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hier also die tracklist meiner bossa nova zusammenstellung. die meisten lieder sind recht kurz, da kamen schnell 29 songs zusammen. ich hatte die cd für einen freund zusammengestellt, zusammen mit einer MPB und einer samba cd. alles gesangsaufnahmen. bossa-jazz, instrumentale bossa piano trios, bossa-gitarren trios habe ich weggelassen. sind alles eigene genres. es gibt in brasilien seit eh und je unzählige genres und subgenres – oft schwer durchzusteigen.
fast alle aufnahmen kommen aus den frühen/mittleren 60ern.1.MARIO CASTRO-NEVES & SAMBA S.A. : VEM BALANCA der bruder von oscar castro-neves der sich einen namen als arrangeur und produzent gemacht hat. für die LP version meiner cd wurde letztes jahr bei ebay 370 dollar gezahlt.
2.CARLOS LYRA : ESSA PASSOU lyra ist einer der“erfinder“ des b.n. hat unzählige klassiker geschrieben.
3.WANDA SA: ADRIANA wanda hat nur 2 platten gemacht, war noch sängerin bei sergio mendes und hat dann edu lobo geheiratet. sie spielt selbst gitarre und gefiel mir immer besser als die amerikanisierte astrud gilberto.
4.JOAO GILBERTO: O PATO über ihn habt ihr vielleicht im RS gelesen das elvis costello mit ihm seinen musikalischen tag beginnt. ein klassiker. für unvorbereitete schwer nachzuvollziehen aber damals galt sein nuschel-gesang & sein spiel als revolutionär.
5.NARA LEAO: DEUS ME PERDOE die „muse“ des bossa nova. hat zig tolle songs aufgenommen. manchmal nervt ihr heilsarmee-artiger gesang
6.WALTER SANTOS: O POEMA DA VIDA er ist nur eine randfigur, hat in 50ern mal mit joao gilberto in einer band gespielt und auf dem allerersten bossa-album der welt „elizete cardoso:cancao do amor demais“ hat er backing vocals gemacht. auf seinem eigenen album gibt´s bossa mit trompete!
7.SERGIO RICARDO: A FABRICA toller typ, war bei dem berühmten bossa nova carnegie hall concert dabei, hat aber nie den durchbruch geschafft. hat von den späten 50ern bis in die frühen 70er platten gemacht. meist vergriffen aber kürzlich wurde eine wiederveröffentlicht.
8.SERGIO MENDES & BRASIL 66: RODA man kann streiten ob dies bossa ist(wahrscheinlich nicht – aber ich mag´s) in seinen sehr frühen jahren war mendes tief drin im bossa-jazz, später hat er dann sein lounge zeug gemacht( hat auch seine momente)
9.CHICO BUARQUE: PEDRO PEDREIRO legendärer musiker. fing als teenie bossa star der 2.generation an und politisierte später sich und seine musik. er schrieb auch A BANDA(66), das man in deutschland als „2 apfelsinen im haar“ kennt.
10.EDU LOBO: RESOLUCAO ebenso wie lyra und buarque ist lobo ein berühmter komponist hat unzählige klassiker geschrieben, wobei er nie so berühmt wurde wie jobim. er ist auch einer aus der 2. welle des bossa nova(wie auch marcos valle – von dem hier aber nix dabei ist- er ist auf besagtem MPB sampler)
11.PAUL WINTER/CARLOS LYRA: ARUANDA in den frühen 60ern fielen legionen von amerikanischen jazzern in rio de janeiro ein um bossa-jazz platten aufzunehmen. winter nahm für sein“sound of ipanema“ nur carlos lyra titel auf, welcher auch alle sang. gilt als eines der besten bossa alben und war(ist) seit jahren out of print
12.ROSA PASSOS: SO DANCO SAMBA kommt aus den 90ern. ich liebe ihre stimme. sie spielt und schreibt schöne bossas. dieser song ist einer der berühmtesten und totgenudeltsten songs von jobim. JEDER hat den gecovert und wie rosa passos es nach über 30 jahren schaftt da was neues rauszuholen gefällt mir.
13.VINICIUS DE MORAES/BADEN POWELL: vinicius der dichter und baden der gitarrenmagier auf ihrem einzigen gemeinsamen album- obwohl sie dutzende songs schrieben. vor allem über vinicius könnte man seiten lang schreiben. ein irres leben- ich liebe seine musik- in den 70ern erneuerte er den bossa mit seinen aufnahmen mit toquinho. vinicius schrieb auch den originaltext zum garotta da ipanema „girl from ipanema“ siehe track 29. falls mal wer einen TZ machen will mit versionen eines einzigen songs dann schick ich eine doppel cd mit „ipanema“ herum!
14.JOAO ROBERTO KELLY & LUIZ REIS weiß ich nix drüber, habe es auf einem sampler den ich brasilien gekauft habe. ist auch nichts originales von denen auf dem markt. aber es werden ja laufend sachen wiederveröffentlicht.
15.MARIO CASTRO-NEVES & SAMBA S.A. :CAMDOBLE
16.LUIZ HENRIQUE: in den frühen 70ern suchten alle firmen new bob dylans. luiz ist einer der vielen new joao gilbertos die in den 60ern gesucht wurden
17.FLORA PURIM: BORANDA die spätere jazz-sängerin auf ihrem ersten album von 64, noch bossa. ein edu lobo song
18.CAETANO VELOSO: SAMBA EM PAZ
19.GILBERTO GIL: PROCISSAO die beiden wurden erst mit der tropacalia welle bekannt. dies hier kommt von ihren ersten singles(65) nie waren sie bossa näher – noch stark von ihrem vorbild joao gilberto geprägt.20.OS TRES BRASILEIROS: LINDA EM NOITE LINDA haben auch als os tres morais aufgenommen.dachte immer die platte wäre von 64, nun stand im letzten dustygroove.com newsletter anlässlich der aktuellen wiederveröffentlichung was von 69?!
21.ANA LUCIA: DIZ QUE FUI POR AI der song ist eher durch nara leao bekannt, mir gefällt anas version besser.
22.MARIA CREUZA: VOCE JA FOI A BAHIA? spät60er früh70er. die ersten 2 platten der creuza mag ich sehr, später wird dann eher öd. ich habe sie diesen märz in rio in einer bar singen gehört. sind natürlich eine menge jahre ins land gegangen…..
23.MARIO TELLES: BERIMBAU der bruder der großen bossa sängerin sylvia telles hat nur eine platte aufgenommen. bekannt ist er auch nur weil er den klassiker NANA mitkomponiert hat
24.SERGIO AUGOSTO: NATUREZA MORTA mir eher unbekannt, von 61, er schrieb viele seiner songs selber – was damals auch nicht so oft der fall war. ist vor einigen monaten in der wunderschönen reihe „warner arquivos“ wiedererschienen. auch aus rio mitgebracht.
25.ROSINHA DA VALENCIA: COM QUE ROUPA? rosinha ist eher als gitaristin bekannt. COM QUEM ROUPA ist ein sehr alter NOEL ROSA song und ist von ihrer ansonsten instrumentalen APRESENTANDO platte(64) auf meinem geliebtem ELENCO label.
seit jahren liegt sie im koma – habe vergessen warum.26.WALTER SANTOS: REQUEBRA EU DOU UM DOCE
27.JOAO GILBERTO: CHEGA DE SAUDADE dieser song war damals DER startschuß. auch von jobim
geschrieben. antonio carlos jobim fehlt auf dieser cd als interpret. seine ersten aufnahmen waren instrumental und spätere vocal aufnahmen sind auf der anderen zusammenstellung. er hat wundervolle musik geschrieben aber als interpret kann ich jobim nicht so viel abgewinnen.28.JORGE BEN: MARIA CONGA ben hat 62 angefangen platten aufzunehmen. mas que nada ist von seiner ersten. ist eher kein bossa aber ich wollte ihn dabeihaben. faustregel bei jorge ben: alles von 62 – 72 ist grandios – danach ist er mit sehr großer vorsicht zu geniessen.
29.VINICIUS DE MORAES/TOQUINHO/MARIA CREUZA: GAROTA DA IPANEMA ich mag diese version, ist 70 live in argentinien aufgenommen.
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Vielen Dank für Deinen Beitrag zu diesem Tauschzirkel ! Damit hast Du meinen Musikhorizont um eine Facette erweitert. Das „Girl From Ipanema“ kennt natürlich fast jeder, aber die Vielschichtigkeit dieser Stilrichtung ist viel größer als ich dachte. Ich werde mich aufgrund dessen etwas näher damit beschäftigen. ( Ihr treibt mich in den Ruin….. :lol: )
:twisted:
Hallo Marcos,
was auffällt sind die Beipackzettel, die viele Informationen zu dem Musikstil Bossa Nova bereithalten. So viel, dass ich beim Hören und Lesen schon mal durcheinander kam. Nach ungefähr 20 Minuten hatte ich das aber im Griff, denn ehrlich gesagt, konnte ich die Titel nicht mehr auseinander halten. Zuviel Zusammenspiel und Individualismus und bemerkenswert konforme Gesangslinien. Mal ein Stück zwischendurch erfrischt und macht Appetit, aber eine ganze CD ist dann für mich schon eher wie eine Flasche unverdünnter Sirup auf Ex. Die Musik erreicht mich nicht wirklich. Für Cocktails habe ich im Moment keine Zeit und tanzen kann ich auch nicht. Nicht mal der Fuß wippt. Für einen spröden Nordländer ist das zuviel der Heiterkeit und Unbeschwertheit und südamerikanisches Baumwollfeld.
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Das fiel mir ein als ich ausstieg.Für einen spröden Nordländer ist das zuviel der Heiterkeit und Unbeschwertheit und südamerikanisches Baumwollfeld.
Baumwolle? Wird das nicht eher in Nordamerika angebaut? na, wurscht, aber ich kann deine Gefühle nachvollziehen, bin eben auch ein spröder Nordländer…
Ich würde das ganze nicht „easy-listening-Pest“ schimpfen, wie von Diederichsen beklagt; Anfangs wippte der Fuß auch noch, aber nach einigen Titeln stellte sich dann doch ein Gefühl der Gleichförmigkeit ein. Bossa Nova mag vielleicht leicht und doch filigran und gekonnt sein, aber schon nach wenigen Titeln merke ich, dass das nur so dahinplätschert; da ist keine Break, kein Stimmungswechsel, da sind nur liebliche Stimmen und locker-leicht gespielte Instrumente. Auf einem Sampler oder einem Soundtrack kann ich 1-2 Stücke sehr gut hören, liebe zB Insensatez von Jobim sehr (auf dem „Lost Highway“ Soundtrack), aber so fehlt mir einfach die Spannung.
Vielleicht wären da einige eingestreute Instrumentals gut gewesen?danke trotzdem, auch für die erhellenden Begleitartikel!
Umsonst ist das Teil auch nicht bei mir gelandet, ich werde sie einem Freund kopieren, der das sicher mehr zu schätzen weiß. :twisted:Das Baumwollfeld als Metapher für Befreiung und dazugehöriger Musik. Beim Nordamerikaner Blues, beim Süamerikaner vielleicht Bossa Nova.
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Das fiel mir ein als ich ausstieg.Obwohl sich bei schwerer Plackerei ja trefflicher ein düsterer Worksong a la „workin so hard to get some money home“als ein fröhliches „The Girl from Ipanema“ trällern lässt. Oder ist das die südamerikanische Mentalität, zu schwerer Arbeit Bossa Nova-Standards zu pfeifen?
wobei bossa aber keine musik der arbeitenden massen war/ist. dort gibt´s meist samba oder die dramatischen & süsslichen cancaos.
aber wirklich schlimm wird es erst wenn mann sertaneja anhören muss: brasilianischer C/W!
sehr populär dort--
"Können Sie Klavier spielen?" "Weiß nicht, mal versuchen."„A Trip To Brasil“ heißt eine käufliche Bossa Nova Doppel-CD und ist eine Lieblings-CD von mir, sehr gut einsetzbar als Stimmungsaufheller. Ein Grund ist die große Vielfalt und die gute Mischung:
Moll, Dur, angenehm einfach und leicht oder komplexer und jazzig, einstimmig, mehrstimmig, whatever.
Diese Vielfalt fehlt mir irgendwie bei Deiner Compilation und besonders vermissen tu ich den Jazz und das Moll. Da fällt die Trompete in “ Deus Me Perdoe“ von Nara Leao schon positiv auf.
Erst mit Mario Castro-Neves beginnt es für mich interessanter zu werden. Angejazzt, nicht mehr durchgängig Dur. Der Rhythmus variiert und verdichtet sich gegen Ende.
Luiz Henrique setzt das interessante Moll fort und damit hat sich aber auch schon wieder.
Mario Telles mit „Berimbau“ fällt auch positiv auf. Ein eher getragener , epischer Song mit Geigen.
Wie gesagt, ich mag Bossa Nova eigentlich sehr, aber diese Compilation war mir etwas zu eintönig.Gruß, Oompa
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11 Monate und keine Zähneauf jeden Fall ist die CD seit gestern bei mir.
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Lieber Marcos,
ich komm mir vor wie ein Brasilianer, der alpenländische Volksmusik der 60er hört.
Mit fehlt die Differenzierungsfähigkeit ! Die Stimmung ist angenehm. Sie entspannt. Aber die Sachen kommen und gehen und schwupp sind sie wieder weg. Es ist alles hörbar aber nichts bleibt hängen. Unser Ohr ist nicht geschult für diese Musik. Unser Kopf hat keinen engen kulturellen Bezug dazu. Das ist der Sachverhalt. Wenn mal englische Sprachfetzen kommen (wie in Titel 16 – „Every Moment“) entdeckt man ein Stück Heimat. Wenns rhythmisch wird oder gar Bläser einsetzen ebenfalls. Das wäre für den Brasilianer wahrscheinlich auch angenehm, wenn er mal englische Worte identifiziert und keine traditionelle Zithermusi kommt, sondern abwechslungsreiche Instrumentierung. Kann sein, dass diese Vergleiche etwas übertrieben sind, aber irgendwie kamen sie mir in den Sinn beim Durchhören.Da ich der letzte in der Kette bin, darf ich die CD wohl behalten. Ansonsten hätte ich sie mir wirklich kopiert. Denn eine sympathische hörbare Zusammenstellung ist sie allemal. Und man weiss ja nie welcher Besuch mal kommt, bei dem man damit protzen kann. :D
Für eine Einzelbesprechung der Titel sehe ich ebenfalls keine Chance. Ich würde mir einen abbrechen und Du hättest nichts davon. Lassen wir es so stehen.
Und ehrlich Danke für die professionelle liebevolle Zusammenstellung. Ich muss nur noch grübeln wo ich sie einsortiere: Unter B wie Bossa, unter M wie Marcos oder unt er V wie Valle. Noch ein harte Nuss zu knacken. Es hört nicht auf …..
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:lol:
bei mir liegt sie auf dem tauschzirkel-haufen. vielleicht hift das. :D
jaaaa, die habe ich auch gehabt! zwar auch nur einmal durchhören können, aber auch sehr angenehm empfunden. lag vielleicht auch noch an dem passenden wetter. nun ja, jedenfalls habe ich auch mal zugesagt, eine genaueren bericht dazu zu verfassen, aber ich denke, ich ziehe dieses versprechen zurück. irgendwie komme ich einfach nicht in die stimmung, sie mir nochmal anzuhören. tut mir sehr leid, marcos. ich müsste mich wirklich dazu zwingen und das ginge mir zu weit. naja, einmal habe ich sie noch einer freundin vorspielen können, die es auch sehr mochte (übrigens sorry atom, hab vergessen, sie dir miteinzupacken. kommt noch), aber das wars dann auch.
wie meien vorderleute schon mehrmals erwähnten, ich vermute es liegt daran, dass es einfach zu abstrakt, zu sehr ausserhalb der (meiner) norm liegt. und viiiel zu süss!! für soviel zucker bin ich nur ganz ganz ganz ganz selten aufgelegt.
ich hoffe, du bist mit dem ergebnis nicht allzu sehr enttäuscht! musst du auch nicht sein! ein stück weit hast du auch meinen horizont erweitert, danke dafür!--
ich habe mich diesem TZ angeschlossen weil ich die CD sowieso rumliegen hatte.
das war falsch. OOMPA hat recht, es ist zu eintönig.
wenn ich bossa-jazz, instumental trios sowie die „traurigen gesänge“ draufgepackt hätte wäre es abwechslungsreicher geworden und die zuckerstücke wären nicht SOOO süsslich erschienen.
brasilianische musik ist sehr vielfältig – es gibt jede menge stile zu entdecken. ich habe einige anläufe/jahre gebraucht um reinzukommen.--
"Können Sie Klavier spielen?" "Weiß nicht, mal versuchen."OOMPA hat recht
Jaaa! Endlich mal jemand, der es einsieht und zugibt! :) :D
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11 Monate und keine Zähne -
Schlagwörter: Bossa Nova, Brasilien
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