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AutorBeiträge
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Dick Laurentund Steintafeln!!!
Die können aber verstauben
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Highlights von Rolling-Stone.deWerbungHerr Rossi
Ich habe kein gemütliches Musikzimmer und werde es auch in absehbarer Zeit nicht haben.Ich abhe schon eine Zusage!
:liebe_2: Fehlt nur noch Zeit und Ort!
Warum sammelt jemand Bierdeckel, Briefmarken oder Überraschungseier-Figuren? Warum samelt man überhautp etwas? Keine Ahnung. Ich denke, dies ist eine Frage, die kann man nicht beantworten. Ist vielleicht in der Evulation des Menschen begründet. Oder einfach ur ein schönes Hobby!
Meine Gefühle sind zweigeteilt, wenn ich meine Sammlung sehe. 1. „Es ist schon ’ne Menge…“ – 2. „Ich muss nachsehen, was noch fehlt“. Missen möchte ich mein Regal nicht.
Ich wurde mal gefragt, ob ich das alles höre, was so da „rumsteht“. Natürlich nicht, ich bin einfach nur froh es zu besitzen. Ich hab geantwortet: „Lässt ein Modellbahnbauer alle seine Züge fahren…?“ Es ist herrlich, in der eigenen Sammlung etwas zu entdecken, was man jahrelang nicht mehr gehört hat, oder noch gar ncht gehört hat und sich dann doch ärgert, daß man es erst jetzt entdeckt hat (das kommt natürlich ganz auf die größe der Sammlung an!).
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LARS ist nur eine Abkürzung: Like A Rollin' StoneSammlung? Eigentlich für mich das falsche Wort. Es ist aus meiner Sicht eine Art musikalische Bibliothek, also sagen wir Audiothek. Ich bin nie Komplettist gewesen und auch kein Sammler. Nichts liegt in der Vitrine oder wird nicht benutzt, also nicht gehört. Da liegt der Unterschied zu „toten“ Sammlungen wie Briefmarken, Bierdeckeln oder beknackten Porzellanfigürchen.
Aus praktischen Gründen sagt man natürlich umgangssprachlich doch „Sammlung“, da fehlte mir auch ein Ersatzwort. Die Musik wird aber benutzt und gehört, Totalausfälle werden verkauft oder verschenkt. Stapel von ungehörten, neuen Tonträgern sind bei mir niedrig und bleiben nicht lange liegen. Wenn ich sie nicht zum Hören kaufen würde, für was dann?
falscher Thread :roll:
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Real Guitars Have WingsEs ist verkürzt, wenn man den Begriff „Sammlung“/“Sammler“ nur mit „Komplettismus“ und dem nerdigen Anhäufen nutzloser Gegenstände verbindet (Briefmarken, Bierdeckel usw.). Jede Bibliothek und jedes Museum ist z.B. eine Sammlung. Dort sind Spezialisten oftmals seit Jahrhunderten damit beschäftigt, Sammlungen aufzubauen, zu pflegen, zu erschließen, zu erweitern, nicht als Selbstzweck, sondern um der Forschung und der interessierten Öffentlichkeit zu dienen. Jede Bibliothek und jedes Museum, soweit sie sachverständig geführt werden, haben Sammlungsschwerpunkte und genaue Vorstellungen, was sie der Sammlung hinzufügen und was nicht. Wichtig ist, dass der Bestand so gut erschlossen ist, dass man zu möglichst jeder Anfrage möglichst schnell die passenden Bücher bzw. Objekte findet. Das ist nicht so einfach, wie es klingt.
Was mich zu einem anderen Aspekt führt: Ich finde es bedauerlich, dass die Musik, die uns interessiert, nur Gegenstand privaten Sammelns ist. Oder gibt es irgendwo eine öffentlich zugängliche Sammlung, die die Geschichte der Popmusik sowohl in Tonträgern als auch in Literatur (Bücher, Zeitschriften usw.) umfassend und sachkundig dokumentiert? (Ich meine nicht die übliche Stadtbücherei, in der man sich auch CDs ausleihen kann und wo die aktuellen Ausgaben von RS, ME usw. ausliegen und auch kein „Popmuseum“, wo Elvis Goldjacke neben Lennons Brille ausgestellt wird …)
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Herr Rossi
Ich finde es bedauerlich, dass die Musik, die uns interessiert, nur Gegenstand privaten Sammelns ist. Oder gibt es irgendwo eine öffentlich zugängliche Sammlung, die die Geschichte der Popmusik sowohl in Tonträgern als auch in Literatur (Bücher, Zeitschriften usw.) umfassend und sachkundig dokumentiert? (Ich meine nicht die übliche Stadtbücherei, […]Eine interessante Sammlung mit Dokumentation und anderen Aktivitäten wie z.B. die Organisation von Konzerten regionaler Bands bietet die „Stichting CD-Uitleen“ in Enschede. Diese Stiftung ist der Stadtbibliothek angegliedert, agiert aber unabhängig. Mir persönlich ist keine größere öffentlich zugängliche Sammlung bekannt die auch auf Dokumentation wert legt.
Ob dieses umfassend und sachkundig geschieht ist wahrscheinlich diskussionswürdig.--
smash! cut! freeze!Herr Rossi, ich meine am Forumstreffen hätte mir jemand etwas von einer Audiothek erzählt, in welcher man, bei Voranmeldung, unter anderem ultrarare Schellacks hören kann oder ähnliches. Leider weiß ich nicht mehr wer dieser Wissende war.
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockRossi, ich denke, dass es so etwas gibt, schon reichlich gibt, aber eben nicht so bekannt ist. Ich weiß z.B. von der großen Sammlung eines dt. Musikjournalisten und -wissenschaftlers, der seine Sammlung der Universität Linz (meine ich mich zu erinnern) vermacht hat. So etwas wird es häufiger geben und in Zukunft wahrscheinlich gar verstärkt.
Der Aspekt der Forschung ist sicher kein unwesentlicher. Manch einer betreibt Forschung im Kleinen und Privaten (über die Wichtigkeit sei hier nicht gestritten).
Wenn ich gerade bei den neuen Singles lese, dass „Musikgeschichte“ evtl. neu geschrieben werden muss, nur weil plötzlich Pressungen auftauchen, die es so laut verbürgten Quellen etcpp. absolut nicht geben dürfte, dann ist das doch sehr, sehr spannend (Magazine: Shot By Both Sides). Übrigens ein weiteres Argument für die Beschäftigung mit dem Original-Vinyl.
Ja, eine Sammlung hat auch ein wenig mit Forschung zu tun.--
FAVOURITESHerr RossiEs ist verkürzt, wenn man den Begriff „Sammlung“/“Sammler“ nur mit „Komplettismus“ und dem nerdigen Anhäufen nutzloser Gegenstände verbindet (Briefmarken, Bierdeckel usw.). Jede Bibliothek und jedes Museum ist z.B. eine Sammlung. Dort sind Spezialisten oftmals seit Jahrhunderten damit beschäftigt, Sammlungen aufzubauen, zu pflegen, zu erschließen, zu erweitern, nicht als Selbstzweck, sondern um der Forschung und der interessierten Öffentlichkeit zu dienen. Jede Bibliothek und jedes Museum, soweit sie sachverständig geführt werden, haben Sammlungsschwerpunkte und genaue Vorstellungen, was sie der Sammlung hinzufügen und was nicht. Wichtig ist, dass der Bestand so gut erschlossen ist, dass man zu möglichst jeder Anfrage möglichst schnell die passenden Bücher bzw. Objekte findet. Das ist nicht so einfach, wie es klingt.
Was mich zu einem anderen Aspekt führt: Ich finde es bedauerlich, dass die Musik, die uns interessiert, nur Gegenstand privaten Sammelns ist. Oder gibt es irgendwo eine öffentlich zugängliche Sammlung, die die Geschichte der Popmusik sowohl in Tonträgern als auch in Literatur (Bücher, Zeitschriften usw.) umfassend und sachkundig dokumentiert? (Ich meine nicht die übliche Stadtbücherei, in der man sich auch CDs ausleihen kann und wo die aktuellen Ausgaben von RS, ME usw. ausliegen und auch kein „Popmuseum“, wo Elvis Goldjacke neben Lennons Brille ausgestellt wird …)
Ja, „Sammlung“ bleibt weiter die richtige Bezeichnung, nur kam hier doch einige Male zur Sprache, dass tatsächlich auch bei Musik manche die Maßstäbe anlegen, die man sonst mit „Sammeln“ verbindet.
Deine Überlegung passt ja zu meiner in Sachen „Audiothek“. Übrigens, eine der Eingangsfragen war ja, was später mal mit so einer Plattensammlung geschehen soll. Ich stelle mir vor, dass ich meine vererbe. Sollte der Nachkomme oder Freund die Sammlung nicht ordentlich würdigen oder gar Schwachsinn damit anstellen, so hab ich mir vorgenommen, persönlich von den Toten aufzuerstehen und ruhelos verrottend umherzuwandern. Und zwar so lange, bis die Sammlung ordentlich weitergeführt und behandelt wird.
In Bremen gibt es das Klaus Kuhnke Archiv für Populäre Musik mit über 90.000 Tonträgern (auch Online-Recherche möglich). Bei den Links dort sind auch noch weitere Archive benannt.
„Das Klaus-Kuhnke-Archiv für Populäre Musik ist ein Präsenzarchiv, das laut Gesellschaftsvertrag zugänglich ist für die „musikpädagogisch und musikwissenschaftlich interessierte Öffentlichkeit“. Es enthält Sammlungen u.a. von Klaus Kuhnke, Manfred Miller, Peter Schulze und Ingolf Wachler aus allen Gebieten Populärer Musik, von Johann Strauß bis zu den Sex Pistols, von John Coltrane bis Ted Herold, Jazz, Blues, Volksmusik, Rock, Soul und was der Kategorien mehr sind, die nicht Gegenstand der traditionellen Musikwissenschaft, aber in diesem Archiv vorhanden sind. Zur Zeit sind ca. 90.000+ Tonträger EDV-erfasst (dazu noch ca 15.000+ noch nicht erfasste) und nach Titeln, Interpreten und Urhebern zu recherchieren (keine Ausleihe). Neben der Sammlungtätigkeit auch eigene Publikationen: Geschichte der Popmusik, Zeitschrift-Anschläge.“
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I like to move it, move it Ya like to (move it)schussrichtunghttp://www.cd-uitleen.nl/
Danke, das sieht auf den ersten Blick nicht schlecht aus, so ungefähr hatte ich es mir vorgestellt. Und ist von Münster aus sogar relativ nah.
PS @sonic: Ja, genau so was. Es ist zu hoffen, dass noch weitere private Nachlässe in solche Stiftungen überführt werden.
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Sonic JuiceIn Bremen gibt es das Klaus Kuhnke Archiv für Populäre Musik mit über 90.000 Tonträgern (auch Online-Recherche möglich).
Warst Du da mal, Sonic?
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How does it feel to be one of the beautiful people?Herr Rossi
PS @sonic: Ja, genau so was. Es ist zu hoffen, dass noch weitere private Nachlässe in solche Stiftungen überführt werden.In ein paar Jahrzehnten gründest du vielleicht so eine Stiftung fürs RS-Forum
ClauWarst Du da mal, Sonic?
Nee, bislang noch keinen Bedarf gehabt.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)Das Kuhnke-Archiv hortet meine komplette SOUNDS-Sammlung. Also wer dort mal in alten Sounds blättert, irgendwann hat der junge Otis die mal gekauft und gelesen.;-)
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Schlagwörter: Schallplattensammlung
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