The Rolling Stones

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  • #117099  | PERMALINK

    realman

    Registriert seit: 06.03.2004

    Beiträge: 3,594

    j.w.Das Gegenteil ist der Fall. Ich finde nichts erbärmlicher als Künstler, die sich vermeintlichen Zwängen fügen und sich vermarkten lassen anstatt selbst die Zügel in der Hand zu behalten.
    Völlig klar dabei: Die Stones kümmern sich nicht um das Tagesgeschäft. Sie handeln Deals aus mit Partnern, die dann das Recht haben „offiziell“ die Marke mit zu definieren. Das halte ich nicht für legitim, sondern auch auch für sinnvoll. Soll Jagger wirklich über jede Shirt-Lizenz entscheiden oder festlegen, was ein Sitzplatz 5 Meter vor der Bühne kosten soll???

    Nein, mir geht es auch viel mehr um die Grundrichtung der Band.
    Der Tschibo-Deal ist nur ein weiterer Mosaikstein, welcher mich in meiner Empfindung bestätigt, dass die Stones der letzten Jahre mehr Vermarktungsmaschinerie, denn Band mit künstlerischen Ambitionen sind.
    Jedenfalls habe ich bei keinem anderen Künstler aus dieser Liga (Dylan, Young, Springsteen etc.) das Eindruck, dass die künstlerische Authentizität im Laufe der Zeit so gelitten hat wie bei den Stones.

    Bei Musikern wie Dylan oder Young habe ich zumindest noch das Gefühl, dass sie künstlerisch etwas reißen wollen. Bei den Stones habe ich dieses Gefühl schon seit Jahren nicht mehr. Man begnügt sich damit den eigenen Mythos zu vermarkten. Musikalisch finde ich es jedenfalls größtenteils sehr uninspiriert, was die Band in den letzten Jahren abgeliefert hat. Die letzten Stücke „Doom & Gloom“ und „One More Shot“ machen da keine Ausnahme. Wegen solch glattgebügeltem langweiligen Rock wäre ich nie und nimmer ein so leidenschaftlicher Stones Fan geworden.

    Und wenn du sagst, dass es allein die Band ist, die entscheidet, wie was läuft, dann ist es auch die Band, die dafür die Verantwortung trägt, dass sie von vielen nur noch als Vermarktungszirkus wahrgenommen wird. Sie trägt die Verantwortung dafür, dass Tschibo Deals scheinbar wichtiger sind als sich zum Beispiel um einen auch nur ansatzweise brauchbaren Klang bei der Restaurierung des eigenen Backkatalogs zu kümmern. Stattdessen hat man Remasters in so beschissener Klangqualität veröffentlicht, dass man sich fragen muss, ob sich die Band überhaupt noch für die eigene Musik interessiert.

    --

    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #117101  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,483

    Wirklich so schlecht? Welche der Reissues hast du denn alle gekauft? Wie ich vermute: keins. Was vielleicht auch eine sinnvolle Entscheidung war. Aber Exile und Some Girls waren schon fett, oder? Und die 7″s und 10″s?

    --

    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #117103  | PERMALINK

    mozza
    Captain Fantastic

    Registriert seit: 26.06.2006

    Beiträge: 81,042

    die 2009er Remaster sollen ja ziemlich schlecht sein; die Remaster aus den 90er Jahren sollen besser sein; ist das korrekt?

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    Going down in Kackbratzentown
    #117105  | PERMALINK

    realman

    Registriert seit: 06.03.2004

    Beiträge: 3,594

    j.w.Wirklich so schlecht? Welche der Reissues hast du denn alle gekauft? Wie ich vermute: keins. Was vielleicht auch eine sinnvolle Entscheidung war. Aber Exile und Some Girls waren schon fett, oder? Und die 7″s und 10″s?

    „Exile on Mainstreet“ habe ich mir gekauft, vor allem wegen „Plundered my Soul“ und dem übrigen Bonusmaterial. Die eigentliche Exile CD habe ich dann aber weiterverschenkt, weil sie klanglich eine absolute Verschlechterung war.

    Wäre zum Beispiel der Beatles-Backkatalog mit einer ähnlich gleichgültigen Einstellung überarbeitet worden, wären die meisten hier zu Recht ausgerastet.

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    #117107  | PERMALINK

    mangels

    Registriert seit: 03.12.2009

    Beiträge: 6,352

    Der HofackerD&G ist erstaunlich stark, es bleibt hartnäckig in meinem Kopf (…)

    Habe lange überlegt, woran mich der Song erinnert.
    Dann, als ich am Samstag die Live-Version gehört habe, da fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren :
    Der Riff in Doom and Gloom hat erstaunliche Ähnlichkeit mit dem von Route 66 Na gut – bei über 50 Jahren an Songs kann das schon einmal vorkommen.

    --

    #117109  | PERMALINK

    hotblack-desiato

    Registriert seit: 11.11.2008

    Beiträge: 8,595

    Zeno CosiniIch persönlich habe die Stones schon sehr lange als Kritiker des Establishments empfunden und dafür auch geliebt.

    Sie haben doch höchstens mit den Image gespielt. Seit den 70ern waren sie doch immer auch Jet-Set.

    „Raise your glass to the hard working people“ – kann man prima im Privatjet mit einem Whiskey in der Hand.

    --

    ~ Mut ist, zu wissen, dass es weh tun kann und es trotzdem zu tun. Dummheit ist dasselbe. Und deswegen ist das Leben so schwer. ~
    #117111  | PERMALINK

    zeno-cosini

    Registriert seit: 23.04.2007

    Beiträge: 747

    Der Hofacker3. Dass es Dich so erschreckt, dass es mit den Stones bald vorbei ist (womit bei 70ern nun mal zu rechnen ist), verstehe ich nicht. Ich hab eher das Gefühl, ohne Dir zu nahe treten zu wollen, dass das mehr mit Deinem eigenen Alter zu tun hat. Mir geht’s ja ähnlich – mich haben die Stones durch mein komplettes bewusstes Leben begleitet. Ich kann mir gar nicht vorstellen, was das für ein Loch wäre, wenn diese Maskottchen/alten Freunde/Idole-oder-was-auch-sonst irgendwann mal nicht mehr da sind.

    Vielleicht triffst Du den Nagel auf den Kopf: In dieser sich rapide verändernden Welt und Gesellschaft ist es gut, feste Ankerplätze zu haben. Die meisten hier im Forum werden eine oder mehrere Bands resp. Solokünstler haben, denen sie über Jahrzehnte „treu“ geblieben sind, die sie begleitet haben seit ihrer Adoleszenz. Mit dem Ende dieser „Institutionen“ (zumindest was die aktuelle „Produktion“ von neuen Werken angeht) geht etwas verloren. So wie ich manchmal vor dem eigenen Spiegelbild erschrecke, erschrecken mich auch die Bilder der Stones.
    Natürlich wird die Industrie auf lange Sicht „neue“ Stones-Produkte auf den Markt werfen, natürlich wird versucht werden, den Mythos am Leben zu erhalten.

    Ich muss gestehen, dass ich es sehr geniesse, dass es inzwischen andere Bands gibt, die jenseits der „Retro“-Bands überragende Musik machen. Wenn ich mir zum Beispiel Wilco anschaue und anhöre, staune ich immer wieder, was diese Band an qualitativ überragenden Alben auf den Markt bringt, wieder und immer wieder.

    Gewiss ist der „Markt“ sehr unübersichtlich geworden. Aber es gibt so viele erstaunliche Sachen zu entdecken und sei es ein globiger Zankapfel wie Scott Walker. Das ist vielleicht der größte Verdienst der Bands aus den „guten, alten Zeiten“, dass so vieles möglich ist, ohne dass riesige Konzerne die Bands ausquetschen (Ich muss da immer an John Fogerty denken, der mit seinen so simplen wie grandiosen Stücken einen Ohrwurm nach dem anderen geschrieben hat und fast am ausgestreckten Arm verhungern musste… sinnbildlich gesprochen).

    Von daher magst Du recht haben!

    Natürlich war A BIGGER BANG die beste Stones-Scheibe seit Jahrzehnten, ein solides Rock-Album, immerhin.
    Aber konnte sie mit Funeral, Down in Albion, Picaresque, I’m Wide Awake It’s Morning oder Cold Roses mithalten? (Ich weiß, dass das Geschmackssache ist, aber meine Antwort ist:) Nein.

    --

    #117113  | PERMALINK

    pink-nice

    Registriert seit: 29.10.2004

    Beiträge: 27,368

    RealmanStattdessen hat man Remasters in so beschissener Klangqualität veröffentlicht, dass man sich fragen muss, ob sich die Band überhaupt noch für die eigene Musik interessiert.

    So ist es…und man achte auch auf die Aufmachung und vergleiche mal mit den Beatles…PEINLICH.

    Zeno Cosini
    Natürlich war A BIGGER BANG die beste Stones-Scheibe seit Jahrzehnten, ein solides Rock-Album, immerhin.

    Ich halte die „Bridges“ für besser…und keine nach Tattoo you für schlechter.

    --

    Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“
    #117115  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 26,166

    Realman
    Bei Musikern wie Dylan oder Young habe ich zumindest noch das Gefühl, dass sie künstlerisch etwas reißen wollen. Bei den Stones habe ich dieses Gefühl schon seit Jahren nicht mehr. Man begnügt sich damit den eigenen Mythos zu vermarkten.

    Dylan, Springsteen und Young haben zumindest den Vorteil, daß sie (fast) alleine über ihre nächsten Schritte entscheiden können und sich nicht als Band abstimmen müssen.

    Zur Authenzität: der Begriff wird doch arg strapaziert. Wenn die Entscheidung über Vermarktung, Konzerte, Veröffentlichungen der letzten Jahre von den Rolling Stones getroffen wurde, dann gehört das genauso zu deren Authenzität, wie ihr Auftreten in der Vergangenheit.

    Auch wenn man selbst damit nicht einverstanden ist, kann man das doch respektieren.

    --

    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
    #117117  | PERMALINK

    stormy-monday
    Natural Sinner

    Registriert seit: 26.12.2007

    Beiträge: 21,495

    Von Tschibo gab es schon mal eine „Limited Edition“ 4 CD- Box, die alles Studio- Material bis „December`s Children“ enthielt.
    Gefühlsmässig bin ich schwer bei Realman und Zeno, wenn nicht gar bei seinem Freund Thomas…….

    --

    ...but everybody wants you to be just like them                              Contre la guerre    
    #117119  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Stormy MondayVon Tschibo gab es schon mal eine „Limited Edition“ 4 CD- Box, die alles Studio- Material bis „December`s Children“ enthielt.

    War nur ein paar Tage auf dem Markt, Tschibo hat da wohl eigenmächtig veröffentlicht.

    Was die Stones an Kohle scheffeln ist absurd, aber sie sind ein Teil des Ganzen, wheeling and dealing gehört in unsere Zeit.

    --

    #117121  | PERMALINK

    der-hofacker

    Registriert seit: 07.04.2005

    Beiträge: 1,588

    Zeno Cosini
    Ich muss gestehen, dass ich es sehr geniesse, dass es inzwischen andere Bands gibt, die jenseits der „Retro“-Bands überragende Musik machen. Wenn ich mir zum Beispiel Wilco anschaue und anhöre, staune ich immer wieder, was diese Band an qualitativ überragenden Alben auf den Markt bringt, wieder und immer wieder.

    Natürlich war A BIGGER BANG die beste Stones-Scheibe seit Jahrzehnten, ein solides Rock-Album, immerhin.
    Aber konnte sie mit Funeral, Down in Albion, Picaresque, I’m Wide Awake It’s Morning oder Cold Roses mithalten? (Ich weiß, dass das Geschmackssache ist, aber meine Antwort ist:) Nein.

    Natürlich machen Wilco phantastische Alben, gar keine Frage! Und natürlich gibt es auch bei den unter 30-Jährigen jede Menge unheimlich talentierte Leute. Nur: Ich vergleiche nicht eine neue Stones-Platte mit einer neuen von, sagen wir, Arcade Fire, Babyshambles oder Ryan Adams. Entweder eine Platte sagt mir was oder eben nicht. Und ich muss ehrlich zugeben: Nach der ersten Faszination verlieren viele dieser hochgelobten neueren Bands für mich oft erschreckend schnell den Reiz. Vielleicht liegt es daran, dass die ihre Musik für einen alten Sack wie mich nun mal nicht gemacht haben. Vielleicht liegt’s auch daran, dass dieses Bandkonzept möglicherweise seit Punk/New Wave nicht wirklich neue Impulse bekommen hat. Warum greifen denn so viele der heute jungen Bands ganz bewusst und offen auf die Klassiker zurück?
    Ein sehr weites Feld, über das man lange diskutieren könnte…
    Um auf die Stones zurückzukommen: Ich find’s einfach bewundernswert, dass sie noch dabei sind und als Band zusammen das tun, was eine Band tun sollte. Außerdem ist es ein spannendes Langzeit-Experiment, das es so nicht noch einmal gibt. Drei bzw. vier Typen, die sich seit ihren Pickel-Tagen kennen und bis ins Altersheim-Alter zusammen arbeiten, obwohl sie allesamt so viel Kohle haben, dass jeder auf einem anderen Erdteil leben könnte. Warum machen die das? Es scheint, die wollen wirklich wissen, ob man das ein Leben lang mit Würde betreiben kann.
    Wenn ich mir vorstelle, dass ich heute noch mit den Typen aus meinen Pubertätstagen abhängen würde, ich würde aus dem Fenster springen. Ein, zwei Ausnahmen gibt es da natürlich, mit denen ich noch heute befreundet bin (aber arbeiten möchte ich mit denen lieber nicht).

    --

    #117123  | PERMALINK

    stormy-monday
    Natural Sinner

    Registriert seit: 26.12.2007

    Beiträge: 21,495

    Catch-22War nur ein paar Tage auf dem Markt, Tschibo hat da wohl eigenmächtig veröffentlicht.

    So ähnlich wie die Elvis- 4 CD- Box vom gleichen Kaffeeröster.
    Die Veröffentlichung von CDs und Schnickschnack gehört ja zur Kernkompetenz dieser Firma ;-)

    --

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    #117125  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    Der HofackerWarum machen die das? Es scheint, die wollen wirklich wissen, ob man das ein Leben lang mit Würde betreiben kann.

    Nun ja, der Begriff Würde ist im Zusammenhang mit den Stones im allgemeinen und Zungen (TM)-Bettwäsche sicherlich auch überstrapaziert.;-)
    Aber es ist letztlich jeder selbst schuld, wenn er allen Ernstes in Stones-Socken (!) herummarschiert (und damit gar glaubt, Stil- oder Geschmacksbewusstsein zu transportieren). Den Stones würde ich das nicht vorwerfen, ihnen wird es egal sein, solange es Geld bringt. Bei aller Freude an ihrer Musik wäre mir der Wunsch nach ästhetischer oder weltanschaulicher Identifikation mit dieser Band ohnehin fremd.
    Ich finde es allerdings immer bemerkenswert, wenn Künstler mit modischem Stilbewusstsein (das kann man hier ja konkret allenfalls für Charlie Watts sagen) wahl- und schamlos hässlichsten Merchandise-Krempel unters Volk bringen, in dem sie sich selbst nicht mal bei Sonnenfinsternis und gleichzeitigem Stromausfall zeigen würden. David Bowie ist z.B. so ein spezieller Fall. Der sollte doche eigentlich eher Designer-Krawatten als hässliche Tour-T-Shirts verkaufen.
    Da sind Wilco mir tatsächlich sympathischer, da passt das handverlesene T-Shirt-Design und der restliche Plunder 1:1 zum ästhetischen Erscheinungsbild der Band.

    --

    I like to move it, move it Ya like to (move it)
    #117127  | PERMALINK

    roughale

    Registriert seit: 09.09.2009

    Beiträge: 3,363

    Ich denke, die Stones wissen davon nichts und wenn, dann ist es ihnen egal, weil es doch überhaupt nicht schlimm ist, wenn für sie Werbung gemacht wird, worin sieht man denn hier was Negatives? Wer das nicht braucht, kann doch schön weitergehen und BHs oder Kaffee kaufen – echt mal, immer diese Aufregung wenn Geld verdient wird, echt kindisch… :roll:

    --

    living is easy with eyes closed...
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