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Simon Joyner – Die Jahre 2018-2023
[Simon Joyner, ca. 2023]
Im Jahr 2018 gab es keine neuen Releases.
Das neue Jahr startete im Mai 2019 mit den Pocket Moon Demos, einer 7″-Lathe Cut auf dem PIAPTK Label. Die Single enthielt akustische Solo-Demoaufnahmen der Songs „You Never Know“ und „Morning Sun, Slow Down“, die später im Jahr auch auf dem neuen Album „Pocket Moon“ enthalten sein sollten.
Im Juni 2019 dann erstmal wieder eine CD-R namens Low Fidelities & Infidelities (Demos & Covers), veröffentlicht auf Grapefruit Records. Simon Joyner & Friends stand auf dem Cover, was bedeutete, daß – bis auf wenige Ausnahmen – alle Tracks Kollaborationen waren, und zwar mit The Bruces, Pearl Lovejoy Boyd, The Bingo Trappers, Noah Sterba, Fred Lonberg-Holm, Dennis Callaci, Sean Pratt & Megan Siebe, Roy Montgomery, Michael Krassner, Ramon Speed, Meg Baird, Lonnie Methe, The Renderers und Irma Vep.
Die Covers stammten von Lee Hazlewood, Lucinda Williams, Bob Dylan, Vic Chesnutt, Randy Newman, Richard Thompson, Jerry Jeff Walker, Refrigerator, Yoko Ono, Phil Ochs und Sandy Denny, eine wahrlich geschmackvolle Auswahl.
Im Oktober 2019 erschien das neue Album Pocket Moon, veröffentlicht auf Grapefruit Records. Aufgenommen wurde die Platte dieses Mal nicht zu Hause in Omaha/Nebraska, sondern in Michael Krassners 7-Track Shack-Studio in Phoenix/Arizona. Im Vergleich zum teilweise – zumindest für Simon Joyner-Verhältnisse – geradezu tumultuösen Vorgängeralbum „Step into the Earthquake“ war „Pocket Moon“ wieder ein deutlich ruhigere Angelegenheit.
Michael Krassner hatte für die Aufnahmen eine neue Band namens The Nervous Stars zusammengestellt, deren Mitglieder teilweise aus dem Califone-Umfeld stammten und die alle erstmalig mit Simon Joyner zusammenarbeiteten. Der Drummer Ryan Jewell, der schon auf Platten von Ryley Walker, Harvey Mandel und Chris Forsyth gespielt hatte, dürfte der bekannteste der neuen Musiker gewesen sein.
Mit „Sean Foley’s Blues“ und „Time Slows Down in Dreams“ enthielt die Platte auch zwei Songs, die in früheren Versionen bereits im Jahr 2009 als Single erschienen waren.
Kurz danach mit Some Only Let the Jukebox Hear Them Weep (Live in Phoenix 2014) wieder eine Liveaufnahme auf CD-R. Ein Hauskonzert, das Simon Joyner mit dem Ghosts Trio – in diesem Fall bestehend aus Michael Krassner, Kevin Donahue und Megan Siebe – in Phoenix/Arizona im Mai 2014 gespielt hatte.
Zur gleichen Zeit mit Tell Me that Old Story Again eine weitere Lathe Cut-7″ auf PIAPTK Records. Die B-Side war „Cutty Sark“, ein Vic Chesnutt-Cover.
Beide Tracks waren schon früher im Jahr auf der Kompilation „Low Fidelities & Infidelities (Demos & Covers)“ erschienen.
Das nächste Jahr startete im März 2020 mit Live in Berlin at the Monarch Nov. 27, 2019, einer Liveaufnahme aus dem Berliner Club Monarch vom November des vorangegangenen Jahres. Auf drei Tracks wird Simon Joyner von dem Berliner Musiker Thomthom Geigenschrey an der Violine begleitet. Das Album wurde ausschließlich digital auf Bandcamp veröffentlicht.
Im Mai 2020 mit Live in LA (Living Room Show 2-15-20) eine weitere Liveaufnahme, dieses Mal von einem Hauskonzert in Glendale/Kalifornien vom Februar 2020, das Simon Joyner zusammen mit Dennis Callaci bestritten hatte. Auch dieses Album wurde ausschließlich digital auf Bandcamp veröffentlicht.
Ebenfalls im Mai 2020 mit Simon Joyner & The Bingo Trappers Oct. 21st 2012 noch eine Liveaufnahme vom Oktober 2012 zusammen mit der niederländischen Band The Bingo Trappers aus dem Club De Nieuwe Anita in Amsterdam. Auch dieses Album wurde ausschließlich digital auf Bandcamp veröffentlicht.
Damit nicht genug: ebenfalls im Mai 2020 erschien mit WSRN Radio Show 1998 eine frühe Liveshow Simon Joyners für das College Radio WSRN am Swarthmore College im Großraum Philadelphia/Pennsylvania. Begleitet wurde Simon Joyner hier von Michael Krassner an der elektrischen Gitarre und Glenn Kotche an den Drums. Auch dieses Album wurde ausschließlich digital auf Bandcamp veröffentlicht.
Zeitgleich erschienen mit WNYU New Afternoon Show Radio Sessions: 1997 & 2004 zwei Liveshows, die Simon Joyner bei WNYU – dem College Radio der New York University – für die Shows von Daniel Blumin und Brad LaBonte gespielt hatte. Auch dieses Album wurde ausschließlich digital auf Bandcamp veröffentlicht.
Im Mai 2020 gab es noch eine weitere Liveaufnahme: Live at Missy Sippy in Gent, Belgium November 29th, 2016 dokumentierte einen Soloauftritt vom November 2016. Veröffentlicht als 2-CD-R.
Im Juni 2020 mit Solo Omaha House Show 12/27/14 eine weitere Liveaufnahme, entstanden in den Weihnachtsferien 2014 in Simon Joyners Haus in Omaha/Nebraska. Simon Joyner spielte hier das Opening Set bei einem Konzert, das David Nance und Zach LaGrou für Freunde gaben. Auch dieses Album wurde ausschließlich digital auf Bandcamp veröffentlicht.
Ebenfalls im Juni 2020 kam eine neue Single, wieder als Lathe Cut, von Simon Joyner selbst veröffentlicht. Bring Down Goliath – das in die Tage von „Yesterday Tomorrow and In Between“ zurückreicht – war eine Kollaboration mit dem englischen Musiker Richard Youngs. Das Lyle Lovett-Cover „A Simple Song“ auf der B-Side entstand zusammen mit Megan Siebe.
Zeitgleich mit Denny & Nighttime eine weitere Single, diese aber ausschließlich digital auf Bandcamp veröffentlicht. Sie beinhaltete ein Cover von Sandy Dennys „Who Knows Where the Time Goes?“ und „Nighttime (4am Ghosts Jam)“, beides eingespielt mit den langjährigen Mitstreitern Noah Sterba, Sean Pratt, Mike Marasco und Megan Siebe.
Im Juli 2020 eine weitere Archivveröffentlichung: Die A Pleasure Then EP enthielt Tracks aus dem Jahr 2003, die Simon Joyner & The Bruces während seiner Zeit als Artist in Residence beim Bemis Center for Contemporary Arts im Old Market Historic District von Omaha/Nebraska im Jahr 2003 aufgenommen hatten. Veröffentlicht als CD-R.
Ebenfalls im Juli 2020 mit Hotel Lives Demos eine weitere Archivveröffentlichung mit den Ende 1999 / Anfang 2000 aufgenommenen finalen Demos für das 2001er-Album „Hotel Lives“. Das Album enthält Demoversionen von zwölf der dreizehn Songs, die letztlich auf „Hotel Lives“ gelandet sind, nur „Nocturne“ fehlt, da es offensichtlich erst kurz vor den Aufnahmen entstanden war. Veröffentlicht als CD-R.
Zum Abschluß des Jahres im Dezember 2020 dann Ten Songs (Home Demos for 2021 Album), Demoversionen und Skizzen von Songs des nächsten Albums „Songs from a Stolen Guitar“, das dann allerdings tatsächlich erst im Juni 2022 erscheinen sollte. Ausschließlich digital auf Bandcamp veröffentlicht.
Nach der wahren Veröffentlichungsflut des Jahres 2020 – die natürlich auch darauf zurückzuführen war, daß durch die sehr weitreichenden Corona-Beschränkungen jegliche Möglichkeiten zu Konzertauftritten ausgeschlossen waren, was beträchtliche finanzielle Auswirkungen hatte – blieb es im Jahr 2021 still.
Im Mai 2022 ging es weiter mit dem bisher letzten Album Songs from a Stolen Guitar, wieder veröffentlicht auf Grapefruit Records. Der Aufnahmeprozeß war dieses Mal sehr fragmentiert: Simon Joyner nahm seinen Gesang und seine Gitarre in Ben Brodins Hand Branch Studio in Omaha/Nebraska auf. Bassist Wil Hendrix fügte seine Parts zu Hause in San Francisco/Kalifornien hinzu, Michael Krassner nahm seine Gitarren- und Klavier-Overdubs bei sich zu Hause in Phoenix/Arizona auf, und Schlagzeuger/Percussionist Ryan Jewell nahm in Denver/Colorado auf. Anschließend spielten David Nance (elektrische Gitarre), Ben Brodin (Orgel und Vibraphon) und Megan Siebe (Viola) ihre Parts wieder im Hand Branch Studio ein, allerdings getrennt voneinander. Verwunderlich, daß die Platte trotzdem so ein warmes und organisches Klangbild aufweist.
Im März 2023 dann eine neue Platte von Simon Joyners & The Echoes namens One Carried a Lantern. Aufgenommen zur Finanzierung einer kleinen Frühjahrs-Tour mit The Echoes – bestehend aus Sean Pratt, Mike Marasco und Megan Siebe – enthielt die Platte Neuaufnahmen alter Simon Joyner-Songs und ein Loudon Wainwright III-Cover. Großteils wurden dafür alte Home Recordings von Simon Joyner verwendet, die als Basis für die Overdubs der Band dienten. Veröffentlicht als CD-R und auf der Tour und über Bandcamp verkauft.
Im Dezember 2023 soll die neue Platte This Is Where the Ocean Begins auf Grapefruit Records erscheinen, eine Kollaboration mit Michael Krassner an der elektrischen Gitarre und Fred Lonberg-Holm am Cello. Auch diese Platte wurde nicht gemeinsam eingespielt, sondern Simon Joyner spielte seine Parts in Omaha/Nebraska ein, Michael Krassner nahm in seinem Heimstudio in Phoenix/Arizona auf, und Fred Lonberg-Holm bei sich zu Hause in Kingston/New York. Die Platte wird Neuinterpretationen alter Simon Joyner-Songs enthalten. Benannt ist das Album nach einer Zeile aus Simon Joyners „Galveston Blues“ vom 2017er-Album „Step into the Earthquake“: „She said, this is where the ocean begins / But it’s the end of the world“.
Das soll es gewesen sein mit meinem Versuch, Simon Joyners ausufernde Diskographie einigermaßen geordnet darzustellen.
Die Unzahl an Compilation-Tracks habe ich außen vor gelassen, sonst wäre das Ganze noch unübersichtlicher geworden. Darauf können wir ja dann im Lauf der Umfrage eingehen.
Und nun: Lasset die Spiele beginnen!
Ich bin wirklich gespannt, wie sich die Umfrage entwickeln wird. Habe keinerlei Gefühl, was die favorisierten Simon Joyner-Tracks sein könnten, und wage daher auch keine Prognose für den Ausgang der Umfrage.
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"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)