Umfrage – Die 20 besten Tracks von Simon Joyner

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    stefane
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    [Simon Joyner, ca. 2014 (Photograph: Sara Adkisson Joyner)]

    Simon Joyner ist für mich ein faszinierender, äußerst vielschichtiger Musiker und Singer-Songwriter, den ich in den letzten Jahren unzählige Male in Konzerten erleben durfte und dessen Musik mich immer völlig einsaugt: Sein Gesang zwischen brüchig und kraftvoll changierend, sehr eindringlich, oft leicht dissonant und die Töne verfehlend, trotzdem so anschmiegsam und warm, mit dieser so eigenen, wunderbaren Phrasierung. Sein ökonomisches Fingerpicking auf der akustischen Gitarre, das den Songs das genau richtige Gerüst gibt. Und natürlich diese gebrochenen, melancholischen, sehr subtilen, oft kargen und reduzierten, manchmal auch rabenschwarzen Songs, denen er in der Regel auch ausreichend Zeit und Ruhe läßt, um ihren so eigenen Sog zu entwickeln und ganze Landschaften aufzubauen, in denen man sich so wunderbar verlieren kann.

    Simon Joseph Joyner wurde 1971 in New Orleans/Louisiana geboren, seine Eltern stammten aus Alabama. Schon als Kind ging es für ihn dann allerdings nach Omaha/Nebraska, sein Vater war in der Air Force, seine Mutter arbeitete als Journalistin. Mit seiner Familie lebt er bis heute in Omaha, wo ihn ein kleiner Antiquitätenhandel über Wasser hält, da er von seiner Musik allein nicht leben könnte.

    1992 – im Alter von zarten 21 Jahren – kam seine erste Veröffentlichung – eine Kassette – heraus, und seither veröffentlicht Simon Joyner regelmäßig Platten und gilt als großer Einflußgeber der Omaha-Musikszene, u.a. für Conor Oberst.

    Wie er überhaupt ein „Musician’s Musician“ ist, wie folgende Zitate belegen möchten:
    „Omaha has given us the reigning heir to Henry Miller’s dark emotional mirror, Townes Van Zandt’s three-chord moan, and Lou Reed’s warehouse minimalism: his name is Simon Joyner.“ – Gillian Welch
    „Pound for pound Simon Joyner is my favorite lyricist of all time. He has shades of all the greats (Van Zandt, Cohen, Dylan) but exists in a space all his own … He truly is an American songwriting treasure. It is my hope that more people will discover his music and share in the unique joy that it brings.“ – Conor Oberst
    „Simon’s always been a secret handshake amongst me and my peers. He’s a pioneer. He’s helped pave the way for many people, myself included. He’s an artist in its purest form – for his only concern is crafting a perfect song – which he’s done time and time again.“ – Kevin Morby

    Über die Jahre hat sich Simon Joyner so etwas wie einen Underground-Kultstatus erarbeitet: eine zwar kleine, aber aktive Gruppe von Bewunderern, die hinter jedem seiner Releases her ist, Hunderte Kilometer zu Konzerten fährt und ihn in die Riege der ganz großen Songwriter einreiht.
    Ein großer Fan war offensichtlich auch der legendäre John Peel, der Tracks von Simon Joyner regelmäßig schon ab 1993 in seinen Shows spielte. Und Simon Joyner sorgte auch für den „John Peel Incident“, als John Peel sein 94er-Album „The Cowardly Traveller Pays His Toll“ in einer seiner Shows in Gänze spielte, eine Ehre, die ansonsten wohl nur einem Album von The Fall zuteil geworden sein soll, was dann auch wieder den Kreis zu den Umfragen hier im Forum schließt. Nicht zuletzt war Simon Joyner auch zweimal zu Gast bei der BBC für John Peel-Sessions: die erste wurde im Mai 1996 ausgestrahlt, die zweite im November 2004, was John Peel schon nicht mehr erleben sollte.

    Zugelassen für die Umfrage sind alle Tracks, die unter Simon Joyners Namen veröffentlicht wurden, darunter selbstverständlich auch Tracks von Liveaufnahmen, Demoaufnahmen und Tracks von Kompilationen. Auch die Tracks von den Kollaborationen mit Dennis Callaci, David Nance, Megan Siebe, Refrigerator und The Bruces möchte ich für die Umfrage zulassen. Die „Spiritual Rags“-LP mit Chris Deden und Lonnie Methe betrachtet auch Simon Joyner – wenn ich mich richtig an ein vor längerer Zeit gelesenes Interview erinnere – eher als Band-Album, weshalb ich es für diese Umfrage außen vor lassen will.
    Solltet Ihr eine spezifische Live-Version – gerade Simon Joyner veröffentlichte in den letzten Jahren ja unzählige Konzertaufnahmen, oft über Bandcamp oder seine Homepage – oder vielleicht auch Demoversionen seiner Songs listen wollen, bitte ich um entsprechende Kennzeichnung in Euren Listen, ansonsten würde ich Eure Nominierungen den jeweiligen regulären Alben zuschlagen.

    Spielregeln:
    Gewünscht wird eine Liste mit Euren Top 20-Tracks von Simon Joyner.
    Abgabeschluß: Mittwoch, 1. November 2023, 24 Uhr.
    Solltet Ihr eine einmal abgegebene Liste nochmal ändern wollen, ist das kein Problem. Ich bitte Euch jedoch darum, nicht den ursprünglichen Beitrag abzuändern, sondern die geänderte Liste in einen neuen Post einzustellen.

    Auswertungsregeln:
    Für Platz 1 gibt es 25 Punkte, für Platz 20 dann noch 6 Punkte.
    Bei Punktgleichheit zählt die höhere Anzahl der Nennungen des jeweiligen Tracks; sollte dann immer noch kein Sieger gefunden sein, gewinnt der Track, der die höhere Einzelplatzierung erzielt hat.

    Die Auswertung werde ich kompakt am 2. und 3. November durchführen.
    Allerlei sinnvolle und weniger sinnvolle statistische Anmerkungen zur Umfrage wird es dann in gewohnter Tradition natürlich auch geben.
    Und: selbstverständlich wird auch in den allseits beliebten Kategorien des „Konsensheinis“ und „Dissenshorstes“ jeweils ein (unvermeidlicher) Sieger gekürt werden.
    Natürlich werde ich bei Bedarf – sollte eine größere Anzahl an Liveaufnahmen oder Demoversionen gelistet werden – auch eine Songauswertung vornehmen.

    Und nun bin ich sehr gespannt auf Eure Listen und die Diskussion.

    Eingegangene Listen:
    Captain Badass
    duplo
    E-L
    Hat and beard
    hurley
    JackofH
    madmartl
    magicdoor
    Napoleon Dynamite
    pipe-bowl
    Snowball Jackson
    Sommer
    stefane

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    "Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)
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    stefane
    Silver Stallion

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    stefane
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    Simon Joyner – Die Anfänge 1992-1993


    [Simon Joyner]

    Die Aufnahmen für Simon Joyners erste Platte Umbilical Chords entstanden bei zwei Sessions im Februar und März 1992, live im Studio Big Lee Recordings in Louisville/Nebraska, einige Meilen südlich von Omaha. Veröffentlicht wurde die Platte dann – ausschließlich als Kassette – auf One-Hour Records, einem Label von Dave Sink, der damals auch einen Plattenladen in Omaha betrieb. Das Cover zeigt Simon Joyner als Kind in Halloween-Verkleidung.

    Die nächste Platte Iffy war eigentlich eine Kompilation – in Simon Joyners Worten „… a collection of odds and ends and demos …“ – und versammelte Aufnahmen aus den Jahren 1988 bis 1993, die hauptsächlich bei Simon Joyner zuhause, bei Freunden, aber auch bei der College Radio Station KSPC in Claremont/Kalifornien und im Klub Duffy’s Tavern in Lincoln/Nebraska entstanden waren. Veröffentlicht wurde die Platte im Jahr 1993 – wiederum ausschließlich als Kassette – auf dem Label Sing, Eunuchs! Records, das Simon Joyner zusammen mit seinem Freund Chris Deden gegründet hatte.
    2003 wurde das Album als LP wiederveröffentlicht.

    Das folgende Album war dann das erste Simon Joyner-Album, das nicht nur als Kassette, sondern auch als CD veröffentlicht wurde. Und das erste Album, das auch in der dann veröffentlichten Form als Album konzipiert war. Aufgenommen im Winter 1992 mit zwei Mikrofonen und einem Vierspur-Kassettenrecorder wurde Room Temperature dann 1993 veröffentlicht, wiederum auf Dave Sinks One-Hour Records.
    2015 gab es ein Vinyl Reissue auf Jagjaguwar Records.

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    stefane
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    Simon Joyner – Die Jahre 1994-1997


    [Simon Joyner, ca. 1996 (Photograph: Jase Maddox)]

    Nachdem „Room Temperature“ für Simon Joyner für eine gewisse Bekanntheit gesorgt hatte – nicht nur bei John Peel, der sehr viele Tracks aus der Platte in seinen Shows gespielt hat – war die nächste Platte The Cowardly Traveller Pays His Toll insofern ein Novum, als daß Simon Joyner auf einigen Tracks von sowas wie einer Band begleitet wurde: Chris Deden, sein Freund und Labelmate, ist an den Drums und sporadisch am Piano zu hören, und Alex McManus – der später The Bruces gründen und noch des öfteren mit Simon Joyner zusammenspielen, aber auch auf Platten von u.a. Vic Chesnutt, Lambchop und Bright Eyes zu hören sein sollte – steuert eine wunderbar disharmonische Violine bei. Und auch die eher Lo-Fi-geprägte Atmosphäre seiner ersten Platten sollte – zumindest partiell – einem Sound Platz machen, der so ähnlich auch noch auf seinen aktuellen Platten zu hören ist. Das Album „The Cowardly Traveller Pays His Toll“ erschien 1994 auf Sing, Eunuchs! Records, erstmals auf Vinyl.
    2008 auf LP und CD wiederveröffentlicht.

    Das Jahr 1994 sollte dann noch eine Neuigkeit parat halten: Simon Joyners erste Single, in diesem Fall eine Split Single mit dem Titel Why You All So Thief? mit den Mountain Goats aus Claremont/Kalifornien um John Darnielle. „Burn Rubber“ und „Fluoride“ waren die Simon Joyner-Tracks auf dieser Spilt-7″. Veröffentlicht wiederum auf Sing, Eunuchs! Records.

    1995 folgte dann mit Heaven’s Gate bereits das nächste Album, wieder auf Sing, Eunuchs! Records veröffentlicht, und auf ein paar Tracks wieder mit Chris Deden an den Drums und Alex McManus an der Violine, und zusätzlich Bill Hoover am Akkordeon sowie Banjo und Mandoline und Joyce Roper am Cello. Eine Platte, die mich mit ihrer Eindringlichkeit und ihrer düsteren, unheimlichen und unwirklichen, teilweise gar trostlosen Stimmung bis heute fesselt.

    Im Jahr 1997 ging es dann weiter mit dem nächsten Album Songs for the New Year, wieder auf Sing, Eunuchs! Records veröffentlicht. Neben Chris Deden, Alex McManus und Joyce Roper waren dieses Mal auf einigen Tracks noch George Peek von der Omaha/Nebraska-Band Solid Jackson am Baß und Bob Garfield an der Steel Guitar dabei.

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    Simon Joyner – Die Truckstop-Trilogie 1998-2001


    [Simon Joyner, ca. 2001 (Photograph: Marty Perez)]

    Das Jahr 1998 begann für Simon Joyner mit seiner zweiten Single One for the Catholic Girls, die auf dem Wurlitzer Jukebox Label aus der Nähe von Birmingham/England veröffentlicht wurde. Begleitet wird er hier von Chris Deden an der Orgel und Brad Smith an den Drums.

    Die darauf im August 1998 auf dem Secretly Canadian Label veröffentlichte Christine EP versammelt neben dem gleichnamigen Track vom später im Jahr veröffentlichten Album „Yesterday Tomorrow and In Between“ auch zwei zu Hause entstandene Soloaufnahmen vom Februar 1998 und jeweils eine ältere Aufnahme aus den Jahren 1994 und 1995.

    Im Herbst 1998 folgte dann auf Sing, Eunuchs! Records das Album Yesterday Tomorrow and In Between, das neben den alten Sidekicks Chris Deden und Alex McManus geradezu von einer Art All-Star Band eingespielt wurde: Michael Krassner spielte Gitarre, produzierte und saß an den Reglern, Glenn Kotche – der schon mit Jim O’Rourke und Edith Frost zusammengespielt hatte und später ein Teil von Wilco werden sollte – war als Drummer zu hören, am Baß Ryan Hembrey, der ebenfalls mit Edith Frost zusammenspielte und in den Bands Boxhead Ensemble und Pinetop Seven aktiv war, am Klavier Deanna Varagona von Lambchop, Scott Tuma von Souled American an den Keyboards.
    Eingespielt wurde die Platte in den Truckstop Studios in Chicago/Illinois, die in Chicagos Southside an der South Michigan Avenue vom Filmemacher Braden King, Joe Ferguson – der auch auf „Yesterday Tomorrow and In Between“ zu hören ist – und Michael Krassner in einem alten Lagerhaus eingerichtet worden waren, gerade mal einen Block von der berühmten Adresse 2120 S. Michigan Ave. – der ehemaligen Heimat von Chess Records – entfernt. Aus den Truckstop Studios sollte sich kurz danach unter der Ägide von Kurt Kellison auch das Truckstop Label als Sublabel von Atavistic Records entwickeln, das im weiteren Verlauf auch für Simon Joyner noch eine Rolle spielen sollte.

    Vor der Rückkehr in die Truckstop Studios gab es mit The Motorcycle Accident EP aber erst mal ein neues Lebenszeichen von Simon Joyner and The Fallen Men. Home Recordings mit Chris Deden, Brad Smith und Lonnie Methe, die 1999 als 7″ EP auf dem Roomtone Label aus New York City veröffentlicht wurden.

    Das nächste Album The Lousy Dance wurde im April 1999 aufgenommen und erschien dann im Herbst 1999 auf Truckstop Records. Die Aufnahmen fanden wiederum in den Truckstop Studios statt, und auch Michael Krassner, Glenn Kotche, Ryan Hembrey sowie Chris Deden waren wieder dabei. Daneben mit Ken Vandermark (Klarinette), Fred Lonberg-Holm (Cello) und Jeb Bishop (Posaune) aber auch einige Protagonisten der Chicago Free Improvisation-Szene, die neben Aufnahmen mit Jim O’Rourke, Gastr Del Sol und David Grubbs auch schon mit Misha Mengelberg und im Peter Brötzmann Chicago Tentet gespielt hatten. Dazu unter anderem mit Charles Kim ein Pedal Steeler aus dem Umfeld von Boxhead Ensemble und Pinetop Seven.

    Im Winter 2000 versammelte man sich dann wieder in den Truckstop Studios für die Aufnahme der nächsten Platte. Von der Besetzung von „The Lousy Dance“ waren u.a. noch Michael Krassner, Glenn Kotche und Fred Lonberg-Holm dabei. Ergänzt wurde die Band durch zahlreiche neue Mitstreiter aus dem Michael Krassner- und Fred Lonberg-Holm-Umfeld. Hotel Lives erschien dann – wiederum auf dem Truckstop Label – im Juni 2001.
    Trotz der großen Bandbesetzung war „Hotel Lives“ wieder ein kleiner Schritt zurück vom eher vollen Bandsound, der auf „The Lousy Dance“ zu hören war, zum kargeren, mehr auf die Gitarre und Stimme konzentrierten Sound der vorhergehenden Platten.

    Im Jahr 2001 erschien auf dem Wee Black Skelf Label aus Edinburgh/Schottland mit To Almost No One: Singer-Songwriter Series, Volumes 1-5 auch noch ein wunderbares Singles-Boxset, das fünf 7″ Singles mit zehn Covers von Simon Joyner enthielt. Gecovert wurden Songs Von Townes Van Zandt, David Blue, Anne Briggs, Gene Clark, Jackson C. Frank, Kris Kristofferson, Jerry Jeff Walker, Jim McCarthy, Paul Siebel und Phil Ochs. Eingespielt im Winter 2000/2001 in Omaha/Nebraska mit Lonnie Methe, Mike Tulis, Chris Deden und Brad Smith.

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    stefane
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    Simon Joyner – Die Jahre 2002-2006


    [Simon Joyner, ca. 2005 (Photograph: Chad Radford)]

    Nach den sehr intensiven letzten Jahren, in denen Simon Joyner zwischen 1992 und 2001 sage und schreibe neun Alben und zwei EPs veröffentlicht hatte, gestalteten sich die Noughties nach dem Release von „Hotel Lives“ etwas ruhiger.

    Das Jahr 2002 begann mit dem Livealbum Verbal Objects – Live Recordings from the Dreary West Coast, 2000. Die Platte versammelte Liveaufnahmen mit Lonnie Methe und dem Pianisten Will Hendricks von einer West Coast Tour vom Februar 2000 aus dem Modified Arts Club in Phoenix/Arizona, Radio KSPC aus Claremont/Kalifornien, der Paradise Lounge aus San Francisco/Kalifornien und Sam’s Barn aus Eugene/Oregon. Erschienen ist das Album auf Lonnie Methes Seagull Label, mal wieder nur als Kassette.

    Im Mai 2002 dann mit Grapefruit eine weitere Split Single, dieses Mal mit Two Dollar Guitar aus Hoboken/New Jersey, einer Band des Sonic Youth-Drummers Steve Shelley. Die Single enthielt eine Neuaufnahme des Songs „Grapefruit“, der bereits auf dem 93er-Album „Room Temperature“ enthalten war, dieses Mal mit den Fallen Men, nämlich Chris Deden an der Orgel, Brad Smith am Piano und Lonnie Methe an der Violine. Erschienen auf dem Misplaced Music Label aus Duluth/Minnesota.

    Gegen Ende des Jahres 2002 dann eine weitere Kompilation: Here Come the Balloons (1992-1999) – ausschließlich als Kassette auf Chris Fischers Unread Records aus Pittsburgh/Pennsylvania veröffentlicht – versammelte Home Recordings, Songfragmente, eine Aufnahme für das College Radio KJHK aus Lawrence/Kansas sowie einen Remix.

    Das neue Jahr begann im März 2003 für Simon Joyner mit der Single Here Come the Balloons, die auf Tongue Master Records aus London veröffentlicht wurde. Begleitet wird er hier von Chris Deden (Orgel), Alex McManus (Gitarre und Percussion) sowie Karen Gaitens (Percussion).

    Ansonsten brachte das Jahr 2003 nur noch ein weiteres Livealbum: Blue Melody (Live from the South) wurde auf dem von Dennis Callaci gegründeten Shrimper Label aus Upland/Kalifornien veröffentlicht, und zwar nur als CD-R. Die Platte dokumentierte einen Liveauftritt vom Juli 2000 aus dem Club Room 4 in Chapel Hill/North Carolina, bei dem Simon Joyner von Michael Krassner an Gitarre und Piano, Fred Lonberg-Holm am Cello, Jason Adasiewicz – einem weiteren Protagonisten der Chicago Free Improvisation-Szene – an Drums und Vibraphon und Jessica Billey an der Violine begleitet wurde.

    Der März 2004 brachte dann mit Lost with the Lights On endlich wieder ein neues Album, veröffentlicht auf Jagjaguwar Records aus Bloomington/Indiana, einem der größeren Independent Label. Michael Krassner, Fred Lonberg-Holm und Will Hendricks waren wieder dabei, aber die Band hatte auch zwei neue Mitglieder vorzuweisen: der Australier Jim White an den Drums, der zuvor schon mit Tex Perkins, The Blackeyed Susans, Bonnie Prince Billy, Bill Callahan und Nina Nastasia gespielt hatte, und Eric Heywood an der Pedal Steel, Gitarre und Mandoline, der mit Aufnahmen für Joe Henry, Son Volt, Richard Buckner, Freakwater, Greg Brown, die Jayhawks, Alejandro Escovedo und John Doe auch eine wahrlich beeindruckende Historie mitbrachte.
    Die Aufnahmen fanden dieses Mal in den Kingsize Studios in Eagle Rock/Los Angeles statt.

    Im November 2004 kam dann mit Stranger Blues noch eine Kollaboration mit Dennis Callaci heraus, die im August 2003 in Dennis Callacis Wohnzimmer in Südkalifornien aufgenommen worden war und drei Tracks von Simon Joyner enthielt. Veröffentlicht wurde diese Kollaboration als One-Sided LP auf dem Catsup Plate Label aus Swarthmore/Pennsylvania.

    Im Jahr 2005 gab es kein neues Release von Simon Joyner.

    Auch das Jahr 2006 begann erstmal mit einer Archivveröffentlichung, allerdings einer höchst willkommenen: das Jagjaguwar Label versammelte auf der Doppel-LP Beautiful Losers – Singles and Compilation Tracks 1994-1999 insgesamt 21 rare Tracks von Simon Joyner. Neben den beiden Singles aus den Jahren 1994 und 1999 waren auch siebzehn Simon Joyner-Tracks vertreten, die nur auf Kompilationen oder als CD- bzw. 7″-Beilagen von Zeitschriften erschienen waren.

    Ende 2006 ging es dann weiter mit Skeleton Blues, einem Album von Simon Joyner & The Fallen Men , wieder auf dem Jagjaguwar Label veröffentlicht. Michael Krassner, Alex McManus, Chris Deden und Lonnie Methe waren wieder am Start, dazu mit Dave Hawkins an Gitarre und elektrischem Piano und Mike Tulis am Baß zwei Novizen. Die Aufnahmen fanden seit langer Zeit mal wieder in Omaha/Nebraska statt.

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    stefane
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    Simon Joyner – Die Jahre 2007-2012


    [Simon Joyner, ca. 2012 (Photograph: Daniel Muller)]

    Die Jahre 2007 und 2008 verliefen eher ereignislos, zumindest was neue Veröffentlichungen betrifft.

    Im September 2009 dann mit Out into the Snow endlich ein neues Album, das in den Mike Mogis gehörenden ARC Studios in Omaha/Nebraska aufgenommen worden war, wo zu dieser Zeit neben Bright Eyes auch zahlreiche Saddle Creek-Acts wie The Good Life, Son Ambulance, Cursive oder Maria Taylor aufnahmen. Die Band hatte wieder Michael Krassner, Chris Deden und Alex McManus in ihren Reihen, mit Ryan Kennedy von der Phoenix/Arizona-Band Reubens Accomplice am Baß und Mike Friedman von der Nebraska-Band The Monroes an der Pedal Steel aber durchaus auch einige neue Mitglieder. „Out into the Snow“ erschien auf Team Love Records, das zum damaligen Zeitpunkt von Nate Krenkel und Conor Oberst betrieben wurde, bevor Conor Oberst dann ein paar Jahre später ausstieg.

    Das Jahr 2009 erbrachte dann auch noch die Single Time Slows Down in Dreams mit „Sean Foley’s Blues“ auf der Flip Side, wiederum veröffentlicht auf Team Love Records und während der Sessions zu „Out into the Snow“ entstanden. Beide Songs sollten sich viel später in neuen Aufnahmen nochmals auf dem Album „Pocket Moon“ wiederfinden.

    Im Jahr 2010 erschien das Album „Spiritual Rags“, eine Kollaboration mit Lonnie Methe und Chris Deden, das für die Umfrage allerdings außen vor bleiben soll.
    Ansonsten blieben die Jahre 2010 und 2011 hinsichtlich neuer Plattenveröffentlichungen sehr ruhig.

    Das nächste Album war dann in jeglicher Hinsicht außergewöhnlich. Finanziert über Crowdfunding via Kickstarter, was einen Betrag von nahezu $ 12.000 einbrachte, erschien das monolithische, 17 Tracks umfassende Ghosts im August 2012 ausschließlich als Doppel-LP auf Sing, Eunuchs! Records. Den Drone Folk, der der Platte ihren unverwechselbaren Sound gibt, erzeugten The Ghosts, nämlich David Nance an der elektrischen Gitarre, Mike Friedman an der Pedal Steel, Noah Sterba am Baß, Chris Deden an den Drums, Megan Siebe am Cello und Lonnie Methe an der Violine.

    Das Album „Ghosts“ wurde als Kickstarter Bonus begleitet von der CD-R Ghosts Demos (February 2011), die akustische Demoversionen vieler Songs auf „Ghosts“, aber auch der Single „My Love Isn’t Yours to Give Away“ enthielt, die Simon Joyner im Februar 2011 zu Hause eingespielt hatte. Als Schmankerl enthielt das Album auch Demos aus dem Jahr 1999 von „When She Drops Her Veil“ (das auf dem 99er-Album „The Lousy Dance“ enthalten war) sowie „Your Old Haunts“ (vom 2001er-Album „Hotel Lives“).

    Als Kickstarter Bonus gab es des weiteren die Single Red Bandana Blues mit „My Love Isn’t Yours to Give Away “ – das nicht auf „Ghosts“ enthalten war – als exklusive Flip Side.

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    Simon Joyner – Die Jahre 2013-2017


    [Simon Joyner, ca. 2015 (Photograph: Bill Sitzmann)]

    Nach der Tour de Force des vorangegangenen Jahres gab es zu Beginn des Jahres 2013 erstmal wieder eine Archivveröffentlichung: A Rag of Colts: Disgraced Songs 1987-2012 versammelte unveröffentlichte Aufnahmen der letzten 25 Jahre, nur „Dizzy’s Trumpet“ war schon mal auf einer Kompilation enthalten gewesen. Wieder ausschließlich als Kassette auf Chris Fischers Unread Records herausgekommen.
    Im Jahr 2018 dankenswerterweise auf Lonnie Methes Gertrude Tapes Label als LP wiederveröffentlicht.

    Im Juni 2013 folgte dann mit New Secrets Simon Joyners Kollaboration mit Dennis Callaci. Aufgenommen im Juli 2012 zu Hause bei Dennis Callaci in Claremont/Kalifornien. Beteiligt waren David Nance an der elektrischen Gitarre, Lonnie Methe an Piano und Orgel, Noah Sterba am Baß, Mike Marasco an den Drums und Megan Siebe an Violine, Cello und Keyboards. Als „Gast“ ist u.a. Kevin Morby an elektrischer Gitarre und Percussion zu hören. Veröffentlicht wurde das Album auf Dennis Callacis Shrimper Records.

    Im Mai 2014 erschien in homöopathischer Anzahl die Lathe Cut-7″ Sonny mit einer frühen Version des Songs „Sonny“ – der auf dem im folgenden Jahr erscheinenden Album „Grass, Branch & Bone“ enthalten sein sollte – und „Megadeth“ auf der Flip Side. Veröffentlicht auf dem Label Even More Important Records, einem Sublabel von Ba Da Bing! Records. Die Band bestand aus David Nance und Noah Sterba an den elektrischen Gitarren, Mike Marasco an der Percussion und Megan Siebe an Keyboards und Streichinstrumenten.

    Ebenfalls 2014 erschien mit Train to Crazy Horse eine weitere Single Sided Lathe Cut-7″, die eine Demoaufnahme des im folgenden Jahr auf dem Album „Grass, Branch & Bone“ enthaltenen Songs enthielt. Veröffentlicht auf Mike Dixons Label PIAPTK (People in a Position to Know) aus Olympia/Washington.

    Auch zum Ende des Jahres 2014 mit You Got under My Skin nochmals eine Spezialität – ein Hybrid aus Lathe Cut-Single und CD – mit einer frühen Version des im folgenden Jahr auf dem Album „Grass, Branch & Bone“ enthaltenen Songs. Wieder veröffentlicht auf PIAPTK Records.

    Der Boden war also bereitet für das dann im März 2015 erscheinende neue Album Grass, Branch & Bone, das auf Woodsist Records aus Warwick/New York erscheinen sollte, ein Label, das von Jeremy Earl betrieben wurde, der als Gitarrist und Drummer u.a. in der Neo Psychedelia-Band Woods spielte, regelmäßiger Gast auf Platten des Free Folk-Duos MV & EE war und auch auf der finalen Purple Mountains-Platte zu hören war. Wiederum zum großen Teil aufgenommen in den ARC Studios in Omaha/Nebraska war neben den alten Bekannten David Nance, Mike Friedman, Lonnie Methe, Chris Deden, Alex McManus und Megan Siebe jetzt erstmalig Kevin Donahue aus der David Nance Group an den Drums beteiligt, und auch Brian und Maryrose Crook von den Renderers schauten für die Aufnahmen vorbei.

    Im Mai 2015 folgte mit Bali Shag eine Split Single, mit Lonnie Methes „A Leaf, a Ramble“ auf der Flip Side. Simon Joyner wurde auf „Bali Shag“ von den Ghosts unterstützt, die sich dieses Mal aus Noah Sterba, Mike Marasco, Kevin Donahue und Megan Siebe zusammensetzten. Erschienen auf dem Folktale Label aus Los Angeles/Kalifornien.

    Die Ghosts in obiger Besetzung, ergänzt um David Nance an der elektrischen Gitarre, waren auch für die nächste Veröffentlichung verantwortlich: „Salt across Your Graves“ – aufgenommen im Juni und Juli 2015 – erschien ursprünglich im Jahr 2015 als Teil des Various Artists-Kassetten-Boxsets „Public Coffin“ auf dem Unread Label. 2016 dann als Salt across Your Graves EP als 10″ Lathe Cut auf dem PIAPTK Label veröffentlicht.

    Im Jahr 2016 gab’s auch Goat’s Head Soup: Simon Joyner und David Nance hatten das komplette 73er-Album der Rolling Stones nachgespielt. Ursprünglich nur als CD-R veröffentlicht, die bei Konzerten verkauft wurde.
    Ein Jahr später wurde das Album als LP auf Simon Joyners Grapefruit Label veröffentlicht.

    Als weitere CD-R erschien 2016 Rehearsal Tape, eine Sammlung von Aufnahmen, die Simon Joyner mit der Cellistin und Violinistin Megan Siebe bei Proben für eine Duo-Tour im Jahr 2013 gemacht hatte.

    Die nächste Single Why Don’t You Come Back Around? (b/w „Four Vignettes for Phil Ochs on the Eve of the Expiration of the Mayan Calendar“) erschien im Juli 2016 auf Ricordo Records, einem weiteren, kurzfristig von Simon Joyner aufgelegten Label. Eingespielt von der Besetzung, die auch für das Album „Grass, Branch & Bone“ aus dem Vorjahr verantwortlich gewesen war.

    Im Oktober 2016 dann mit Was It Something We Sang? ein reines Coveralbum, eingespielt mit Refrigerator, der Band von Dennis Callaci und seinem älteren Bruder Allen. Die Platte enthielt Coverversionen von Songs von u.a. Mark E. Smith, Lindsey Buckingham, David Blue, Townes Van Zandt und Bob Forrest. Veröffentlicht als Kassette auf Dennis Callacis Shrimper Records.

    Im August 2017 folgte mit Last Stand Blues: Live at the Barn Deluxxe ein Live-Release, die Aufnahmen stammten von einem Hauskonzert in Salt Lake City/Utah, das Simon Joyner im Oktober 2016 zusammen mit David Nance in Duobesetzung gespielt hatte. Veröffentlicht als Kassette auf Chthonic Records. Zuvor war das Konzert bereits unter dem Titel „Salt Lake City House Show 10-20-16“ von Simon Joyner als CD-R veröffentlicht worden.

    Im Oktober 2017 wurde dann das nächste Album auf Shrimper Records veröffentlicht: Step into the Earthquake war wieder – im Februar 2017 – in den ARC Studios in Omaha/Nebraska aufgenommen worden, und wieder wurde Simon Joyner von den Ghosts begleitet, bestehend aus David Nance, Noah Sterba, Chris Deden, Kevin Donahue, Alex McManus und Megan Siebe, dieses Mal noch zusätzlich verstärkt mit Michael Krassner, Ben Brodin und Jim Schroeder von der David Nance Group.

    „Step into the Earthquake“ wurde auch als Deluxe Edition veröffentlicht, die die sog. Phoenix Demos beinhaltete: zehn der dreizehn Songs des Albums als Duoaufnahmen mit Michael Krassner, im Januar 2017 in dessen Haus in Phoenix/Arizona aufgenommen. Die Aufnahmen waren bereits im Februar 2017 als The Phoenix Demos (Songs for Upcoming 2017 Album) ausschließlich digital auf Bandcamp veröffentlicht worden.

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    Simon Joyner – Die Jahre 2018-2023


    [Simon Joyner, ca. 2023]

    Im Jahr 2018 gab es keine neuen Releases.

    Das neue Jahr startete im Mai 2019 mit den Pocket Moon Demos, einer 7″-Lathe Cut auf dem PIAPTK Label. Die Single enthielt akustische Solo-Demoaufnahmen der Songs „You Never Know“ und „Morning Sun, Slow Down“, die später im Jahr auch auf dem neuen Album „Pocket Moon“ enthalten sein sollten.

    Im Juni 2019 dann erstmal wieder eine CD-R namens Low Fidelities & Infidelities (Demos & Covers), veröffentlicht auf Grapefruit Records. Simon Joyner & Friends stand auf dem Cover, was bedeutete, daß – bis auf wenige Ausnahmen – alle Tracks Kollaborationen waren, und zwar mit The Bruces, Pearl Lovejoy Boyd, The Bingo Trappers, Noah Sterba, Fred Lonberg-Holm, Dennis Callaci, Sean Pratt & Megan Siebe, Roy Montgomery, Michael Krassner, Ramon Speed, Meg Baird, Lonnie Methe, The Renderers und Irma Vep.
    Die Covers stammten von Lee Hazlewood, Lucinda Williams, Bob Dylan, Vic Chesnutt, Randy Newman, Richard Thompson, Jerry Jeff Walker, Refrigerator, Yoko Ono, Phil Ochs und Sandy Denny, eine wahrlich geschmackvolle Auswahl.

    Im Oktober 2019 erschien das neue Album Pocket Moon, veröffentlicht auf Grapefruit Records. Aufgenommen wurde die Platte dieses Mal nicht zu Hause in Omaha/Nebraska, sondern in Michael Krassners 7-Track Shack-Studio in Phoenix/Arizona. Im Vergleich zum teilweise – zumindest für Simon Joyner-Verhältnisse – geradezu tumultuösen Vorgängeralbum „Step into the Earthquake“ war „Pocket Moon“ wieder ein deutlich ruhigere Angelegenheit.
    Michael Krassner hatte für die Aufnahmen eine neue Band namens The Nervous Stars zusammengestellt, deren Mitglieder teilweise aus dem Califone-Umfeld stammten und die alle erstmalig mit Simon Joyner zusammenarbeiteten. Der Drummer Ryan Jewell, der schon auf Platten von Ryley Walker, Harvey Mandel und Chris Forsyth gespielt hatte, dürfte der bekannteste der neuen Musiker gewesen sein.
    Mit „Sean Foley’s Blues“ und „Time Slows Down in Dreams“ enthielt die Platte auch zwei Songs, die in früheren Versionen bereits im Jahr 2009 als Single erschienen waren.

    Kurz danach mit Some Only Let the Jukebox Hear Them Weep (Live in Phoenix 2014) wieder eine Liveaufnahme auf CD-R. Ein Hauskonzert, das Simon Joyner mit dem Ghosts Trio – in diesem Fall bestehend aus Michael Krassner, Kevin Donahue und Megan Siebe – in Phoenix/Arizona im Mai 2014 gespielt hatte.

    Zur gleichen Zeit mit Tell Me that Old Story Again eine weitere Lathe Cut-7″ auf PIAPTK Records. Die B-Side war „Cutty Sark“, ein Vic Chesnutt-Cover.
    Beide Tracks waren schon früher im Jahr auf der Kompilation „Low Fidelities & Infidelities (Demos & Covers)“ erschienen.

    Das nächste Jahr startete im März 2020 mit Live in Berlin at the Monarch Nov. 27, 2019, einer Liveaufnahme aus dem Berliner Club Monarch vom November des vorangegangenen Jahres. Auf drei Tracks wird Simon Joyner von dem Berliner Musiker Thomthom Geigenschrey an der Violine begleitet. Das Album wurde ausschließlich digital auf Bandcamp veröffentlicht.

    Im Mai 2020 mit Live in LA (Living Room Show 2-15-20) eine weitere Liveaufnahme, dieses Mal von einem Hauskonzert in Glendale/Kalifornien vom Februar 2020, das Simon Joyner zusammen mit Dennis Callaci bestritten hatte. Auch dieses Album wurde ausschließlich digital auf Bandcamp veröffentlicht.

    Ebenfalls im Mai 2020 mit Simon Joyner & The Bingo Trappers Oct. 21st 2012 noch eine Liveaufnahme vom Oktober 2012 zusammen mit der niederländischen Band The Bingo Trappers aus dem Club De Nieuwe Anita in Amsterdam. Auch dieses Album wurde ausschließlich digital auf Bandcamp veröffentlicht.

    Damit nicht genug: ebenfalls im Mai 2020 erschien mit WSRN Radio Show 1998 eine frühe Liveshow Simon Joyners für das College Radio WSRN am Swarthmore College im Großraum Philadelphia/Pennsylvania. Begleitet wurde Simon Joyner hier von Michael Krassner an der elektrischen Gitarre und Glenn Kotche an den Drums. Auch dieses Album wurde ausschließlich digital auf Bandcamp veröffentlicht.

    Zeitgleich erschienen mit WNYU New Afternoon Show Radio Sessions: 1997 & 2004 zwei Liveshows, die Simon Joyner bei WNYU – dem College Radio der New York University – für die Shows von Daniel Blumin und Brad LaBonte gespielt hatte. Auch dieses Album wurde ausschließlich digital auf Bandcamp veröffentlicht.

    Im Mai 2020 gab es noch eine weitere Liveaufnahme: Live at Missy Sippy in Gent, Belgium November 29th, 2016 dokumentierte einen Soloauftritt vom November 2016. Veröffentlicht als 2-CD-R.

    Im Juni 2020 mit Solo Omaha House Show 12/27/14 eine weitere Liveaufnahme, entstanden in den Weihnachtsferien 2014 in Simon Joyners Haus in Omaha/Nebraska. Simon Joyner spielte hier das Opening Set bei einem Konzert, das David Nance und Zach LaGrou für Freunde gaben. Auch dieses Album wurde ausschließlich digital auf Bandcamp veröffentlicht.

    Ebenfalls im Juni 2020 kam eine neue Single, wieder als Lathe Cut, von Simon Joyner selbst veröffentlicht. Bring Down Goliath – das in die Tage von „Yesterday Tomorrow and In Between“ zurückreicht – war eine Kollaboration mit dem englischen Musiker Richard Youngs. Das Lyle Lovett-Cover „A Simple Song“ auf der B-Side entstand zusammen mit Megan Siebe.

    Zeitgleich mit Denny & Nighttime eine weitere Single, diese aber ausschließlich digital auf Bandcamp veröffentlicht. Sie beinhaltete ein Cover von Sandy Dennys „Who Knows Where the Time Goes?“ und „Nighttime (4am Ghosts Jam)“, beides eingespielt mit den langjährigen Mitstreitern Noah Sterba, Sean Pratt, Mike Marasco und Megan Siebe.

    Im Juli 2020 eine weitere Archivveröffentlichung: Die A Pleasure Then EP enthielt Tracks aus dem Jahr 2003, die Simon Joyner & The Bruces während seiner Zeit als Artist in Residence beim Bemis Center for Contemporary Arts im Old Market Historic District von Omaha/Nebraska im Jahr 2003 aufgenommen hatten. Veröffentlicht als CD-R.

    Ebenfalls im Juli 2020 mit Hotel Lives Demos eine weitere Archivveröffentlichung mit den Ende 1999 / Anfang 2000 aufgenommenen finalen Demos für das 2001er-Album „Hotel Lives“. Das Album enthält Demoversionen von zwölf der dreizehn Songs, die letztlich auf „Hotel Lives“ gelandet sind, nur „Nocturne“ fehlt, da es offensichtlich erst kurz vor den Aufnahmen entstanden war. Veröffentlicht als CD-R.

    Zum Abschluß des Jahres im Dezember 2020 dann Ten Songs (Home Demos for 2021 Album), Demoversionen und Skizzen von Songs des nächsten Albums „Songs from a Stolen Guitar“, das dann allerdings tatsächlich erst im Juni 2022 erscheinen sollte. Ausschließlich digital auf Bandcamp veröffentlicht.

    Nach der wahren Veröffentlichungsflut des Jahres 2020 – die natürlich auch darauf zurückzuführen war, daß durch die sehr weitreichenden Corona-Beschränkungen jegliche Möglichkeiten zu Konzertauftritten ausgeschlossen waren, was beträchtliche finanzielle Auswirkungen hatte – blieb es im Jahr 2021 still.

    Im Mai 2022 ging es weiter mit dem bisher letzten Album Songs from a Stolen Guitar, wieder veröffentlicht auf Grapefruit Records. Der Aufnahmeprozeß war dieses Mal sehr fragmentiert: Simon Joyner nahm seinen Gesang und seine Gitarre in Ben Brodins Hand Branch Studio in Omaha/Nebraska auf. Bassist Wil Hendrix fügte seine Parts zu Hause in San Francisco/Kalifornien hinzu, Michael Krassner nahm seine Gitarren- und Klavier-Overdubs bei sich zu Hause in Phoenix/Arizona auf, und Schlagzeuger/Percussionist Ryan Jewell nahm in Denver/Colorado auf. Anschließend spielten David Nance (elektrische Gitarre), Ben Brodin (Orgel und Vibraphon) und Megan Siebe (Viola) ihre Parts wieder im Hand Branch Studio ein, allerdings getrennt voneinander. Verwunderlich, daß die Platte trotzdem so ein warmes und organisches Klangbild aufweist.

    Im März 2023 dann eine neue Platte von Simon Joyners & The Echoes namens One Carried a Lantern. Aufgenommen zur Finanzierung einer kleinen Frühjahrs-Tour mit The Echoes – bestehend aus Sean Pratt, Mike Marasco und Megan Siebe – enthielt die Platte Neuaufnahmen alter Simon Joyner-Songs und ein Loudon Wainwright III-Cover. Großteils wurden dafür alte Home Recordings von Simon Joyner verwendet, die als Basis für die Overdubs der Band dienten. Veröffentlicht als CD-R und auf der Tour und über Bandcamp verkauft.

    Im Dezember 2023 soll die neue Platte This Is Where the Ocean Begins auf Grapefruit Records erscheinen, eine Kollaboration mit Michael Krassner an der elektrischen Gitarre und Fred Lonberg-Holm am Cello. Auch diese Platte wurde nicht gemeinsam eingespielt, sondern Simon Joyner spielte seine Parts in Omaha/Nebraska ein, Michael Krassner nahm in seinem Heimstudio in Phoenix/Arizona auf, und Fred Lonberg-Holm bei sich zu Hause in Kingston/New York. Die Platte wird Neuinterpretationen alter Simon Joyner-Songs enthalten. Benannt ist das Album nach einer Zeile aus Simon Joyners „Galveston Blues“ vom 2017er-Album „Step into the Earthquake“: „She said, this is where the ocean begins / But it’s the end of the world“.

    Das soll es gewesen sein mit meinem Versuch, Simon Joyners ausufernde Diskographie einigermaßen geordnet darzustellen.
    Die Unzahl an Compilation-Tracks habe ich außen vor gelassen, sonst wäre das Ganze noch unübersichtlicher geworden. Darauf können wir ja dann im Lauf der Umfrage eingehen.

    Und nun: Lasset die Spiele beginnen!
    Ich bin wirklich gespannt, wie sich die Umfrage entwickeln wird. Habe keinerlei Gefühl, was die favorisierten Simon Joyner-Tracks sein könnten, und wage daher auch keine Prognose für den Ausgang der Umfrage.

    --

    "Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)
    #12168467  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

    Registriert seit: 02.12.2013

    Beiträge: 56,505

    @ „stefane“ : Dank für die detaillierte Einführung ….

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #12168483  | PERMALINK

    hat-and-beard
    dial 45-41-000

    Registriert seit: 19.03.2004

    Beiträge: 20,516

    Wow! Sehr gründlich, stefane, alle Achtung.
    Kleine Korrektur: Den Antiquitätenhandel hat Joyner vor einigen Jahren aufgegeben, er betreibt stattdessen in Omaha nun einen Plattenladen, Grapefruit Records, entstanden aus dem gleichnamigen Label und Mailorder.

    --

    God told me to do it.
    #12168547  | PERMALINK

    pipe-bowl
    Moderator
    Cookie Pusher

    Registriert seit: 17.10.2003

    Beiträge: 71,712

    Danke für die Einladung und die tolle Eröffnung, @stefane.

    Dann mache ich hier mal, vorbereitet wie ich zumeist bin, den Anfang:

    01. Old days
    02. Last evening on earth
    03. I will find you
    04. You don’t know me
    05. Yellow Jacket Blues
    06. The rain asked for a holiday
    07. Last will and testament
    08. Blue
    09. Sinner’s song
    10. Tongue of a child
    11. The only living boy in Omaha
    12. Your old haunts
    13. Came a yellow bird
    14. Eight verses
    15. My life is sweet
    16. My side of the Blues
    17. Nostalgia Blues
    18. The drunken boat
    19. Medicine Blues
    20. Blue lullaby

    Und ich hänge noch einen relativ großen close but no cigar-Bereich an:

    – Cold outside your window, Mama
    – Daylight
    – Dreams of Saint Teresa
    – Earthquake
    – Flash forward to the moon
    – Forgotten Blues
    – Galveston Blues
    – Geraldine
    – Happy woman
    – If I left tomorrow
    – I’m feeling it today
    – In my drinking dream
    – John Train’s Blues
    – Morning sun, slow down
    – Now we must face each other
    – Open Window Blues
    – Sunday morning song for Sara
    – Swift river, run
    – Vertigo
    – You’re running away, David

    --

    there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you kill
    #12168551  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,601

    Beeindruckende Werkschau, @stephane! Ich werde mitlesen.

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #12168553  | PERMALINK

    hurley

    Registriert seit: 20.04.2019

    Beiträge: 2,067

    01. Evening Song To Sally
    02. You Don’t Know Me
    03. Flash Forward To The Moon
    04. Your Old Haunts
    05. The Rain Asked For A Holiday
    06. Came A Yellow Bird
    07. Blue
    08. The Only Living Boy In Omaha
    09. I Will Find You
    10. Answering Machine Blues

    11. Dreams Of Saint Teresa
    12. Out Into The Snow
    13. Hotel Suite
    14. I Left Tomorrow
    15. My Life Is Sweet
    16. The Drunken Boat
    17. I Dreamed I Saw Lou Reed Last Night
    18. Joy Division
    19. Sinner’s Song
    20. Medicine Blues

    Danke @stefane für das lange, informative Intro. Auf close but no cigar Nennungen verzichte ich lieber.

    --

    All I Can Do Is Be Me, Whoever That Is.
    #12168577  | PERMALINK

    captainbadass
    down the wrong road both ways

    Registriert seit: 21.06.2016

    Beiträge: 1,204

    01. The Only Living Boy In Omaha
    02. Dreams Of Saint Teresa
    03. Evening Song To Sally
    04. I Will Find You
    05. I’m Feeling It Today
    06. Came A Yellow Bird
    07. The Drunken Boat
    08. Sonny
    09. My Life Is Sweet
    10. Last Will And Testament
    11. Medicine Blues
    12. Open Window Blues
    13. Ambulances
    14. Vertigo
    15. Geraldine
    16. Cold Outside Your Window, Mama
    17. Annie’s Blues
    18. Sinner’s Song
    19. Last Evening On Earth
    20. When The Worst Doesn’t Happen

    Cbnc: Nostalgia Blues, Don’t Tell Bobby…, Peace In My Time, Old Days, Your Old Haunts, Forgotten Blues, Cole Porter…and many more…

    --

    ...see i ain't getting better, i am only getting behind...
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