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AutorBeiträge
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Da ich mich in letzter Zeit etwas intensiver mit dem Thema „Coverversionen & Plagiate“ beschäftigt habe, drängte sich mir eine Frage besonders auf …
Warum wird überhaupt gecovert?
Ist es die (relativ) schnelle und einfache Gelegenheit, Bekanntheit zu erlangen (wie z.B. Joana Zimmer mit „I Believe“), oder sind die Originalversionen einfach zu gut, um in der sprichwörtlichen Schublade zu verstauben, und werden deshalb dem modernen Zeitgeist angepasst? Oder gibt es es gar völlig andere Aspekte & Meinungen für, oder auch gegen Coverversionen …
Wie seht ihr diesen – doch sehr presenten – Aspekt populärer Musik?
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WerbungIch schätze, dass der von dir bereits genannte Aspekt der einfachen Steigerung des Bekanntheitsgrades bei einigen Musikern eine Rolle spielt, wobei dies sicher vor allem auf solche zutrifft, die selbst nicht allzu viel auf die Beine stellen können und deshalb auf die Kreativität anderer zurückgreifen müssen. (Hierbei muss ich seltsamerweise an den schrecklichen Daniel Küblböck und sein „The Lion sleeps tonight“ sowie, noch schlimmer, „König von Deutschland“ denken…)
Meiner Meinung nach gibt es jedoch noch einen völlig andered, sogar in meinen Augen vertretbaren Grund: Der Wunsch, einem geschätzten Künstler eine Hommage zu schaffen, dessen Musik wieder in Erinnerung rufen. Dies trifft vor allem dann zu, wenn der Musiker, der eben jene Coverversion einspielt, bereits eine gewisse Berühnmtheit erreicht hat, wie zum Beispiel Marilyn Manson, Xavier Naidoo, um nur zwei Namen der modernen Pokultur zu nennen, bei denen dies so ist, oder aber kleine Bands, die aus demselben Grund ein Repertoire besitzen, welches ausschließlich aus „Kopien“ besteht.--
Einer der Gründe ist auch ganz bestimmt, dass dies das tägliche Brot von Musikverlagen ist. Es wird natürlich versucht, einen Song so oft wie möglich zu vermarkten. Jeden VÖ verhilft dem Verlag und dem Urheber (Komponist und Texter) zu Einnahmen.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)Warum NICHT covern?
Der Ansatz, jeder Künstler müsse eigenes Material schreiben, ist relativ neu. Die Notwendigkeit ergab sich, als in den 50ern und 60ern neue Formen entstanden, die mit Songs gefüllt werden mussten. Bis dahin war es in der Popularmusik selbstverständlich. In der Klassik bis heute.
Für mich ist ein Cover ganz neutral die Interpretation einer Komposition. Hommage an jemanden oder Kommerz von Verlagen – who cares? Wenn es einem Künstler gelingt, mit seiner Interpretation etwas Eigenständiges zu schaffen und mich mit dem Ergebnis zu überzeugen, ist mir ein Cover sehr recht.
Es gibt soviele gute Songs – ich sehe keinen zwingenden Grund, ständig neue zu komponieren. Gern höre ich gute Covers.
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„Weniger, aber besser.“ D. RamsKai BargmannEs gibt soviele gute Songs – ich sehe keinen zwingenden Grund, ständig neue zu komponieren. Gern höre ich gute Covers.
Da ist doch Howe Gelb`s Veröffentlichungspolitik durchaus unterstützenswert (kauft die CD`s!). Denn er covert ja seine eigenen Songs. Manchmal mehrfach.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykokonfusiusDa ich mich in letzter Zeit etwas intensiver mit dem Thema „Coverversionen & Plagiate“ beschäftigt habe, drängte sich mir eine Frage besonders auf …
Warum wird überhaupt gecovert?
Ist es die (relativ) schnelle und einfache Gelegenheit, Bekanntheit zu erlangen (wie z.B. Joana Zimmer mit „I Believe“), oder sind die Originalversionen einfach zu gut, um in der sprichwörtlichen Schublade zu verstauben, und werden deshalb dem modernen Zeitgeist angepasst? Oder gibt es es gar völlig andere Aspekte & Meinungen für, oder auch gegen Coverversionen …
Wie seht ihr diesen – doch sehr presenten – Aspekt populärer Musik?
es gibt eine ganze reihe von geschriebene songs die sogut wie unanhörbar sind
im original – die leute kennen sie garnicht
ich könnte dir viele beispiele gebenzum anderen ist es so – dass es eine reihe wunderbarer songs gibt
die man einfach gerne einmal spielen oder covern möchte:
see Hendrix
seine Dylan-versionen sind……--
KrautathausDa ist doch Howe Gelb`s Veröffentlichungspolitik durchaus unterstützenswert (kauft die CD`s!). Denn er covert ja seine eigenen Songs. Manchmal mehrfach.
Das klingt interessant. Hast du eine besondere Empfehlung?
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„Weniger, aber besser.“ D. RamsKai BargmannDas klingt interessant. Hast du eine besondere Empfehlung?
Klar:
http://www.rollingstone.de/forum/showpost.php?p=407215&postcount=8
http://www.rollingstone.de/forum/showpost.php?p=621230&postcount=20
Wenn ich mal etwas zu Atem komm, stell ich Dir ne CD zusammen mit verschiedenen Versionen von Songs. Z.B. Blue Marble Girl, Temptation of egg etc etc…
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Ich finde Cover fast immer verzichtbar, zumindest auf Platte. Insbesondere wenn musikalisches Allgemeingut verwurstet wird, kommt selten etwas gutes dabei heraus. Selbst Paule Weller hat mit seiner Version von „All along the watchtower“ da bei mir keine Ausnahme gemacht. Bei Coverversionen von Beatles oder Stones-Songs wirds schnell peinlich.
Live sieht das schon anders aus, da bekommen Cover häufig ein eigenes Gesicht. Letztes Beispiel hierfür beim Konzert in HH Maximo Park und deren Version von Lennons „Isolation“. Man hat aus der Ansage auch heraushören können, dass die Band stolz war, diesen song gerade in der Grossen Freiheit zu spielen.
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Ich denke, einen Song gut zu covern erfordert auch mehr Kreativität als man denkt. Man kann bestimmte Elemente oder vorhandene Ideen im Song abändern, ausbauen, weglassen. Solange dann was eigenständiges dabei rauskommt, macht covern Sinn. Das John Scofield Album „That’s What I Say“ ist so ein Beispiel. Leider gibt es auch viel zu viele schlechte Covers, wie das grottenschlechte „Knocking on heaven’s door“ von Avril Lavigne. Wenn man selber keine neuen Ideen einbringt, sondern sich nur auf einen Klassiker verlässt, wirds ganz schnell lästig und billig.
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sent via personal computer - bitte entschuldigen sie eventuelle INSZENIERUNGENsongbirdIch finde Cover fast immer verzichtbar, zumindest auf Platte.
Es kommt drauf an. Wenn ich an die großartigen Covers der englischen Bands der 60er-Jahre denke (Bestles, Stones, Who, Them, Hollies, Searchers, Animals, …) denke, sind sie für mich absolut unverzichtbar.
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How does it feel to be one of the beautiful people?
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
ClauEs kommt drauf an. Wenn ich an die großartigen Covers der englischen Bands der 60er-Jahre denke (Bestles, Stones, Who, Them, Hollies, Searchers, Animals, …) denke, sind sie für mich absolut unverzichtbar.
Ja, das ist natürlich richtig. Wobei ich die frühen Sachen der Beatles und Stones eigentlich gar nicht als Coverversionen empfinde, sondern wie eigene songs.
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Mal abgesehen von den wirtschaftlichen Gründen, die Mista ansprach, gibt es m.E. folgende Auslöser für Coverversionen.
1. Eine (junge) Band/Künstler verehrt einen (älteren) Künstler und will ihm/ihr Tribut zollen, die Verehrung des Vorbilds auf diese Art kundtun.
2. Man möchte einen Song, den man schätzt/liebt, selbst interpretieren. Den Song wie gesagt, der/die Autoren spielen keine so große Rolle.
3. Man hat selbst keine Ideen, traut dem eigenen Songwriting (noch) nicht so recht und sucht sich daher bekannte (oder auch weniger bekannte) Songs Anderer. Nicht zuletzt um sich zu schulen, zu entwickeln.
Bei der Umsetzung gibt es dann auch verschiedene Vorgehensweisen.
1. Man covert so originalgetreu wie möglich. Der Sinn einer solchen Coverversion erschließt sich vom künstlerischen Standpunkt nicht so ganz. Es sei denn man ist Todd Rundgren, der seine Lieblingstracks der Sixties auf dem Album „Faithfull“ bis auf’s I-Tüpfelchen genau coverte und dabei aber alles allein einspielte. Eine Meisterleistung! Nicht unbedingt eine kreative.
2. Man drückt dem Song den eigenen Stempel auf. Künstler, die bereits einen unverwechselbaren eigenen Stil gefunden haben, machen das zuweilen. Auch besonders hervorragende Sänger/innen adeln einen Song auf diese Weise.
3. Man versucht etwas ganz Anderes, Neues aus einem Song zu machen. Das sind in meinen Ohren in aller Regel die spannendsten Coverversionen.
Natürlich gibt es jede Menge Mischformen der genannten Kategorien.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Damit wäre eigentlich alles gesagt. Thread schließen.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Ich finde Coverversionen zu 80 % überflüssig. Ein 50jähriger Freund erzählt mir immer, wenn seine Kinder ihm was vorspielen, dass es alt ist und er es kennt. Der Jugend von heute ist sich meistens gar nicht bewusst, dass es ein gecovertes Lied ist, was ihre Boygroup, ihr Teeniestar da trällert.
Dennoch haben Cover in meinen Augen ihre Berechtigung. Viele Bands fangen an, in dem sie ihre Lieblingsstücke covern, bevor sie ihre eigenen Songs schreiben.
Warum soll man ein Lied nicht selbst noch einmal aufnehmen, wenn es einem Spaß macht und man Lust auf das Lied hat.
Mir gefallen diese Cover-CDs überwiegend nicht. Die Simple Minds und Rush haben solche Alben veröffentlicht, die ich mir aber nicht zugelegt habe, weil ich von den Bands lieber eigenes Material höre. Bei Rush fand ich die beiden Coversongs im Konzert eher störend und hätte lieber dafür 2 eigene Stücke gehabt. Bei 3 Stunden Spielzeit und 30 Titeln konnte ich damit aber leben
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