Umfrage – Die 20 besten Tracks von Tim Buckley

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    stefane
    Silver Stallion

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    [Tim Buckley, 1968 (Photograph: Jack Robinson)]

    Tim Buckley ist für mich ein faszinierender, aber auch widersprüchlicher Musiker. Er begann mit mehr oder weniger „klassischem“ Folk, seine nachfolgenden Alben experimentierten mit Jazz, Psychedelia, Funk, Soul und Avantgarde, was nicht immer überzeugende Ergebnisse zur Folge hatte. Sein Leben wurde leider jäh beendet, als er im Juni 1975 in Los Angeles an einer Überdosis Heroin und Morphin starb.

    Tim Buckley wurde 1947 – als Timothy Charles Buckley III – in Washington, D.C. geboren. Aufgewachsen in der Gegend von Albany im Staat New York, verschlug es ihn mit seiner Familie im Alter von neun Jahren nach Bell Gardens im Großraum Los Angeles. Dort besuchte er eine High School in Anaheim und machte erste musikalische Gehversuche mit seinen Bands Bohemians und Harlequin 3. Zu dieser Zeit traf er auch bereits auf Larry Beckett, der später die Texte für viele seiner Songs schreiben sollte, und auf den Bassisten Jim Fielder, der Tim Buckley dann auf dem Debütalbum begleitete und später eines der Gründungsmitglieder von Blood, Sweat & Tears werden sollte.
    1965 schrieb sich Tim Buckley am Fullerton College ein, das er aber schon nach wenigen Wochen verließ, um sich vollständig der Musik zu widmen. Er spielte regelmäßig in den Clubs in Los Angeles, wo ihn dann im Februar 1966 Jimmy Carl Black von den Mothers of Invention bei einem Gig im „It’s Boss“ am Sunset Strip hörte und die Verbindung zu Herb Cohen, dem Manager der Mothers of Invention, herstellte. Herb Cohen wiederum organisierte für Tim Buckley ein längeres Engagement im Night Owl Cafe in Greenwich Village/New York City, wo wiederum Jac Holzman – der Gründer von Elektra Records – auf ihn aufmerksam wurde. In New York traf Tim Buckley dann auch auf den Gitarristen Lee Underwood, der ihn fast während seiner gesamten Karriere begleiten sollte.
    Der Rest ist Geschichte.

    Zugelassen für die Umfrage sind alle Tracks, die unter Tim Buckleys Namen veröffentlicht wurden, darunter selbstverständlich auch Tracks von Liveaufnahmen, posthum erschienene Demoaufnahmen und Tracks von Kompilationen.
    Solltet Ihr eine spezifische Live-Version – gerade bei Tim Buckley rechne ich hier mit einer Reihe von Nominierungen – oder vielleicht auch die erst später veröffentlichten Demoversionen seiner Songs listen wollen, bitte ich um entsprechende Kennzeichnung in Euren Listen, ansonsten würde ich Eure Nominierungen den jeweiligen regulären Alben zuschlagen.

    Spielregeln:
    Gewünscht wird eine Liste mit Euren Top 20-Tracks von Tim Buckley.
    Abgabeschluß: Sonntag, 7. Mai 2023, 24 Uhr.
    Solltet Ihr eine einmal abgegebene Liste nochmal ändern wollen, ist das kein Problem. Ich bitte Euch jedoch darum, nicht den ursprünglichen Beitrag abzuändern, sondern die geänderte Liste in einen neuen Post einzustellen.

    Auswertungsregeln:
    Für Platz 1 gibt es 25 Punkte, für Platz 20 dann noch 6 Punkte.
    Bei Punktgleichheit zählt die höhere Anzahl der Nennungen des jeweiligen Tracks; sollte dann immer noch kein Sieger gefunden sein, gewinnt der Track, der die höhere Einzelplatzierung erzielt hat.

    Die Auswertung werde ich kompakt am 8. und 9. Mai durchführen.
    Allerlei sinnvolle und weniger sinnvolle statistische Anmerkungen zur Umfrage wird es dann natürlich auch geben.
    Und: selbstverständlich wird auch in den allseits beliebten Kategorien des „Konsensheinis“ und „Dissenshorstes“ jeweils ein (unvermeidlicher) Sieger gekürt werden.
    Natürlich wird es bei Tim Buckley – wo ich aufgrund der Vielzahl der großartigen Livealben eine sehr große Breite von verschiedenen Versionen eines Songs in den Teilnehmerlisten erwarte – auch eine Songauswertung geben.

    Und nun bin ich sehr gespannt auf Eure Listen und die Diskussion.

    Eingegangene Listen:
    asdfjkloe
    atom
    E. Diski
    firecracker
    fuse
    H8G7F6
    hurley
    JackofH
    jimmydean
    KlausK
    lotterlotta
    lysol
    madmartl
    magicdoor
    Mistadobalina
    nikodemus
    Pheebee
    pipe-bowl
    soulpope
    stardog
    stefane
    vorgarten
    wahr
    WaS
    Zzyzx

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    "Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)
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    #12041107  | PERMALINK

    stefane
    Silver Stallion

    Registriert seit: 24.07.2006

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    Tim Buckley – Querverbindungen

    Mal schauen, was uns dieses Mal – neben den Coverversionen von Tim Buckleys Songs – sonst noch an Querverbindungen ein- und auffällt.

    Coverversionen von Tim Buckley-Songs
    Aren’t You the One – Mary McCaslin (1968 / 1999)

    Buzzin‘ Fly – Kathryn Williams (2005)
    Buzzin‘ Fly – Roger Parham-Brown (YouTube, 2019)

    Goodbye & Hello – Chad Mitchell (1969)

    Happy Time – The Mad Scene (2000)

    I Must Have Been Blind – This Mortal Coil (1986)

    I Never Asked to Be Your Mountain – Beth Orton & The Chemical Brothers (1998 / 2018)

    I Woke Up – Mike Johnson (2000)

    It Happens Every Time – Miriam (2014)
    It Happens Every Time – Morrissey (2019)

    Love from Room 109 at the Islander – Mojave 3 (2000)

    Hobo – Linda Ronstadt and The Stone Poneys (1968)
    Morning Glory – Iain Matthews (1994)

    Once I Was – Eric Andersen (2005)
    Once I Was – Cowboy Junkies (2009)
    Once I Was – Gregg Allman (2017)

    Phantasmagoria in Two – Neil Halstead (2000)

    Pleasant Street – Hamilton Streetcar (1969)
    Pleasant Street – Geneva (2000)

    The River – Mick Harvey (2005)

    She Is – Sufjan Stevens (2005)

    Song to the Siren – Cul de Sac (1992)
    Song to the Siren – The Czars (2000)
    Song to the Siren – Robert Plant (2002)
    Song to the Siren – James Yorkston and The Athletes (2005)
    Song to the Siren – Bryan Ferry (2010)
    Song to the Siren – Gravenhurst (2012)

    Sweet Surrender – Dot Allison (2000)

    Wings – Hedge and Donna (1968)
    Wings – Hal (2005)

    Originale der von Tim Buckley aufgenommenen Covers
    Sally, Go‘ round the Roses – The Jaynetts (1963)

    The Dolphins – Fred Neil (1966)

    Martha – Tom Waits (1973)

    Andere Versionen der von Tim Buckley aufgenommenen Traditionals
    Wayfaring Stranger – Roscoe Holcomb (1960)

    Tim Buckley-Songs in der Interpretation von Jeff Buckley
    I Never Asked to Be Your Mountain – Jeff Buckley (YouTube, 1991)

    Once I Was – Jeff Buckley (YouTube, 1991)

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    "Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)
    #12041113  | PERMALINK

    stefane
    Silver Stallion

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    Tim Buckley – Die Folk-Jahre 1966-1969


    [Tim Buckley, The Catacombs (Boston/Massachusetts), 1967 (Photograph: Peter Simon)]

    Die Aufnahmen für Tim Buckleys selbstbetiteltes Debütalbum Tim Buckley fanden im August 1966 in nur drei Tagen in den Sunset Sound Studios am Sunset Boulevard in Hollywood statt. Im Oktober 1966 wurde das Album dann auf Elektra Records veröffentlicht. Neben Lee Underwood an der Gitarre und Jim Fielder am Baß war der junge Van Dyke Parks an Piano, Celesta und Cembalo an den Aufnahmen beteiligt.
    Das Album, produziert von Jac Holzman und Paul Rothchild – dem späteren Producer der Doors – und von Jack Nitzsche mit Streicherarrangements versehen, stieß auf gemischte Reaktionen, und auch Tim Buckley war mit der Platte nicht ganz zufrieden. Sie war dennoch seine Eintrittskarte für weitere Plattenaufnahmen.

    Weiter ging es bereits im Juni 1967 mit den Aufnahmen zum zweiten Album. Neben Jac Holzman war dieses Mal Jerry Yester an der Produktion mitbeteiligt. Die Aufnahmen fanden wieder am Sunset Boulevard in Hollywood statt, dieses Mal jedoch in den Western Recorders Studios. Goodbye and Hello erschien dann im August 1967.

    Im Jahr 1968 hat Tim Buckley sehr viel getourt.
    Im Dezember des Jahres war er dann aber zurück im Studio für die Aufnahmen zu seinem dritten Album, dieses Mal in den Elektra Sound Recorders Studios am La Cienaga Boulevard in West Hollywood. Produziert wurde das Album wieder von Jerry Yester, in Zusammenarbeit mit Zal Yanovsky von The Lovin‘ Spoonful. Happy Sad, das eine Art Übergang von Tim Buckleys Folkphase zu den folgenden, experimentelleren jazz- und avantgardeinspirierten Platten bildete, erschien dann im April 1969. Mit Platz 81 in den Billboard 200 Album Charts war es Tim Buckleys kommerziell erfolgreichste Platte.
    Auch die Besetzung markierte den kommenden Umschwung: Jim Fielder am Baß war nicht mehr dabei, dafür nahm David Friedman am Vibraphon eine tragende Rolle ein.

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    "Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)
    #12041121  | PERMALINK

    stefane
    Silver Stallion

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    Tim Buckley – Die mittleren Jahre 1969-1971


    [Tim Buckley, ca. 1970 (Photograph: Ed Caraeff)]

    Neben den musikalischen gab es noch weitere Veränderungen: die nächste Platte erschien nicht mehr bei Elektra Records, sondern auf Herb Cohens und Frank Zappas Straight Records, und Tim Buckley produzierte die Platte selbst.
    Aufgenommen über einen längeren Zeitraum im Jahr 1969 in den Whitney Studios in Glendale/Kalifornien erschien Blue Afternoon im November 1969.

    Für das nächste Album – zeitgleich aufgenommen mit den Sessions zu „Blue Afternoon“ – ist Tim Buckley zurück bei Elektra Records, wenn auch nur, um seine Vertragsverpflichtungen zu erfüllen. Lorca erscheint im Juni 1970 und wird allgemein als sein experimentellstes und avantgardistischstes Album angesehen, die klassische Rhythmusgruppe ist weitgehend aufgelöst und die Stimme treibt die Songs voran und wird mit ihrem vier Oktaven umfassenden Stimmumfang als Improvisationsinstrument eingesetzt, was dann teilweise auch stark in Vokalakrobatik ausartet.

    Im September 1970 war Tim Buckley zurück in den Whitney Studios für die Aufnahmen zur nächsten Platte Starsailor, die dann im November 1970 wieder auf Straight Records erschien, und – ähnlich wie „Lorca“ – viele ehemalige Fans eher verstörte als begeisterte. Mit Bunk Gardner an Tenorsaxophon und Flöte und Buzz Gardner an Trompete und Flügelhorn waren zwei ehemalige Mitglieder der Mothers of Invention mit von der Partie.

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    #12041123  | PERMALINK

    stardog

    Registriert seit: 12.06.2011

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    Eine Umfrage auf die ich mich ganz besonders freue. Jetzt schon mal wieder eine sensationelle Einleitung. Vielen Dank dafür…

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    #12041127  | PERMALINK

    stefane
    Silver Stallion

    Registriert seit: 24.07.2006

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    Tim Buckley – Die „Sex Funk“-Jahre 1972-1975


    [Tim Buckley, Los Angeles/Kalifornien, 1973 (Photograph: Norman Seeff)]

    Deprimiert durch den kommerziellen Mißerfolg von „Starsailor“, zieht sich Tim Buckley zurück, die Band löst sich auf und Alkohol, Barbiturate und Heroin werden zu ständigen Begleitern, was sich durch das komplette Jahr 1971 zieht.

    Im Juni 1972 geht es dann aber weiter mit den Aufnahmen zum nächsten Album, dieses Mal in den Far Out Studios am Sunset Boulevard in Hollywood. Greetings from L.A. erscheint dann im August 1972 auf Warner Bros. Records. Produziert wurde die Platte von Jerry Goldstein, der zu dieser Zeit auch mit War und Sly Stone zusammenarbeitete.
    Der Sound ist nun funky, mit Backgroundsängerinnen und Saxophon-Grooves. Mit Chuck Rainey am Baß ist ein veritabler Jazzer dabei, und an den Drums ist mit Ed Greene jemand zu hören, der bereits u.a. mit den Temptations und Willie Hutch gespielt hatte.

    Im Sommer erfolgen dann die Aufnahmen zum nächsten Album Sefronia, das im September 1973 auf DiscReet Records, dem neuen Label von Herb Cohen und Frank Zappa, erscheint.
    Meist wird die Platte – zusammen mit dem folgenden „Look at the Fool“ – als seine schwächste betrachtet: „Denny Randell’s anachronistic-on-impact LA white-soul production, which pours syrupy strings over several numbers, is hardest to digest on poorly chosen middle-of-the-road love songs that didn’t suit Buckley at all.“ [Wilson Neate in einem Artikel in Trouser Press]

    Im März 1974 beginnen die Aufnahmen zu Tim Buckleys neuntem und letztem Album, die dieses Mal im Wally Heider Recording Studio in Hollywood und in den Record Plant Recording Studios am Santa Monica Boulevard in Hollywood stattfinden. Im September 1974 erscheint dann schließlich – wiederum auf DiscReet Records – Look at the Fool.

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    "Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)
    #12041145  | PERMALINK

    stefane
    Silver Stallion

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    Beiträge: 6,775

    Tim Buckley – Die wichtigsten posthumen Veröffentlichungen

    Im Mai 1990 erschien auf dem englischen Label Demon Records Dream Letter – Live in London 1968, ein Konzertmitschnitt aus der Queen Elizabeth Hall vom 7. Oktober 1968. Die Band für dieses Konzert setzte sich aus Lee Underwood an der Gitarre, Danny Thompson von Pentangle am Baß sowie David Friedman am Vibraphon zusammen.
    Die Platte wird häufig als Tim Buckleys beste Liveaufnahme betrachtet.

    The Peel Sessions – im Juli 1991 auf Clive Selwoods und John Peels Strange Fruit Label veröffentlicht – dokumentierte einen Auftritt von Tim Buckley im Studio 1 der BBC vom 1. April 1968.

    Im März 1994 dann mit Live at the Troubadour 1969 ein weiteres hervorragendes Livealbum, veröffentlicht auf dem Bizarre/Straight Label. Die Platte enthielt Konzertmitschnitte vom 3. und 4. September 1969 aus dem Club The Troubadour am Santa Monica Boulevard in West Hollywood.
    Was die Platte auch interessant macht, ist die Beteiligung von Art Tripp, dem langjährigen Drummer und Perkussionisten der Mothers of Invention. Die einzige Zusammenarbeit von Tim Buckley und Art Tripp.

    Im November 1995 auf Manifesto Records ein weiterer Konzertmitschnitt: Honeyman – Recorded Live 1973 enthielt Liveaufnahmen vom 27. November 1973 aus den Ultrasonic Studios, Long Island/New York, die für die lokale Radiostation WLIR entstanden waren.

    Im September 1999 dann mit Works in Progress auf Rhino Handmade Records eine Kompilation, die Studioaufnahmen aus der ersten Hälfte des Jahres 1968 enthielt, großteils frühe Aufnahmen von Songs, die später in teils abgewandelter Form auf dem Album „Happy Sad“ landen sollten.

    Im Oktober 2000 erschienen mit The Copenhagen Tapes auf dem Label PLR Liveaufnahmen vom 12. Oktober 1968 aus dem Tivoli in Kopenhagen, die für den dänischen Rundfunk gemacht worden waren.

    Im Mai 2001 eine weitere Kompilation: The Dream Belongs to Me: Rare and Unreleased Recordings 1968 / 1973 enthielt drei Demo-Sessions, zwei aus dem Jahr 1968, die bereits auf dem oben genannten „Works in Progress“ enthalten waren, und eine bisher unveröffentlichte aus dem Jahr 1973 mit Demoaufnahmen für das Album „Sefronia“.

    Das tolle Label Tompkins Square veröffentlichte im August 2009 Live at the Folklore Center, NYC – March 6, 1967, einen Mitschnitt eines Solokonzerts vom 6. März 1967 aus Izzy Youngs Folklore Center in der MacDougal Street im Greenwich Village/New York City.

    Im Januar 2011 dann wieder ein Schmankerl von Rhino Handmade Records: Das Reissue des Debütalbums Tim Buckley. Die erste CD enthielt das originale Album sowohl in der Stereo- als auch in der Monoversion, die zweite CD die Bohemians-Demos vom November 1965 aus Anaheim/Kalifornien, die Tim Buckley mit seiner damaligen Band Bohemians gemacht hatte, sowie weitere Solo-Demoaufnahmen aus dem Sommer 1966, ebenfalls in Anaheim/Kalifornien aufgenommen.

    Future Days Recordings – ein Sublabel des famosen Labels Light in the Attic Records – veröffentlichte im Oktober 2016 mit Lady, Give Me Your Key: The Unissued 1967 Solo Acoustic Sessions 13 akustische Demoaufnahmen aus dem Jahr 1967, die auch fünf bisher unbekannte Tim Buckley-Kompositionen enthielten. Die Aufnahmen hatten sich in Jerry Yesters persönlichem Archiv gefunden.

    Venice Mating Call – im Oktober 2017 von Manifesto Records veröffentlicht – enthielt weitere Aufnahmen vom 3. und 4. September 1969 aus dem The Troubadour.

    Auch Greetings from West Hollywood – ebenfalls im Oktober 2017 auf Manifesto Records herausgekommen – enthielt Aufnahmen dieser Konzerte. Insgesamt hatte Tim Buckley an diesen beiden Tagen wohl fünf komplette Sets gespielt.

    Weiter ging es mit Livemitschnitten im November 2019, als wiederum Manifesto Records mit Live at the Electric Theatre Co – Chicago, 1968 Liveaufnahmen vom 3. und 4. Mai 1968 aus dem Kinetic Playground, einem kurzlebigen Club in der North Clark Street in der Uptown von Chicago/Illinois veröffentlichte.

    Im Juni 2021 dann mit Merry-Go-Round at the Carousel auf dem Label der Owsley Stanley Foundation die bisher letzte Archivausgrabung, Aufnahmen aus dem Carousel Ballroom – der später das Fillmore West werden sollte – im Civic Center District in San Francisco/Kalifornien vom 15. und 16. Juni 1968.

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    "Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)
    #12041149  | PERMALINK

    pipe-bowl
    Moderator
    Cookie Pusher

    Registriert seit: 17.10.2003

    Beiträge: 69,756

    Auch ich danke für die erstklassige Einleitung, @stefane. Gut vorbereitet kann ich meine Liste bereits abgeben. Was mich bei meiner Liste letztlich selbst erstaunte, war der Umstand, dass ich, obwohl ich die Alben auch deutlich unterschiedlich in ihrer Qualität wahrnehme, von jedem der neun Alben zumindest einen Track in der Top 20 untergebracht habe. Je 5 Tracks von „Goodbye and hello“ und „Greetings from L.A.“, 3 Tracks von „Blue afternoon“, 2 Tracks von „Happy/Sad“ und von den restlichen 5 Alben jeweils ein Track bilden meine Top 20.

    01. Pleasant street
    02. The train
    03. Phantasmagoria in two
    04. Devil eyes
    05. Song to the siren
    06. Strange feelin‘
    07. Once I was
    08. Sweet surrender
    09. Morning glory
    10. Buzzin‘ fly
    11. Make it right
    12. Nobody walkin‘
    13. Happy time
    14. Get on top
    15. Hong Kong bar
    16. Bring it on up
    17. Understand your man
    18. No man can find the war
    19. Stone in love
    20. The river

    --

    there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you kill
    #12041155  | PERMALINK

    stefane
    Silver Stallion

    Registriert seit: 24.07.2006

    Beiträge: 6,775

    Wer noch etwas Inspiration braucht:
    Habe als kleinen Service die im Netz auffindbaren „Best of Tim Buckley“-Listen ausgewertet.
    Viel Verwertbares gibt es da leider nicht, habe nur vier Listen gefunden.
    [Jeweils Top 10; von 15 Punkten für Platz 1 zu sechs Punkten für Platz 10.]

    Danach ergibt sich folgende Top 10:
    [Punkte / Anzahl der Nennungen]

    01) Song to the Siren (60 / 4)
    02) Once I Was (51 / 4)
    03) Buzzin‘ Fly (41 / 4)
    04) Lorca (32 / 4)
    05) Hong Kong Bar (28 / 2)
    06) Sweet Surrender (24 / 3)
    07) Phantasmagoria in Two (24 / 2)
    08) Dream Letter (22 / 2)
    09) I Must Have Been Blind (20 / 2)
    10) Down by the Borderline (16 / 2)

    Ausgewertet wurden die Listen folgender vier Zeitschriften und Blogs:
    Chaospin
    Classic Rock History
    Dig!
    Return of Rock

    Bin sehr gespannt, wie unsere Liste am Ende aussehen wird.
    Kann das nur schwer einschätzen.

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    "Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)
    #12041157  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    stefane Im Juni 1972 geht es dann aber weiter mit den Aufnahmen zum nächsten Album, dieses Mal in den Far Out Studios am Sunset Boulevard in Hollywood. Greetings from L.A. erscheint dann im August 1972 auf Warner Bros. Records. Produziert wurde die Platte von Jerry Goldstein, der zu dieser Zeit auch mit War und Sly Stone zusammenarbeitete. Der Sound ist nun funky, mit Backgroundsängerinnen und Saxophon-Grooves. Mit Chuck Rainey am Baß ist ein veritabler Jazzer dabei, und an den Drums ist mit Ed Greene jemand zu hören, der bereits u.a. mit den Temptations und Willie Hutch gespielt hatte.

    Da Du hier einzelne Musiker erwähnst …. einen besonderen Anteil am Zauber von „Sweet Surrender“ hat die Arbeit des Perkussionisten King Erisson …. sonst entschuldige die Einmischung ….

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    #12041173  | PERMALINK

    stefane
    Silver Stallion

    Registriert seit: 24.07.2006

    Beiträge: 6,775

    soulpope
    Da Du hier einzelne Musiker erwähnst …. einen besonderen Anteil am Zauber von „Sweet Surrender“ hat die Arbeit des Perkussionisten King Erisson ….

    King Errisson sagte mir vorher beim Durchschauen der Credits auf den Tim Buckley-Platten tatsächlich im ersten Schritt nichts. Shame on me.
    Jetzt, wo Du ihn erwähnt hast, sehe ich erst, bei wem er in den ersten Jahren der Seventies alles beteiligt war: u.a. Blue Mitchell, Merry Clayton, Stanley Turrentine, Charles Kynard, Maxine Weldon, David Axelrod, Grant Green, The Cannonball Adderley Quintet, Donald Byrd. Eine wahrlich formidable Liste.

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    "Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)
    #12041201  | PERMALINK

    stefane
    Silver Stallion

    Registriert seit: 24.07.2006

    Beiträge: 6,775

    Liste Nr. 1 kommt von @pipe-bowl, der wie üblich exzellent vorbreitet ist.

    Wie schon erwähnt sind Tracks aus allen neun Studioalben vertreten, „Goodbye and Hello“ sowie „Greetings from L.A.“ mit jeweils fünf Tracks die Favoriten.
    Würde fast vermuten, daß das die einzige Liste bleiben könnte, die Tracks aus allen Alben berücksichtigt.

    „Phantasmagoria in Two“ (vom Album „Goodbye and Hello“) bei @pipe-bowl auf Platz 3 gelandet.
    Im Jahr 2000 wurde auf dem Manifesto Label mit „Sing a Song for You: Tribute to Tim Buckley“ ein schönes Album mit Coverversionen veröffentlicht.
    Neil Halstead (von dem ich weiß, daß er auch von @pipe-bowl sehr geschätzt wird) – bekannt als Mastermind von Slowdive und Mojave 3 – covert darauf „Phantasmagoria in Two“. Eine in meinen Ohren weitgehend gelungene Coverversion, vor allem hinsichlich der instrumentalen Umsetzung, auch wenn Neil Halsteads Stimme – v.a. wenn man sein Cover direkt nach Tim Buckleys Original hört – vergleichsweise unbeweglich und eindimensional rüberkommt.

    Neil Halstead – Phantasmagoria in Two

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    "Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)
    #12041227  | PERMALINK

    hurley

    Registriert seit: 20.04.2019

    Beiträge: 1,765

    Sehr lesenswerte Einführung @stefane. Danke dafür. Meine Liste sollte auch recht schnell kommen, da die Musik von Buckley mich ja schon sehr lange begleitet. Ist der Fred Neil Song „Dolphins“ erlaubt?

    --

    Sir Obi-Wan Gandalf
    #12041237  | PERMALINK

    stefane
    Silver Stallion

    Registriert seit: 24.07.2006

    Beiträge: 6,775

    hurley
    Ist der Fred Neil Song „Dolphins“ erlaubt?

    Ja, selbstverständlich kann „Dolphins“ gelistet werden.
    Auf „Sefronia“ und zahlreichen (offiziellen) Livealben enthalten.

    Gilt in gleicher Weise für andere Covers, die Tim Buckley eingespielt hat, und die auf offiziellen Releases enthalten sind.
    Ich denke da z.B. an Tom Waits „Martha“ (auf „Sefronia“) oder das auf einigen Livealben enthaltene Traditional „Wayfaring Stranger“.

    --

    "Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)
    #12041247  | PERMALINK

    pipe-bowl
    Moderator
    Cookie Pusher

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    Beiträge: 69,756

    stefane
    Neil Halstead (von dem ich weiß, daß er auch von @pipe-bowl sehr geschätzt wird) – bekannt als Mastermind von Slowdive und Mojave 3 – covert darauf „Phantasmagoria in Two“.

    Oh ja, danke für den Link. Schöne Version. Halstead ist ein Guter. Natürlich nicht hinsichtlich der Vokalakrobatik, die Buckley lieferte.

    stefane
    Ich denke da z.B. an Tom Waits „Martha“ (auf „Sefronia“).

    Der Track stand bei mir auch auf dem Zettel, scheiterte aber knapp. Kommt letztlich nicht an das Original heran.

    Der Track, der bei mir beim Wiederhören am deutlichsten verlor, war „Gypsy woman“ vom Album „Happy / Sad“. Das war vormals einer meiner Buckley-Favoriten und jetzt fand ich keinen Grund mehr dafür, warum das so war.

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