Vinyl vs. CD vs. Download vs. Streaming!

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  • #3997771  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    Friedrich
    Gab es 180 g-Vinyl überhaupt schon in der guten alten Vinyl-Zeit?

    Ich kann Dir die genaue Grammzahl nicht sagen, aber Erstauflagen aus den 50ern und 60ern (vor der Ölkrise), insbesondere im Jazz-Bereich, waren regelmäßig schwer und von hoher Qualität. Gegen Columbia-, Decca-, Blue-Note-, Prestige- oder Chess-LPs aus dieser Zeit sehen die heutigen 180g-Teile in vieler Hinsicht sehr alt aus.

    PS: What Otis said!

    --

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    #3997773  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,437

    ClauIch weiß. Es bleibt ärgerlich. Neuheiten und wichtige Reissues müssen warten, weil leicht zu bekommende Scheiben die Pressen blockieren (und nein, dazu gehört Hendrix, wie in dem Artikel erwähnt natürlich nicht, sein Mono-Zeugs wiederzuveröffentlichen war eine gute Entscheidung).

    Siehste! ;-)

    Ich denke „Hendrix“ kann man vielleicht als eine Art Platzhalter lesen, der für all das Zeug aus den 60ern/70ern steht, das hinlänglich bekannt, beliebt und begehrt ist, so dass man es immer mal wieder auf den Markt werfen kann. CD ist durch, hat jeder, mit MP3 verdient man kein Geld, also wird Vinyl wieder aus der Schublade geholt, ein bisschen aufgemotzt und der Rubel rollt wieder – wenn auch auf bescheidenerem Niveau. Mit Obskuritäten kannst Du keine Geld verdienen.

    --

    “There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.”                                                                                                                                          (From the movie Sinners by Ryan Coogler)
    #3997775  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 93,052

    Friedrich
    Ich glaube übrigens nicht, dass der Re-Issue Markt in Konkurrenz zum 2nd Hand Markt steht. Vielleicht teilweise, aber dass jemand nur in höchster Not (herrlich formuliert! ;-)) zur teuren 180 g Vinyl-Re-Issue greift, halte ich für eine gewagte These.

    Alle Schallplattensammler aus meinem Umfeld handeln so.

    --

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    #3997777  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 38,503

    ClauJa. Dabei könnten die Rechteinhaber das richtig cool aufziehen, wenn sie denn die richtigen Sachen wiederveröffentlichen würden. Was sollen Neuauflagen von den Dire Straits, Abba oder Bruce Springsteen? Das Zeugs gibt es tonnenweise auf dem Sekundärmarkt. Man sollte sich lieber auf die Sachen konzentrieren, die nicht oder nur sehr schwer aufzutreiben sind. Und auf Archivveröffentlichungen.

    Zustimmung. Und oftmals schlechter klingend als das Original.

    Elmo Zillerder Vergleich ist so merkwürdig, ich weiß gar nicht, wo ich da anfangen soll…
    […]

    Na, dann lies dir das nochmal durch. Mag sein, dass der Musikmarkt wächst, aber durch die Unterstützung von unfairen Geschäftsmodellen im Bereich Streaming unterstützen die Verbraucher eben auch die schlechte Bezahlung dr Musiker. Oder siehst du das anders?

    FriedrichIch habe ja nur ein paar Zitate aus dem Text von Aram Lintzel in der 35-jäghrigen Jubiläumsausgabe der SPEX zitiert – die übrigens noch einige weitere und ebenfalls zugespitzte Text zum Thema „Popmusik zwischen gestern und heute“ enthält, über die sich trefflich streiten lässt.

    Ich glaube übrigens nicht, dass der Re-Issue Markt in Konkurrenz zum 2nd Hand Markt steht. Vielleicht teilweise, aber dass jemand nur in höchster Not (herrlich formuliert! ;-)) zur teuren 180 g Vinyl-Re-Issue greift, halte ich für eine gewagte These. Auf dem 2nd-Hand Markt sind wirklich nur Nerds wie ich unterwegs. Diejenigen, die mehr als € 20 + für Beatles-Stones-Led-Zep-Pink-Floyd bei Saturn in der Vinyl-Abteilung lassen, rekrutieren sich hingegen vermutlich eher aus anderen Kreisen.
    […]

    Das vermute ich auch. Wahrscheinlich Leute, die kein 2nd-hand kaufen, aus Status-Gründen etc.

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #3997779  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,437

    otisNatürlich, aber natürlich nicht unter diesem Marketing-Etikett. Alte englische Columbia-LPs z.B. sind gefühlt genauso so schwer.

    Sonic JuiceIch kann Dir die genaue Grammzahl nicht sagen, aber Erstauflagen aus den 50ern und 70ern (vor der Ölkrise), insbesondere im Jazz-Bereich, waren regelmäßig schwer und von hoher Qualität. Gegen Columbia-, Decca-, Blue-Note-, Prestige- oder Chess-LPs aus dieser Zeit sehen die heutigen 180g-Teile in vieler Hinsicht sehr alt aus.

    PS: What Otis said!

    War auch eher eine rhetorische Frage. Der akustische Mehrwert von 180 g-Vinyl ist = Null. Das ist nichts weiter als eine Maßnahme, einer Platte gefühlten Mehrwert zu verschaffen. Scheint ja auch zu funktionieren.

    --

    “There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.”                                                                                                                                          (From the movie Sinners by Ryan Coogler)
    #3997781  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 93,052

    Friedrich
    Ich denke „Hendrix“ kann man vielleicht als eine Art Platzhalter lesen, der für all das Zeug aus den 60ern/70ern steht, das hinlänglich bekannt, beliebt und begehrt ist, so dass man es immer mal wieder auf den Markt werfen kann.

    Ja, das ist so gemeint, ist aber schlecht gewählt, eben weil die Mono-Versionen teilweise seit Jahrzehnten nicht oder nur schwer zu bekommen waren (als Original, bzw. eine LP wurde ein paar Jahre früher bereits von Classic Records wiederveröffentlicht).

    --

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    #3997783  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    FriedrichWar auch eher eine rhetorische Frage. Der akustische Mehrwert von 180 g-Vinyl ist = Null. Das ist nichts weiter als eine Maßnahme, einer Platte gefühlten Mehrwert zu verschaffen. Scheint ja auch zu funktionieren.

    So einfach ist das auch nicht, Friedrich. Da ist auf guten Anlagen sehr wohl ein klanglicher Mehrwert. Ich kenne sehr gut klingende RCA-Pressungen aus den frühen 70ern, aber das waren große Ausnahmen bei diesen Dynaflex-Releases.
    Ich mag das Etikett „180g“ nicht, wenn Vinyl, dann soll/muss es gut sein, mehr will ich nicht.

    --

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    #3997785  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    ClauAlle Schallplattensammler aus meinem Umfeld handeln so.

    Die Nicht-Nerds aus meinem Umfeld, etwa Arbeitskollegen, die durchaus gerne Vinyl hören, aber weder in Sachen Sammlung noch Equipment noch klanglichem Anspruch noch theoretischer Beschäftigung das hiesige Level anstreben, kaufen durchaus gerne aktuelle Reissues. Ebenso geht es jüngeren Leuten, die teils gerade erst Vinyl für sich entdecken und zunächst auf musikalischer Entdeckungsreise sind, ohne sich allzu sehr für Pressungen, Labels, Grammzahlen und sonstigen Feinkram zu interessieren. Mir ging esübrigens anfangs, als ich begann, wieder mehr Vinyl zu kaufen, auch nicht anders. Und zu Teenager-Vinyl-Zeiten haben mich audiophile Aspekte ohnehin überhaupt nicht interessiert.
    Ich freue mich für jeden Nicht-Nerd, der sich mit aktuellen Wiederveröffentlichungen von Elvis über Hendrix bis Coltrane und Monk auf einfache Weise eine Basisbibliothek zulegen kann und daran Freude hat. Das ist doch auch ein Teil musikalischer Grundbildung, die heute mit zunehmendem zeitlichen Abstand leider noch weniger selbstverständlich ist als früher.

    --

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    #3997787  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    lathoNa, dann lies dir das nochmal durch. Mag sein, dass der Musikmarkt wächst, aber durch die Unterstützung von unfairen Geschäftsmodellen im Bereich Streaming unterstützen die Verbraucher eben auch die schlechte Bezahlung dr Musiker. Oder siehst du das anders?

    Ich sehe kein unfaires Geschäftsmodell im Streaming. Im Gegensatz zum H&M Shirt gibt der Verbraucher ja grade mehr Geld aus, nicht weniger. Ich kann auch nicht erkennen, dass sich die Streaming-Anbieter eine goldene Nase verdienen, insofern liegt es meines Erachtens nicht am Verbraucher, der durch Nicht-Streamen plötzlich Musiker unterstützen kann/soll. Das müssen in diesem Fall mal die Musiker mit den Plattenfirmen ausmachen…

    lathoDas vermute ich auch. Wahrscheinlich Leute, die kein 2nd-hand kaufen, aus Status-Gründen etc.

    aus Status-Gründen???? Plattengradings sind oftmals zweifelhaft, Garantie gibts keine, Plattenläden sind hässlich und sich durch Kisten wühlen widerlich. Ich verstehe jeden, der sich ne Platte neu kauft. Nur hat das alles mit Status überhaupt nix zu tun…

    --

    #3997789  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,437

    otisSo einfach ist das auch nicht, Friedrich. Da ist auf guten Anlagen sehr wohl ein klanglicher Mehrwert. Ich kenne sehr gut klingende RCA-Pressungen aus den frühen 70ern, aber das waren große Ausnahmen bei diesen Dynaflex-Releases.
    Ich mag das Etikett „180g“ nicht, wenn Vinyl, dann soll/muss es gut sein, mehr will ich nicht.

    Ist dieser klangliche Mehrwert so bedeutend, dass er für den gewöhnlichen Plattenkäufer (meinetwegen bei Saturn – das ist natürlich nur so ein Schlagwort von mir, aber da steht das Zeug ja tatsächlich massenhaft im Regal) von Bedeutung ist? Ich glaube nicht. Klar, 180 g ist nur ein Etikett, und auch ich gebrauche das hier bewusst als Schlagwort. Aber auch auf dem Markt scheint das zu funktionieren und ich unterstelle, dass es das völlig unabhängig vom klanglichen Mehrwert tut.

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    #3997791  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,437

    Elmo Zilleraus Status-Gründen???? Plattengradings sind oftmals zweifelhaft, Garantie gibts keine, Plattenläden sind hässlich und sich durch Kisten wühlen widerlich. Ich verstehe jeden, der sich ne Platte neu kauft. Nur hat das alles mit Status überhaupt nix zu tun…

    Sich durch staubige Plattenkisten zu wühlen, grenzt an eine religiöse Erfahrung. Eine alte Platte in den Händen zu halten, ist so als würde man das Turiner Grabtuch berühren. Das können dir 180 g nicht bieten.

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    #3997793  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    Friedrich Klar, 180 g ist nur ein Etikett, und auch ich gebrauche das hier bewusst als Schlagwort. Aber auch auf dem Markt scheint das zu funktionieren und ich unterstelle, dass es das völlig unabhängig vom klanglichen Mehrwert tut.

    Bei heutigen Auflagen – jenseits High-Quality-Labels wie Classic, Speakers Corner etc. – ist das Gewicht sicherlich noch der geringste Faktor für guten Klang. Leider werden gerade auch viele lausigen Counterfeits von dubiosen Quellen mit den 180g-Siegel beworben.

    --

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    #3997795  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    FriedrichIst dieser klangliche Mehrwert so bedeutend, dass er für den gewöhnlichen Plattenkäufer (meinetwegen bei Saturn – das ist natürlich nur so ein Schlagwort von mir, aber da steht das Zeug ja tatsächlich massenhaft im Regal) von Bedeutung ist? Ich glaube nicht. Klar, 180 g ist nur ein Etikett, und auch ich gebrauche das hier bewusst als Schlagwort. Aber auch auf dem Markt scheint das zu funktionieren und ich unterstelle, dass es das völlig unabhängig vom klanglichen Mehrwert tut.

    Natürlich, es prahlt mit Mehrwert, den viele nicht ansatzweise einordnen können; mag sein. Dass da jedoch zudem einer ist, bindet dann jung und alt.

    --

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    #3997797  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    FriedrichSich durch staubige Plattenkisten zu wühlen, grenzt an eine religiöse Erfahrung!

    Ja, allerdings. Nur bringen Religionen ja meist nix Gutes und ich bin dann doch eher atheistisch veranlagt…

    --

    #3997799  | PERMALINK

    pheebee
    den ganzen Tag unter Wasser und Spaß dabei

    Registriert seit: 20.09.2011

    Beiträge: 37,109

    FriedrichIch habe ja nur ein paar Zitate aus dem Text von Aram Lintzel in der 35-jäghrigen Jubiläumsausgabe der SPEX zitiert – die übrigens noch einige weitere und ebenfalls zugespitzte Text zum Thema „Popmusik zwischen gestern und heute“ enthält, über die sich trefflich streiten lässt.

    Ich glaube übrigens nicht, dass der Re-Issue Markt in Konkurrenz zum 2nd Hand Markt steht. Vielleicht teilweise, aber dass jemand nur in höchster Not (herrlich formuliert! ;-)) zur teuren 180 g Vinyl-Re-Issue greift, halte ich für eine gewagte These. Auf dem 2nd-Hand Markt sind wirklich nur Nerds wie ich unterwegs. Diejenigen, die mehr als € 20 + für Beatles-Stones-Led-Zep-Pink-Floyd bei Saturn in der Vinyl-Abteilung lassen, rekrutieren sich hingegen vermutlich eher aus anderen Kreisen.

    Gab es 180 g-Vinyl überhaupt schon in der guten alten Vinyl-Zeit?

    teilweise wohl schon. aber ich meine, dass das Gewicht einer normalen LP früher so bei 120 bis 150 g lag. in den 80ern wurden die Platten dann spürbar dünner und damit leichter. ich erinnere mich nicht, dass das exakte Gewicht früher ein großes Thema war. ich glaube auch nicht, dass es rein klangtechnisch eine große Rolle spielt, ob die Platte nun 120 oder 180 g wiegt. dafür sind wohl andere Faktoren wichtiger, als nur das Gewicht. auch wenn sich natürlich eine schwere LP schon schön anfühlt, wenn man sie auflegt.

    --

    Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.
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