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MistadobalinaIch war 1964 12 Jahre alt und habe keinem Lager angehört. In der Tat war ich Kinks-Fan, aber ich habe genauso gern Beatles und Rolling Stones gehört. In der Schule war es so, dass die Mädchen mehr die Beatles hörten und die Jungs mehr die Stones, aber bekriegt hat sich deshalb niemand. Wir hörten auch gern andere Band, die Searchers, Hermans Hermits, Peter & Gordon, die Beach Boys, Hollies und z.B auch Del Shannon. Der „Krieg“ wurde eher dutch die Medien gepusht, BRAVO war da ganz groß drin. Kann aber gut sein, das ältere Kids das anders erlebt haben.
Merci, „Medien-Hype“ war auch eine meiner Vermutungen – wobei die unschuldigen Augen einer 12jährigen ja vll. auch das ein oder andere nicht mitbekamen
Auch heutzutage äussert sich der Fan(atische) Teenager ja eher „pro“ (pro US5, pro Anspruchsvollerindierockdenkeinerkennt oder pro Deutschhiphop) um sich abzugrenzen, malt Schilder, tätowiert sich etc. aber gibt eher wenig „contra“ im Sinne von „das ist aber besser weil…“ oder im Sinne von „schmecke meine Faust, Unwürdiger“.
Zumindest wenn es bei der Musik als Thema bleibt.
Trotzdem hoffe ich noch auf eine schöne Prügelgeschichte…--
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WerbungMistadobalinaNun ja, alle schauten halt immer darauf, was die Beatles machen. Viele Zeitgenossen schrieben ähnlich gute Songs, aber auf die achtete man eben nicht so.
Die anderen haben eben keine Beatlesmania in den USA verursacht, das war wirklich ein Phänomen, das einzigartig und nicht wiederholbar ist. Das konnten auch die „erwachsenen“ Medien nicht ignorieren bzw. das war ein Ereignis, mit dem die Medien etwas anfangen konnten. Die Medien sind zudem auch die dankbarsten Abnehmer der eigenen Mythen. Da wird aus komplexen Zusammenhängen ein Stakkato von immer wieder wiederholten Schlagwörtern und -bildern wie in Billy Joels „We Didn’t Start The Fire“.
*Martin*das gehörte kann einen keiner nehmen, man kann nur neues dazu gewinnen.
Schön formuliert, so sehe ich das auch.
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kunkeWow Mista! Du bist genauso alt (od. sagen wir jung) wie meine Mam. Sie war auch eher der Beatles Anhänger, hatte aber auch Platten von den Stones, Beach Boys, Hollies + Byrds.
Übrigens hab ich dich viel jünger in Erinnerung vom Treffen in München!Danke, kunke, du kannst ja richtig charmant sein. :sonne:
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)MistadobalinaDanke, kunke, du kannst ja richtig charmant sein. :sonne:
Das klingt jetzt aber nicht gerade wie ein Kompliment, fehlt nur noch ein „wenn Du willst“.
Ich weiß, Du hast es nicht so gemeint.
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MistadobalinaDanke, kunke, du kannst ja richtig charmant sein. :sonne:
Ich kann immer charmant sein, wenn ich will!
Ist vllt. beim Treffen nicht ganz so rüber gekommen, weil ich noch Niemanden gekannt habe. Als Neuling bin ich immer etwas schüchtern + distanciert! :lol:--
Rock'n'Roll never dieskunke…. Als Neuling bin ich immer etwas schüchtern + distanciert! :lol:
Da haben mir die anderen aber was ganz anderes erzählt. :teufel:
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Mick67Da haben mir die anderen aber was ganz anderes erzählt. :teufel:
Das interessiert mich aber jetzt schon, was da so erzählt wurde, brauchst ja keine Namen nennen!
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Rock'n'Roll never dieskunkeDas interessiert mich aber jetzt schon, was da so erzählt wurde, brauchst ja keine Namen nennen!
Ich schweige wie ein Grab. :teufel:
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Im „Sgt. Pepper“-Thread hatte ich vor ein paar Wochen mal eine Erklärung versucht, warum die Beatles etwas Besonderes sind… irgendwie die Referenz, an dem sich der Rest messen muss, selbst für Leute, die kein echter Fan von ihnen waren …sondern z.B. wie ich mit 9 schon eher von den Monkees
Als ich „A Day In The Life“ 1967 zum ersten Mal hörte, war ich 9 Jahre alt, verstand kein Wort von dem Text und hatte kein echtes Interesse an Musik. Und trotzdem und ohne jeden artikulierbaren Grund – geschweige denn dem Wissen über ästhetische Wertqualitäten – wusste ich sofort, das ist etwas „Großes“, „Wichtiges“.
Ich würde fast wetten, jede Menge Leute meiner Generation aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen könnten eine ähnliche kleine Beatles-Geschichte erzählen.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Ich frage mich gerade, ob’s hier in 40 Jahren wohl eine Umfrage „Coldplay vs. Babyshambles“ oder ähnliches gibt ?
…sorry, die Arroganz des Alters--
Zur Frage von chrysomeles:
Ich bin noch ein Jahr jünger als Mista, von ’53. War eindeutig Stones-Fan. Die „Schlachten“ waren ’65 wohl schon geschlagen. Sympathie für die Bewegung gab es von allen für die gesamte Beat-Bewegung meiner Erinnerung nach, aber die Musik der jeweils anderen Seite wurde argwöhnisch gehört und als Hello Goodbye und das danach kamen, waren wir endgültig im Recht. *ich setze jetzt mal einen Smiley*
Miss- und Verachtung haben wir mit 12 zeigen wollen, Naserümpfen etc., aber wir waren ja noch so jung und nur wenige Stones-Fans. Mit jedem echten Beatles-Fan, den ich kennenlernte (die meisten waren indifferent auf Seiten der Beatles), wuchs meine Abneigung gegen Band und Fans. Halt klassisches Fan-Verhalten. (Stimmt, die Kinks-Fans standen dazwischen, mir kamen sie etwas sophisticated vor)
Würde das Ganze aber nicht einfach als Mediensache abtun, da steckte schon weit mehr dahinter. Beatlesfans waren (für mich früher!) angepasste Popper. Deshalb kamen mir/uns ihre progressiveren musikalischen Sachen von Revolver an auch eher als mühsame Versuche der Selbstrettung vor der Massenvereinnahmung vor. Funktionierte aber nicht. Einzig John Lennon hatte immer meine Hochachtung, aber das ist wohl auch schon Klischee.
Und auch die british invasion war kein Medienhype. Rossi spricht oben nur von der Beatlesmania. Klar gab es diese, aber es war die british invasion, die dem Musikbetrieb der Staaten so zusetzte. Bands wie Dave Clark 5, Herman’s Hermits, Billy J. Kramer etc., bei weitem nicht nur die Beatles, waren es, die die Staaten mit ihrer Musik überschwemmten und altbewährte Popstars, ihre Vermarktungsstrategien etc. ins Abseits drängten. Und das war sicher keine Mediensache. Was sollte das denn für einen Sinn ergeben: Die US-Medien schaufeln der eigenen Industrie das Grab?--
FAVOURITESBin `56 geboren, und an mir ist diese Konkurrenzgeschichte Beatles vs. Stones völlig spurlos vorbeigegangen. Es gab einfach zu viel GUTE Musik zu meiner Teenagerzeit. War doch egal, wer grade in den Charts war vor wem, Hauptsache, ich hatte die Single oder später Mikrofonaufnahmen mit dem ersten Casettenrecorder vom Radio. Ja, das Radio…… Man musste schon suchen, um zwischen Hausfrauensendungen und Volksmusik einen Pop-(geschweige denn Rock-) Titel zu finden. Oder AFN auf Mittelwelle hören. Oder RTL auf Kurzwelle, mit Beigeräusch wiieiehuiiiuiiiwiehewuiiuhui. Da gab`s dann die aktuellen Sachen. Von Dylan, Hendrix und den Doors,den Kinks,CCR und Marvin Gaye, von den Beatles und den Stones.Und obwohl ich die Matte Anfang der 70-er eher wie John Lennon zu seiner langhaarigsten Zeit trug, war der Soundtrack zur „Revolution“ wohl eher Stones-geprägt. Grandiose Musik damals, egal aus welcher Ecke. Wir wollen Radio Caroline wieder haben!
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The highway is for gamblers, better use yurr sense Contre la guerreotisZur Frage von chrysomeles:
Ich bin noch ein Jahr jünger als Mista, von ’53. War eindeutig Stones-Fan. Die „Schlachten“ waren ’65 wohl schon geschlagen. Sympathie für die Bewegung gab es von allen für die gesamte Beat-Bewegung meiner Erinnerung nach, aber die Musik der jeweils anderen Seite wurde argwöhnisch gehört und als Hello Goodbye und das danach kamen, waren wir endgültig im Recht. *ich setze jetzt mal einen Smiley*
Miss- und Verachtung haben wir mit 12 zeigen wollen, Naserümpfen etc., aber wir waren ja noch so jung und nur wenige Stones-Fans. Mit jedem echten Beatles-Fan, den ich kennenlernte (die meisten waren indifferent auf Seiten der Beatles), wuchs meine Abneigung gegen Band und Fans. Halt klassisches Fan-Verhalten. (Stimmt, die Kinks-Fans standen dazwischen, mir kamen sie etwas sophisticated vor)
Würde das Ganze aber nicht einfach als Mediensache abtun, da steckte schon weit mehr dahinter. Beatlesfans waren (für mich früher!) angepasste Popper. Deshalb kamen mir/uns ihre progressiveren musikalischen Sachen von Revolver an auch eher als mühsame Versuche der Selbstrettung vor der Massenvereinnahmung vor. Funktionierte aber nicht. Einzig John Lennon hatte immer meine Hochachtung, aber das ist wohl auch schon Klischee.
Und auch die british invasion war kein Medienhype. Rossi spricht oben nur von der Beatlesmania. Klar gab es diese, aber es war die british invasion, die dem Musikbetrieb der Staaten so zusetzte. Bands wie Dave Clark 5, Herman’s Hermits, Billy J. Kramer etc., bei weitem nicht nur die Beatles, waren es, die die Staaten mit ihrer Musik überschwemmten und altbewährte Popstars, ihre Vermarktungsstrategien etc. ins Abseits drängten. Und das war sicher keine Mediensache. Was sollte das denn für einen Sinn ergeben: Die US-Medien schaufeln der eigenen Industrie das Grab?Interessanter Beitrag, otis. Gerade die DC5 und Herman’s Hermits waren in den USA kurz davor den Beatles den Rang abzulaufen. Klingt heute unglaublich. In einem Artikel von Greg Shaw habe ich mal gelesen, daß in den USA zu Zeiten der British Invasion sogar Konzerte von Peter & Gordon wegen der ausrastenden, zumeist natürlich weiblichen Fans abgebrochen werden mußten. Heute, zumindest für mich, schwer nachvollziehbar.
Was man aber sagen muß, der Bruch mit der „alten“ Beatlesmusik und die Veröffentlichung von Sgt. Pepper brachte die Beatles den entscheidenden Schritt nach vorn. Zumindest kommerziell. Über die künstlerischen Aspekte kann man sicherlich geteilter Meinung sein (darüber werde ich mich an anderer Stelle nochmal äußern).
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How does it feel to be one of the beautiful people?otis
Und auch die british invasion war kein Medienhype. Rossi spricht oben nur von der Beatlesmania. Klar gab es diese, aber es war die british invasion, die dem Musikbetrieb der Staaten so zusetzte. Bands wie Dave Clark 5, Herman’s Hermits, Billy J. Kramer etc., bei weitem nicht nur die Beatles, waren es, die die Staaten mit ihrer Musik überschwemmten und altbewährte Popstars, ihre Vermarktungsstrategien etc. ins Abseits drängten. Und das war sicher keine Mediensache. Was sollte das denn für einen Sinn ergeben: Die US-Medien schaufeln der eigenen Industrie das Grab?Ich sehe das schon ein wenig anders. Die US-Industrie war es ja, die den Hype in den USA überhaupt erst entfachte. Indem sie nämlich die britischen Bands für den US-Markt unter Vertrag nahm und agressiv promotete. Erst so kann doch der Markt überhaupt erst „überschwemmt“ werden. Damit schaufelte sich die US-Industrie sicher nicht ihr eigenes Grab sondern partizipierte gleich von Anfang an an der British Invasion. Und natürlich nutzte man für die Promotion auch die amerikanischen Medien.
Epstein hatte bei seinem (von Sid Bernstein mitinitiierten) Besuch im November 1963 in den USA das Feld schon gut aufgerollt: Appointments mit Ed Sullivan und Capitol Records schufen die Voraussetzung für Promotion und Platten-VÖ zusammen mit dem von Bernstein fast abenteuerlich anmutenden Booking für die Carnegie Hall. Capitol steckte für „I want to hold your hand“ eine große Summe in die Promotion und als die Beatles dann im Februar 1964 eintrafen, rollte die Vermarktungswelle bereits wie am Schnürchen.
Amerikanische Plattenfirmen hängten sich dran und kauften haufenweise britische Bands für den amerikanischen Markt ein, z.B. Epic die Dave Clark Five, Kapp die Searchers, Prestige Manfred Mann, Laurie Gerry & the Pacemakers, Imperial kaufte die Swinging Blue Jeans. And so on.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857) -
Schlagwörter: The Beatles, The Rolling Stones
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