Startseite › Foren › Kulturgut › Print-Pop, Musikbücher und andere Literatur sowie Zeitschriften › Die Drucksachen › Print-Pop › Sven Regener
-
AutorBeiträge
-
Originally posted by DR.Nihil@22 Dec 2004, 16:07
Könnte mir vorstellen, dass „Herr Lehmann“ ein Buch ist, dessen Reiz durch eine Übersetzung verloren gehen könnte.Nicht mehr oder weniger als beispielsweise die Übersetzung eines Hornby-Romans.
Ich kann mir prinzipiell schon vorstellen, dass es auf Englisch auch funktioniert, schließlich wird es von einer ausgesprochen klaren Sprache getragen – der Witz ergibt sich aus den Dialogen. Und diese wiederum entwickeln ihre Komik eher durch Inhalte als durch schwer übertragbaren Sprachwitz.
--
Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]Highlights von Rolling-Stone.deJimi Hendrix: Der Außerirdische wohnt im Kempinski
Michael Hutchence: Das letzte ROLLING-STONE-Interview vor seinem Tod
Whitney Houston: Der einsame Tod der Pop-Ikone
Syd Barrett: Genie und Tod des Pink-Floyd-Gründers
Die 100 besten Debütsingles aller Zeiten
„Ghostbusters“: Uniformierte Dienstleister mit trockenem Humor
Werbung
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
yep, seh ich auch so. Eigentlich hat Herr Lehmann eine ziemlich einfache Sprache, wenn man das nicht übersetzten kann…
--
Originally posted by muffkimuffki@22 Dec 2004, 15:46
der Witz ergibt sich aus den Dialogen.Ja, sicherlich. Aber wenn ein Dialog in etwa so funktioniert…
„Die Mauer ist offen.“
„Der Arsch ist offen.“ (oder so ähnlich)…, dann könnte ich mir vorstellen, dass das nicht so leicht zu übersetzen, ohne dass ein so toller Dialog verliert.
Aber gut möglich, dass ihr insgesamt eher recht habt. Ist schließlich auch schon wieder ein bisschen her, dass ich es las.
Eigentlich hat Herr Lehmann eine ziemlich einfache Sprache, wenn man das nicht übersetzten kann…Allerdings glaube ich nicht, dass der Schwierigkeitsgrad einer Übersetzung dringend mit der Kompliziertheit der Sprache zusammenhängen muss. Grundsätzlich kann man ja davon ausgehen, dass ein Übersetzer die beiden für eine Übersetzung relevanten Sprachen so gut beherrscht, dass er beispielsweise auch einen etwas verschachtelteren Satz oder ein paar nicht ganz geläufige Begriffe übersetzen kann. Würde mal vermuten, dass es für Übersetzer besonders dann schwer wird, wenn die Sprache etwas sehr Lyrisches hat (Übersetzungen von Gedichten sind ja im Grunde sinnlos), z.B. bei Goethes „Faust“ könnte ich mir vorstellen (natürlich nicht „Herr Lehmann) oder wenn die Sprache viele Sätze beinhaltet, die sehr spezifisch für die Sprache sind (z.B. „Der Arsch ist offen“).
--
http://www.wz-newsline.de/?redid=201147
Lit.Cologne: Herr Lehmann kehrt zurück
Lesung: Sven Regener liest zum ersten Mal aus dem letzten Teil seiner Trilogie.Köln. Er prustet vor Lachen und kann nicht weiterlesen. „Ziemlicher Quatsch“, kommentiert Sven Regener seine verschwurbelten Dialoge, die er dem nachdenklichen Frank Lehmann und seinem fluchenden Beifahrer Wolli in den Mund legt. Die beiden sitzen im röhrenden Kadett auf dem Weg nach Berlin und schwadronieren darüber, dass Wolli mal Tuba im Spielmannszug gespielt hat, bevor er Punk wurde, und Lehmann sich an seiner Seite fühlt, wie die entführte Patty Hearst, und dass er sich Berlin urbaner vorgestellt hat: „Ich dachte, da wird nicht lang rumgedödelt mit der Stadt.“ Doch was er hinter der Transitstrecke sieht, sind „Hütten, Wege und Wälder“.
Mit „Der kleine Bruder“, dem letzten Teil seiner Lehmann-Trilogie, schließt Regener genau da an, wo er in „Neue Vahr Süd“ aufgehört hat: 1980 verlässt Frank nach seinem Dienst bei der Bundeswehr Bremen, um in Berlin bei seinem großen Bruder Manfred unterzukommen. Ein neues Leben – das ist der Plan, allerdings einer mit Schönheitsfehlern: „Man kann kein neues Leben anfangen und so einen wie Wolli dabei haben.“
Das Buch erscheint erst am 1.September, doch im Kölner Tanzbrunnen macht der Bremer Autor bei seiner Lit.Cologne-Lesung schon jetzt Lust auf die Fortsetzung. Als Auftakt für das Frank-Lehmann-Jahr, kündigt Regener selbstironisch an. Der Saal ist voll besetzt, und das Publikum vertraut mit den Hindernissen, die sich diesem stets so bedachten und positiv gesinnten Helden Lehmann in den Weg stellen: uneinsichtige Busfahrer, angetrunkene Hunde oder Gitanes-ohne-Filter-Dauerraucher.
Wer vergessen hat, wie es im ersten Teil in Berlin kurz vor dem Mauerfall und im zweiten als Hippie-Typ beim Bund in Bremen lief, dem hilft Regener auf die Sprünge. Beim Lesen galoppiert er durch die Zeilen, die Gedanken überschlagen sich ebenso wie manchmal seine Stimme. Schnell schiebt er die Brille wieder hoch, wechselt am Rednerpult, an dem er einsam auf der großen Bühne steht, von einem auf den anderen Fuß. Die Flasche Becks immer griffbereit. Erstaunt und atemlos folgt man diesen fein beobachteten und grandios lässig in aberwitzigen Dialogen festgehaltenen Milieustudien.
Kann Regener, der auch mit seiner Band Element of Crime seit Jahren auf Tour geht, in seinen Texten wortreich über zarteste Befindlichkeiten philosophieren, hält er sich mit seinen Kommentaren bei der Lesung zurück. Nur so viel stellt er klar: Bücher signieren gibt es nicht. Das schaffe er einfach nicht. „Der Kölner liebt ja den Freak, deshalb kann ich das hier auch sagen. Ich habe, was Bücher signieren angeht, einen psychischen Defekt.“ Das ist eine Geschichte, die man sich in den gewundenen Ausführungen von Herrn Lehmann ziemlich gut vorstellen kann.
08.03.2008
Von Marion Troja--
?Frischzellenkur nach dreieinhalb Jahren, sauber thomlahm! Hab den Artikel auch gelesen und er erinnert mich daran, dass es langsam echt Zeit wird für den kleinen Bruder.
--
i bleed green[/I][/SIZE] [/FONT]Jay.Frischzellenkur nach dreieinhalb Jahren, sauber thomlahm! Hab den Artikel auch gelesen und er erinnert mich daran, dass es langsam echt Zeit wird für den kleinen Bruder.
… time has come!
Noch ein Interview (tagesspiegel)
Artikel und Kritiken kann sich ja jeder selbst raussuchen. Da ich nicht besonders Feuilleton-firm bin (ich hab ja nichtmal ein ‚Rhein-Zeitung-Abo‘), lasse ich es lieber. Am Ende nennt man die falsche Zeitung (sagen wir mal ‚Die Welt‘), und alle abgebrochenen Germanisten hier im Forum lachen sich schlapp.
--
?thomlahn
… time has come!
Sehr schönes Interview! ich freu mich auf den 2.Teil der Trilogie!
Welche Gruppenarbeit mögen Sie dann nicht?
Gruppenarbeit an der Uni habe ich nie gemocht, weil ich keinen Sinn darin gesehen habe, mit anderen gemeinsam Referate zu halten. Wissen. Nachdenken. Aufschreiben. Das macht man alleine. Und das ist auch nicht asozial. Bei der Musik ist das anders. Da kann jeder ein Instrument mitbringen und mitspielen. Das macht die Musik aus.
oder:
Frau Lehmann hieß sie nicht zufällig.
Ach was. Frank Lehmann heißt Lehmann, weil ich nach einem schlichten Namen gesucht habe. Es gibt Menschen, die heißen Schluckebier. Wenn Sie einen Romanhelden Schluckebier nennen, wird das nicht unverfangen gelesen. Lehmann war ein guter Name.
…und
So schlimm sind solche Fragen doch gar nicht. Ich stelle mal eine gängige: Welche Bücher und Schriftsteller lesen Sie gerne ?
Das geht Sie gar nichts an.
Wir möchten trotzdem mehr über Sven Regener wissen. Wir wollen Sie und das Buch besser verstehen.Sie wollen mich verstehen? Das können Sie doch gar nicht. Es spielt für das Buch keine Rolle, ob meine Schilderungen authentisch sind oder nicht. Was bringt das? Ich musste an der Uni einmal ein Referat halten – über Alban Bergs Briefe an seine Frau. Was das soll, habe ich schon damals nicht verstanden. Diese Fragen nach dem Autor und seinem Leben sind Unsinn. Wenn Sie von Journalisten gestellt werden: Fragen auf „Bunte“-Niveau. Was zählt, ist einfach das Werk.:lol:
--
Music is like a river, It's supposed to flow and wash away the dust of everyday life. - Art Blakeythomlahn
auch sehr schön:
Herr Regener, vergeblich wartet man bei der Lehmann-Trilogie darauf, dass Ihre Figur eine Art von Entwicklung durchläuft.
Frank Lehmann hat Spaß an dem, was er macht: Becks rausgeben, abkassieren, Bierkästen stapeln, Bier aus dem Keller holen, Theke abwischen. Und das ist offensichtlich für manche Leute schwer zu verstehen. Ich finde es bedenklich, wenn einer Romanfigur bescheinigt wird, nur weil sie in einer Kneipe arbeitet und damit sehr zufrieden ist, dass sie ein Taugenichts ist, der sich nicht entwickelt. Wer jahrelang Chefredakteur bei der „Zeit“ ist, wird doch auch nicht gefragt, warum er eigentlich nicht mal was anderes macht.
Sie als sein Schöpfer lieben Herrn Lehmann eben.
Ich hätte jedenfalls nicht gedacht, dass das Sozialprestige der Arbeit, die Herr Lehmann macht, so niedrig ist! Dass so viele Leute so vernagelt durch die Welt gehen und denken, ihre Karrierevorstellungen seien das Maß aller Dinge und der Sinn allen Lebens! Aber dann sauer werden, wenn man sein Bier nicht sofort kriegt! :bier:
--
Music is like a river, It's supposed to flow and wash away the dust of everyday life. - Art BlakeyAls Einstimmung werde ich mich jetzt noch einmal den 1.Teil vornehmen (audiobook):
--
Music is like a river, It's supposed to flow and wash away the dust of everyday life. - Art BlakeyWem das alles nicht reicht, Sven Regener liest auch vor:
TermineOrt: Schlachthof
Ort: Bremen
Datum: Datum: 26.09.2008Ort: Mousonturm, Waldschmidtstr. 4
Ort: Frankfurt
Datum: Datum: 16.10.2008Ort: Capitol
Ort: Hannover
Datum: Datum: 14.11.2008Ort: Ringlokschuppen
Ort: Bielefeld
Datum: Datum: 15.11.2008Ort: Live Music Hall
Ort: Köln
Datum: Datum: 16.11.2008Ort: Zeche
Ort: Bochum
Datum: Datum: 17.11.2008Ort: Kaufleuten
Ort: Zürich/CH
Datum: Datum: 18.11.2008Ort: Theaterhaus
Ort: Stuttgart
Datum: Datum: 19.11.2008Ort: E-Werk, Fuchsenwiese 1
Ort: Erlangen
Datum: Datum: 20.11.2008Ort: Schauspielhaus
Ort: Hamburg
Datum: Datum: 23.11.2008Ort: Werk 2
Ort: Leipzig
Datum: Datum: 24.11.2008Ort: Postbahnhof
Ort: Berlin
Datum: Datum: 25.11.2008Ort: Muffathalle
Ort: München
Datum: Datum: 27.11.2008Ort: Rabenhoftheater
Ort: Wien/A
Datum: Datum: 28.11.2008Ort: Rabenhoftheater
Ort: Wien/A
Datum: Datum: 29.11.2008Wer bei den Interviews (s.o.) aufgepasst hat weiß, daß weder mit Diskussionen noch Autogrammstunden zu rechnen ist. Ist halt so.
--
?John The RelevatorAls Einstimmung werde ich mich jetzt noch einmal den 1.Teil vornehmen (audiobook):
Das rockt hart. Regeners lakonischer Stil plus der unerwartete Humor haben mich beim ersten Hören fast ins Grab gebracht.
Bin auch grad noch am debattieren mit mir selber, ob ich Buch oder Hörbuch kaufen soll.
--
i bleed green[/I][/SIZE] [/FONT]Jay.Das rockt hart. Regeners lakonischer Stil plus der unerwartete Humor haben mich beim ersten Hören fast ins Grab gebracht.
Bin auch grad noch am debattieren mit mir selber, ob ich Buch oder Hörbuch kaufen soll.
Beides! Erst Lesen dann Hören!:-)
--
Music is like a river, It's supposed to flow and wash away the dust of everyday life. - Art BlakeySven Regener blogt auf Spiegel-Online
Freue mich schon auf die Scharmützel mit Hamburg-Heiner
--
?In der neuesten Ausgabe von The Title ist ebenfalls ein Interview dazu:
http://www.the-title.com/ausgabe-112008/literatur/sven-regener/sven-regener-1.html
ciao,
biao--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Mir hat „Der kleine Bruder“ nicht sonderlich gefallen. Nach einem starken Auftakt – die erstmalige Fahrt ins nächtliche geteilte Berlin ist wunderbar beschrieben – verliert die Geschichte jede Dynamik. Im Prinzip hätte man die gesamte story in einem Kapitel an „Neue Vahr Süd“ dranhängen können. Trostlos ist die Tatsache, dass ganz offensichtlich dem guten Herrn Lehmann bis zu der Begegnung mit dem Hund im Jahr 1989 nichts mehr passiert.
--
-
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.