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Simon Joyner – Die Truckstop-Trilogie 1998-2001
[Simon Joyner, ca. 2001 (Photograph: Marty Perez)]
Das Jahr 1998 begann für Simon Joyner mit seiner zweiten Single One for the Catholic Girls, die auf dem Wurlitzer Jukebox Label aus der Nähe von Birmingham/England veröffentlicht wurde. Begleitet wird er hier von Chris Deden an der Orgel und Brad Smith an den Drums.
Die darauf im August 1998 auf dem Secretly Canadian Label veröffentlichte Christine EP versammelt neben dem gleichnamigen Track vom später im Jahr veröffentlichten Album „Yesterday Tomorrow and In Between“ auch zwei zu Hause entstandene Soloaufnahmen vom Februar 1998 und jeweils eine ältere Aufnahme aus den Jahren 1994 und 1995.
Im Herbst 1998 folgte dann auf Sing, Eunuchs! Records das Album Yesterday Tomorrow and In Between, das neben den alten Sidekicks Chris Deden und Alex McManus geradezu von einer Art All-Star Band eingespielt wurde: Michael Krassner spielte Gitarre, produzierte und saß an den Reglern, Glenn Kotche – der schon mit Jim O’Rourke und Edith Frost zusammengespielt hatte und später ein Teil von Wilco werden sollte – war als Drummer zu hören, am Baß Ryan Hembrey, der ebenfalls mit Edith Frost zusammenspielte und in den Bands Boxhead Ensemble und Pinetop Seven aktiv war, am Klavier Deanna Varagona von Lambchop, Scott Tuma von Souled American an den Keyboards.
Eingespielt wurde die Platte in den Truckstop Studios in Chicago/Illinois, die in Chicagos Southside an der South Michigan Avenue vom Filmemacher Braden King, Joe Ferguson – der auch auf „Yesterday Tomorrow and In Between“ zu hören ist – und Michael Krassner in einem alten Lagerhaus eingerichtet worden waren, gerade mal einen Block von der berühmten Adresse 2120 S. Michigan Ave. – der ehemaligen Heimat von Chess Records – entfernt. Aus den Truckstop Studios sollte sich kurz danach unter der Ägide von Kurt Kellison auch das Truckstop Label als Sublabel von Atavistic Records entwickeln, das im weiteren Verlauf auch für Simon Joyner noch eine Rolle spielen sollte.
Vor der Rückkehr in die Truckstop Studios gab es mit The Motorcycle Accident EP aber erst mal ein neues Lebenszeichen von Simon Joyner and The Fallen Men. Home Recordings mit Chris Deden, Brad Smith und Lonnie Methe, die 1999 als 7″ EP auf dem Roomtone Label aus New York City veröffentlicht wurden.
Das nächste Album The Lousy Dance wurde im April 1999 aufgenommen und erschien dann im Herbst 1999 auf Truckstop Records. Die Aufnahmen fanden wiederum in den Truckstop Studios statt, und auch Michael Krassner, Glenn Kotche, Ryan Hembrey sowie Chris Deden waren wieder dabei. Daneben mit Ken Vandermark (Klarinette), Fred Lonberg-Holm (Cello) und Jeb Bishop (Posaune) aber auch einige Protagonisten der Chicago Free Improvisation-Szene, die neben Aufnahmen mit Jim O’Rourke, Gastr Del Sol und David Grubbs auch schon mit Misha Mengelberg und im Peter Brötzmann Chicago Tentet gespielt hatten. Dazu unter anderem mit Charles Kim ein Pedal Steeler aus dem Umfeld von Boxhead Ensemble und Pinetop Seven.
Im Winter 2000 versammelte man sich dann wieder in den Truckstop Studios für die Aufnahme der nächsten Platte. Von der Besetzung von „The Lousy Dance“ waren u.a. noch Michael Krassner, Glenn Kotche und Fred Lonberg-Holm dabei. Ergänzt wurde die Band durch zahlreiche neue Mitstreiter aus dem Michael Krassner- und Fred Lonberg-Holm-Umfeld. Hotel Lives erschien dann – wiederum auf dem Truckstop Label – im Juni 2001.
Trotz der großen Bandbesetzung war „Hotel Lives“ wieder ein kleiner Schritt zurück vom eher vollen Bandsound, der auf „The Lousy Dance“ zu hören war, zum kargeren, mehr auf die Gitarre und Stimme konzentrierten Sound der vorhergehenden Platten.
Im Jahr 2001 erschien auf dem Wee Black Skelf Label aus Edinburgh/Schottland mit To Almost No One: Singer-Songwriter Series, Volumes 1-5 auch noch ein wunderbares Singles-Boxset, das fünf 7″ Singles mit zehn Covers von Simon Joyner enthielt. Gecovert wurden Songs Von Townes Van Zandt, David Blue, Anne Briggs, Gene Clark, Jackson C. Frank, Kris Kristofferson, Jerry Jeff Walker, Jim McCarthy, Paul Siebel und Phil Ochs. Eingespielt im Winter 2000/2001 in Omaha/Nebraska mit Lonnie Methe, Mike Tulis, Chris Deden und Brad Smith.
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"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)