Re: The Beatles vs. The Stones

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otis
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Zur Frage von chrysomeles:
Ich bin noch ein Jahr jünger als Mista, von ’53. War eindeutig Stones-Fan. Die „Schlachten“ waren ’65 wohl schon geschlagen. Sympathie für die Bewegung gab es von allen für die gesamte Beat-Bewegung meiner Erinnerung nach, aber die Musik der jeweils anderen Seite wurde argwöhnisch gehört und als Hello Goodbye und das danach kamen, waren wir endgültig im Recht. *ich setze jetzt mal einen Smiley*
Miss- und Verachtung haben wir mit 12 zeigen wollen, Naserümpfen etc., aber wir waren ja noch so jung und nur wenige Stones-Fans. Mit jedem echten Beatles-Fan, den ich kennenlernte (die meisten waren indifferent auf Seiten der Beatles), wuchs meine Abneigung gegen Band und Fans. Halt klassisches Fan-Verhalten. (Stimmt, die Kinks-Fans standen dazwischen, mir kamen sie etwas sophisticated vor)
Würde das Ganze aber nicht einfach als Mediensache abtun, da steckte schon weit mehr dahinter. Beatlesfans waren (für mich früher!) angepasste Popper. Deshalb kamen mir/uns ihre progressiveren musikalischen Sachen von Revolver an auch eher als mühsame Versuche der Selbstrettung vor der Massenvereinnahmung vor. Funktionierte aber nicht. Einzig John Lennon hatte immer meine Hochachtung, aber das ist wohl auch schon Klischee.
Und auch die british invasion war kein Medienhype. Rossi spricht oben nur von der Beatlesmania. Klar gab es diese, aber es war die british invasion, die dem Musikbetrieb der Staaten so zusetzte. Bands wie Dave Clark 5, Herman’s Hermits, Billy J. Kramer etc., bei weitem nicht nur die Beatles, waren es, die die Staaten mit ihrer Musik überschwemmten und altbewährte Popstars, ihre Vermarktungsstrategien etc. ins Abseits drängten. Und das war sicher keine Mediensache. Was sollte das denn für einen Sinn ergeben: Die US-Medien schaufeln der eigenen Industrie das Grab?

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