ROLLING STONE im August 2018

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  • #10543863  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

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    mick67 Und wie Pipe schon sagt, es gibt so viel Gutes noch zu entdecken auch in der Vergangenheit, so dass ich mich nicht zwingend um jeden neuen Kram kümmern muss. Neu ist per se kein Qualitätsmerkmal.

    Diese Haltung beobachte ich an mir selber, ich will sie also lieber nicht kritisieren. Ich höre da nur auch den Ton meiner früheren Musiklehrer raus.

    So wurde, denke ich, in den 60er-Jahren schon die Musik der Beatles und Stones abgetan, und der Mechanismus hat sich danach oft wiederholt, zum Beispiel beim Aufkommen von Punk und Hiphop: Es gibt so viel gutes Altes, wozu soll ich mich mit Neuem, das doch sowieso meistens viel schlechter ist, herumschlagen? Die Haltung ist menschlich verständlich und mir selbst nicht unbekannt, aber natürlich popfremd.

    Denn worin liegt das Wesen der Popkultur, wenn nicht darin, offen und schwingungsfaehig zu sein für den Geist der Zeit, für das, was gerade passiert, für das, was sich betont abgrenzt von dem, was gestern war? Pop heißt: Antennen zu haben für das Neue.

    Und deshalb haben sich die popaffinen jungen Menschen der 60er eben nicht mit Klassik befasst, auch wenn es da zu allen Zeiten fuer jede Generation aufs Neue unerschöpflich viel zu entdecken gibt, sondern mit dem heißen Scheiß vom Tage.

    Insofern: Ich bin von der authentischen Erfahrung dessen, was grade passiert, vermutlich genauso entkoppelt wie du, @mick67, nur ist es dir eher egal, während ich manchmal milde darunter leide.

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    #10543887  | PERMALINK

    mick67

    Registriert seit: 15.10.2003

    Beiträge: 76,900

    Mir geht es ganz gut damit. Von leiden kann nicht die Rede sein. Ich freue mich heutzutage eher an neuen Kamerabodies bzw. Kameratechnik. ;-)

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    #10543905  | PERMALINK

    stormy-monday
    Natural Sinner

    Registriert seit: 26.12.2007

    Beiträge: 21,495

    Und ich habe „Revolver“ von den Beatles immer noch nicht. Es gibt so viel zu entdecken…

    --

    ...but everybody wants you to be just like them                              Contre la guerre    
    #10543915  | PERMALINK

    pipe-bowl
    Moderator
    Cookie Pusher

    Registriert seit: 17.10.2003

    Beiträge: 72,181

    mick67Und wie Pipe schon sagt, es gibt so viel Gutes noch zu entdecken auch in der Vergangenheit, so dass ich mich nicht zwingend um jeden neuen Kram kümmern muss.

    So habe ich es aber nicht gemeint und auch nicht geschrieben. Mich interessiert neuer Kram schon. Er muss nur nicht zwingend revolutionär sein. Und daneben möchte ich natürlich auch gute und bisher unbekannte alte Musik kennenlernen. Das steht bei mir gleichberechtigt nebeneinander.

    --

    there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you kill
    #10543917  | PERMALINK

    onkel-tom

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 43,923

    stormy-mondayUnd ich habe „Revolver“ von den Beatles immer noch nicht. Es gibt so viel zu entdecken…

    Dann wird es langsam Zeit …. ;-)

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    Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.
    #10543919  | PERMALINK

    gipetto
    Funk 'n' Punk

    Registriert seit: 04.02.2015

    Beiträge: 13,687

    stormy-monday
    Und ich habe „Revolver“ von den Beatles immer noch nicht. Es gibt so viel zu entdecken…

    Kaufen! Und wenn Du die neue Shoshin-Platte gleich mitorderst, hast Du etwas großartiges altes und etwas fantastisches neues in die Sammlung aufgenommen! :good:

    --

    "Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)
    #10543925  | PERMALINK

    onkel-tom

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 43,923

    pipe-bowl

    mick67Und wie Pipe schon sagt, es gibt so viel Gutes noch zu entdecken auch in der Vergangenheit, so dass ich mich nicht zwingend um jeden neuen Kram kümmern muss.

    So habe ich es aber nicht gemeint und auch nicht geschrieben. Mich interessiert neuer Kram schon. Er muss nur nicht zwingend revolutionär sein. Und daneben möchte ich natürlich auch gute und bisher unbekannte alte Musik kennenlernen. Das steht bei mir gleichberechtigt nebeneinander.

    Wenn man „Neue Musik“ durch „neue Interpreten“ ersetzt, bin ich mit im Boot. Natürlich kann man da durch das Netz vieles entdecken, was in einer Zeitschrift nicht vorgekommen oder untergegangen wäre. Aber ich bin auch bei Mick. Da ist auch unglaublich viel dabei, was ich nicht brauche. Hätte ich The Coral, Midlake oder The Decemberists, um mal ein paar Fav Bands der letzten Jahre zu nennen,  auch ohne Internet kennengelernt? Ja, sicher, weil sie, u.a.,  im RS besprochen wurden aber dann direkt in Songs reinhören zu können, hat natürlich seine Vorteile. Das abzustreiten wäre albern.

    Ich glaube aber weiterhin nicht, dass die Vielfalt heute größer ist. Wenn ich sehe, was an unterschiedlicher Musik gerade in den 60ern und 70ern erschienen ist ……..

    --

    Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.
    #10543933  | PERMALINK

    stormy-monday
    Natural Sinner

    Registriert seit: 26.12.2007

    Beiträge: 21,495

    gipetto

    stormy-monday Und ich habe „Revolver“ von den Beatles immer noch nicht. Es gibt so viel zu entdecken…

    Kaufen! Und wenn Du die neue Shoshin-Platte gleich mitorderst, hast Du etwas großartiges altes und etwas fantastisches neues in die Sammlung aufgenommen!

    War doch nur ein Spässken zu der „Vielfalt“ an Neuem, was es da angeblich im Netz zu entdecken gibt. Ich habe da einen funktionierenden Filter namens RS- Forum…;-) Und „Revolver“ habe ich noch nie zwingend gebraucht, klar kenne ich das Album. Nach Deinem Shoshin- Vorschlag werde ich mich umhören…

     

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    #10543993  | PERMALINK

    pipe-bowl
    Moderator
    Cookie Pusher

    Registriert seit: 17.10.2003

    Beiträge: 72,181

    stormy-mondayUnd „Revolver“ habe ich noch nie zwingend gebraucht.

    Tell me, when did things go so wrong?

    --

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    #10543997  | PERMALINK

    stormy-monday
    Natural Sinner

    Registriert seit: 26.12.2007

    Beiträge: 21,495

    When the Stones turned up. B-)

    --

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    #10544051  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    So wurde, denke ich, in den 60er-Jahren schon die Musik der Beatles und Stones abgetan, und der Mechanismus hat sich danach oft wiederholt, zum Beispiel beim Aufkommen von Punk und Hiphop: Es gibt so viel gutes Altes, wozu soll ich mich mit Neuem, das doch sowieso meistens viel schlechter ist, herumschlagen?

    Wäre ja ganz geil, wenn es etwas neues wie damals Rap gäbe. Aber da ist doch nichts in Sicht. Entweder verlegt man seine Interessen auf Gebiete außerhalb der Popmusik (Klassik, Jazz, Folklore aus der ganzen Welt, etc.) oder man widmet sich immer extremeren Genre-Spielarten, wenn man mit dem Status Quo nicht zufrieden ist.

    --

    #10544119  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 26,166

    mick67

    krautathaus

    mick67Quantitativ mag das sein, qualitativ würde ich stark bestreiten.

    Du würdest nur bestreiten daß dir die Musik nicht zusagt, die ich als qualitativ vielfälig bezeichnen würde. Wer, der qualitativ vielfältige Musik bezweifelt, hat denn Arca, Jon Hopkins, John Southworh, Bent Knee, Maya Jane Coles, St.Vincent, Thundercat, Boards of Canada gehört? Und das sind nur die, die mir gefallen.

    Und? Wie sieht‘s bei denen aus? Eine gute Platte und dann waren sie nicht mehr gesehen. Auf diese Künstler habe ich schon lange keinen Bock mehr. Und wie Pipe schon sagt, es gibt so viel Gutes noch zu entdecken auch in der Vergangenheit, so dass ich mich nicht zwingend um jeden neuen Kram kümmern muss. Neu ist per se kein Qualitätsmerkmal. Das haben einige hier noch nie so richtig begriffen.

    Äh, nein….die haben alle schon mehr Alben veröffentlicht. Jon Hopkins hat nicht nur Soundtracks komponiert sondern ist der einer der bekanntesten neueren Künstler in der Electro Musik. Bei Arca würde ich sogar soweit gehen und sagen daß diese Art von Musik ganz neu ist (ist jetzt auch schon beim dritten Album). Alle haben schon mehr Alben veröffentlich, St.Vincent sollte eigentlich scon ein Begriff sein. Es geht mir auch gar nicht alle Veröffentlichungen des aktuellen Jahres sofort zu kennen. Auch ich entdecke immer noch Alben die teils 2- 5 Jahre alt sind, und für mich schon noich als „neu“ gelten.

    „Qualitätsmerkmal“ definiert ja jeder für sich. Aber jeder, der behauptet qualitativ gute Musik wäre zurückgegangen, steckt doch eher in seinem üblichen Fahrwasser und scheut den Aufwand mal links und rechts der Spur zu forschen.

    Auf ein neues „Sticky Fingers“ oder „What’s the story..“ braucht man nicht mehr warten. Das liegt nämlich daran, dass die Rezeption von Musik immer persönlicher und individueller geworden ist. Weil auch das Entdecken persönlicher Favoriten seit dem I-Net viel einfacher wurde und man nicht mehr auf die Peergroup angewiesen ist.

    --

    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
    #10544123  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 26,166

    zuletzt geändert von krautathaus

    --

    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
    #10544215  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    onkel-tom
    Ich glaube aber weiterhin nicht, dass die Vielfalt heute größer ist. Wenn ich sehe, was an unterschiedlicher Musik gerade in den 60ern und 70ern erschienen ist ……..

    Die schiere Zahl von veröffentlichter Musik ist wahrscheinlich niemals so groß gewesen wie heute. Das liegt schlicht daran, dass es noch nie so einfach war, Musik aufzunehmen und zu veröffentlichen. Ob das dann auch alles lohnt, entdeckt und gehört zu werden, steht auf einem anderen Blatt.

    Mir persönlich macht es nach wie vor Freude, „neue Musik“ zu entdecken. „Neue Musik“ im Sinn von „kenne ich noch nicht“. Das kann natürlich auch Musik aus den 50er, 60er oder 70er Jahren sein. Ich staune tatsächlich immer wieder, was es da noch zu entdecken gibt an völlig obskuren Singles, Privatpressungen etc.

    Bei neuer Musik (im Sinn von jetzt veröffentlicht) mache ich allerdings für mich persönlich zur Bedingung, dass die Musik auf Vinyl veröffentlicht wird. D.h. nicht, dass ich CD only oder Download only Releases völlig ignoriere. Sie spielen aber für meine Wertschätzung und Einordnung in meine persönliche Musikwelt keine Rolle.
    Und wie immer, es gibt Ausnahmen. Besonders bei Musik von Musikern, die ich schon lange schätze.

    --

    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #10550363  | PERMALINK

    paul-p
    Ewige Blumenkraft!

    Registriert seit: 30.04.2018

    Beiträge: 477

    Früher wurden halt zum Beispiel mediokre Bluesrockbands zu virtuosen Musikhelden allein dadurch, dass sowohl die Studios als auch der Vertrieb nur wenige Bands zugelassen hat, denn dies konnten nur große Plattenfirmen finanziell und organisatorisch stemmen. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie viele echte Musikgenies dadurch durch das Raster gefallen sind und unbekannt blieben.

     

    Heute ist das anders und man hat dafür das Problem aus den vielen Angeboten auszusuchen. Nun fallen die Genies also durch das eigene Raster, nicht mehr durch das Raster der Plattenfirmen. Ob das besser ist oder schlechter?

    --

    Ich bin auch immer für die Abwechslung. Dat gepflegte Stumpfe neben dem übertrieben Komplizierten. (Peter Hein)
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