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AutorBeiträge
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herr-rossi
albertoEs werden ja z.B. auch weniger Bücher gelesen als früher.
Ist das so? Das bezweifel ich. Mir mischt sich hier zu viel unreflektierter Kulturpessimismus in die Diskussion. Die Zeit der SPEX war offenkundig abgelaufen, wie auch hier viele „war mir früher mal wichtig, aber lange nicht mehr gelesen“-Statements zeigen. Und das hier ist ja nun nicht „die Jugend von heute“, die sich hier tummelt, sondern die Kernzielgruppe von Musikzeitschriften.
Es ging letztens durch die Medien, dass weniger Bücher gelesen werden, sowohl auf Papier als auch elektronisch. Gelesen wird natürlich trotzdem, insbesondere Posts in sozialen Medien.
Dass „die Jugend von heute“ nicht mehr Zielgruppe von Musikzeitschriften ist, ist ja das Kuriose. Wären die BRAVO oder Pop/Rocky ohne Musik denkbar gewesen?
Kulturpessimistisch könnte man eher sein, weil die Musikzeitschriften für Ältere immer noch existieren. Können die nicht endlich erwachsen werden?--
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WerbungEs wird weniger gelesen und die Gesellschaft verblödet und verdummt immer mehr.
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flashbackmagazineEs wird weniger gelesen und die Gesellschaft verblödet und verdummt immer mehr.
Sokrates?
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
als der Buchdruck erfunden wurde hätten hier vermutlich alle lamentiert, dass jetzt weniger Geschichten erzählt würden…
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Früher war mehr Lametta.
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@ flashbackmagazine: Belege? Oder „gefühlte“ Realität?
alberto Es ging letztens durch die Medien, dass weniger Bücher gelesen werden, sowohl auf Papier als auch elektronisch.
Ist mir zu vage, was heißt „weniger“? Und wer genau liest weniger? Mir werden jedenfalls definitiv zu schnell Totenglocken geläutet.
Dass „die Jugend von heute“ nicht mehr Zielgruppe von Musikzeitschriften ist, ist ja das Kuriose. Wären die BRAVO oder Pop/Rocky ohne Musik denkbar gewesen?
Das war aber auch eine Zeit, in der Pop und Rock als Jugendmusik galten, das hat sich ja gründlich geändert.
Wofür sollten Jugendliche heute noch eine Bravo benötigen? Aufklärung? Dr. Sommer ist längst durch Youtuber wie „61 Minuten Sex“ und Lisa Sophie Laurent abgelöst worden.
Musik? Man kann seinen Idolen auf Twitter und Instagram folgen, man kann sich Interviews, Auftritte usw. auf Youtube anschauen, man kann in Reddit-Gruppen über alle Neuigkeiten diskutieren, die Musik hört man auf Spotify & Co. – Und wer in die Tiefe gehen will, findet alle Lyrics auf Genius, kann auf Wikipedia Diskographien zu fast allen Künstlern und ausführliche Artikel zu unendlich vielen Alben und Tracks studieren, sich auf Rateyourmusic und Metacritics über die Bewertungen anderer Hörer und von professionellen Kritikern orientieren, auf Webseiten wie Pitchfork und Stereogum über Neuerscheinungen informieren, kann Reviews auf zahllosen Seiten lesen (auch bei traditionellen Medien wie Spiegel, Guardian usw.), kleineren Bloggern für seine speziellen Interessen folgen usw. usw. – Allein die Tatsache, dass es so unglaublich viel zum Thema Musik im Netz gibt, widerlegt doch die These, dass heute niemand mehr an Musik interessiert ist. Aber irgendwer wird mir jetzt bestimmt erklären, warum das alles nur Schall und Rauch ist …
Es gibt übrigens auch Nischenzeitschriften, die sich an ein jüngeres Publikum richten, z. B. K*Bang, die deutsche Ausgabe des Magazins für koreanische Popkultur.
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herr-rossi
themagneticfieldWeißt du, ob es so etwas auch auf deutsch gibt, im besten Fall ohne diese Fantanoesque Gesichtsakrobatik und das Hampeln?
Ich glaube behaupten zu können, dass es bislang keinen deutschsprachigen Reviews-Kanal auf Youtube gibt, wäre mir jedenfalls noch nie begegnet. Shadows, und bei dem gibt es garantiert keine Gesichtsakrobatik.;)
Durch Zufall bin ich vor einigen Wochen auf den deutschen Kanal „the new music blog“ gestoßen. Offensichtlich noch ein ganz zartes Pflänzchen mit bislang erst 45 Abonnenten.
Der Betreiber, ein Tim Bärwaldt aus Mainz, ist zusätzlich auch noch mit einem Blog am Start und tummelt sich bei facebook usw.
Der ganz sympathische Typ bespricht in ca. 5 Minuten langen Videos hauptsächlich Alben aus dem (weit gefassten) Indie Bereich.
Vermutlich eher was für @themagneticfield, als für dich, @herr-rossi.--
Living Well Is The Best Revenge.flashbackmagazineEs wird weniger gelesen und die Gesellschaft verblödet und verdummt immer mehr.
Die Musik, gerade die Popmusik, wird immer besser. Endlich haben die Leute mehr Zeit, lesen mehr, werden intelligenter. Das Internet verbindet die Menschen weltweit und sorgt für mehr gegenseitiges Verständnis. Wir leben in revolutionär tollen Zeiten. Zum Glück muss ich nicht in“der Gesellschaft“ vor fünfzig Jahren leben, als alle noch so furchtbar dumm waren.
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Is this my life? Or am I just breathing underwater?herr-rossi@ flashbackmagazine: Belege? Oder „gefühlte“ Realität?
alberto Es ging letztens durch die Medien, dass weniger Bücher gelesen werden, sowohl auf Papier als auch elektronisch.
Ist mir zu vage, was heißt „weniger“? Und wer genau liest weniger? Mir werden jedenfalls definitiv zu schnell Totenglocken geläutet.
Dass „die Jugend von heute“ nicht mehr Zielgruppe von Musikzeitschriften ist, ist ja das Kuriose. Wären die BRAVO oder Pop/Rocky ohne Musik denkbar gewesen?
Das war aber auch eine Zeit, in der Pop und Rock als Jugendmusik galten, das hat sich ja gründlich geändert. Wofür sollten Jugendliche heute noch eine Bravo benötigen? Aufklärung? Dr. Sommer ist längst durch Youtuber wie „61 Minuten Sex“ und Lisa Sophie Laurent abgelöst worden. Musik? Man kann seinen Idolen auf Twitter und Instagram folgen, man kann sich Interviews, Auftritte usw. auf Youtube anschauen, man kann in Reddit-Gruppen über alle Neuigkeiten diskutieren, die Musik hört man auf Spotify & Co. – Und wer in die Tiefe gehen will, findet alle Lyrics auf Genius, kann auf Wikipedia Diskographien zu fast allen Künstlern und ausführliche Artikel zu unendlich vielen Alben und Tracks studieren, sich auf Rateyourmusic und Metacritics über die Bewertungen anderer Hörer und von professionellen Kritikern orientieren, auf Webseiten wie Pitchfork und Stereogum über Neuerscheinungen informieren, kann Reviews auf zahllosen Seiten lesen (auch bei traditionellen Medien wie Spiegel, Guardian usw.), kleineren Bloggern für seine speziellen Interessen folgen usw. usw. – Allein die Tatsache, dass es so unglaublich viel zum Thema Musik im Netz gibt, widerlegt doch die These, dass heute niemand mehr an Musik interessiert ist. Aber irgendwer wird mir jetzt bestimmt erklären, warum das alles nur Schall und Rauch ist … Es gibt übrigens auch Nischenzeitschriften, die sich an ein jüngeres Publikum richten, z. B. K*Bang, die deutsche Ausgabe des Magazins für koreanische Popkultur.
Irgendein Medium hat im weiteren Vorfeld der Buchmesse das veränderte Leseverhalten analysiert. Wann und wo das war, weiß ich nicht mehr.
Die ganzen Online-Informationsmöglichkeiten über Musik helfen vielleicht dem, der mit dem Musikhören ein persönliches Wellness-Erlebnis anstrebt. Wem es um die Zugehörigkeit zu Clique oder Schulklasse oder auch nur um den „Kanon“ an aktueller Musik geht, den man als junger Mensch kennen muss, um nicht als von gestern dazustehen, dem helfen diese Nischenkanäle nicht. Er braucht ein kompaktes und übergreifendes Medium, das ihm (nur) sagt, was er wissen möchte. Früher haben die „Formel Eins“ im Fernsehen und die BRAVO (die Musikseiten, nicht die Aufklärungsseiten) diese Funktion erfüllt. Ich sehe heute kein entsprechendes Medium.
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Heute teilen die Kids ihre Spotify-Playlists, fertig
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~ Mut ist, zu wissen, dass es weh tun kann und es trotzdem zu tun. Dummheit ist dasselbe. Und deswegen ist das Leben so schwer. ~
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
eigentlich erstaunlich, dass es sowas wie aktuelle Musik überhaupt noch gibt, wo doch die armen Jugendlichen scheinbar gar kein Medium haben, das sie darüber unterrichtet…
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foka
flashbackmagazineEs wird weniger gelesen und die Gesellschaft verblödet und verdummt immer mehr.
Wir leben in revolutionär tollen Zeiten. Zum Glück muss ich nicht in“der Gesellschaft“ vor fünfzig Jahren leben, als alle noch so furchtbar dumm waren.
Kann Dich durchaus verstehen, aber vielleicht haben gerade „wir furchtbar Dummen“ die Wege geebnet für solch‘ „revolutionär tolle Zeiten“. Gesellschaftliche „Revoluzzer“ gab es zu allen Zeiten.
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There is a green hill far away I'm going back there one fine day. I am free because I am the soul birdDass es sehr viel Musik und Info darüber im Netz gibt, heißt noch lange nicht, dass sie zu anderen Zwecken genützt wird als zur Hintergrundbeschallung. Das ist, zumindest meiner bescheidenen Erfahrung nach, der Hauptzweck. Und das unterscheidet nämlich den Umgang mit Popmusik in Bezug auf frühere Generationen; wer interessiert sich denn noch für ganze Discographien oder den Werdegang von Künstlern bzw hat Lust, sich dies zu erschließen? Was für eine, mit Thomas Bernhard zu sprechen, „durch und durch perverse“ These, dass mit der Existenz aller Musik und allen Wissens im Netz gleichzeitig alle gescheiter oder kulturinteressierter würden; darauf läuft doch die ganze Diskussion hier hinaus.
Auch in punkto Lesen muss ich @flashbackmagazine Recht geben und da gibt es auch verlässliche Zahlen; in einem sehr schönen Essay hat der Verleger Michael Krüger anlässlich einer Buchmesseneröffnung es in etwa so dargestellt (ich müsste den Text erst raussuchen…): klar wird grundsätzlich immer mehr gelesen – nur halt keine seriöse Belletristik, sondern Nonsens- und Ratgeberliteratur (zum Beispiel Kochbücher oder Sauerkrautkartoffelblödmannblues). Nicht der Kulturpessimist lebt in einem Paralleluniversum, das es so gar nicht gibt, sondern die, die allen Ernstes glauben, dass mit dem Internet eine gesellschaftliche Relevanz von Kultur erzeugt werden könnte.
Dies gilt natürlich nicht nur für Popmusik oder Film, sondern meinetwegen auch für die (belletristische) Literatur. Wer, außer den entsprechend Lehrenden oder Studenten, kennt denn noch zeitgenössische Autoren/ Filmemacher/ bildende Künstler? In den 70er Jahren wusste jeder, wer Grass, Böll usw. waren. Im Abendprogramm liefen Anfang der 80er Berlin Alexanderplatz von Fassbinder oder, etwas später, die Heimat Trilogie von Edgar Reitz, und zwar um 20.15 Uhr.
Ihr könnt hier noch so viele wahnsinnig tolle Möglichkeiten aus dem Netz zaubern – @hotblack-desiato hat schon alles gesagt. Spotify, fertig – und das war es dann auch!
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Wer von den Jammerern hier hat bis zum heutigen Tage ein Spex-Abo?
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
„Berlin Alexanderplatz“ lief um 21:30. Aber Tatsachen stören hier wohl nur die Verklärung…
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Schlagwörter: Spex
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