Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › "Nimm mich so wie ich bin"? – Die Definition von Schlager (und Pop)
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AutorBeiträge
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CanzioneOh, das muss ich wohl verdrängt haben.
Spaßvogel! Weiter oben hast du geschrieben, Pop sei flach. Und Flachheit verträgt sich in meinen Augen irgendwie nicht so richtig mit Intelligenz…
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Es ist viel leichter in dem Werke eines großen Geistes die Fehler und Irrthümer nachzuweisen, als von dem Werthe desselben eine deutliche und vollständige Entwickelung zu geben. (Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Zürich 1988, S.531)Highlights von Rolling-Stone.deLegendäre Konzerte: The Concert For Bangladesh 1971
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WerbungcoleporterSpaßvogel! Weiter oben hast du geschrieben, Pop sei flach. Und Flachheit verträgt sich in meinen Augen irgendwie nicht so richtig mit Intelligenz…
Du darfst nicht vergessen Cole, Canzione definiert grundsätzlich nicht, da darf er ruhig bei jedem dritten Post eine völlig andere Meinung vertreten..
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.Zitat
„Das Zitat ermöglicht die Unterscheidung zwischen eigenem und fremden Gedankengut. Es garantiert zugleich die Nachprüfbarkeit des fremden Gedankenguts.“
Die Meisten verwechseln Zitat mit Meinung.
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[Quote=Canzione;2209018]
Die Meisten verwechseln Zitat mit Meinung.Das kann leicht passieren, wenn man Zitate so bringt, dass andere den Eindruck haben können, Du vertritts die gleiche Meinung wie der Zitierte:
Davey Woodward (z.B.) sagt: „Pop ist Humor, gemischt mit Intelligenz.“
Was verstehst du denn unter Popmusik?„Was hälst Du von der Aussage Woodwards …“ wäre weniger mißverständlicher gewesen.
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lathoDie Definition muss auch Maus umfassen, was ist daran verkehrt?
Eine Definition muß natürlich auch die Grenzbereiche umfassen. Die Grenzbereiche stehen aber nicht symptomatisch für das Ganze. Wenn man Fußball erklären will, hilft es dem Verständnis nicht weiter, wenn man nur die Rolle des Torwarts beschreibt.
Und zur Ironie: Dieses „Wir wissen, daß das eigentlich Scheiße ist“-Zwinkern habe ich bei der Neuen Deutschen Welle häufiger gefunden als im Mainstream-Pop (also dem Zeug, das man ständig im Radio hört).
Aber vielleicht entdecken andere Ironie, wo keine ist bzw. ich keine, wo sie offensichtlich ist.
Ist „Karl der Käfer“ ironisch oder einfach strunzdoof?
Sind „Delilah“ und „I did what i did for Maria“ ironisch oder „nur“ melodramatisch?--
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Ist „Karl der Käfer“ ironisch oder einfach strunzdoof?Unglaublich strunzdoof.
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FAVOURITESReino
Und zur Ironie: Dieses „Wir wissen, daß das eigentlich Scheiße ist“-Zwinkern habe ich bei der Neuen Deutschen Welle häufiger gefunden als im Mainstream-Pop (also dem Zeug, das man ständig im Radio hört).Aber vielleicht entdecken andere Ironie, wo keine ist bzw. ich keine, wo sie offensichtlich ist.
Lies das hier: Musik als kommerzielles Konstrukt: Michael Jackson „Thriller“
Canzione: „Der Erfolg basiert unter anderem darauf, dass sie [die Popmmusik] Klischees verwendet und ironisiert. Die Leute erkennen die Klischees und können deswegen das Ganze konsumieren.“
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ReinoEine Definition muß natürlich auch die Grenzbereiche umfassen. Die Grenzbereiche stehen aber nicht symptomatisch für das Ganze. Wenn man Fußball erklären will, hilft es dem Verständnis nicht weiter, wenn man nur die Rolle des Torwarts beschreibt.
Und zur Ironie: Dieses „Wir wissen, daß das eigentlich Scheiße ist“-Zwinkern habe ich bei der Neuen Deutschen Welle häufiger gefunden als im Mainstream-Pop (also dem Zeug, das man ständig im Radio hört).
Aber vielleicht entdecken andere Ironie, wo keine ist bzw. ich keine, wo sie offensichtlich ist.
Ist „Karl der Käfer“ ironisch oder einfach strunzdoof?
Sind „Delilah“ und „I did what i did for Maria“ ironisch oder „nur“ melodramatisch?Wenn ich mich recht entsinne wurde doch dieser Thread eröffnet weil der Titel „Satellite“ auf seine Schlagerhaftigkeit untersucht werden sollte. Und wenn mich nicht alles täuscht, wurde festgestellt dass er viel zu gewitzt ist, um zu diesem Genre gezählt zu werden, und daher eindeutig Pop ist. Also kommt das mit der Ironie etc. vielleicht doch hin.
Und vieles was zur NDW gehörte, war doch eher so eine Art Möchtegern-Punk fürs Mainstream-Publikum.
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.CanzioneLies das hier: Musik als kommerzielles Konstrukt: Michael Jackson „Thriller“
Ich lese da vor allem viel über „Hound Dog“. Ausgerechnet den Song (die Elvis-Version) wollte ich eigendlich als SdT nehmen und Elvis Presleys großartige Interpretation loben! Gibt es in diesem Forum Gedankenübertragung??:wow: Direkt unheimlich. Ich nehm morgen dann lieber was anderes als SdT.
Was Wicke dazu schriebt, irritiert mich übrigens teilweise sehr. Aber gehört nicht zum Thema und den Link hast Du ja wegen des Thriller-Abschnitts angegeben, den ich eben nur überflogen habe, weil ich mittlerweile müde bin. Ich lese ihn, wenn ich ausgeschlafen habe.
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CanzioneDer Erfolg basiert unter anderem darauf, dass sie [die Popmmusik] Klischees verwendet und ironisiert. Die Leute erkennen die Klischees und können deswegen das Ganze konsumieren.
Gerade die Ironisierung kann nur einen sehr kleinen Teil des Erfolgs eines Popsongs ausmachen. Ironie ist nicht massentauglich (auch bei Monty Phython trägt die Ironie noch am wenigsten zum Erfolg bei).
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Noch mehr Comics für alle! Jetzt PDF herunterladen!Wer sich über „Ironie“ informieren will, hier ein Text in KUNST + KULTUR:
Joachim Zelter
Das uneigentliche Sprechen.
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Noch mehr Comics für alle! Jetzt PDF herunterladen!coleporterSchwierig.
Bei Kraftwerk scheint mir ein „nein“ angebracht, weil zum Schlager (zumindest in meiner Definition) immer auch eine gewisse Anbiederung an den Massengeschmack gehört, und die kann man Kraftwerk nun wirklich nicht vorwerfen, denke ich.Wobei Kraftwerk auch so etwas wie Volksmusik eines industriegeprägten Zeitalters machen wollten. Pascal BUssy diskutiert das in seinem Werk über Kraftwerk, aber fragt mich jetzt bitte nicht, wo genau. Nur aus der Erinnerung heraus.
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Ich habe mir die ersten 5 Seiten der Diskussion durchgelesen und möchte lediglich ein paar weitere Denkanstöße liefern. Eine Definition zu liefern, dazu sehe ich mich außer Stande.
Für mich wird der Schlager tatsächlich noch als ehestes als musikalisches Subgenre des Pops greifbar. Vielleicht ist er in Deutschland verwurzelt, aber ich stimme im Sinne der Genreidee denjenigen zu, die auch Sachen von Tony Christie oder David Hasselhoff hier verorten. Andererseits wird nach meinen Vorstellungen vieles automatisch und zu Unrecht als Schlager abgelegt, was eigentlich eine andere Spielart des Pops darstellt, nur weil es deutsche Texte hat. Juliane Werding, Starke Gefühle, ist für mich zum Beiuspiel melodischer Pop, aber hat nichts mit Schlager zu tun.
Für andere allerdings schon, und in dieser ungenauen Verwendung liegt wie immer das Problem. Man unterhält sich nicht über dasselbe.
Vielleicht ein paar Dinge, die ich mit meinem Schlagerbegriff, wie ich ihn verwende, verbinde.
– meist heiter, wenig Moll, mit Einflüssen aus der volkstümlichen Ecke.
– Mitsingtexte
– eingängige, einfach gestrickte Melodie
– kaum Beachtung des Arrangements: für mich eigentlich der zentrale Punkt; bestes Beispiel sind die Flippers; wenn man auf den HIntergrund hört, ist es immer dieses selbe, wenig ehrgeizige Klangbild
– „sauberer“ Klang, keine Ecken und Kanten oder Verzerrungen
– Fokus auf der Stimme/dem InterpretenAuf dieser Basis können sicher auch gute Stücke entstehen, oft ist aber Mittelmaß das Ergebnis, weil die Ambition oft nicht in RIchtung Musik geht. Oft ist es auch so, dass die Person des Sängers/der Sängerin im Mittelpunkt steht, und der Song nur das Vehikel für den Auftritt ist.
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PELO_Ponnes Eine Definition zu liefern, dazu sehe ich mich außer Stande.
Für mich wird der Schlager tatsächlich noch als ehestes als musikalisches Subgenre des Pops greifbar.
Auf dieser Basis können sicher auch gute Stücke entstehen, oft ist aber Mittelmaß das Ergebnis, weil die Ambition oft nicht in RIchtung Musik geht. Oft ist es auch so, dass die Person des Sängers/der Sängerin im Mittelpunkt steht, und der Song nur das Vehikel für den Auftritt ist.
:bier:
Der Schlager als Gattungsbegriff
“ ´Schlager´wurde ursprünglich nicht als Gattungs-, sondern als Erfolgsbegriff für ein erfolgreiches Lied oder Musikstück verwendet. Die Herkunft des Begriffs ´Schlager´aus der Kaufmannssprache, die damit einen preiswerten, gut verkäuflichen Artikel bezeichnet, verdeutlicht, wie sehr die Gesetze des Marktes die Musik und besonders deren Unterhaltungssegment geprägt haben. Aus dem Erfolgsbegriff ´Schlager´wurde bald ein geläufiger Gattungsbegriff, der sich einer exakten Definition freilich bis heute entzieht.
Wichtig für die Verbreitung und den Erfolg eines Schlagers war und ist seine Textgebundenheit. Ein gesungenes Lied setzt sich leichter beim Publikum durch und kann so volkstümliche Popularität erreichen.
Der moderne Gattungsbegriff enthält noch heute seine ursprüngliche Bedeutung, wie die Äußerung eines der erfolgreichsten Schlagerkomponisten dieses Jahrhunderts, Michael Jary verdeutlicht: ´Ich schreibe keine Schlager. Ich schreibe Nummern. Ob Schlager daraus werden, entscheidet einzig und allein das Publikum.´
Jarys Diktum aus den fünfziger Jahren steht dabei nur scheinbar im Widerspruch zu seiner Zeit, die `Schlager´ längst als Gattung verkaufte. Bei allem Wandel des Musikmarktes und der musikalischen Moden im 19. und 20. Jahrhundert bleibt die verläßlichste Definition des ´Schlagers´sein Warencharakter als Produkt für einen saisonalen Markt. Als marktwirtschaftlich produzierte Ware muß der Schlager die kaufmännischen Kriterien der Nachfrage und der preiswerten, nach Möglichkeit arbeitsteiligen Herstellung erfüllen.
Mit dieser Definition läßt sich das Chanson leicht vom Schlager abgrenzen. Nicht willkürliche Qualitätsmaßstäbe trennen diese Gattungen, sondern die subjektive, künstlerische Wahrhaftigkeit des Autors und Komponisten. Die gesellschaftlichen Bedingungen der Zeit setzen die Grenzen auch immer wieder neu.“ (André Port le roi)--
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Schlagwörter: Schlager
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