recht gewesen.

    Ungeheurlich die Dummheit des Verlags. Da wird Dumm-Schirrmacher zitiert, das sei der große Gesellschaftsroman der Bundesrepublik – tja, Tagebücher sind aber kein Roman. Elke Heidenreich darf auch nicht fehlen, die wieder nichts zu sagen hat: „Selten lasen sich fast Tausend Seiten so spannend“. Klar, alles muss spannend sein. Und Rainald Goetz, der Kauderwelscher, wusste noch nicht bei seiner Eloge zum ersten Band, dass er im zweiten Band sehr, sehr schlecht beurteilt wird. Alles Geier.

    Das ist alles sehr traurig und leider auch dämlich.

    Ruhe in Frieden, Fritz J. Raddatz.

    Nota bene: In einem Schinken über die Intellektuellen in Deutschland, von einem Dierks, kommen weder Amery noch Raddatz vor. Das Schweigen, das Verschweigen nimmt kein Ende.

    --

    #11841089  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

    Registriert seit: 02.12.2013

    Beiträge: 56,421

    @ „clasjaz“ : Dank für Deine Gedanken  deren morgendliche Lektüre einen Sturm auslösen ….

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #11841171  | PERMALINK

    marbeck
    Keine Lust, mir etwas auszudenken

    Registriert seit: 27.07.2004

    Beiträge: 23,974

    Mir ist bei der Erwähnung von Fritz J. Raddatz der „Joethe“ wieder eingefallen. An was man sich nach fast 40 Jahren noch so erinnert.

    --

    "I spent a lot of money on booze, birds and fast cars. The rest I just squandered." - George Best --- Dienstags und donnerstags, ab 20 Uhr, samstags ab 20.30 Uhr: Radio StoneFM
    #11841173  | PERMALINK

    marbeck
    Keine Lust, mir etwas auszudenken

    Registriert seit: 27.07.2004

    Beiträge: 23,974

    marbeck

    marbeckGerhard Henschel – Liebesroman Liegt seit einigen Jahren hier rum. Jetzt habe ich den Einstieg geschafft…

    Hat mir gefallen. Das Buch handelt von einem Gymnasiasten in Meppen in den späten 1970ern und dessen Familie. Ich habe festgestellt, dass Henschel eine ganze Familiensaga um Martin Schlosser geschrieben hat, und mir jetzt den Folgeband „Abenteuerroman“ beschafft. Wer mehr wissen möchte: https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Henschel

     

    Weiter geht es mit der nächsten Folge:

    Gerhard Henschel – Bildungsroman

    --

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    #11841175  | PERMALINK

    marbeck
    Keine Lust, mir etwas auszudenken

    Registriert seit: 27.07.2004

    Beiträge: 23,974

    Fertig gelesen:

    Richard H. Thaler; Cass R. Sunstein – Nudge

    Hat mir leider weniger zugesagt als Thalers späteres Buch „Misbehaving“, das ich zvor gelesen hatte. Die meisten Beispiele für „Nudges“ beziehen sich verständlicherweise auf die USA und sind mir daher fremd.

    --

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    #11841179  | PERMALINK

    jackofh

    Registriert seit: 27.06.2011

    Beiträge: 3,575

    Ich habe die gesamte bisherige Schlosser-Romanreihe gelesen. Das Niveau ist durchgängig hoch, wobei mir der Jugendroman bis heute schon der liebste ist aufgrund des wunderbaren Teenie-Idioms.

    --

    #11841197  | PERMALINK

    marbeck
    Keine Lust, mir etwas auszudenken

    Registriert seit: 27.07.2004

    Beiträge: 23,974

    jackofhIch habe die gesamte bisherige Schlosser-Romanreihe gelesen. Das Niveau ist durchgängig hoch, wobei mir der Jugendroman bis heute schon der liebste ist aufgrund des wunderbaren Teenie-Idioms.

     Dann bin ich einen Roman zu spät eingestiegen, aber es war ja auch Zufall, dass ich mit dem „Liebesroman“ angefangen habe. Den habe ich vor etlichen Jahren gekauft und ungelesen zur Seite gelegt, ohne zu wissen, dass er Teil einer mehrbändigen Familien-/Lebensgeschichte ist. Den „Jugendroman“ werde ich dann nachholen. Danke für den „Nudge“ ;-)

    --

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    #11841243  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    marbeckMir ist bei der Erwähnung von Fritz J. Raddatz der „Joethe“ wieder eingefallen. An was man sich nach fast 40 Jahren noch so erinnert.

    Kein guter, weil lavierender Text von Gernhardt. Ich nehme Raddatz tatsächlich, aus der Lektüre der Tagebücher, ab, dass er sich mal richtigen Zuspruch gewünscht hätte. Der kam nur als Floskel: Ständig hörte er, nur er könne das Feuilleton leiten, und zwar nach seinem Rausschmiss durch die unselige Gräfin, tja, er hat offen gesagt, dass sie nie, wie sie behauptete, Widerstandskämpferin sei, Anwürfe gegen den blöden Schmidt, dem er trotzdem noch Geburtstagsblumen geschickt hat, usw. Die Rache, auch Gernhardts Text gehört dazu, war stärker. Das Schmähen. Sehr übel bei Wolfgang Harich, der R.s Marx-Buch völlig verrissen hat. Klar: Raddatz hatte ihn mal kritisiert und Harich? Raddatz liest in seinen Stasi-Akten, dass eben Harich ihn, Raddatz, in einem Verhör übelst verleumdet hat. Und diese Billig-Geschichte mit dem alten falschen Goethe-Satz. Das passiert, das passiert ständig, rausfliegt man nur, wenn das so sein soll und eine Gelegenheit sich bietet. Das ist das Üble. Eines von den vielen Übeln, von denen man in den Tagebüchern erfährt. Und mir geht es nicht um dieses Schmähen, ich finde es, wie @soulpope, nur unerträglich, und wenn Raddatz nicht diesen unermüdlichen Selbstzweifel hätte, würde ich ihm weniger glauben. Aber um auch einmal hämisch zu sein: Sein Urteil über Reich-Ranicki: der wisse rein gar nichts von Literatur, stimmt. Und das war der Literaturpapst oder so etwas. Fürchterlich. Dazu passt sehr gut die Nebenmeute Karasek und Löffler – wie es ihr bei den ZEIT-Hyänen vermutlich zu recht ergangen ist, kann man nachlesen. – Kurz: Mir ist diese Lektüre nah, bei allem Abstand, aber ich hätte ihn tatsächlich mal gerne gesprochen. Das, ein solcher Wunsch, passiert mir nicht oft. So sei mir die Eloge nachgesehen.

    Ein Zusatz zu Reich-Ranicki, abseits von Raddatz: Wer sich nicht, um es mit R-R.s Thomas Mann zu sagen, entblödet, den „Törleß“ von Musil für wichtiger zu halten als den „Mann ohne Eigenschaften“, ist mindestens zynisch. Oder eben ohne Verstand. Pardon: Vernunft. Musil hat den „Törleß“ heruntergeschrieben, am „Mann ohne Eigenschaften“ saß er, nimmt man alles zusammen, fünfundzwanzig Jahre, ungefähr, bin zu faul das nachzusehen. Und dann kommt da ein Plapperer und – das muss man sehen – mischt sich einfach in ein anderes Leben ein.

    --

    #11843947  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

    Registriert seit: 02.12.2013

    Beiträge: 56,421

    Wiederlesen …. :

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #11844019  | PERMALINK

    pfingstluemmel
    Darknet Influencer

    Registriert seit: 14.09.2018

    Beiträge: 5,961

    --

    Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.
    #11844045  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Freue mich wie ein Kind, ist heute gekommen. Alter Freund, Hölderlin. Die Übersetzungen sind phantastisch-getreu – das kann ich nicht auf die Schnelle sagen, weiß aber aus alter leihweisen Lektüre -, die Angleichungen neuerer Übersetzungen haben ihr Recht, entfernen sich aber sehr.

    Ismene zur Schwester Antigonä: „Was kann das noch sein, / das dich so aufwühlt?“ (1985)

    Hölderlin, ganz nah am Griechischen: „Was ist’s, du scheinst ein rothes Wort zu färben?“

    --

    #11844179  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 36,959

    clasjaz
    […]
    So sei mir die Eloge nachgesehen.
    […]

     
    Sowieso, ich bin ja froh, wenn sich hier jemand so kenntnisreich auslässt. Noch dazu mit Sympathie für Raddatz, der, so scheint mir als Nicht-Kenner der deutschen Literaturszene oder der R.’schen Tagebücher, allgemein unbeliebt war. Aus deinen Ausführungen lese ich aber heraus, dass das Umfeld von R. (und vielleicht R. ebenso) irgendwann mal die Argumente weit hinter sich gelassen hatten und auf das Feld der Beleidigungen und hinterrücks ausgeführten Verrisse verlegt haben? Das zumindest war mein Eindruck, beim Lesen einiger Nachrufe auf Raddatz.

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
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