These New Puritans- Hidden

Ansicht von 15 Beiträgen - 16 bis 30 (von insgesamt 32)
  • Autor
    Beiträge
  • #7459719  | PERMALINK

    meloy

    Registriert seit: 07.01.2006

    Beiträge: 1,378

    Tolle erste Hälfte, schwache zweite.
    Hätte eine fantastische EP werden können, so nur ***.
    Ich denke es reicht, wenn man die „We Want War“-Single im Regal stehen hat.

    --

    Highlights von Rolling-Stone.de
    Werbung
    #7459721  | PERMALINK

    rob-fleming

    Registriert seit: 08.12.2008

    Beiträge: 12,842

    foe

    Die Band sagt von sich selbst, sie sei antiexperimentell, sei antiavantgarde. Das ist natürlich und zum Glück reines Understatement. …… Dafür dominieren die Trommeln, die Beats und diverse Blasinstrumente. …….. Die Blasinstrumente erschaffen eine ganz eigene Stimmung. Eine Grundfarbe, die nicht so recht zu den Beats und den mächtigen Trommeln passen will. Das alles zusammen verschafft dem Album ein sehr eigenes und interessantes Klangbild. Diese Soundlandschaften auf „Hidden“ haben mich beim ersten Hördurchgang begeistert. Hitsingles, ausgearbeitete Melodien finden sich eigentlich keine, aber dafür eine besondere Atmosphäre und aufregende Rhythmik, die den Hörer durch das Album treibt.

    Fazit: Hidden ist geschlossener, fokussierter, aber auch weniger angriffslustig als „Beat Pyramid“. Ein gelungenes, mutiges 2. Album, das mich sofort gefangen hat, aber auch erarbeitet werden will. Wie schon 2008 sorgen „These New Puritans“ für ein frühes Highlight im Jahr.

    Das kann ich so unterschreiben.

    Mit gezücktem Säbel, begleitet von dröhnenden Pauken und Trompeten, machen sich These New Puritans auf, die dunkle Seite des Pop (?) zu erkunden.
    Im Gegensatz zu svm fiel es mir nicht schwer, ihnen bei dieser Expedition zu folgen. Ich kenne den Vorgänger Beat Pyramid bislang noch nicht und frei von jeglichen Erwartungen war ich vielleicht offener für die düsteren Klangwelten, in die mich das Album geführt hat.
    Ein verstörender und gleichzeitig faszinierender Trip durch Soundcollagen, erzeugt von mächtige Trommeln, beklemmenden Klängen aus den unterschiedlichsten Holzblasinstrumenten und hallenden Chorgesängen.
    Das alles auf der Basis drängender Beats und durch den Gesang von Jack Barnett zusammengeführt.
    Insgesamt ist Hidden bestimmt kein Album, dass sich dem Hörer willig ergibt. Ist man aber bereit sich für knapp 42 Minuten von seinen eingefahrenen Hörgewohnheiten zu verabschieden, wird man durchaus belohnt.

    --

    Living Well Is The Best Revenge.
    #7459723  | PERMALINK

    foe

    Registriert seit: 16.11.2007

    Beiträge: 4,794

    MeloyTolle erste Hälfte, schwache zweite….

    In der Tendenz sicherlich richtig, die Highlights (we want war; three thousand; attack music) befinden sich auf der ersten Seite / ersten Hälfte. Allerdings bleibt das Album für mich auch darüber hinaus spannend. „Orion“ und „Drum Courts…“ können überzeugen, richtig schwaches kann ich nicht hören.

    Würde die zweite Hälfte nicht ein wenig nachlassen, wären satte ***** fällig, so für mich „nur“ ****1/2.

    Rob Fleming…Mit gezücktem Säbel, begleitet von dröhnenden Pauken und Trompeten, machen sich These New Puritans auf, die dunkle Seite des Pop (?) zu erkunden…

    …Ein verstörender und gleichzeitig faszinierender Trip durch Soundcollagen, erzeugt von mächtige Trommeln, beklemmenden Klängen aus den unterschiedlichsten Holzblasinstrumenten und hallenden Chorgesängen…

    Ich habe mal zwei Sätze aus Robs Beitrag herausgepickt, die sich mit dem wirklich atemberaubendem Sound des Albums befassen. „Hidden“ hat seine Stärken sicherlich nicht im klassischem Songwriting, vieles wird durch die div. Soundtüfteleien erreicht. So sind die von Rob, wahrscheinlich eher im übertragendem Sinne, beschriebenen „gezückten Säbel“ tatsächlich immer wieder zu hören (we want war, attack music). Die toll eingesetzten Chöre sind ein weiteres Detail in den geschickt produzierten Klangwelten, die auch nach diversen Hördurchgängen noch zu faszinieren wissen und unbekanntes preisgeben.

    Wie schon gesagt; ausgefeilte Melodien oder hippe Indie-Gassenhauer finden sich keine. Alle, die das nicht unbedingt brauchen, dürfen dem Album ruhig mal ein Ohr gönnen. Alle anderen, Finger weg!

    --

    #7459725  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,886

    Das Album kratzt wohltuend an alten Hörgewohnheiten. Großartige Sounds, tolle Produktion. „Hidden“ wird mich noch lange beschäftigen und vermutlich auch ziemlich einflussreich sein.

    --

    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
    #7459727  | PERMALINK

    carrot-flower
    Moderator

    Registriert seit: 26.09.2007

    Beiträge: 3,122

    Hochinteressante Synthese! Noch interessanter ist, dass sie glückt, zumindest größtenteils (die erste Hälfte des Albums fesselt auch mich mehr als die zweite, auch, wenn diese ein paarmal durch kruden Wagemut erfreut).

    Hier werden viele Elemente zusammengeführt, mit denen sonst den Hollywood-Fantasy-Göttern auf dem Schlachtfeld von Gut und Böhöse gepfiffen und getrommelt wird und die einem somit verpflichtend das Grauen aufs Antlitz treiben müssten: Dumpfe Trommeln, Orkstimme, Schwerterpfeifen, monumentale Chöre. „We Want War“, der herausragendste Track (und einer der besten des Jahres bislang), vereint all das. Und das soll gutgehen? Und wie das geht! Ich weiß nur nicht genau, wieso. Zuerst dachte ich, dass die auch vorhandenen „Gegengewichte“ wie die kühle Stimme Barnetts oder die eleganten klassischen Holzbläser den Track adeln und genießbar machen. Aber seine Faszination besteht nun einmal vorwiegend darin, dass er mächtig, kriegerisch und rituell ist, basta. Ich glaube, es ist der komplexe, horizontale Groove, der das Ganze so interessant macht. Was meint ihr?

    --

    the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellation
    #7459729  | PERMALINK

    foe

    Registriert seit: 16.11.2007

    Beiträge: 4,794

    Sehr schön, es gefällt dir also.

    Carrot Flower…Hier werden viele Elemente zusammengeführt, mit denen sonst den Hollywood-Fantasy-Göttern auf dem Schlachtfeld von Gut und Böhöse gepfiffen und getrommelt wird und die einem somit verpflichtend das Grauen aufs Antlitz treiben müssten: Dumpfe Trommeln, Orkstimme, Schwerterpfeifen, monumentale Chöre. „We Want War“, der herausragendste Track (und einer der besten des Jahres bislang), vereint all das…

    Yeah, treffende Beschreibung des bisher besten Song des Jahres. Und auch das Album konnte bei mir noch nicht vom Thron geschmissen werden.

    Carrot Flower…Zuerst dachte ich, dass die auch vorhandenen „Gegengewichte“ wie die kühle Stimme Barnetts oder die eleganten klassischen Holzbläser den Track adeln und genießbar machen. Aber seine Faszination besteht nun einmal vorwiegend darin, dass er mächtig, kriegerisch und rituell ist, basta. Ich glaube, es ist der komplexe, horizontale Groove, der das Ganze so interessant macht. Was meint ihr?

    Ich weiß nicht, was ist ein horizontaler Groove? :-)

    Auch wenn ich Gefahr laufe mich zu wiederholen, das Album zieht seine Stärke definitiv aus dem Groove, der „Hidden“ bestimmt und vorantreibt. Die eleganten Bläser und die Stimmen bilden eine weitere wichtige Stütze in dieser Soundlandschaft. Der so erzielte Klang fesselt meine Aufmerksamkeit auch ohne auf die einzelnen Songstrukturen achten zu müssen. Kriegerisch, mächtig, rituell und auch bedrohlich sind passende Attribute. Die Ausarbeitung der einzelnen Songs, meinetwegen der Song selbst, kommt erst an zweiter Stelle und ist, wenn geglückt, das Sahnehäubchen.

    --

    #7459731  | PERMALINK

    carrot-flower
    Moderator

    Registriert seit: 26.09.2007

    Beiträge: 3,122

    foeSehr schön, es gefällt dir also.

    Ja. Ich habe es ein Weilchen liegenlassen müssen, bis ich über „Fire Power“ hinausgekommen bin, und die zweite Hälfte ist mir nach wie vor noch nicht so präsent, aber mehr und mehr habe ich das Gefühl, eines der für mich seltenen Alben vor mir zu haben, die wachsen.

    Insgesamt ist das für mich Soundtrackmusik, was ganz gut zu deiner Charakterisierung passt. Es entstehen flächige Soundlandschaften, mit zuweilen sehr konkreten Effekten, die aber hier nicht banal wirken. Ausgezeichnet finde ich die Entscheidung, Holzbläser einzusetzen, ich glaube, bei orchestralem Blech hätte ich dann wirklich schnell Orkheere vor Augen gehabt. Doch so sind diese Passagen auf dunkle Weise schön, leicht stumpf und fahl und somit wenig pathetisch.

    Ich weiß nicht, was ist ein horizontaler Groove?

    Das, was Breite und Fläche schafft. Das Ganze mit einem Marschrhythmus, einem ganz geraden Beat, und es wäre eine Katastrophe. So flirrt und schwingt es und ist bei aller Dunkelheit auch animierend, was begrüßenswert ist. Was John Bill über Fever Ray schrieb, trifft auch hier zu: Man bekommt Lust, in einem blutigen Ritus einen Wellensittich zu erwürgen oder doch zumindest einen dazu passenden Tanz aufzuführen.

    --

    the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellation
    #7459733  | PERMALINK

    dominick-birdsey
    Birdcore

    Registriert seit: 23.12.2002

    Beiträge: 14,848

    Mich beschleicht das Gefühl, Instrumentation und Produktion kaschieren das Songwriting. Zugegebenermaßen kann ich mich dem Album aber auch nicht entziehen. Es gilt herauszufinden, warum.

    --

    #7459735  | PERMALINK

    carrot-flower
    Moderator

    Registriert seit: 26.09.2007

    Beiträge: 3,122

    Dominick BirdseyMich beschleicht das Gefühl, Instrumentation und Produktion kaschieren das Songwriting. Zugegebenermaßen kann ich mich dem Album aber auch nicht entziehen. Es gilt herauszufinden, warum.

    Ich weiß nicht. Warum sollte das Songwriting immer das Wichtigste an Musik sein? Ich glaube in diesem Fall nicht, dass da eine Schwäche kaschiert werden muss, sondern dass das Hauptaugenmerk eben auf dem Sound liegt, auf dem Rhythmus und dem Erzeugen bestimmter Stimmungen. Und Letzteres gelingt sehr gut, wie ich finde.

    --

    the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellation
    #7459737  | PERMALINK

    dominick-birdsey
    Birdcore

    Registriert seit: 23.12.2002

    Beiträge: 14,848

    Ich glaube, dass das Hauptaugenmerk auf Effekte gelegt worden ist, nachdem ihnen die Songs nicht recht von der Hand gingen. So klingt es mitunter unentschlossen, wo Stringenz gefordert wäre, aufdringlich (insbesondere was die Drums angeht), wo Zurückhaltung den Songs besser gestanden hätten. Als Experiment finde ich es durchaus interessant, aber empfinde es als nicht durchweg gelungen.

    --

    #7459739  | PERMALINK

    crazybird

    Registriert seit: 08.02.2004

    Beiträge: 384

    Dominick BirdseyMich beschleicht das Gefühl, Instrumentation und Produktion kaschieren das Songwriting.

    Da mal ein kräftiges „Word!“ drauf. Das tritt meiner Ansicht nach besonders beim gefeierten „We Want War“ zutage.

    --

    #7459741  | PERMALINK

    foe

    Registriert seit: 16.11.2007

    Beiträge: 4,794

    Dominick BirdseyMich beschleicht das Gefühl, Instrumentation und Produktion kaschieren das Songwriting…

    CrazyBirdDa mal ein kräftiges „Word!“ drauf. Das tritt meiner Ansicht nach besonders beim gefeierten „We Want War“ zutage.

    Aha, was genau ist den (gutes) Songwriting? Verse, Chorus, Verse? Ein schöner Refrain, der zum Mitsingen oder -summen einlädt, eine schöne (urgh) Melodie? Brauche ich alles nicht zwingend, für mich ist (gutes) Songwriting so viel mehr, für mich kann ein guter Song auch nur aus Geräuschen bzw. Sounds bestehen. Worauf ich hinaus will – was gutes oder schlechtes Songwriting ausmacht ist nicht wirklich definiert. Das darf jeder anders sehen! Das soll jetzt bitte nicht als Überzeugungsarbeit für das hier diskutierte Album verstanden werden, auch das darf natürlich jeder anders bewerten.

    --

    #7459743  | PERMALINK

    crazybird

    Registriert seit: 08.02.2004

    Beiträge: 384

    Ich kann Dir nicht sagen, was gutes Songwriting ist. Ich weiß nur, dass es bei mir anfangs so war, dass ich von „We Want War“ recht beeindruckt war, hauptsächlich wegen der famosen ersten Hälfte, am Schluss lässt der Song leider (meiner Meinung nach) erheblich nach, da ist das Songwriting dann doch sehr dünn.

    Was ist gutes Songwriting? Gibt es da schon was im Philosophicum zu?

    --

    #7459745  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Dominick BirdseyIch glaube, dass das Hauptaugenmerk auf Effekte gelegt worden ist, nachdem ihnen die Songs nicht recht von der Hand gingen.

    Das „nachdem“ freut mich bei diesen Formulierungen immer besonders, ist es doch der nicht begründbare Teil dieser Unterstellung.

    Vielleicht bist du auch einfach nicht in der Lage, das Songwriting zu erkennen, nachdem dich die Effekte irritiert haben… ;-)

    --

    #7459747  | PERMALINK

    dominick-birdsey
    Birdcore

    Registriert seit: 23.12.2002

    Beiträge: 14,848

    John BillDas „nachdem“ freut mich bei diesen Formulierungen immer besonders, ist es doch der nicht begründbare Teil dieser Unterstellung.

    Da hast du völlig recht. Deshalb kann ich das ja auch nur mit Verben „untermauern“, wie „beschleichen“ und „glauben“. ;-)

    --

Ansicht von 15 Beiträgen - 16 bis 30 (von insgesamt 32)

Schlagwörter: 

Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.