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Mal abgesehen von den wirtschaftlichen Gründen, die Mista ansprach, gibt es m.E. folgende Auslöser für Coverversionen.
1. Eine (junge) Band/Künstler verehrt einen (älteren) Künstler und will ihm/ihr Tribut zollen, die Verehrung des Vorbilds auf diese Art kundtun.
2. Man möchte einen Song, den man schätzt/liebt, selbst interpretieren. Den Song wie gesagt, der/die Autoren spielen keine so große Rolle.
3. Man hat selbst keine Ideen, traut dem eigenen Songwriting (noch) nicht so recht und sucht sich daher bekannte (oder auch weniger bekannte) Songs Anderer. Nicht zuletzt um sich zu schulen, zu entwickeln.
Bei der Umsetzung gibt es dann auch verschiedene Vorgehensweisen.
1. Man covert so originalgetreu wie möglich. Der Sinn einer solchen Coverversion erschließt sich vom künstlerischen Standpunkt nicht so ganz. Es sei denn man ist Todd Rundgren, der seine Lieblingstracks der Sixties auf dem Album „Faithfull“ bis auf’s I-Tüpfelchen genau coverte und dabei aber alles allein einspielte. Eine Meisterleistung! Nicht unbedingt eine kreative.
2. Man drückt dem Song den eigenen Stempel auf. Künstler, die bereits einen unverwechselbaren eigenen Stil gefunden haben, machen das zuweilen. Auch besonders hervorragende Sänger/innen adeln einen Song auf diese Weise.
3. Man versucht etwas ganz Anderes, Neues aus einem Song zu machen. Das sind in meinen Ohren in aller Regel die spannendsten Coverversionen.
Natürlich gibt es jede Menge Mischformen der genannten Kategorien.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!