Rezeptionsverhalten und -möglichkeiten in den 1960er und frühen 70er Jahren

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  • #3940247  | PERMALINK

    amadeus

    Registriert seit: 04.12.2003

    Beiträge: 10,741

    @mikko: manche dieser „Kommerz Pop“ Songs hatten mir auch sehr gefallen und die Abgrenzung zu „Underground“ ist bestimmt nicht so eindeutig wie ich damals dachte. „Spirit in the sky“, „Venus“ oder „in the year 2525“ gehören bestimmt eher zur ersten Kategorie und waren dicke Favs von mir. Aber wie du sagtest: progressive „Underground“ Musik war anders: neu, verwirrend und schien keine Grenzen zu kennen. Das zog mich an, vor allem bei Pink Floyd.

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    #3940249  | PERMALINK

    hattgue

    Registriert seit: 20.01.2006

    Beiträge: 13

    Mein erster Beitrag! Durch Zufall bin ich auf rollingstone.de gestoßen. Lucy Jordan, Dein Beitrag hat mich besonders angesprochen, da ich in den 60ern ebenfalls NDR 2 gehört habe und natürlich auch „Musik nach der Schule: Musik für junge Leute“ mir mit dem Neckermann Radio meiner Eltern ‚reingezogen habe. Und natürlich BFBS die Rettung für Teenypopfans in den 60ern – ich wohnte damals in der Nähe von Hannover. Meinen Bericht über meine Erlebnisse als Musikfan in den 60ern ff. kann man auf meiner Homepage „www.hattgue.de“ unter dem Link „Hobby“ nachlesen. Ich will nicht alles doppelt schreiben. Insgesamt ein schönes Forum mit sehr interessaten Beiträgen.
    H.G.

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    #3940251  | PERMALINK

    lucy-jordan
    Metalmama

    Registriert seit: 26.11.2004

    Beiträge: 34,503

    @hattgue
    Dann sage ich erst einmal ganz herzlich willkommen! Und deine Erlebnisse auf deiner Page werde ich natürlich ganz neugierig lesen! Ich hoffe, du musstest nicht freiwillig abwaschen :-) ?

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    Say yes, at least say hello.
    #3940253  | PERMALINK

    hattgue

    Registriert seit: 20.01.2006

    Beiträge: 13

    Lucy Jordan@hattgue
    Dann sage ich erst einmal ganz herzlich willkommen! Und deine Erlebnisse auf deiner Page werde ich natürlich ganz neugierig lesen! Ich hoffe, du musstest nicht freiwillig abwaschen :-) ?

    …also ums Abwaschen habe ich, Lucy Jordan, – soweit möglich – gedrückt. Für Teens Mitte der 60er war es – zumindest im Raum Hannover schwer an fetzige Musik zu kommen.. Es wäre, wenn BFBS nicht die Top Twenty Samstag nachts und (als Wiederholung am Sonntag Nachmittag) gesendet hätte, für einen Musikfan ziemlich „traurig“ geworden. Die Eröffnugsmelodie der Top Twenty werde ich nict vergessen: es war „Sandstorm“ von den Tornados. Jede neu veröffentlichte Platte wurde mit meinem Tonbandgerät TK 23L von Grundigaufgenommen und stundenlang abgespielt, bis meine Eltern aufs heftigste intervenierten. Retrospektiv muss ich zugeben, dass ich ihnen schon einiges zugemutet hatte. In meinem Zimmer hatte ich überall Lautsprecher verteilt, um einen – für damalige Verhältnisse – guten Sound zu schaffen. Das dröhnte und schepperte aufs heftigste, aber es war für mich das höchste. Uns das alles in Mono – was denn sonst. Die beste Anmache beim anderen Geschlecht war damals: „Hast Du Lust, mich zu besuchen – ich die neueste Platte von den Searchers, Beatles, Small Faces usw. gerade aufgenommen. Als Tonbandgerätebesitzer war man der King. 1965 habe ich das Teil zum Geburtstag geschenkt bekommen. Es kostete damals 300 DM – ein Vermögen. Dann nahm man zuerst alles vom Radio mit Mikro auf. Grauenvoller Sound inklusive. Egal – Hauptsache man hatte alles, was die Mädels damals hören wollte. Und ich erinnere mich an den die Beatles- und Soneslager. Es wurde verbal aufs heftigste gestritten, welche der beiden (Beat) Gruppen die bessere sei. Ich war erklärter Beatlesfan. Die erste LP, die ich bewuß wahrnahm war ein Sampler von Hör Zu mit dem Untertitel „Die zentrale Tanzschaffe der berühmten Vier aus Liverpool“ Das war ein Sound! Und vieles schon in Stereo, was ich allerdings erst viel später feststellen konnte. Und 1966 habe das erste Mal bei meinem Schulfreund „Seppel“ den Beatclub anschauen dürfen, mein Vater war ein erklärter Gegner des Fernsehens, mit der Folge, dass wir so ein Teil nicht hatten. 1967 habe ich eine Beat-Club-Folge gesehen, die aus dem Marquee Club in London übertragen wurde. Damals live das erste Mal u.a. Jimy Hendrix und die Who, es war einfach klasse Musik. To be continued…

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    #3940255  | PERMALINK

    hattgue

    Registriert seit: 20.01.2006

    Beiträge: 13

    …ich musste einem Freund bei Problemen mit seinem Notebook helfen. Jetzt aber wieder ca. 40 Jahre zurück in die Zeit der Beatmusik. Ich war beim Beatclub stehen geblieben. Das war für mich immer ein Highlight, wenn am Samstag für eine Dreiviertelstunde meine Musik im Fernsehen gezeigt wurden. Bis ca. 1968 alles live, dann wurde in Playback aufgezeichnet. Erst Anfang der 70er wurde alles wieder live gespielt. Aus einer Sendung vom NDR-Fernsehen (Die Lange Beatclub Nacht) habe ich noch vier Originalsendungen (66 – 69) komplett aufnehmen können. Das war eine Freude, einen Flashback in die Vergangenheit machen zu können! In der Wiederholung von 1966 traten u.a. die Hollies live auf und Graham Boney mit seinem „Supergirl“, allerdings in playback. Wenn ich heute diese Musik spiele schaut mich unsere 13-jährige Tochter (ich bin ein Spätzünder!) mitleidig an und schaltet, zumindest im Auto, auf Radio Energy um. So wiederholt sich der „Generationenkonflikt“ immer wieder. Damals sagten meine Eltern zu der Beatmusk: „Die hat man mit der Banane aus dem Urwald gelockt“ oder „Lange Haare, kurzer Sinn“. So war das halt früher. Und trotzdem ist ‚was aus uns geworden. 1968 zogen wir ins Nordhessische Bergland. Good Bye „BFBS“ und Hello „AFN Frankfurt“. Das war eine Umstellung! Vom fast schon seriösen Brittensender zu den legeren Amis. Die DJs und die Musik waren ganz anders. Und ich lernte die Soulmusik intensiv kennen und lieben. Wolfman Jack war damals mein Favorit. Einige Origianalansagen habe ich noch heute auf meinen Bändern: 1/4 Spur verrauscht – egal, das war eben so, basta. Lucy Jordan, Gruß von München nach OS. Ich kannte mal eine Studienkollegin aus Druchhorn bei Ankum/Bersenbrück! Hübsche Frau, schöne Landschaft! War in den 70ern oft da und hörte mit Begeisterung Radio Hilversum Dree! To be continued…

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    #3940257  | PERMALINK

    hattgue

    Registriert seit: 20.01.2006

    Beiträge: 13

    Eine Korrektur:Sandstorm wurde nicht von den Tornados, sondern von Johnny & The Hurricanes gespielt. Ja, das Alter!!!

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    #3940259  | PERMALINK

    lucy-jordan
    Metalmama

    Registriert seit: 26.11.2004

    Beiträge: 34,503

    @hattgue
    Das ist alles so, wie ich es, wenn natürlich in Abwandlungen, auch kenne. Da ich als Mädchen von vornherein nicht mit technischem Verstand gesegnet war, bekam ich erst einmal das von der Post ausgemusterte Grundig-Röhrenradio (es störte auf UKW den Fernsehempfang in der Umgebung), und somit konnte ich nur MW hören. BFBS, den wir gut in Osnabrück empfangen konnten, war auf meinem Radio somit tabu. Und auf den beiden anderen, elterlichen Radios hatte ich gefälligst nicht die Frequenzen zu verstellen. Also – Saarländischer Rundfunk mit Wunschkonzert mit Manfred Sexauer und Radio Luxemburg – englisch – alls empfangen mit Wurfantenne, die man am besten gleich in der Hand hielt, weil’s den Empfang verbesserte. Wirklich rauschfrei lief es eigentlich nie, weswegen ich bis heute relativ unempfindlich bin bei schlechter Klangqualität. Und dann erhielt ich einen tragbaren Plattenspieler mit eingebautem Lautsprecher und wahlweisem Batteriebetrieb! Und den schleppte ich sommers mit meinen ganzen Singles immer ins Schwimmbad. Die Singles wurden dabei immer weniger, aber … Herrje, was für eine blöde Zeit :-) !

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    Say yes, at least say hello.
    #3940261  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,232

    Lucy JordanUnd den schleppte ich sommers mit meinen ganzen Singles immer ins Schwimmbad.

    :wow: Auf die Idee wäre ich noch nicht mal mit meinen ollen selbstaufgenommenen C-90ern gekommen, die waren mir schon zu wertvoll.

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    #3940263  | PERMALINK

    hattgue

    Registriert seit: 20.01.2006

    Beiträge: 13

    Ein Freund von mir hatte sich den legendären Philips Kassettenrecorder gekauft (der mit der Schiebetaste), der immer ins Schwimmbad mitgenommen wurde. Einer aus der Clique musste dann immer aufpassen, wenn wir schwimmen gingen – Musikfreaks waren wir schon damals. Wir haben sogar einen speziellen Anschluss an das Kofferradio gebastelt, damit die Musik von Kassette besser klang – im Schwimmbad wohlgemerkt. Und 1966 kostete ein 60 Minutenkassette etwa 13 – 14 DM! Das waren noch Preise für Speichmedien, deshalb kann ich Herrn Rossi gut verstehen.

    --

    #3940265  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 26,166

    HattgueUnd 1966 kostete ein 60 Minutenkassette etwa 13 – 14 DM! Das waren noch Preise für Speichmedien, deshalb kann ich Herrn Rossi gut verstehen.

    Da war Senior Rossi noch gar nicht in Planung!;-)

    Das Tapes mal so viel Geld gekostet haben, wußte ich nicht. Wahnsinn.

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    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
    #3940267  | PERMALINK

    bender-rodriguez

    Registriert seit: 07.09.2005

    Beiträge: 4,310

    Lucy Jordan Und dann erhielt ich einen tragbaren Plattenspieler mit eingebautem Lautsprecher und wahlweisem Batteriebetrieb! Und den schleppte ich sommers mit meinen ganzen Singles immer ins Schwimmbad.

    Jaja! Damals kam das Platten „nass abspielen“ gerade in Mode, gell?

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    I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad
    #3940269  | PERMALINK

    hattgue

    Registriert seit: 20.01.2006

    Beiträge: 13

    Schau, ich bin über 50, da hat man schon so einiges u.a. in der Musikszene erlebt. Bänder waren in den 60ern und 70ern schweineteuer. Deshalb musste man sich genau überlegen, welches Musikstück gespeichert werden soll. Man sollte sich auch vergegenwärtigen, dass es bis 1967 urheberrechtlich nicht gestattet war, Musik von Platte und/oder Radio auf Band zu ziehen. Irgendwann 1967 wurde die Urheberabgabe für Tonbandgeräte (ich glaube 10 DM/Gerät) und Bänder eingeführt. Von da an waren Privatkopien von Tonträgern erlaubt. Das muss man sich gerade vor dem Hintergrund der heutigen Diskussion über Urheber- und Kopierschutz auf der Zunge zergehen lassen. Und 1967 – die älteren Radio Hörer werden sich erinnern, hatte die GEMA die Abgaben für die Rundfunkanstalten erhöht. Fortan wurden nur Eigenkompositionen und Eigenproduktionen gespielt; Stichwort: Tanzorchester Ohne Namen. Das war dann so’ne James Last Musik – grauenvoll! Popmusik wurde monatelang nicht gespielt! Nur BFBS rettet uns Teenies damals. Nach Monaten einigte man sich und es wurde (auf NDR 2) Montags bis Freitags ein halbe Stunde Musik für Junge Leute von 14 -14:30 Uhr gespielt. Sonntags gab es Nachmittags eine Stunde Hitparade, wochenlang mit den selben (teilweise grauenvollen) Titeln. Wenn man das mit heute vergleicht!

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    #3940271  | PERMALINK

    hattgue

    Registriert seit: 20.01.2006

    Beiträge: 13

    Bender RodriguezJaja! Damals kam das Platten „nass abspielen“ gerade in Mode, gell?

    …das mit dem Nassabspielen kam verstärkt Anfang der 70er mit dem Lecoclean auf!

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    #3940273  | PERMALINK

    hattgue

    Registriert seit: 20.01.2006

    Beiträge: 13

    Lenco muss es heissen! Sorry

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    #3940275  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,232

    KrautathausDa war Senior Rossi noch gar nicht in Planung!;-)

    Das Tapes mal so viel Geld gekostet haben, wußte ich nicht. Wahnsinn.

    Nee, wusste ich auch nicht. Als ich damit anfing, Anfang der 80er, da hieß die billigste Sorte „Mark 2“ glaub ich. Die kostete auch entsprechend. Eine gute Chromdioxid-Cassette kostete ca. 5 DM, wenn ich mich nicht irre. Sowas konnte ich mir aber nicht leisten.

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