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AutorBeiträge
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jesseblueGerade Instrumenten nimmt dieser für mich die Charakteristika. Mir fällt es schwer, im Sound noch großartige Differenzierungen wahrzunehmen. Und es klingt, wie Möbelhäuser eingerichtet sind: Alles hat seinen Platz, aber die Lebendigkeit fehlt.
Krautathaus hatte es auch schon angesprochen (aber wieder zurückgezogen), die beiden Feststellungen scheinen sich zu widersprechen bzw. gegenseitig auszuschließen. Wenn man im Sound keine Differenzierungen wahrnehmen kann, wie kann dann „alles seinen Platz“ haben? Und gab es diese beiden Herangehensweisen nicht schon immer? Für mich haben auch beide ihre Berechtigung – der „Wall of Sound“, in dem die einzelnen Instrumente verschmelzen, und die Aufnahmen, auf denen man alle Details wahrnimmt. Wobei auch Soundwälle durchaus feine Texturen und instrumentale Finessen erkennen lassen können, Alvvays sind ein aktuelles Beispiel dafür, klingen für meine Ohren lebendig und dynamisch, aber was weiß ich schon – ich mag Dir irgendwie keine Beispiele nennen, werden ja eh alle abgewatscht.:)
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Werbungherr-rossi
close-to-the-edgeDas kann ich aber erklären. In dem Album steckt eine schöne Portion Suzanne Vega und Kate Bush.
Interessant. Suzanne kann ich spontan eher heraushören als Kate. Dein erstes Taylor-Album, oder konntest Du mit den Vorgängern nichts anfangen?
„Folklore“ und „Evermore“ mochte ich auch schon, die fand ich aber wegen ihrer Länge nach hinten raus etwas langweilig werdend. Aber dass die Frau wirklich was kann, hatte ich spätestens da begriffen.
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herr-rossi
jesseblueGerade Instrumenten nimmt dieser für mich die Charakteristika. Mir fällt es schwer, im Sound noch großartige Differenzierungen wahrzunehmen. Und es klingt, wie Möbelhäuser eingerichtet sind: Alles hat seinen Platz, aber die Lebendigkeit fehlt.
Krautathaus hatte es auch schon angesprochen (aber wieder zurückgezogen), die beiden Feststellungen scheinen sich zu widersprechen bzw. gegenseitig auszuschließen. Wenn man im Sound keine Differenzierungen wahrnehmen kann, wie kann dann „alles seinen Platz“ haben? Und gab es diese beiden Herangehensweisen nicht schon immer? Für mich haben auch beide ihre Berechtigung – der „Wall of Sound“, in dem die einzelnen Instrumente verschmelzen, und die Aufnahmen, auf denen man alle Details wahrnimmt. Wobei auch Soundwälle durchaus feine Texturen und instrumentale Finessen erkennen lassen können, Alvvays sind ein aktuelles Beispiel dafür, klingen für meine Ohren lebendig und dynamisch, aber was weiß ich schon – ich mag Dir irgendwie keine Beispiele nennen, werden ja eh alle abgewatscht.:)
In meiner Gedankenwelt müssen sich die beiden Sätze nicht gegenseitig ausschließen. Nehmen wir als Beispiele „Blonde On Blonde“, „Aftermath“ und „Revolver“. Alle drei Alben könnten grob unter der Kategorie Rock/Pop summiert werden. Alle drei Alben wurden im selben Jahr veröffentlicht und zählen zu den besten Alben ihres Jahrgangs. Jedoch haben alle drei Alben eine ganz andere und eigene Note. Die Art und Weise, wie die Tracks aufgebaut und instrumentiert sind, unterscheiden sich signifikant, wenngleich auf den Alben oftmals dieselben Instrumente (Gitarre, Bass, Schlagzeug, Tasteninstrument) zum Einsatz kommen. Jedes Instrument und jede Spur entwickelt auf diesen Alben eine eigene Persönlichkeit mit Wiedererkennungswert. Oder nehmen wir Alben von Sinatra und Ike & Tina Turner aus demselben Jahr hinzu. Ja, andere Musikrichtung, aber auch komplett anderes Klangbild. Heutige Produktionen nehmen diese Eigenheiten. Auf „Revolver“ klingt die E-Gitarre anders als auf „Aftermath“ und dort wieder anders als auf „Blonde On Blonde“. Dies hängt mit der Art des Gitarrenspiels zusammen, aber auch, wie die Alben abgemischt wurden. Und genau diese Unterschiede nehme ich bei aktuellen Produktionen in dieser Deutlichkeit einfach nicht mehr wahr. Sie klingen in meinen Ohren, als gäbe es nur noch zwei, drei Produzenten, die für alle erfolgreichen Alben verantwortlich sind. Und ebenso, als hätten dieselben zwei, drei Musiker alle Instrumente auf diesen Alben eingespielt. Mir fehlt die Handschrift. In der Musik, die momentan erfolgreich ist, fehlt mir vollkommen die Abwechslung. Der Sound der Gitarre auf Album X könnte genauso auf Album Y und Z passen. Die Varianz im Klang ist für mich derart marginal, dass gefühlt die augenblicklich 10 erfolgreichsten Tracks alle auf ein Album veröffentlicht werden könnten und es eine runde Sache wäre und es klingen würde, als wäre ein und derselbe Act zu hören. Als wäre über jeden Track und über jedes Album derselbe Filter gelegt worden. Mir sagt das eben einfach nicht zu. Und Möbelhäuser gleichen sich in ihrem Aufbau bzw. in der Art, wie die Möbel angeordnet sind respektive die Räumlichkeiten eingerichtet. Deswegen haben zwar alle Möbel ihren Platz, aber in jedem Möbelhaus denselben. Und deswegen muss sich dieses Beispiel nicht mit „wenig differenziert“ widersprechen. Aber ich möchte darüber eigentlich auch keine allzu große Debatte führen. Viele von euch hören und nehmen dies komplett anders wahr. Und ihr habt mit „eurem“ Sound genauso viel Freude wie ich mit „meinem“. Alles gut also.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Ich verstehe das nicht richtig – oder meinst Du die rein funktionale Musik?
Zu behaupten, die neuen Alben von (Beispiel 1 „Gitarren-Indie-Bands“) Fountaines D.C., Yard Act, Big Thief, Black Country New Road, Wet leg, Dry Cleaning oder (Beispiel 2 „Frauen machen Musik“) Weyse Blood, Taylor Swift, Rosalie, Lana Del Rey, Beth Orton, Billie Eilish klingen alle gleich und sind austauschbar halte ich für ziemlich gewagt.
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Mehr als gewagt ist bereits die Annahme „ich“ und „ihr“.
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How does it feel to be one of the beautiful people?@jesseblue Wenn z.B. die aktuellen Alben von Black Country, New Road, Porcupine Tree (und da legte Wilson selbst die Hand an), Wet Leg, Wilco, Spoon etc. wie von einem Produzenten anhören, dann liegt das aber irgendwie an deinen Ohren.
Dass sich ab Ende der 60s, die Alben (verglichen mit denen aus 1966) anders anhören, ist vor allem der Aufnahmetechnik geschuldet. Nicht ohne Grund wurde bei den ganzen Beatles Remixen von Giles Martin die Drums und Bass in die Mitte gemischt. Damals waren Drums und Bass entweder links oder rechts außen. Das passt heute übrigens manch „audiophilen“ Hörern überhaupt nicht, weil sie seit über 50 Jahren gewohnt sind, dass Drums und Bass in der Mitte zu orten sind. Die Alben der Mid-60s sind ja auch nicht fast ausschließlich für die heimischen Stereoanlagen abgemischt worden, wie heute. Gute Stereoanlagen konnte sich damals kaum jemand leisten, daher auch die parallelen Monomixe deiner drei Beispiele.
Und solange du nicht zwei, drei Songpaare (also je einer mit langweiliger Produktion und einer mit toller Produktion) aus einem vergleichbaren Musikstil aufführst, weiß hier doch niemand von was du überhaupt sprichst. Deine pauschale Kritik an dem aktuellen (oder eigentlich schon seit Jahrzehnten modernen) Produktionmöglichkeiten lässt nicht nur die Köpfe von namhaften Produzenten und Mixern schütteln.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykoAlso ich weiß durchaus was er meint, und kann das in Einzelfällen auch nachvollziehen (sieh z.B. Michael Kiwanuka’s drittes Album, wie gestern schon geschrieben). Da „erschlägt“ einen teilweise der „Wall of Sound“. Die Aussage ist mir aber ansonsten doch auch viel zu pauschal. Die Begriffe „langweilig“ und „toll“ passen in dem Zusammenhang auch überhaupt nicht. Und natürlich hören sich Weyes Blood, Porcupine Tree, Taylor Swift oder Beth Orton völlig verschieden an (auch von der Produktion her).
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Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.jesseblueIn der Musik, die momentan erfolgreich ist, fehlt mir vollkommen die Abwechslung. Der Sound der Gitarre auf Album X könnte genauso auf Album Y und Z passen. Die Varianz im Klang ist für mich derart marginal, dass gefühlt die augenblicklich 10 erfolgreichsten Tracks alle auf ein Album veröffentlicht werden könnten und es eine runde Sache wäre und es klingen würde, als wäre ein und derselbe Act zu hören.
Du redest jetzt aber von den Topsellern und Spitzenpositionen der Charts, oder? Davon sind die allermeisten Alben, um die es hier geht, weit entfernt, selbst die von inzwischen bekannteren Namen wie Angel Olsen, New Country Black Road oder Wet Leg.
In den 60s spielten doch auf einem Großteil der Hit-Aufnamen dieselben Sessionmusiker (The Wrecking Crew und Co.) und war ein überschaubarer Kreis von Produzenten und Songschreibern tätig, das galt für die USA ebenso wie für das UK (und alle anderen Märkte). Die Beatles und Stones waren in dieser Hinsicht als weitgehend „autarke“ Bands, die ihr Material selbst schrieben und einspielten, die Ausnahme und nicht die Regel. Schon bei Dylan muss man die Einschränkung machen, dass „Blonde On Blonde“-Produzent Johnston auch x andere bekannte Acts betreute und bei den Aufnahmen neben seiner Band, also „The Band“, auch Sessionprofis dabei waren. Muss ich Dir alles eigentlich gar nicht erzählen …
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Gemeint ist der shiny, irgendwie metallisch klingende The-Weeknd-Sound, oder? Also in der Jetzt-Zeit produziert und ein bisschen nach 80ern klingend, aber man hört, dass die Musik jetzt aufgenommen/gemischt/produziert wurde.
The 1975 klingen auf Being Funny in a Foreign Language auch ein bisschen so. Bei denen stört’s mich aber nicht. Nicht einmal auf Albumlänge. Von The Weeknd stören mich die Singles auch nicht sonderlich, verspüre aber wenig Lust, mir ein Album anzuhören.
Dass alle (erfolgreichen) Alben heute so klingen, ist natürlich Humbug.
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Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)Wobei, wenn man sich an den Charts orientiert (was bei Jesse nehm ich an der Fall ist – Spotify) und da ein bisschen quer hört, kann man schon gewisse Tendenzen und Ähnlichkeiten in der Soundästhetik wahrnehmen.
Verallgemeinern lässt sich das aber natürlich nicht, weil, wie Rossi schon sagte, viele der hier genannten Alben ja da gar nicht auftauchen. Das ist halt eine sehr vereinfachte pauschale Argumentation, auch ein bisschen typisch, wie mir scheint.
Ich entdecke jedenfalls immer noch und ständig spannende neue Sachen, auch was Produktion (sehr oft ja auch in Eigenregie mittlerweile), Sound und Individualität betrifft. Muss man nur wollen, und offen dafür sein.
.. The 1975 sind übrigens ein gutes Beispiel für selbst produziert, das ist da hauptsächlich der Drummer George Daniel, klingt super, auf jedem Album wieder ein bisschen anders, und sehr eigen.
Bei Being funny .. haben sie allerdings Jack Antonoff dazu gezogen, dürfte sich auch relativ stark bemerkbar gemacht haben.
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out of the bluethe-imposterWobei, wenn man sich an den Charts orientiert (was bei Jesse nehm ich an der Fall ist – Spotify) und da ein bisschen quer hört, kann man schon gewisse Tendenzen und Ähnlichkeiten in der Soundästhetik wahrnehmen.
Ich denke, die meisten sprechen hier immer noch von physischen Tonträgern.
Und da lässt sich die Aussage nicht aufrechterhalten, dass heutzutage alles gleich (schlecht) klänge.
Wie viele andere hier schon schrieben, ist das natürlich auch niemals so gewesen, auch in den ohne Zweifel zu verherrlichen 60er und 70er Jahren nicht ;)Jedes Jahrzehnt hatte ja eigentlich „seinen“ Sound und Produzenten, die alles verhunzt haben, gab es auch in jeder Epoche.
Ich finde die Diskussion ein bisschen an den Haaren herbei gezogen.--
Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.Vibey und cool mache der Vulf Compressor den Sound. :) Ob The 1975 den verwendet haben? :)
Die reden 18:25 Minuten über den Sound von heute: Why does @TheWeeknd SOUND MORE 80’s than 80’s MUSIC? | Dead Wax
(Der Apostroph an dieser Stelle ist irgendwie auch ein Unding der heutigen Zeit, oder?)
zuletzt geändert von firecracker--
Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
the-imposterWobei, wenn man sich an den Charts orientiert (was bei Jesse nehm ich an der Fall ist – Spotify) und da ein bisschen quer hört, kann man schon gewisse Tendenzen und Ähnlichkeiten in der Soundästhetik wahrnehmen.
Das gilt doch aber für jedes Jahrzehnt. Es gibt es doch auch den typischen 80ies Sound, den typischen 60ies Sound usw. um nur mal 2 Beispiele zu nennen.
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plattensammler
the-imposterWobei, wenn man sich an den Charts orientiert (was bei Jesse nehm ich an der Fall ist – Spotify) und da ein bisschen quer hört, kann man schon gewisse Tendenzen und Ähnlichkeiten in der Soundästhetik wahrnehmen.
Das gilt doch aber für jedes Jahrzehnt. Es gibt es doch auch den typischen 80ies Sound, den typischen 60ies Sound usw. um nur mal 2 Beispiele zu nennen.
Ja, es ist doch auch ein besonderer Reiz, heute die 60er nachzuahmen. Diesen typischen pschychedelischen Sound á la „Revolver“ etc.
Ich denke da auch an eine große Anzahl an Lo-Fi- und Indie-Bands, die nach ihrem ganz eigenen Sound klingen wollen. Sie können sich heute an tausend Möglichkeiten von Klangbildern austoben.Wenn die Scorpions auch auf ihrem 100. Album immer gleich klingen werden, weil sie ihren gefundenen Erfolgs-Stil unendlich oft wiederholen, erfüllen sie ja lediglich nur die Erwartung ihrer Fans.
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"All I can do is be me, whoever that is." Bob Dylanpunchline
plattensammler
the-imposterWobei, wenn man sich an den Charts orientiert (was bei Jesse nehm ich an der Fall ist – Spotify) und da ein bisschen quer hört, kann man schon gewisse Tendenzen und Ähnlichkeiten in der Soundästhetik wahrnehmen.
Das gilt doch aber für jedes Jahrzehnt. Es gibt es doch auch den typischen 80ies Sound, den typischen 60ies Sound usw. um nur mal 2 Beispiele zu nennen.
Ja, es ist doch auch ein besonderer Reiz, heute die 60er nachzuahmen. Diesen typischen pschychedelischen Sound á la „Revolver“ etc. Ich denke da auch an eine große Anzahl an Lo-Fi- und Indie-Bands, die nach ihrem ganz eigenen Sound klingen wollen. Sie können sich heute an tausend Möglichkeiten von Klangbildern austoben.
Von nachahmen würde ich da aber nicht sprechen. Damit würdest du vielen Musiker mehr als Unrecht tun. Und Gruppen, die sich an den 60s orientierten hat es immer schon gegeben. In England und in den USA gab und gibt es ganze Szenen, die in der Regel niemals in den Charts auftauchen.
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“Every weirdo in the world is on my wavelength.” Thomas Pynchon www.radiostonefm.de -
Schlagwörter: 2022, Beste Alben, Fave Albums
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