This Day In Rock´n´Roll History (Inhaltsverzeichnis in #1!)

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  • #1787993  | PERMALINK

    bluemoon

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    Originally posted by thokei@18 May 2004, 19:50
    wenn ich mich recht erinnere, hat er selbst zu der gescheiterten Beziehung am meisten beigetragen, in dem er seine hochschwangere Freundin/frau sitzengelassen und sich lieber mit einer anderen Dame vergnügt hat?!

    Ja das stimmt er hatte eine Belgische Geliebte.Ian Curtis war schon eine wiedersprüchliche Persöhnlickeit in sich,mit einem morbiden Intresse für alles abnormale in der menschlichen Psyche.Er hat sogar mal in einem Krankenhaus gearbeitet,soweit ich die Biografie von Deborah Curtis in Erinnerung habe.
    Ausserdem war er schon recht früh von dem Gedanken besessen früh zu sterben.Lebe schnell und sterbe jung.Davon war der junge Ian wohl schon früh beseelt.Ebenfalls nachzulesen im Buch“From a Distance“ bzw.auf deutsch“Aus der Ferne“.Eine wirklich sehr gute Biografie wie ich finde.

    @ Whole Lotta Pete Danke für deine freundlichen Worte. :)

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    #1787995  | PERMALINK

    punkcow

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    Originally posted by Bluemoon@18 May 2004, 19:09
    Ausserdem war er schon recht früh von dem Gedanken besessen früh zu sterben.Lebe schnell und sterbe jung.Davon war der junge Ian wohl schon früh beseelt.Ebenfalls nachzulesen im Buch“From a Distance“ bzw.auf deutsch“Aus der Ferne“.Eine wirklich sehr gute Biografie wie ich finde.

    Er kommt auch im Michael Winterbottom-Film 24 HOUR PARTY PEOPLE vor, in dem er David Bowie vorwirft, daß er noch lebt.

    Die Biografie ist in der Tat sehr empfehlenswert, obwohl mir Deborah Curtis nicht ganz geheuer ist…

    --

    #1787997  | PERMALINK

    mikko
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    Registriert seit: 15.02.2004

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    Mit „Love Will Tear Us Apart“ hat Ian Curtis sogar einen der besten Songs aller Zeiten geschrieben. Makaber in diesem Zusammenhang ist natürlich die Tatsache, dass die Single womöglich nur durch seinen Tod zum Hit wurde.
    Aber Joy Division haben generell zwei hervorragende LPs und verstreute Songs hinterlassen. Die Band konnte als New Order m.E. nicht im Entferntesten an diese Klasse und Intensität anknüpfen.
    Ich hab Joy Division im Januar 1980 in Berlin live gesehen. Ein Gig an den ich mich nur mit gemischten Gefühlen erinnere. Eine seltsame aggressive Atmosphäre herrschte damals im Kant Kino. Die mehrheitlich anwesenden Punks konnten mit der Band nix anfangen. Und die Band reagierte ziemlich hilflos und verstört auf das „freundschaftliche“ Spucken, Rempeln und Bierbüchsenwerfen der Meute.
    Ich muss allerdings auch sagen, dass die Band nicht wirklich gut war live. Dazu kam noch ein ziemlich matschiger Sound. Ian war noch am beeindruckendsten, wie er spastisch zuckend am Mikrofonständer hing. (um Missverständnissen vorzubeugen: seine spastischen Zuckungen gehörten zur Show).

    --

    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #1787999  | PERMALINK

    punkcow

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    Originally posted by Mikko@18 May 2004, 19:14
    Dazu kam noch ein ziemlich matschiger Sound. Ian war noch am beeindruckendsten, wie er spastisch zuckend am Mikrofonständer hing. (um Missverständnissen vorzubeugen: seine spastischen Zuckungen gehörten zur Show).

    Meistens zumindest…. (auch in 24 HOUR PARTY PEOPLE ganz kurz – in einer Originalaufnahme – zu sehen)

    --

    #1788001  | PERMALINK

    bluemoon

    Registriert seit: 21.10.2003

    Beiträge: 1,177

    @ mikko Jetzt kann man natürlich auch diskutieren ob es die Krankheit war die die Fans so faszinierte oder die Musik.Naja die Liveauftriite kann ich nicht wirklich beurteilen ,weil ich erst drei Jahre alt war als er starb.
    Aber die Musik liebe ich umso mehr.Wobei ich LWTUA eher für einen der schlechteren Songs halte.Ich bervorzuge eher älteres Material(zum Teil aus einer Zeit als sie noch Warszaw oder so hießen) oder aber Songs wie Atmosphere,Transmission,The eternal ect.Die Liste ließe sich noch beliebig erweitern.
    Hattest du die Gelegenheit die Band zu sehen? Wenn ja wo und wann?

    #1788003  | PERMALINK

    punkcow

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    Originally posted by Bluemoon@18 May 2004, 18:54
    Aufgrund ihres Auftretens und ihrem Interesse für die deutsche Geschichte wurden sie zu Anfangs auch als Nazi-Anhänger verdächtigt.

    Auch der Band-Name ist eine Referenz an das Dritte Reich. Die „Joy Division“ waren KZ-Häftlinge, die den Nazis sexuell zu Diensten sein mußten (Stichwort: „House of dolls“).

    --

    #1788005  | PERMALINK

    mikko
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    Originally posted by Bluemoon@18 May 2004, 20:21
    Hattest du die Gelegnheit die Band zu sehen? Wenn ja wo und wann)

    Hab ich doch gerade geschrieben.
    Am 18. Januar 1980 im Kant Kino in Berlin. Über diesen Gig hab ich doch geschrieben.

    Die von Dir, Bluemoon, genannten Songs sind auch klasse. Aber ich halte „Love Will Tear Us Apart“ doch für den herausragendsten. Da stimmt wirklich alles!

    Naja, und mit den Fans von solcher Musik ist es halt immer so'ne Sache. Manche fühlen sich gerade zu solchen Künstlern und zu so melancholischer Musik hingezogen, weil sie sie selbst depressiv sind oder melancholisch veranlagt.

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    #1788007  | PERMALINK

    bluemoon

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    Originally posted by Punkcow@18 May 2004, 20:34
    Auch der Band-Name ist eine Referenz an das Dritte Reich. Die „Joy Division“ waren KZ-Häftlinge, die den Nazis sexuell zu Diensten sein mußten (Stichwort: „House of dolls“).

    Stimmt. :ph34r: Aber sie wollten nie wirklich das dritte Reich verherlichen sondern mit dem Thema kritisch umgehen.Leider haben die Medien das anders augefasst.Oder sehe ich da was durch die rosarote Fanbrille?
    Waren JD wirklich so politisch auf dem falschen Dampfer? Ich finde nicht das sie rechte Texte hatten, und ihren Namen finde ich im Zusammenhang mit den Songtexten eher makaber.Aber was meint ihr?

    #1788009  | PERMALINK

    bluemoon

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    Originally posted by Mikko@18 May 2004, 20:37
    Hab ich doch gerade geschrieben.
    Am 18. Januar 1980 im Kant Kino in Berlin. Über diesen Gig hab ich doch geschrieben.

    Die von Dir, Bluemoon, genannten Songs sind auch klasse. Aber ich halte „Love Will Tear Us Apart“ doch für den herausragendsten. Da stimmt wirklich alles!

    Naja, und mit den Fans von solcher Musik ist es halt immer so'ne Sache. Manche fühlen sich gerade zu solchen Künstlern und zu so melancholischer Musik hingezogen, weil sie sie selbst depressiv sind oder melancholisch veranlagt.

    Du hast ziemlich gut beschrieben warum ich Fan von JD geworden bin.Es hat Zeiten gegeben wo ich mich verzweifelt an dieser Musik festgehalten habe.Sonst wäre ich wohl auch vor die Hunde gegangen.

    #1788011  | PERMALINK

    punkcow

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    Originally posted by Bluemoon@18 May 2004, 19:21
    als sie noch Warszaw oder so hießen

    „Warsaw“ nach dem Song „Warszawa“ von Bowies Album „Low“

    --

    #1788013  | PERMALINK

    whole-lotta-pete

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    Originally posted by Bluemoon@18 May 2004, 20:41
    Stimmt. :ph34r: Aber sie wollten nie wirklich das dritte Reich verherlichen sondern mit dem Thema kritisch umgehen.Leider haben die Medien das anders augefasst.Oder sehe ich da was durch die rosarote Fanbrille?
    Waren JD wirklich so politisch auf dem falschen Dampfer? Ich finde nicht das sie rechte Texte hatten, und ihren Namen finde ich im Zusammenhang mit den Songtexten eher makaber.Aber was meint ihr?

    Ein bißchen seltsam in diesem Zusammenhang finde ich, dass bis heute die ganze Wavepunk / Gothic u.ä. Szene immer wieder in diesem Nazi-Symphatie-Licht erscheint. Ich weiß als altgedienter Fan extremer Musikrichtungen, dass solche Dinge oft hochgespielt, falsch verstanden oder verdreht werden. Allerdings kommen dummerweise immer wieder Bands auf die saublöde Idee, solch ein Image insgeheim zu hegen und zu pflegen, um schön im kontroversen (und publikumswirksamen) Gespräch zu bleiben. Nun meine Frage: Was zum Teufel bringt diese jetzt mal sehr weitgefasste Szene überhaupt in die Nähe von Rechtsaußen? Vielleicht die Faszination für eine gewisse morbide „Eleganz“ oder Ausstrahlung? Teil mir mal eure Sicht mit. Ich kenne ne Menge Leute, die solche Musik und Szene bevorzugen. Von diesem großen Treffen alljährlich in Leipzig hört man leider ebensolche Geschichten.

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    #1788015  | PERMALINK

    mikko
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    Originally posted by Bluemoon@18 May 2004, 20:41
    Waren JD wirklich so politisch auf dem falschen Dampfer? Ich finde nicht das sie rechte Texte hatten, und ihren Namen finde ich im Zusammenhang mit den Songtexten eher makaber.Aber was meint ihr?

    JD waren vermutlich relativ unpolitisch. Ausserdem jung und naiv.

    Man darf auch nicht vergessen, dass sie eine englische Band waren. Da wirkt die Nazi-Symbolik bzw. das Spielen mit ihr ganz anders. Und dann war es damals Ende der 70er Jahre in Punk-Kreisen in England (aus denen JD letztlich hervorgingen) schick, sich mit Nazi-Symbolik von der bürgerlichen Umwelt abzugrenzen.

    Eine gewisse Ernsthaftigkeit im Umgang mit der Historie will ich den Musikern um Ian Curtis auch nicht gänzlich absprechen. Möglicherweise war das Verwenden dieser Symbole und Namen auch ein Ausdruck ihrer diffusen Solidarität mit den Opfern.

    Wie auch immer. JD waren zu keinem Zeitpunkt politisch aktiv, schon gar nicht rechts.

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    #1788017  | PERMALINK

    jan-dark

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    bei dem konzert war ich auch mikko. an bierbüchsen werfen kann ich mich nicht erinnern. aber dass die atmosphäre ziemlich düster war.. blaues licht.. und sie praktisch gar nicht mit dem publikum kommuniziert haben.. ich fands trotzdem grossartig grade wegen der düsteren stimmung.. hat einfach gepasst..

    --

    almost happy • almost satisfied • the restless one • has found some peace tonight
    #1788019  | PERMALINK

    mikko
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    Originally posted by Jan Dark@18 May 2004, 20:53
    bei dem konzert war ich auch mikko. an bierbüchsen werfen kann ich mich nicht erinnern. aber dass die atmosphäre ziemlich düster war.. blaues licht.. und sie praktisch gar nicht mit dem publikum kommuniziert haben.. ich fands trotzdem grossartig grade wegen der düsteren stimmung.. hat einfach gepasst..

    Mag sein, dass es nur eine Büchse war. Die Stimmung war insgesamt irgendwie bedrückend und aggressiv. Und wenn ich mich recht erinnere verschwand die Band vorzeitig Backstage.
    Ich habe damals ein Review für das kurzlebige Stadtmagazin „Backstage“ geschrieben. Und ich weiss noch sehr gut, dass ich mir zuhause noch mal die erste LP aufgelegt habe und sie über Kopfhörer von Anfang bis Ende hörte. Erst da war ich wieder davon überzeugt, eben eine gute Band mit guter Musik gesehen zu haben. Der Gig war mehr als zwiespältig.

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    bluemoon

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    Originally posted by Whole Lotta Pete@18 May 2004, 20:49
    Ein bißchen seltsam in diesem Zusammenhang finde ich, dass bis heute die ganze Wavepunk / Gothic u.ä. Szene immer wieder in diesem Nazi-Symphatie-Licht erscheint. Ich weiß als altgedienter Fan extremer Musikrichtungen, dass solche Dinge oft hochgespielt, falsch verstanden oder verdreht werden. Allerdings kommen dummerweise immer wieder Bands auf die saublöde Idee, solch ein Image insgeheim zu hegen und zu pflegen, um schön im kontroversen (und publikumswirksamen) Gespräch zu bleiben. Nun meine Frage: Was zum Teufel bringt diese jetzt mal sehr weitgefasste Szene überhaupt in die Nähe von Rechtsaußen? Vielleicht die Faszination für eine gewisse morbide „Eleganz“ oder Ausstrahlung? Teil mir mal eure Sicht mit. Ich kenne ne Menge Leute, die solche Musik und Szene bevorzugen. Von diesem großen Treffen alljährlich in Leipzig hört man leider ebensolche Geschichten.

    In der Gothic -Szene von heute spielt auch sehr viel Esoterik,Naturglauben(Hexen….),Runen nordische Mytholgie eine große Rolle.Und die Grenzen zwischen „harmloser“ Esoterik und rechter Idiologie sind fliessend. Die Nazis nutzen leider das Unwissen der „Gruftis“ und ihre Suche nach ihrem Platz im Leben aus.
    Wie gesagt ich rede von der heutigen Gothic-Szene und nicht von der Post-Punk-Ära in GB mit Bands wie Bauhaus,Siouxsie,The Cure oder aber auch JD.

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