Re: Vom Sinn und Nutzen der eigenen Plattensammlung

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whole-lotta-pete

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Herr RossiEs ist verkürzt, wenn man den Begriff „Sammlung“/“Sammler“ nur mit „Komplettismus“ und dem nerdigen Anhäufen nutzloser Gegenstände verbindet (Briefmarken, Bierdeckel usw.). Jede Bibliothek und jedes Museum ist z.B. eine Sammlung. Dort sind Spezialisten oftmals seit Jahrhunderten damit beschäftigt, Sammlungen aufzubauen, zu pflegen, zu erschließen, zu erweitern, nicht als Selbstzweck, sondern um der Forschung und der interessierten Öffentlichkeit zu dienen. Jede Bibliothek und jedes Museum, soweit sie sachverständig geführt werden, haben Sammlungsschwerpunkte und genaue Vorstellungen, was sie der Sammlung hinzufügen und was nicht. Wichtig ist, dass der Bestand so gut erschlossen ist, dass man zu möglichst jeder Anfrage möglichst schnell die passenden Bücher bzw. Objekte findet. Das ist nicht so einfach, wie es klingt.

Was mich zu einem anderen Aspekt führt: Ich finde es bedauerlich, dass die Musik, die uns interessiert, nur Gegenstand privaten Sammelns ist. Oder gibt es irgendwo eine öffentlich zugängliche Sammlung, die die Geschichte der Popmusik sowohl in Tonträgern als auch in Literatur (Bücher, Zeitschriften usw.) umfassend und sachkundig dokumentiert? (Ich meine nicht die übliche Stadtbücherei, in der man sich auch CDs ausleihen kann und wo die aktuellen Ausgaben von RS, ME usw. ausliegen und auch kein „Popmuseum“, wo Elvis Goldjacke neben Lennons Brille ausgestellt wird …)

Ja, „Sammlung“ bleibt weiter die richtige Bezeichnung, nur kam hier doch einige Male zur Sprache, dass tatsächlich auch bei Musik manche die Maßstäbe anlegen, die man sonst mit „Sammeln“ verbindet.

Deine Überlegung passt ja zu meiner in Sachen „Audiothek“. Übrigens, eine der Eingangsfragen war ja, was später mal mit so einer Plattensammlung geschehen soll. Ich stelle mir vor, dass ich meine vererbe. Sollte der Nachkomme oder Freund die Sammlung nicht ordentlich würdigen oder gar Schwachsinn damit anstellen, so hab ich mir vorgenommen, persönlich von den Toten aufzuerstehen und ruhelos verrottend umherzuwandern. Und zwar so lange, bis die Sammlung ordentlich weitergeführt und behandelt wird.

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