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AutorBeiträge
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Hi Leute, hier isser wieder der Spam-König… Nee, hab ich schon verstanden, daß das ein Scherz war.
Also ich freu mich über jeden Beitrag. Echt jetzt. Schweizrap sagt mir gar nix, also wäre ich da für News und Infos immer offen und würd mich drüber freuen. (Und wenn mal jemand was über Snaga und Pillath schreiben könnte, auch. Ich hab die Jungs zwar auf dem Radar seit dem ein oder anderen Feature, aber mehr noch auch nicht. Sind die wirklich the next big thing und somit gut gesignt bei Deluxe Records oder ist das doch nur wieder der neueste Hype?)
Daß ich oben mal wieder den Oberlehrer Marke Hawkeye aka Falk jeden Monat auf der letzten Seite der „Juice“ rausgeholt hab, braucht auch nicht so verstanden werden, als ob ich irgendwie angepißt wäre oder so. Mir geht’s Bombe, ich fühl mich wohl mit deutschem HipHop. Auch wenn ich manchmal das Gefühl hab, irgendwie kann man’s mit Deutschrap in 2006 keinem mehr rechtmachen. Alle wollen immer „Aussage“ – dann verweist man mal auf den Bremer Saad und sein „Womit hab ich das verdient?“ zum Bürgerkrieg im Libanon… und dann wird an seinem Flow rumgemäkelt.
Also da müßt ihr euch schon entscheiden, Jungs und Mädels. Weil die eierlegende Wollmilchsau am Mic gibt’s noch nicht in Deutschland. (Anderswo allerdings auch nicht, oder?)Jetzt kommen wir aber wieder zum vergnüglichen Teil: Videos gucken bei YouTube. (Macht ihr das auch so gern wie ich? Ich hoffe doch. Weil sonst wären die ganzen Links immer recht witzlos.)
Na jedenfalls möchte ich euch heute Eko Freshs neues Video (irgendwo im Nobelpuff in Mönchengladbach gedreht), „Ek Is Back“ vorstellen. Straighte Representer-Nummer und mit, so habe ich das zumindest verstanden, auch durchaus einem Augenzwinkern.
Der Link dazu: http://www.youtube.com/watch?v=Wn73FpQ-S9U
Ist zwar immer noch nicht so 100%ig mein Film (warum haben die Frauen immer so wenig an in HipHop-Clips?), aber zumindest als Song schon mal deutlich besser als die erste Single-Auskopplung „Gheddo“. Sag ich mal so.@ guz
:wow: Wo haste denn das Dende-Album her? Kommt doch erst in vier Wochen raus!@ dago
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Werbungbspw. „längwilig“ oder „herbscht i mirä stadt“ (baze) – „glücklich“ (greis)
schliesslich ist es dann aber vor allem eine geschmackssache. ich kann schon nur vom dialekt her, mit den berner sachen sehr viel- und mit den zürcher sachen sehr wenig anfangen. von basel brauchen wir erst gar nicht zu sprechen.
zu breitbild: ich kenne bisher noch zu wenig. aber das was ich kenne gefällt mir überraschend gut.
wieso du aber immer wieder auf gimma zu sprechen kommst… ich weiss es nicht. der verfolgt einen noch schnell , was?
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TRINKEN WIE GEORGE BEST UND FUSSBALL SPIELEN WIE MARADONACassavetes
@ guz
:wow: Wo haste denn das Dende-Album her? Kommt doch erst in vier Wochen raus!praktikum als redaktor auf einer musik/livestyle-redaktion.
dann starte ich noch heute mit der grossen „guz erklärt euch den schweizer hiphop“
achja, snaga und pillath können schon etwas…battle-rap mit sehr gewitzten wortspielen..sollte eigenlich etwas für dich sein.
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atheism is a non-prophet organisationder heute in zürich als journalist tätige dani ryser aka goelin ging durch das poerty-slam stahlbad, bevor er heute als anticon ableger in der schweiz gelten könnte.
ich starte mein swiss-rap-special mit ihm, weil er aus meiner sicht einer der wenigen originär-musizierenden schweizer musiker ist…nunja, hört selbst:
http://www.quiet.ch/goeldin/mp3/11_kradolf_reloaded.mp3
http://www.quiet.ch/goeldin/mp3/03_luut.mp3
und zwei ältere werke:
http://reloaded.iuk.hdm-stuttgart.de/~morpheus/mp3/FiggdenTegscht.mp3
http://reloaded.iuk.hdm-stuttgart.de/~morpheus/mp3/Panzerfuscht.mp3
noch ein schönes video:
http://www.quiet.ch/goeldin/videos/05_luntae_hi.movam ehesten zu vergleichen mit sole oder mit 88:komaflash.
der nächste ausflug führt dann in die strassen basels..zu griot.
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atheism is a non-prophet organisation@ guz
Danke für die MP3s. Ich versteh zwar nix, macht aber nix.
Schließlich hör ich sonst auch Türkpop etc. (und versteh da noch weniger…) :wave:auf der seite www.quiet.ch/goelin hats teilweise texte…das vereinfacht das verständnis..ok, wenigstens ein bisserl.
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atheism is a non-prophet organisation@ Meister Eder
Bezüglich deiner Anfrage zu Manny Marc: Ich weiß ja nicht, was genau du wissen willst über ihn, deshalb kriegst du hier einfach mal einen Kurzabriß über den Mann. Hoffe, das ist okay. Bei weiterem Klärungsbedarf: einfach fragen. Dafür bin ich da. :wave:Also…
DJ Manny Marc (Jahrgang 1980) war Gründungsmitglied der Straßengang Berlin Crime (BC), die sich besonders aufs Bombing (also überall ihren Graffiti-Schriftzug draufklatschen) und Kaputthauen/Randalieren verstand. In den Jahren um ca. 1997 rum waren die ziemlich berühmt-berüchtigt an der Spree, hingen in Abrißhäusern auf der (damals noch nicht so toll sanierten) Friedrichstraße ab und lieferten sich gern auch mal heiße Steinwurf-Gefechte mit der Berliner Polizei. In ihren besten Zeiten hatte BC eine geschätzte Mitgliederzahl von 150 Chaoten. Zudem gab es auch noch eine Art „Jugend-Abteilung“ von BC namens TMR (Terminators) für die „lieben Kleinen „(von 12 etwa bis 15 ca.), der unter anderem Bass Sultan Hengzt und Tony D angehörten.
Von den BC-Mitgliedern taten sich ab Ende der 90er auch immer mehr als Rapper hervor, erst als Freestyler (allen voran MC Bogy) auf Jams und Open-Mic-Veranstaltungen wie dem Royal Bunker, später dann auch auf mit spärlichen Mitteln aufgenommenen 4-Track- bzw. 8-Track-Home-Recordings. Die treibende Kraft dahinter, weg von der Randale, hin zur Mucke, war wohl eindeutig das BC-Mitglied Frauenarzt. Auf seinem ersten Tape von 1998/99, „BC“ (später wiederveröffentlicht als „Untergrund Album 1999“), war dann auch schon die Kerngruppe des späteren Bassboxxx-Clique-Umfelds vertreten – also Leute wie Mr. Long, MC Basstard, Bogy, Mach One (in dessen Studio damals viel aufgenommen wurde)… und eben auch Manny Marc, der sich in erster Linie bis heute noch als DJ und Entertainer, nicht so sehr als Rapper versteht, obwohl er in letzter Zeit auch immer wieder am Mikrofon mit seinen Sprechgesangseinlagen zu hören ist.
Von Manny Marc gibt es ein Solo-Album „Verbrechen lohnt sich“, außerdem hat er viel mit Frauenarzt zusammengearbeitet (es gibt von den beiden zwei Kollabo-Platten, das Album „Berlin bleibt Untergrund“ und das gleichnamige Mixtape – außerdem auch noch bisher vier sogenannte „Wixtapes“) und in letzter Zeit entstehen auch vermehrt Produzentenalben in Gemeinschaftsarbeit mit DJ Reckless, auf denen zahlreiche Berliner Untergrundrapper vertreten sind. Zu nennen wären da die drei Konzeptalben „HipHop ist tot“, das Horrorrap-Album „Horror Party“ und die mit Corus 86 zur WM entstandene Fußball-Party-Platte „Deutschland ist Weltmeister“.
Der aktuelle Manny-Marc-Release ist das „Dobermann Demotape Part 1“, eine Mischung aus Produzentenalbum und Ich-lasse-Freunde-von-mir-über-meine-käuflich-zu-erwerbenden-Beats-rappen-Demonstrations-Veranstaltung.
Die Manny-Marc-Sachen sind sehr old-schoolig und sehr untergrund-mäßig. Die Beats kommen aus dem 808 und 909, und Miami Bass und Electro in feinster 80er-Jahre-Manier wird (besonders in der Zusammenarbeit mit dem Hannoveraner DJ Reckless) immer noch schwer gefeiert. Pop-HipHop geht jedenfalls anders.
Bis heute ist Manny Marc auf Berliner Jams und HipHop-Konzerten als Live-DJ vertreten. Er ist zwar nicht unbedingt einer der versiertesten seines Faches, aber doch mit Abstand einer der unterhaltsamsten und engagiertesten (legendär sein Headspin auf dem Turntable und ähnliche Aktionen). Wenn die Mitglieder der Bass Crew (Frauenarzt, Basstard, MC Bogy) irgendwo auftreten, kann man eigentlich sicher davon ausgehen, daß Manny Marc hinter den Turntables steht.So, ich hoffe, das hat dir jetzt irgendwie weitergeholfen. (Hab mal eben alles zusammengeschrieben, was mir so spontan eingefallen ist.)
Gruß, Cassa :wave:
CassavetesUnd noch was will ich loswerden: Ich würd manchmal auch gern mal wieder über was anderes berichten. ABER… wo sind die Nicht-Berliner?
Tja, die haben alle begriffen, dass deutscher Hip-Hop seine Zeit hatte. Die Doofköppe aus Berlin haben das leider noch nicht so ganz gecheckt, dauert bei dem IQ halt ein wenig länger…
Meine persönliche Bestandsaufnahme: Die Fantas sind schon lange an den Popmainstream verloren, Eizy Eis flirtet mit selbigem genauso wie die Brote. Max Herre meint sich mittlerweile als „richtiger“ Musiker und die Massiven könnten glatt nach Berlin ziehen. Samy Deluxe hat sich über die Zeit zu sehr die Rübe weggeraucht als dass er noch wirklich kreativ unterwegs sein könnte, Fünf Sternes Tobitob flasht auf Elektro und Deichkind flashen hinterher. Torch erhebt ab und zu noch die Stimme und bleibt ungehört, ein paar Kilometer weiter kümmert sich die Frankfurter Szene und voran D-Flame um Belangloses, einzig Dendemann hält noch die Fahne hoch und langweilt damit doch nur die einstmals Interessierten – ein klares Zeichen für den Kurswechsel im deutschen HipHop. Eisberge in Sicht!
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You can't fool the flat man!
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Sehr schön, Joe. Allerdings würde ich die „Fantas“ nicht direkt als „verloren“ bezeichnen. Also, was weiss ich denn schon vom Popmainstream, aber „Troy“ zum Beispiel ist mir lieber als all das, was aus Berlin (wahlweise Frankfurt mit dem sehr peinlichen Azad) kommt. Ähnlich sehe ich auch den Fall Eisfeld.
Was machen denn eigentlich Deichkind zur Zeit? Das letzte war so ein Remidemi-Dingsbums – war das deren Ernst?--
mkSehr schön, Joe. Allerdings würde ich die „Fantas“ nicht direkt als „verloren“ bezeichnen. Also, was weiss ich denn schon vom Popmainstream, aber „Troy“ zum Beispiel ist mir lieber als all das, was aus Berlin (wahlweise Frankfurt mit dem sehr peinlichen Azad) kommt. Ähnlich sehe ich auch den Fall Eisfeld.
Mir ist auch ein Hühnerfurz lieber, als alles was aus Berlin kommt. Die Fantas machen immer noch gute Sachen, so ist das ja nicht, aber da ist mittlerweile überall so eine Kappe voll Weichspüler drin. Bei Eizy Eis sehe ich es da sogar noch etwas positiver, der Mann kann das eine UND das andere. Als Jan Delay unterwegs im Namen des Pop und mit den Beginnern bildet er die momentan noch einzige Hip-Hop-Combo von essenzieller Relevanz.
mk Was machen denn eigentlich Deichkind zur Zeit? Das letzte war so ein Remidemi-Dingsbums – war das deren Ernst?
Auf „Noch fünf Minuten Mutti“ haben Deichkind ja schon durchklingen lassen, dass sie im Elektronik-Bereich auch mal ganz gerne mitmischen möchten. Ich glaube daher schon, dass sie es ernst meinen, soll mir meinetwegen auch recht sein.
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You can't fool the flat man!@ Banana Joe
Bei deiner Aufzählung hast du dich auf die Altvorderen beschränkt. Es wird aber immer HipHop in Germany geben und qualitativ hochwertigen noch dazu. (Ob man den wahrnimmt, ist wieder was Anderes.)
Was hältst du denn von „neuen Kräften“ im westdeutschen Sprechgesang wie Jeyz, Jonesmann, Azad, Olli Banjo, Franky Kubrick, Ercandize, Snaga & Pillath oder Manuellsen?
PS: Berlin-Bashing ist die tierisch ermüdendste Diskussion, die man überhaupt nur führen kann. Was ist denn zum Bleistift mit Savas? Oder (Prinz) Pi? Da kannste mir doch nicht im Ernst erzählen wollen, daß die nix könnten.
Und Berliner allgemein kann man beim besten Willen nicht mit irgendwem sonst vergleichen. Die öffnen sich nur schwer für neue Einflüsse (ähnlich den Frankfurtern) und kochen zum Teil auch noch nach Jahrzehnten gern und unverdrossen ihr eigenes Electro-/Miami-Bass-/808-Süppchen als wär’s noch immer 1989.@ mk
Das ist sogar deren voller Ernst. Deichkind haben jetzt ihre Bestimmung gefunden. In den derzeitigen Kontext passen sie besser als früher in den HipHop-Kontext. DER wirkte immer ein wenig aufgesetzt („Kabeljau Inferno“, anyone?) – JETZT aber können sie befreit aufspielen.Cassavetes
PS: Berlin-Bashing ist die tierisch ermüdendste Diskussion, die man überhaupt nur führen kann. Was ist denn zum Bleistift mit Savas?der zum bleistift ist ein aachener jong!
(sorry, aber wollte die automatikk/nürnberg kiste nicht auf mir sitzen lassen )--
Weiß ich doch, dago. Aber er steht ja für die ganze Berlin-Geschichte wie kein anderer, weil 1. er schon mit 8 nach Kreuzberg gezogen ist, 2. er das Zugpferd Nr. 1 damals beim Bunker gewesen ist (MOR und so – kennt die noch jemand?) und 3. fällt mir jetzt nix mehr ein. Ihr macht mich fertig, echt.
Aber im Ernst: Automatikk hausen immer noch in Nürnberg. Die haben mit Berlin nix zu tun, außer daß deren Label (Amstaff) da herkommt. Ich sag ja auch nicht: „Ich bin Heidelberger“, wenn ich aus Lemgo komme.So, ich geh jetzt Eko hören: „Eins, zwei, Hartz IV – alle Leute lieben meine Parts, yeah…“ :dance:
Gute Nacht allerseits.
CassavetesWeiß ich doch, dago. Aber…
nix aber, er IST es. und jetzt hau ab endlich! wollt doch nur mal mein ego aufpollieren. alte labertasche.
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CassavetesBei deiner Aufzählung hast du dich auf die Altvorderen beschränkt. Es wird aber immer HipHop in Germany geben und qualitativ hochwertigen noch dazu. (Ob man den wahrnimmt, ist wieder was Anderes.)
In meiner Wahrnehmung ist das Aggro-Ding allgegenwärtig. Meine Aufzählung der Altvorderen war durchaus bewusst gewählt um zu verdeutlichen, dass die einstmals kreativen Köpfe keinen Einfluss mehr auf das Geschehen besitzen. Ich bin nicht mehr ganz so drin in der Szene, ab und zu höre ich bei einem Kumpel, der selbst einen Hip-Hop-Store betreibt, noch die eine oder andere Platte, aber für mich ist da nichts mehr dabei. Von Deinen genannten kenne ich nur Olli Banjo und Azad und die geben mir nichts. Mit Pi kann ich zugegebenermaßen noch ein wenig was mit anfangen (hab ihn ja sogar damals – noch als Prinz Porno – mit auf meinen Hip-Hop-TZ gepackt), auf Dauer geht aber auch er mir auf die Nerven.
Das alte Miami-Bass-Ding ist mir eigentlich sehr symphatisch, aber nur in seiner Zeit. Ein „Whoomp! There it is“ kann man halt nicht in diese Zeit übertragen. Das mag eine Erklärung (von mehreren) dafür sein, dass das Berliner Ding bei mir nicht funktioniert. Und mein Berlin-Bashing ist nichts anderes als das Zeigen meiner allgemeinen Abneigung gegen den hiphop-technischen Output der Hauptstadt. Ermüdend hin oder her, es ist meine Meinung.
Aber ich lasse mich natürlich auch eines Besseren belehren. Versorg mich mal bitte mit aus Deiner Sicht relevanten Sachen (und komm mir nicht mit Manny Marcs „Deutschland ist Weltmeister“ oder sonstigen Prollsachen). Vielleicht geht mir dann ja ein Licht auf. Wäre schön, wirklich!
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You can't fool the flat man! -
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